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Joachim Kayser 1720 in Jever war ein Orgelbauer der ab 1674 bis zu seinem Tod in Jever wohnte und zahlreiche Orgeln in Ostfriesland im Oldenburger Land und im Jeverland baute Im Wesentlichen erhalten ist nur noch das bedeutende Instrument in der St Sixtus und Sinicius Kirche in Hohenkirchen 1694 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGeburtsjahr und Herkunft Kaysers sind unbekannt Ob verwandtschaftliche Beziehungen zu zwei Orgelbauern mit demselben Familiennamen aus Celle bestehen konnte bisher nicht geklart werden Ahnlich wie Valentin Ulrich Grotian geriet auch Kayser in Konflikt mit Arp Schnitger der im Kustengebiet zwischen Hamburg und Groningen fast eine Monopolstellung innehatte und seine Orgelbauprivilegien auszubauen suchte die er ab 1699 in den Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst innehatte Ein jahrelanger Rechtsstreit zog sich bis 1692 hin als die Kirchengemeinde in Wittmund am 23 Juli 1684 mit Kayser einen Vertrag fur einen Orgelneubau geschlossen hatte dann aber doch Schnitger bevorzugte der bereits wenige Wochen spater eine neue Orgel lieferte Ansonsten konnte Kayser sich aber in Orgellandschaft Ostfriesland und durch sein Privileg fur das Jeverland vom 21 Juli 1699 durch Herzog Karl Wilhelm neben Schnitger behaupten Werk BearbeitenKaysers Tatigkeit als Orgelbauer begann mit einem Auftrag an der Lambertikirche in Aurich wo er 1674 einen Umbau der Orgel vornahm und 1675 ein Ruckpositiv auf einem zweiten Manual hinzufugte In Funnix schuf Kayser 1678 ein kleines Positiv das spater aber durch ein neues Werk von Johann Friedrich Constabel und Hinrich Just Muller 1760 1762 ersetzt wurde Moglicherweise baute Kayser in Bingum eine neue Orgel 1683 In Waddewarden 1 1679 Blexen 1684 85 Schortens 2 1686 Westerstede 1685 87 und Eilsum 1709 1710 sind von seinen Neubauten nur noch die prachtigen Prospekte zu bewundern In Schortens hatte Kayser Material aus der 1676 durch einen Turmeinsturz zerstorten Vorgangerorgel 1640 verwendet Das Instrument in Westerstede verfugte uber 22 Register und ein selbststandiges Pedal Jurgen Ahrend rekonstruierte den gesamten Pfeifenbestand des Innenwerks auf hochstem Niveau sodass die ursprungliche Klangpracht wieder erahnt werden kann In Hohenkirchen baute Kayser 1694 ein zweimanualiges Instrument mit angehangtem Pedal das er 1699 um ein selbststandiges Pedalwerk erweiterte Wahrend der Grundbestand dieses wertvollen Instruments noch original erhalten ist wurden die Aliquot und Zungenregister sowie das komplette Brustwerk spater ersetzt Die Firma Alfred Fuhrer stellte 1974 den ursprunglichen Zustand von 1699 wieder her Da die alten Prospektpfeifen im 19 Jh nur stillgelegt aber glucklicherweise nicht beseitigt wurden konnte anhand der Einschnitte eine modifiziert mitteltonige Temperatur ermittelt werden Obwohl alles aus einer Hand stammt ist der aussere Aufbau durch die Erganzung der Pedalturme und den Aufsatz auf dem Mittelturm des Hauptwerks kurios 3 Im Juli 2007 entstand durch Vandalismus betrachtlicher Sachschaden als ein Unbekannter mehrere Orgelpfeifen zertrummerte Von Kaysers Umbau der Orgel in Larrelt 1709 11 zeugen nur noch einige Pfeifen wahrend von den Neubauten in Ditzum 1703 1704 Fedderwarden 1702 04 und Heppens 1703 nichts erhalten ist Eine einzige Orgel in der Provinz Groningen hat er in Farmsum gebaut Bezeugt sind Reparaturen Kaysers an u a den Orgeln Rysum 1680 1681 Reepsholt 1681 Berne 1690 Jade 1699 Riepe 1706 in der Lambertikirche in Aurich 1707 1710 Petkum 1707 Oldersum 1708 1709 Engerhafe 