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Die Kirche St Nikolai in Elblag polnisch Katedra sw Mikolaja w Elblagu war ursprunglich eine Pfarrkirche in Elblag deutsch Elbing und ist seit dem 25 Marz 1992 die Kathedrale des Bistums Elblag Sie ist Sitz der altesten Pfarrei in der Stadt St Nikolaus und einer der hochsten Sakralbauten in Polen die Hohe des Turms betragt 97 m 1 Sudseite der Pfarrkirche St Nikolai mit dem dreiturmigen Westbau 1737 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Brand der Kirche im Jahr 1777 und nachfolgende Geschichte 1 2 Der Erste Weltkrieg und die Zwischenkriegszeit 1 3 Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit 2 Ausstattung 2 1 Innenbereich 2 2 Orgel 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp St Nikolai Elbing Die Kirche war Pfarrkirche der Elbinger Neustadt die wahrend der Amtszeit des Komturs Siegfried von Sitten 1332 1342 in Konkurrenz zur bisherigen Stadt Elbing entstand Die Neustadt sollte unabhangig von der Herrschaft des Deutschen Ordens sein Die Ursprunge der Kirche gehen auf die Mitte des 13 Jahrhunderts zuruck als ein rechteckiger Chor und funf Joche des Langhauses erbaut wurden Wegen fehlender Gelder blieb der Bau unvollendet und pragte so uber Jahrhunderte das Panorama der Stadt Im Laufe von zwei Jahrhunderten wurde die Kirche allmahlich erweitert wobei sich das Raumprogramm zweimal anderte aus der ursprunglich turmlosen Hallenkirche wurde nach dem Anbau eines Turms und der Erhohung des Hauptschiffs eine Basilika nach der Erhohung der Seitenschiffe wieder eine Halle Von 1573 bis 1617 diente die Kirche als Hauptkirche der lutherischen Gemeinde wurde dann aber der katholischen Gemeinde zugesprochen Bis auf zwei kurzere Perioden in der die schwedischen Besatzer sie den Lutheranern ubergaben 1626 1631 1655 1660 diente sie der romisch katholischen Gemeinde die bis 1945 nur eine Minderheit in der Stadt stellte Brand der Kirche im Jahr 1777 und nachfolgende Geschichte Bearbeiten Am 26 April 1777 tobte ein Sturm uber der Stadt Ein Blitz schlug in den Turm ein der in Flammen aufging gefolgt von der ganzen Kirche Ein Teil der Ausrustung konnte gerettet werden aber das Feuer konnte nicht geloscht werden und zerstorte die Turme und das Dach der Kirche Kurz nach dem Brand sturzten die Gewolbe ein und zerstorten den Hauptaltar und viele andere Ausstattungsgegenstande die in der Kirche verblieben waren In einer schwierigen finanziellen Situation konnte die Stadt die Kirche nicht in ihrem ursprunglichen Aussehen wieder aufbauen Alle drei Turme wurden abgetragen und die Kirche wurde um mehr als 6 5 Meter niedriger mit barocken Kuppelgewolben abgeschlossen Das dreifache Satteldach wurde durch ein einziges Satteldach ersetzt Es wurde versucht der Kirche ein barockes Aussehen zu geben indem man die Wande und Saulen verputzte und alle in der vorherigen Periode farbig gefassten Skulpturen mit weisser Farbe ubermalte Im Jahre 1790 wurde der Hauptaltar rekonstruiert Nach und nach kamen neue Ausstattungsstucke in die Kirche Im Jahre 1850 wurde in der Kirche ein neuer Marmorboden verlegt Das Material wurde aus Belgien importiert aus Bergwerken in Namur und Dinant Die grosste Investition in dieser Zeit war der Bau eines neuen Turms in den Jahren 1906 1907 anstelle des 