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Die evangelisch lutherische Riepster Kirche steht im ostfriesischen Ort Riepe Gemeinde Ihlow Das heutige Bauwerk wurde im Jahre 1554 errichtet nachdem eine Kreuzkirche aus dem Ende des 13 oder Anfang des 14 Jahrhunderts an gleicher Stelle eingesturzt war Riepster Kirche mit dem charakteristischen Turm Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 3 Innenausstattung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Dorf Riepe ist moglicherweise eine der altesten Ortschaften in Ostfriesland die nach Aufstreckrecht angelegt wurden Schon sehr fruh wurde in dem Ort eine Kirche errichtet Wann dies genau geschah ist bis dato ungeklart Der heutige Bau hatte mindestens zwei Vorganger an gleicher Stelle Eine weitere Kirche oder Kapelle stand vermutlich im Bereich de Oldehof an einer Stelle die bei Sturmfluten immer wieder uberflutet wurde 1 Bei archaologischen Grabungen wurden in den Jahren 1967 68 Holzkohle Balkenreste und Skelettreste entdeckt die als Uberreste einer Holzkirche nebst Friedhof gedeutet wurden Von diesem Ensemble blieben auch zwei Sarkophagdeckel aus Bentheimer Sandstein mit ornamentaler und figurlicher Oberflachengestaltung erhalten 2 Die weitere Auswertung der Grabungsergebnisse ergab dass die Holzkirche am Ende des 13 oder Anfang des 14 Jahrhunderts durch eine Kreuzkirche aus Backstein ersetzt wurde die in ihrer Ausgestaltung Ahnlichkeiten mit der Stapelmoorer Kirche hatte Sie hatte deutlich grossere Ausmasse als der heutige Bau war mit Domikalgewolben sowie einem Lettner versehen und hatte moglicherweise auch eine Apsis Wie vielen Kirchen des damaligen Brookmerlandes wurde ihr vermutlich der unsichere Baugrund zum Verhangnis Die Aufstrecksiedlungen wurden auf langen Siedlungswallen angelegt Neben diesen Wallen wurden Warften unmittelbar auf dem Mooruntergrund aufgeworfen so dass viele Kirchen schon im Mittelalter baufallig wurden 2 In Riepe sturzte das Bauwerk offenbar im 16 Jahrhundert ein Anschliessend wurde es im Jahre 1554 in stark veranderter und verkleinerter Form wieder aufgebaut und den Heiligen Vincenz und Gertrud geweiht Von der Vorgangerkirche blieben ein Teil der Nordwand mit den ursprunglichen heute zugemauerten kleinen Fenstern sogenannten Hagioskopen 3 erhalten 4 Im Jahre 1717 wurden Kirche und der freistehende Glockenturm bei der Weihnachtsflut 1717 schwer beschadigt Eine damals angebrachte Flutmarke befindet sich noch heute am Turm der 1730 im Zuge der Reparaturarbeiten mit einer geschweiften Barockhaube versehen wurde der er seinen volkstumlichen Namen Riepster Teebus Teedose verdankt 5 Baubeschreibung BearbeitenDie Riepster Kirche ist eine spatgotische Saalkirche aus Backstein Ihr mittelgrosser Baukorper ist langgestreckt Die Langswande sowie die Nordwand werden durch breite Spitzbogenfenster gegliedert Das mit einer hohen Spitzbogenblende bekronte Portal befindet sich in der Sudwand In seinem Tympanon befinden sich eine Kreisblende und drei Spitzbogennischen die moglicherweise ursprunglich fur Statuetten vorgesehen waren Der Innenraum ist nach oben mit einem holzernen Tonnengewolbe abgeschlossen das vermutlich auf die Bauzeit der Kirche zuruckgeht da an den Wanden keinerlei Spuren von Wanddiensten fur ein steinernes Gewolbe entdeckt wurden 6 Dicht vor der Nordwand des Hauptbaus aber freistehend befindet sich der Glockenturm Er weist einen quadratischen Unterbau und ein achteckiges Obergeschoss mit geschweiftem Barockhelm auf 6 In sich tragt der Turm drei Bronzeglocken Die