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Johann Heinrich Gunther seit 1798 Freiherr von Gunther 8 Dezember 1736 in Neu Ruppin 22 April 1803 in Tykoczyn war ein preussischer Generalleutnant und galt als Meister des Kleinen Krieges Johann Heinrich von Gunther 1736 1803 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Johann Heinrich Gunther war der Sohn des Feldprediger im Infanterieregiment Kronprinz David Heinrich Gunther 1742 und dessen Ehefrau Sophie Dorothea geborene Thile 1718 1781 Militarkarriere Bearbeiten Nach dem fruhen Tod des Vaters wuchs Johann Heinrich bei seiner verwitweten Mutter in beengten Verhaltnissen auf Er besuchte 1752 55 das Joachimsthalsche Gymnasium und immatrikulierte sich 1755 an der Universitat Frankfurt Oder Zunachst studierte er Jura und ab 1757 Evangelische Theologie an der Universitat Halle Mit den befreundeten Kommilitonen Anton Wilhelm von L Estocq Johann Georg Scheffner und David von Neumann trat er aber bald in die Preussische Armee um am Siebenjahrigen Krieg teilnehmen zu konnen 1 2 Zunachst beim Commissariat kampfte er im Freibataillon Angelelli im Trumbachschen Freikorps und im Regiment des Generals Friedrich Wilhelm Bauer dessen Adjutant er wurde Ausgezeichnet und verwundet wurde er 1763 im Kurassierregiment Vasold zum Stabsrittmeister befordert Als Major wurde Gunther am 9 Juni 1773 in den erblichen preussischen Adelsstand erhoben Er nahm 1778 79 am Bayerischen Erbfolgekrieg teil wurde Ende Mai 1783 Oberstleutnant und am 15 Oktober 1783 zum Kommandeur des Husarenregiments von Hohenstock ernannt Seit 1785 Oberst wurde Gunther Mitte Januar 1788 durch Konig Friedrich Wilhelm II zum Chef des Bosniakenregiments ernannt und Mitte Mai 1789 zum Generalmajor befordert Anlasslich der Revue bei Heiligenbeil erhielt er am 2 Juni 1789 den Orden Pour le Merite nbsp Das 1840 41 errichtete Denkmal fur Generalleutnant von GuntherNach 25 Friedensjahren glanzte Gunther 1794 im Preussisch Polnischen Krieg als rascher und kuhner Reitergeneral vom Schlage Zietens 3 Die Angriffe von Antoni Madalinski auf Sudpreussen wurden abgewehrt die Aufstandischen unter General Tadeusz Kosciuszko vernichtend geschlagen Der Niederlage folgte 1795 die Dritte Teilung Polens Obwohl der organisatorisch begabte Gunther erst der drittalteste General des Korps war ernannte Friedrich Wilhelm ihn zum Befehlshaber aller auf dem linken Weichselufer stehenden Truppen Mit dem russischen General Alexander Wassiljewitsch Suworow sollte er Warschau besetzen und als Herd des Aufstands ausschalten Als Praga sich ohne sein Zutun Suworow ergeben hatte kehrte er mit seinen Bosniaken in die Garnisonen zuruck Als er von 1794 bis 1796 Militargouverneur von Neuostpreussen war wurde Gunther Mitte Juli 1794 mit dem Grossen Roten Adlerorden ausgezeichnet und im Jahr darauf zum 1795 Generalleutnant befordert Zudem war er seit dem 17 Juli 1795 Drost von Friedeburg in Ostfriesland Friedrich Wilhelm III erhob ihn gleich nach seiner Thronbesteigung im November 1797 in den Freiherrnstand 1799 entspann sich ein Briefwechsel zwischen Gunther und dem spateren Bischof Ludwig Ernst von Borowski Einige Briefe wurden 1836 in den Preussischen Provinzial Blattern Konigsberg 1836 veroffentlicht 3 Unter Verleihung des Schwarzen Adlerordens wurde er am 3 Mai 1800 Generalinspekteur des Regiments und Bataillons Towarczys Von seinem Gehalt nahm er fur seine Person nur 300 Taler das Ubrige verwendete er zu Gunsten des Offizierkorps und der Armee In seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg widmet Theodor Fontane Gunther ein ganzes Kapitel 3 Johann Heinrich Gunther starb unverheiratet in Ausubung seines Dienstes am 22 April 1803 Seinem letzten Willen gemass wurde er am 26 April 1803 auf dem deutschen Friedhof in Tycoczyn beigesetzt 1840 wurden seine sterblichen Uberreste nach Lyck uberfuhrt wo ihm uber dem Grab ein grosses Denkmal gesetzt wurde Hermann von Boyen Gunthers Adjutant und Biograf schrieb Gunther zog sich fruh aus dem Treiben der Welt und der Gesellschaft zuruck Was ihn zu dieser Zuruckgezogenheit bestimmte ob es schmerzlich zerrissene Lebensverbindungen waren also ungluckliche Liebe aber nichts von einem Keuschheitsgelubde mag dahingestellt bleiben Hermann von BoyenLiteratur BearbeitenHermann von Boyen Erinnerungen aus dem Leben des Generallieutenant Freiherrn von Gunther Berlin 1834 Allgemeines Militarisches Almanach Generallieutenant Freiherr von Gunther und die Bosniaken Tataren und Towarczys Glogau 1838 Theodor Fontane General von Gunther In Unser Vaterland I Band S 224 und Wanderungen durch die Mark Brandenburg I S 71 Rede uber den verstorbenen Generallieutenant Freiherrn von Gunther In Preussische Provinzial Blatter Band 13 S 217 ff Anton Balthasar Konig Heinrich Johann von Gunther In Biographisches Lexikon aller Helden und Militairpersonen welche sich in Preussischen Diensten beruhmt gemacht haben Band 2 Arnold Wever Berlin 1789 S 93 Heinrich Johann von Gunther bei Wikisource PDF Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 2 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 S 302 307 Nr 791 DNB 367632772 Johann David von Dziengel Geschichte des Koniglichen Zweiten Ulanen Regiments Digitalisat A Grabe Generalleutnant Freiherr von Gunther In Altpreussische Monatsschrift Band 28 S 451 ff Textarchiv Internet ArchiveWeblinks BearbeitenMaximilian Jahns Gunther Johann Heinrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 173 f Theodor Fontane General von Gunther Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Moritz Arndt Wanderungen und Wandlungen mit dem Freiherrn von Stein 2 Auflage Langensalza 1930 Theodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Band 1 Die Grafschaft Ruppin Am Ruppiner See Neu Ruppin General von Gunther a b c Th Fontane textlog deNormdaten Person GND 1015448100 lobid OGND AKS VIAF 178957934 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gunther Johann Heinrich vonALTERNATIVNAMEN Gunther Johann Heinrich Freiherr von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG preussischer Generalleutnant und MilitargouverneurGEBURTSDATUM 8 Dezember 1736GEBURTSORT Neu RuppinSTERBEDATUM 22 April 1803STERBEORT Tykoczyn Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Heinrich von Gunther amp oldid 231187669