1777 durch einen Brand zerstorten dreiturmigen Westbaus Die feierliche Grundsteinlegung fand am 24 Oktober 1906 statt Mit einer Hohe von 95 Metern gehorte er zu den hochsten Turmen im fruheren Osten Deutschlands und ist heute der hochste Kirchturm auf der rechten Seite der Weichsel Im Inneren im ersten Stock befand sich eine Pfarrbibliothek die etwa 1500 Bande enthielt darunter viele aus dem Mittelalter In den oberen Stockwerken befanden sich eine Uhrenanlage und sechs Bronzeglocken Der Erste Weltkrieg und die Zwischenkriegszeit Bearbeiten Wahrend des Ersten Weltkriegs wurden alle sechs Glocken beschlagnahmt und sollten fur Kriegszwecke eingeschmolzen werden Im Jahre 1928 wurden die neuen Glocken angefertigt und im Turm aufgehangt 1923 wurde Arthur Kather der neue Pfarrer der St Nikolaus Kirche und veranlasste die Reinigung und Restaurierung des Kircheninneren Ihm ist es zu verdanken dass in der Vorhalle der Kirche eine Gedenktafel angebracht wurde die an die gefallenen Gemeindemitglieder wahrend dreier Kriege im 19 und 20 Jahrhundert erinnert 1813 1870 1871 und 1914 1918 1915 reparierte und konservierte Pfarrer Kather die heutige Sakristei die aus dem Jahr 1402 stammt Im selben Jahr begann er mit der Umgestaltung und Konservierung der Altare Bei diesen Arbeiten wurden wertvolle gotische Malereien aus dem spaten 14 Jahrhundert entdeckt und erhalten Wahrend der Herrschaft Adolf Hitlers in Deutschland war Pfarrer Arthur Kather ein uberzeugter Gegner des Nationalsozialismus er veranstaltete beispielsweise trotz eines Verbots Gottesdienste fur die in Elbing und Umgebung lebenden Zwangsarbeiter was 1940 auf Befehl von Gauleiter Albert Forster zu seiner Ausweisung aus Westpreussen fuhrte Der Zweite Weltkrieg und die Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Ansicht von NordostWahrend der Einnahme von Elbing durch die Rote Armee 26 Januar bis 10 Februar 1945 brannte der Dom am 2 Februar 1945 bis auf die Grundmauern nieder Mit der polnischen Annexion der Region kam der erste polnische Priester Jan Ostrowski ein ehemaliger Aktivist im Warschauer Aufstand Im Juli 1945 schickte das Ministerium fur offentliche Verwaltung Pfarrer Hilary Pracz Praczynski einen Franziskaner Konventualen 2 nach Elblag um die ehemalige Taufkapelle zu restaurieren Am 2 April 1946 schickte der Apostolische Administrator der Diozese Ermland Teodor Bensch Pater Ludwik Bialek in die Pfarrei St Nikolaus der mit dem schnellen Wiederaufbau der Kapelle begann 3 Am 31 Dezember 1947 3 kam ein neuer Pfarrer der Pfarrei St Nikolaus und Dekan von Elblag Pater Waclaw Hipsz an dessen Ziel der Wiederaufbau der Kirche war Am 7 Mai 1948 organisierte Pater Hipsz das Komitee fur den Wiederaufbau der historischen St Nikolaus Kirche in Elblag mit der Aufgabe die Kathedrale wieder aufzubauen Am 25 Juli 1948 begann der Abriss der Kirche In der Kirche wurden Schienen verlegt und etwa 7 000 Kubikmeter Schutt in Waggons abtransportiert Etwa 25 Personen arbeiteten jeden Tag auf freiwilliger Basis Schuler der Grundschulen Nummer 4 und 6 des Gymnasiums und der Hoheren Handelsschule halfen mit Auch junge Leute vom Polnischen Dienst arbeiteten mit Mit den staatlichen Mitteln wurde die Schalung fur die Betonplatte vorbereitet die spater die Decke des Doms bilden sollte Im Jahr 1950 