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Die St Petri Kirche ist die grosste Kirche von Westerstede Ammerland bei Oldenburg und das Wahrzeichen der Stadt Die St Petri Kirche in WesterstedeAnsicht vom Alten Marktplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 4 Orgel 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie erste romanische Kirche wurde im Jahr 1123 von den Rittern von Fikensolt gestiftet Die mit behauenen Feldsteinen errichtete Kirche hatte einen eingezogenen Chor mit einer halbrunden Apsis 1232 wurde auf den gleichen Fundamenten der ersten romanischen Kirche eine neue Kirche gebaut Diese Kirche wurde in Granitquaderbauweise errichtet Zu Beginn gab es eine flache Holzbalkendecke in die spater ein Gewolbe eingearbeitet wurde Im 13 14 Jahrhundert trug man den Chor und die Apsis ab und es entstand der jetzige Choranbau Mit dieser Baumassnahme hat man auch das Gewolbe im Langschiff erneuert Das Untergeschoss des Westturmes wurde als Halle angelegt und ist begehbar Der zunachst eingeschossige Westturm wurde in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts um zwei Geschosse in Backsteinbauweise zu seiner jetzigen Monumentalform erhoht Der Turmhelm war zunachst mit Ziegelsteinen gemauert und erhielt spater ein Holzdach mit Kupferabdeckung Der wuchtige achteckige unten gefaltete Spitzhelm tragt eine Kugel mit Kreuz und Schwan Die Lauteglocken hangen im abseits stehenden Glockenturm des Parallelmauertyps dessen Erbauungszeit in baugeschichtlichen Abhandlungen in das 13 Jahrhundert gelegt ist Die Aufstockung um ein weiteres Geschoss erfolgte wahrscheinlich im 15 Jahrhundert 1 Erste reformatorische Anfange im Ammerland sind ab 1524 nachweisbar Der evangelische Pastor Johann Hechler aus Zwischenahn predigte um 1525 auch in Westerstede 2 Aber erst in den 1570er Jahren wechselte die Gemeinde St Petri zum evangelischen Bekenntnis Als erster Pastor des neuen Glaubens wird 1579 Hero Friedrich genannt 3 Die beiden Glocken die als Schlagwerk fur die Turmuhr dienen wurden 1604 von Sebald Groning von Erfurt und 1728 von Hendrik Kemper gegossenen und hangen aussen an der Sudseite des Westturms Die zwischen den Turmscheiben des Glockenstuhls hangenden Glocken stammen aus den Jahren 1626 von einem unbekannten Wandergiesser und 1794 von Hinricus und Alexius Petit II Beide Glocken sind aus Umgussen entstanden 1 Im 19 Jahrhundert gab es noch kleinere Anbauten In den Jahren 1955 und 1956 wurde die Kirche grundrenoviert und innen umgestaltet Der Chorraum wurde freigelegt und erhoht An der Nordseite wurden Wandmalereien aus dem 15 Jahrhundert freigelegt 1979 musste der Westturm aufwandig stabilisiert werden Die ausseren Granitquaderwande wurden abgetragen neu vermauert und mit der ruckwartigen Schale kraftschlussig verbunden Architektur BearbeitenDie St Petri Kirche ist eine evangelisch lutherische Kirche im romanischen teilweise aber auch im gotischen Baustil Sie hat einen 46 Meter hohen Kirchturm und ein Kirchenschiff mit Chor Der Turm ist mit rotlichem Backstein gemauert der untere Teil besteht aus Granitquadern Am Spitzdach des Turms befinden sich vier kleine Eckturme ebenfalls mit Spitzdachern Ein Glockenturm neben der Kirche hat zwar drei Torbogen kann aber aufgrund der Lage kein Eingangstor gewesen sein Ausstattung BearbeitenDer Passionsaltar mit seinen zwolf Seitentafeln und den beiden Haupttafeln ist zu Beginn des 15 Jahrhunderts entstanden Die Bemalung ist zum Teil