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Kadyny kaˈdɨnɨ deutsch Cadinen oder Kadinen ist ein Dorf in der Gemeinde Tolkmicko Tolkemit in der Woiwodschaft Ermland Masuren in Polen nordostlich von Elblag Elbing am Frischen Haff an der Ostsee Kadyny Kadyny Polen KadynyBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat ElblaskiGmina TolkmickoGeographische Lage 54 18 N 19 29 O 54 297778 19 488056 Koordinaten 54 17 52 N 19 29 17 OEinwohner 500Postleitzahl 82 340Telefonvorwahl 48 55Kfz Kennzeichen NEBWirtschaft und VerkehrNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verkehr 2 1 Strassen 2 2 Bahn 2 3 Schifffahrt 3 Sehenswurdigkeiten 4 Sonstiges 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste Erwahnung einer Siedlung an der Stelle des Ortes Kadyny stammt aus einer Urkunde des Jahres 1255 in welcher der Ort als terra Kadinensis erwahnt wird Im Jahr 1354 hiess er Kudien Der Name leitet sich von prussisch kudas ab und bedeutet mager elend Die Cadina war eine altpreussische Burg die dort lag wo eine Klosterruine erhalten ist Der Sage nach geht der Name jedoch auf Cadina die Tochter eines prussischen Hauptlings zuruck Ab 1415 war die Familie Baysen im Besitz des Ortes Das Gut Cadinen wechselte noch ofter den Besitzer unter anderem war es von 1624 bis 1787 im Besitz der Grafenfamilie von Schlieben Um 1720 liess die Familie ein steinernes zweietagiges Gutshaus errichten das spater noch mehrfach umgebaut wurde Nachdem der preussische General Wilhelm von Schwerin das Rittergut 1787 erworben hatte erfolgten umfangreiche Veranderungen an den Gebauden und in der Umgebung So wurde auch die Cadiner Chaussee angelegt In der Folgezeit wechselte das Gut immer wieder die Besitzer unter anderem war Gotthilf Christoph Struensee von 1804 bis 1814 Eigentumer 1 nbsp Rittergut Cadinen Sammlung Alexander Duncker1898 uberliess der verschuldete Braunsberger Landrat Arthur Birkner den Landsitz dem deutschen Kaiser Wilhelm II der ihn zu seiner Sommerresidenz ausbauen liess 2 Seitdem wurde Cadinen auch als Schloss bezeichnet Interessant an Cadinen waren fur den Kaiser zunachst die grossen Walder rings um den Ort in einer topografisch stark gegliederten Landschaft mit Steilkuste zum Frischen Haff Diese Walder liess der Kaiser sogleich unter Schutz stellen um hier Jagden veranstalten zu konnen Wilhelm veranlasste 1904 die Grundung einer Majolika Werkstatt auf dem Gelande deren Produkte als Cadiner Fliesen bei mehreren U Bahnhofen in Berlin wo 1902 die Kadiner Strasse so genannt wurde beim Alten Elbtunnel in Hamburg und anderen reprasentativen Bauten Verwendung fanden 3 Fur das Werk arbeiteten Kunstler wie Ludwig Manzel oder Max Bezner Die charakteristische Farbe des Materials erhielt in dieser Zeit den Namen Cadiner Rot Im Hotel Atlantic in Hamburg gibt es ein mit Majolikafliesen gestaltetes zwei Meter hohes Wandportrat von Wilhelm II von Paul Heydel das aus dieser Werkstatt stammt Der Kaiser liess auch ein reprasentatives Gestut errichten in dem Trakehner aber auch Holsteiner gezuchtet wurden Die Baumeister des Kaisers errichteten ab 1899 nicht nur das Gestut und die kaiserliche Residenz sondern gestalteten den gesamten Ort neu Cadinen wurde zum Badeort Nach dem Zweiten Weltkrieg ubernahm die Volksrepublik Polen das Gestut das nach 1989 auch den Ubergang in die Dritte Polnische Republik meisterte Der ganze Ort wurde unter Denkmalschutz gestellt und hat sich zu einem beliebten Ziel fur den Tourismus entwickelt 4 Verkehr BearbeitenStrassen Bearbeiten Durch die Stadt verlauft die Woiwodschaftsstrasse Nr 503 Bahn Bearbeiten