wurde die Decke betoniert und mit Bitumendachpappe abgedichtet Ein wichtiges Ereignis in diesem Jahr war der Einbau von drei Glocken aus der beschadigten Kirche St Anna in die renovierte Stahlkonstruktion des Kirchturms von St Nikolai Auch ein Drittel des Innenraums dieser Kirche wurde in diesem Jahr verputzt Die Verfolgung des Klerus liess eine Fortsetzung dieser Arbeiten nicht zu Am 10 Februar 1952 erhielt Pater Hipsz den Befehl Elblag innerhalb von drei Tagen zu verlassen 3 und wurde nach Ostroda versetzt Der neue Pfarrer wurde lange Zeit nicht genehmigt 3 Pater Gracjan Rudnicki der sich in Elblag nicht wohl fuhlte wurde Nachfolger von Pater Hipsz und im Mai 1954 wurde die Pfarrei von Pater Gedymin Pilecki ubernommen Unmittelbar nach der Ubernahme der Pfarrei begann er mit dem Sammeln von Geldern fur die nachste Etappe des Wiederaufbaus der Kirche Der 17 Januar 1955 brachte eine unerwartete Baukatastrophe fur die St Nikolaus Kirche Der Sturm der an diesem Tag wutete riss drei Fenster der Kirche heraus zerbrach viele Scheiben in anderen Fenstern und riss das Dach uber den Sakristeien die mit den ursprunglichen gotischen Gewolben ausgestattet waren heraus Pfarrer Pilecki nutzte 1955 wahrend er die Rekonstruktion des Daches leitete jede Gelegenheit aus den verlassenen Kirchen deren bewegliche Ausstattung zu ubernehmen Am 23 Marz 1954 erhielt er auf Beschluss der Abteilung fur religiose Angelegenheiten des Woiwodschaftsrates in Danzig von der Mennonitenkirche in Rozgart Preussisch Rosengart folgende Ausstattungselemente eine defekte Orgel sechs Banke eine Kanzel und ein Altargerat Am selben Tag erhielt er von der ehemals evangelischen Kirche in Nowe Neuneburg Uberreste einer zu 80 zerstorten Orgel eine Kanzel einen Altaraufsatz einen Eichenschrank fur die Kirchenkleidung und alle Kirchenbanke aus dieser Kirche Im Kreis der Denkmalpfleger gab es Meinungen dass der Kirchturm zu dominant sei und seine Stahlkonstruktion abgerissen werden sollte Aus diesem Grund fuhrte Pfarrer Pilecki die Ernennung einer Expertenkommission herbei die am 29 Juni 1956 entschied dass das Bauwerk einzigartig und schutzenswert ist dass es gut erhalten ist und in diesem Zustand sogar 20 Jahre uberdauern kann Die Vorbereitungen fur die Eindeckung der Kirche mit einem Dach erforderten den Bau eines Kranzes um die Aussenwande was Pfarrer Pilecki am 19 Mai 1957 zum Kauf von 100 000 Ziegeln zwang 60 000 soeben gekaufte Ziegel tauschte er am 8 Oktober desselben Jahres gegen die gleiche Menge Ziegel aus der Kirche in Kadyny die gerade abgerissen wurde Diese Ziegel wurden verwendet um den beschadigten Turm der Kirche auszubessern Das Jahr 1965 kann als das Ende des Kirchenumbaus betrachtet werden In den Jahren 1969 bis 1989 wurden in der Kirche Buntglasfenster eingebaut Ausstattung BearbeitenInnenbereich Bearbeiten Zu den wertvollsten Teilen der Innenausstattung gehoren eine gotische Bronzetaufe aus dem Jahre 1387 von Meister Bernhauser holzerne Apostelfiguren eine grosse gotische Skulptur des heiligen Nikolaus und spatgotische Altare die aus anderen Kirchen in Elblag ubertragen wurden Altare der Heiligen Drei Konige der Malzer der Heiligen Jungfrau Maria und der Sparren Der Hochaltar stammt von Schofstein und bezeugt Kontakte mit Bildhauern in Nurnberg Wurzburg