zeitgenossisch und aus dem 16 Jahrhundert Die Triumphkreuzgruppe 1996 zusammengestellt zeigt links Maria rechts Johannes und in der Mitte Christus am Kreuz Die Figuren Maria und Johannes sind Nachbildungen von den Originalen aus dem 15 Jahrhundert die sich im Landesmuseum Oldenburg befinden Die Taufe aus dem Jahr 1648 ist eine Stiftung einer ammerlander Familie An der Ostwand des Chorraumes sind Reste einer Freskenmalerei zu sehen Es handelt sich augenscheinlich um die eher seltene Darstellung des Volto santo von Lucca Italien Man spricht auch von der Darstellung der Kummernis oder Wilgefortis ausgehendes 14 Jahrhundert Ein monumentales Olgemalde von Spanman Bremae 1772 stellt das Jungste Gericht dar Orgel Bearbeiten nbsp Kayser Ahrend OrgelJoachim Kayser schuf 1687 eine Orgel mit 22 Registern von der nur noch der Prospekt des Hauptwerks mit dem originalen Praestant erhalten ist Im Jahr 1972 rekonstruierten Jurgen Ahrend und Gerhard Brunzema die Orgel nach dem historischen Klangkonzept der norddeutschen Barockorgel Es war das letzte Gemeinschaftsprojekt der beiden Orgelbauer Das neue Ruckpositiv wurde nicht historisierend nachgebaut sondern ist als spatere Erganzung erkennbar mit Registerzugen an seiner Ruckwand Das Instrument mit Schleifladen und mechanischer Spiel sowie Registertraktur hat 22 Register auf zwei Manualen und Pedal und ist mit einem Gesamttremulanten ausgestattet Seine Disposition lautet 4 I Hauptwerk C f31 Praestant 8 2 Rohrflote 8 3 Oktave 4 4 Spitzflote 4 5 Quinte 2 2 3 6 Oktave 2 7 Mixtur III IV08 Trompete 8 II Ruckpositiv C f39 Gedackt 8 10 Praestant 4 11 Rohrflote 4 12 Oktave 2 13 Waldflote 2 14 Sesquialtera II015 Scharf II III16 Dulzian 8 Pedal C f117 Subbass 16 18 Oktave 8 19 Oktave 4 20 Flote 2 21 Fagott 16 22 Trompete0 8 Koppeln Normalkoppeln II I Schiebekoppel I P Spielhilfen Tremulant aufs ganze WerkSiehe auch BearbeitenListe der Kirchen in der Landeskirche OldenburgLiteratur BearbeitenEdgar F Warnecke Alte Kirchen und Kloster im Land zwischen Weser und Ems Verlag H Th Wenner Osnabruck 1990 ISBN 3 87898 319 0 S 165 f Wilhelm Gilly Mittelalterliche Kirchen und Kapellen im Oldenburger Land Baugeschichte und Bestandsaufnahme Isensee Verlag Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 126 6 S 166 ff Festschrift St Petri Kirche Westerstede 1123 1998 Markischer Kunst und Heimatverlag Bismark Altmark 1998 ISBN 3 929743 05 1 Ernst Andreas Friedrich Die Peterskirche zu Westerstede In Wenn Steine reden konnten Band IV Landbuch Verlag Hannover 1998 ISBN 3 7842 0558 5 S 108 110 Uwe Moller Die Kirchen der Evangelisch lutherischen Kirchengemeinde Westerstede Isensee Verlag Oldenburg 2011 ISBN 978 389995 821 8 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Petri Kirche Westerstede Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadt WesterstedeEinzelnachweise Bearbeiten a b Glockenatlas Ev Luth Kirche in Oldenburg S 141 PDF 7 3 MB Karin Forster Das reformatorische Taufertum in Oldenburg und Umgebung 1535 1540 LIT Berlin Munster 2019 ISBN 978 3 643 14231 3 S 44 Johannes Tammen Bearb Chronik 800 Jahre Eggeloge 1190 1990 S 168 Westerstede St Petri Orgel von Ahrend und Brunzema im historischen Manualgehause von Joachim Kayser 1687 Abgerufen am 29 Dezember 2022 53 2575 7 9278888888889 Koordinaten 53 15 27 N 7 55 40 4 O Normdaten Geografikum GND 4550540 8 lobid OGND AKS VIAF 239641618 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Petri Kirche Westerstede amp oldid 234936205