1715 Greetsiel 1716 Eilsum 1717 1718 Werke BearbeitenDie Grosse der Instrumente wird in der funften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt Ein grosses P steht fur ein selbststandiges Pedal ein kleines p fur ein angehangtes Pedal Eine Kursivierung zeigt an dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten oder lediglich der Prospekt erhalten ist Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen1674 1675 Aurich Lambertikirche II P Umbau und Erweiterung um ein Ruckpositiv nicht erhalten1678 Funnix St Florian I 7 Neubau eines Positivs nicht erhalten1680 1681 Rysum Rysumer Kirche nbsp I 7 Reparatur der Orgel1681 Reepsholt St Mauritius II p 16 Reparatur nicht erhalten1683 Bingum Matthaikirche Neubau durch Kayser ungesichert 1851 ersetzt1684 1685 Blexen St Hippolyt nbsp II p 18 Prospekt erhalten1686 Schortens Stephans Kirche nbsp I p 7 ein weiteres Register war zum Ausbau vorbereitet Prospekt und 4 Register erhalten Balge der Vorgangerorgel 1640 wiederverwendet die 1676 bei dem Einsturz des Turms zerstort wurden1685 1687 Westerstede St Petri Kirche nbsp II P 22 Prospekt erhalten 1971 Pfeifenwerk von Jurgen Ahrend rekonstruiert und Ruckpositiv erganzt1696 Farmsum NL Hervormde Kerk 17 Neubau nicht erhalten1697 Waddewarden St Johannes Kirche nbsp II p 16 Prospekt erhalten1694 1699 Hohenkirchen St Sixtus und Sinicius nbsp II P 21 Neubau neun Register erhalten 1974 Rest von Alfred Fuhrer rekonstruiert1703 Heppens Heppenser Kirche Neubau nicht erhalten1702 1704 Fedderwarden St Stephanus Kirche I p 8 Neubau nicht erhalten1703 1704 Ditzum Ditzumer Kirche II Neubau nicht erhalten1706 Riepe Riepster Kirche I 7 Reparatur nicht erhalten1707 Petkum St Antonius Kirche nbsp II p 14 Reparatur der Orgel von Valentin Ulrich Grotian 1699 1709 1710 Eilsum Eilsumer Kirche nbsp 13 Neubau nur der Prospekt erhalten 1717 1718 Reparatur durch Kayser1709 1711 Larrelt Larrelter Kirche nbsp I p 10 Umbau der Orgel von Johannes Millensis 1619 in umgebauter Form erhalten Orgel1715 Engerhafe Kirche Johannes der Taufer Reparatur nicht erhalten1716 Greetsiel Greetsieler Kirche I p 9 Reparatur nicht erhaltenSiehe auch BearbeitenListe von Orgelbauern Liste der historischen Orgeln in OstfrieslandLiteratur BearbeitenGustav Fock Arp Schnitger und seine Schule Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord und Ostseekustengebiet Barenreiter Kassel 1974 ISBN 3 7618 0261 7 Walter Kaufmann Die Orgeln des alten Herzogtums Oldenburg Stalling Oldenburg 1962 Walter Kaufmann Die Orgeln Ostfrieslands Ostfriesische Landschaft Aurich 1968 Fritz Schild Orgelatlas der historischen und modernen Orgeln der Evangelisch Lutherischen Kirche in Oldenburg Hrsg Winfried Dahlke Noetzel Wilhelmshaven 2008 ISBN 3 7959 0894 9 Harald Vogel Gunter Lade Nicola Borger Keweloh Orgeln in Niedersachsen Hauschild Bremen 1997 ISBN 3 931785 50 5 Harald Vogel Reinhard Ruge Robert Noah Martin Stromann Orgellandschaft Ostfriesland 2 Auflage Soltau Kurier Norden Norden 1997 ISBN 3 928327 19 4 Weblinks BearbeitenBekannte Personen von Jever abgerufen am 9 Oktober 2017 Einzelnachweise Bearbeiten NOMINE e V Orgel in Waddewarden abgerufen am 8 Januar 2019 NOMINE e V Orgel in Schortens abgerufen am 8 Januar 2019 NOMINE e V Orgel in Hohenkirchen abgerufen am 8 Januar 2019 Normdaten Person GND 1034919385 lobid OGND AKS VIAF 300900071 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kayser JoachimKURZBESCHREIBUNG OrgelbauerGEBURTSDATUM 17 JahrhundertSTERBEDATUM 1720STERBEORT Jever Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joachim Kayser amp oldid 230540160