und Krakau hatte Das in Preussen ungewohnliche Patrozinium Hl Drei Konig geht moglicherweise darauf zuruck dass viele Siedler aus dem Rheinland stammten 4 In einer dem Heiligen Olaf geweihten Nebenkapelle ist heute der Passionsaltar aus der abgerissenen Kirche von Cadinen Kadyny untergebracht An den Aussenbereichen der Altarflugel befinden sich die Wappen der Stifter Wilhelm II und Auguste Viktoria 5 nbsp Kirchenschiff nbsp Altar nbsp Orgelprospekt 2021 Orgel Bearbeiten Die Kirche erhielt im Jahr 1397 ihre erste Orgel 1404 gab es bereits zwei Orgelinstrumente im alten Gotteshaus Die nachste Erwahnung stammt aus dem Jahr 1453 als der Organist fur das Spielen von zwei Instrumenten einem grossen und einem kleinen bezahlt wurde Uber Jahrhunderte umgebaut muss die Orgel der Stolz der Hauptkirche der Altstadt gewesen sein Es ist bekannt dass sie im Jahre 1777 beim Kirchenbrand zerstort wurde Nach der Katastrophe wurde ein kleines Behelfsinstrument gebaut Im Jahre 1803 verkaufte der damalige Pfarrer der St Nikolauskirche Valentinus Ganswindt der eine neue Orgel bauen wollte viele wertvolle Stucke der Kirchenausstattung die in der Schatzkammer versteckt waren Wahrscheinlich ist der Bau einer neuen Orgel nicht erfolgt Erst der nachste Pfarrer Andreas Rehaag begann seine Bemuhungen eine neuere und bessere Orgel zu bekommen Zunachst wurde versucht die Orgel aus der ehemaligen Jesuitenkirche in Braniewo die gerade abgebaut wurde zu erwerben aber die Idee wurde aufgegeben und ein neues Instrument mit 35 Stimmen wurde bei Arendt in Danzig bestellt Die Bauarbeiten dauerten von 1818 bis 1821 und wurden von der Kirche aber auch von der Gemeinde Elblag finanziert die 993 Taler sammelte Der evangelische Kaufmann Gottfried Schiplick stiftete zu diesem Zweck eine grosse Summe von 2000 Talern Dank dieses Stifters konnte Rehaag am 21 Oktober 1821 die neue Orgel feierlich einweihen Im Jahre 1926 baute der Orgelbauer Bruno Gobel aus Konigsberg eine neue Orgel an der Stelle der alten Die Orgel war mit 53 Stimmen drei Manualen und einem Pedal ausgestattet Diese Orgel wurde beim Brand der Kathedrale am 2 Februar 1945 zerstort 1955 beauftragte der Pfarrer Gedymin Pilecki die Firma Zygmunt Pietrzak aus Wloclawek mit dem Wiederaufbau einer Orgel deren Reste er aus der Kirche in Nowe erhalten hatte Im November 1955 stellte die Expertenkommission fest dass das Instrument gemass den Empfehlungen gebaut worden war Es hat eine elektropneumatische Traktur zwei Manuale mit Pedal und 26 Register Der Manualumfang betragt C f3 der Pedalumfang C d1 6 Im Jahr 2011 wurde die Orgel renoviert und erweitert In den Jahren 1979 bis 1987 war Henryk Gwardak der Organist der St Nikolaus Kathedrale Literatur BearbeitenDehio Handbuch der Kunstdenkmaler West und Ostpreussen Berlin 1993 ISBN 3 422 03025 5 S 162ff M Jozefczyk Sredniowiecze Elblaga S 115 212 M Jozefczyk Elblag 1772 1850 Koscioly chrzescijanskie na przelomie dwoch epok S 100 101 112 114 124 125 W Zawadzki Historia Elblaga Band III Teil 2 1851 1920 S 215 216 M Jozefczyk Historia Elblaga Band IV 1918 1945 S 126 127 170 178 M Jozefczyk Elblag i okolice 1937 1956 S 165 169 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saint Nicholas Cathedral in Elblag Sammlung 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