Zum Ort gehorte einmal ein Haltepunkt an der Bahnstrecke Elblag Braniewo dieser lag aber weitab vom Ortszentrum etwas uber der Seehohe des Frischen Haffs Schifffahrt Bearbeiten Ein Yachthafen befindet sich seit 2015 im Srebrna Riwiera Freizeitkomplex er kann von Schiffen mit geringem Tiefgang genutzt werden Sehenswurdigkeiten BearbeitenDer Alte evangelische Friedhof liegt an einem Feldweg am nordostlichen Rand des Dorfes 2004 wurde er im Rahmen des Projekts Spuren der Vergangenheit von Jugendlichen der Mittelschule in Tolkemit aufgeraumt und instand gesetzt Etwa 40 Meter vom Friedhof stand einst die neugotische Evangelische Kirche sie wurde 1913 1917 auf Befehl Wilhelm II erbaut und 1920 geweiht Architekt war Arthur Kickton Das Gebaude hatte ein einziges Kirchenschiff mit einem etwas niedrigeren Chor der mit einem Sterngewolbe bedeckt war Sie wurde durch den Krieg 1945 beschadigt und verfiel 1958 hat man sie abgebrochen Ihr Altar ebenfalls von Wilhelm II gestiftet befindet sich heute in der Nikolaikirche in Elbing Das Ensemble Franziskanerkloster Kadyny wurde von 1745 bis 1749 erbaut Es ist auf einem Hugel gelegen auf welchem fruher die Festung des altpreussischen Stammes der Prussen stand Das Kloster wurde 1826 aufgelost und Teile des Gebaudes 1867 1877 und 1889 abgebrochen 1975 wurde ein moderner Wiederaufbau in Beton begonnen aber wieder abgebrochen Die Aussenmauern der Klosterkirche sind weitgehend erhalten 5 Das ehemalige Herrenhaus wurde wurde 1688 fur Graf Schlieben erbaut Wilhelm II veranderte es im 20 Jahrhundert 6 Eine Kapelle von 1680 steht im Ort eine Kapelle von 1777 ist ostlich von Kadyny gelegen 7 Im Ort befindet sich mit der Baysen Eiche einer der altesten Baume Polens Sonstiges BearbeitenWahrend des Zweiten Weltkriegs bis zum Sommer 1944 lebte hier Louis Ferdinand von Preussen Seine zweitalteste Tochter Kira Prinzessin von Preussen 27 Juni 1943 10 Januar 2004 in Berlin kam hier zur Welt In Cadinen feierte das Corps Masovia Konigsberg viele Stiftungsfeste nbsp Masovia in Cadinen 1848 nbsp Herrenhaus und Kaiserliches Schloss nbsp Herrenhaus und Kaiserliches Schloss 2019 nbsp Majolika Portal der Evangelischen Kirche 1958 abgerissen nbsp Eingangstor zum Hofgelande nbsp FranziskanerklosterSiehe auch BearbeitenListe der Seebader und Badeorte an der Ostsee in PolenLiteratur BearbeitenLouis Ferdinand Prinz von Preussen Im Strom der Geschichte 4 Auflage Langen Muller Munchen 1989 ISBN 3 7844 1991 7 5 Auflage ebenda 1993 ISBN 3 7844 2466 X Die Kirche in Cadinen In Berliner Architekturwelt Nr 1 April 1917 S 3 ff zlb de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kadyny Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zur Geschichte ostpreussen net 2 Webseite zu CadinenEinzelnachweise Bearbeiten Website der Heimatkreise Elbing Stadt und Elbing Land Andreas Kossert Ostpreussen Geschichte und Mythos Siedler Berlin 2005 ISBN 3 88680 808 4 S 162 1 Die Konigliche Majolika und Terrakotta Werkstatt in Cadinen auf polish online Die neuen Trakehner Memento vom 20 Dezember 2010 im Webarchiv archive today Phoenix 7 Marz 2010 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler West und Ostpreussen Berlin 1993 ISBN 3 422 03025 5 S 284 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler West und Ostpreussen Berlin 1993 ISBN 3 422 03025 5 S 284 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler West und Ostpreussen Berlin 1993 ISBN 3 422 03025 5 S 284Normdaten Geografikum GND 4254043 4 lobid OGND AKS VIAF 245743693 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kadyny amp oldid 239362873