beiden kleineren Glocken Tone ais gis wurden 1971 von der Firma Otto in Bremen Hemlingen gegossen Die grosse Glocke Ton f wurde 1986 von der Firma Petit gegossen 7 Sie bilden im Plenum das sogenannte te deum Motiv 8 Innenausstattung Bearbeiten nbsp Die Orgel von Johann Friedrich Wenthin aus den Jahren 1776 1785 Die altesten Ausstattungsgegenstande der Kirche sind zwei trapezformige Grabsteine aus der Mitte des 12 Jahrhunderts die vom Friedhof der Holzkirche stammen Einer davon ist mit einem Kreuz zwischen zwei Krummstaben der andere mit der Gestalt eines Verstorbenen verziert Beide sind heute an den Seitenwanden des Chores aufgestellt Aus der steinernen Kreuzkirche blieb der Taufstein aus Bentheimer Sandstein erhalten Das Becken steht auf Figuren deren Bedeutung bis heute nicht geklart werden konnte Der Beckenrand ist mit Friesen aus Blattern verziert 4 In der Nordwand blieb unter der Ostempore eine Sakramentsnische mit einer eisernen Gittertur unter einem Kielbogen erhalten die auf das 16 Jahrhundert datiert wird Altar Kanzel die Gemalde Westempore und Gestuhl sind Werke des 17 Jahrhunderts 4 Johann Friedrich Wenthin schuf 1776 1785 eine einmanualige Orgel mit 10 Registern von der noch der Prospekt einschliesslich der Pfeifen erhalten ist Sie befindet sich auf einer geschwungenen Rokoko Empore uber dem Altar dem in Ostfriesland bis in die Mitte des 19 Jahrhunderts weithin ublichen Orgelstandort Im Jahr 1900 baute P Furtwangler amp Hammer ein neues Orgelwerk hinter den Wenthin Prospekt 9 Die Prospektpfeifen blieben dabei stumm wurden aber wieder klingend gemacht als die Firma Alfred Fuhrer 1967 1970 ihre neue Orgel wieder mehr im Sinne Wenthins baute und den Prospekt mit einbezog Erst 1990 wurden die vier dabei noch vakant gebliebenen Register hinzugefugt so dass die Orgel nun 14 Register auf einem Manual und selbststandigem Pedal aufweist Siehe auch BearbeitenListe der historischen Kirchen in OstfrieslandLiteratur BearbeitenHans Bernd Rodiger Heinz Ramm Friesische Kirchen im Auricherland Norderland Brokmerland und im Krummhorn Band 2 Verlag C L Mettcker amp Sohne Jever 2 Auflage 1983 S 48 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Riepster Kirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinden Ochtelbur und Riepe Genealogie Forum RiepeEinzelnachweise Bearbeiten Ihlow de Aus der Geschichte Riepes Memento des Originals vom 19 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft 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kirchen html 253Frand 253D0 2526page 253D7 derzeit nicht aufrufbar eingesehen am 20 Mai 2011 Gottfried Kiesow Architekturfuhrer Ostfriesland Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2010 ISBN 978 3 86795 021 3 S 239 a b Georg Dehio Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bremen Niedersachsen Deutscher Kunstverlag Auflage Neubearbeitung stark erweiterte Ausgabe Munchen Berlin 1 Januar 1992 ISBN 3 422 03022 0 S 1128 Evang Vincentius und Gertrud Kirche in Iholw Riepe Abgerufen am 27 Februar 2023 Nordwest Zeitung Riepe 14 Jahriger Konfirmand hat sich mit dem Gelaut der Teebuchse beschaftigt Abgerufen am 1 November 2022 Orgel auf NOMINE e V gesehen am 23 April 2011 Kirchen in der Gemeinde Ihlow Ostfriesland Bangsteder Kirche Barsteder Kirche Ihlower Kirche Ochtelburer Kirche Riepster Kirche Simonswoldmer Kirche Nikolaikirche Weene St Martin Westerende 53 397222222222 7 3541666666667 Koordinaten 53 23 50 N 7 21 15 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Riepster Kirche amp oldid 238297730