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Die Herren von Blumberg auch Blumenberg waren ursprunglich Dienstmannen Ministeriale der Zahringer und bauten vermutlich in deren Auftrag die Burg nach der bzw nach einem Berg im Umfeld sie sich dann benannten Da die Zahringer 1218 ausstarben erlangten sie eine relative Unabhangigkeit und konnten im Interregnum als Parteiganger des anfolgenden Konigs Rudolf von Habsburg die Stadt Hufingen zu ihrem Zentrum machen Die Familie der Blumberger verzweigte sich im 14 Jahrhundert auf zahlreiche Burgen im Umfeld Nach dem Verlust Hufingens 1383 durch eine ungunstig verlaufende Erbschaftsregelung zogen sie sich wieder auf ihre Stammburg Blumberg zuruck Mitte des 15 Jahrhunderts starben sie in der Hauptlinie aus der Zweig der Blumegger uberlebte sie noch einige Zeit Wappen der Herren von Blumberg Blumenberg in der Zurcher WappenrolleBurg Blumberg Zeichnung auf der Infotafel auf dem ehemaligen Burggelande Inhaltsverzeichnis 1 Ministeriale der Zahringer 2 Gewinn der Adelsherrschaft 2 1 Der Bau der Burg 2 2 Urkunden von 1260 2 3 Johannes von Blumberg 2 4 Ende des Interregnums 3 Ausbau der Burg 4 Familie Geschlecht der Herren von Blumberg 4 1 Ausbau von Hufingen 4 2 Verzweigung der Familie 5 14 Jahrhundert 6 Ruckzug und Ende der Blumberger 7 Bewahrung und Zerstorung der Burg 8 Anmerkungen 9 Literatur 10 EinzelnachweiseMinisteriale der Zahringer Bearbeiten nbsp Grun Das Territorium der Zahringer um 1200Die Herkunft der Blumberger die schon eine langere familiare Vorgeschichte besessen haben werden lasst sich nur uber Dokumente im Freiburger Urkundenbuch FUB 1 bestimmen Eduard Heyck ermittelte zwei Nennungen Feststellbar ist dort Der Ort Blumberg existierte neben den heute zugehorigen Ortschaften Anm 1 bereits beim Ableben des letzten Zahringers Berthold V im Jahr 1218 es handelte sich um eine Burg und deren Besitzer waren Ministeriale vermutlich der Zahringer gegebenenfalls vorubergehend auch im Besitz der Grafen von Urach 2 Die Einschrankung Heycks dass der Ort auch anders als aus der zahringischen Herrschaft erworben sein konnte andert nichts an der Tatsache der Namensnennung Blumberg Moglicherweise stand die Burg nach dem Ende der Zahringer von dem die Uracher profitierten auch unter deren Herrschaft doch verloren diese mit dem Ende der Staufer um 1250 ihre Positionen und endeten um 1261 mit dem Tod Bertholds des Jungeren In diesem Zeitraum treten erstmals in zwei Urkunden 1260 zwei namentlich benannte Blumberger auf Neben Bruder Hans von Blumberg vermutlich ein Klosterangehoriger dann Johannes von Blumberg Iohannes de Blobinberch der in der Folge noch in zahlreichen weiteren Urkunden erwahnt ist Gewinn der Adelsherrschaft BearbeitenDer Bau der Burg Bearbeiten Die Burg Blumberg entstand auf dem Hugel der sich unmittelbar uber dem Wutachtal am sudwestlichen Ausgang des Hochtals erhebt Gegen Sudwesten war die Anhohe durch die steilen Abhange des Wutachtals geschutzt Vom Norden und Osten her sperrte das moorige spater durch Weiheranlagen gesperrte Hochtal den ungehinderten Zutritt abseits einer leicht bewachbaren Strasse Die Funktion der Burg ging von Anfang an uber diejenige einer reinen Ortsburg hinaus Sie sollte offensichtlich den wichtigen Strassenzug Schaffhausen Hufingen decken und reiht sich damit in das Befestigungssystem ein das die Herzoge von Zahringen begonnen und die Furstenberger mit ihren Vasallen erweiterten Selbstverstandlich war dass zu einer mittelalterlichen Burg ein Hof gehorte der als wirtschaftliche Erganzung in Friedens und Kriegszeiten die Ernahrung sicherte Aus diesem Bau und Burghof ging das Dorf Blumberg hervor 3 Da im Mittelalter des beginnenden Burgenbaus eine Familie nicht ihren Namen der Burg gab sondern sich nach dem Ort der Burg benannte kann davon ausgegangen werden das die Anhohe oder der nah gelegene Berg zuvor im Volksmund Blumberg Blumenberg genannt wurde und sich die Burgbauer somit als Herren von Blumberg bezeichneten Anm 2 andere Erklarungen in der Literatur waren ungewohnlich und erscheinen auch nicht plausibel Die Inhaber dieser Burg waren die Herren von Blumberg die im Interregnum dann als Ministeriale Dienstleute Anm 3 der Grafen von Freiburg der Grafen von Furstenberg und besonders als Vertraute des Grafen und spateren Konigs Rudolf von Habsburg zu finden sind Andre Bechthold Das mittelalterliche Blumberg In J Sturm Blumberg 1995 S 71 Hintergrund Vorausgegangen war dem Interregnum 1250 1273 ein beispielloser Konflikt zwischen Papst und Kaiser der auch im Reich zu einer Vielzahl von Frontbildungen zwischen den Staufern unter Friedrich II und der Kirche fuhrte Mit dem Tod des Kaisers 1250 kam es zu Machtkampfen aller gegen alle Bischofe Fursten und auch das Burgertum der noch neu entstandenen Stadte versuchten Territorien und Einflussbereiche zu vergrossern Der niedere Adel stand den Grossen in nichts nach nur waren seine Methoden weniger subtil das Raubrittertum entstand Das Interregnum kann aber auch als eine Ubergangsphase betrachtet werden Die alte Ordnung zerbrach und schuf eine Entwicklung in der die Landesfursten zu den neuen Tragern der staatlichen Ordnung aufstiegen und auch die Stadte emanzipierten sich durch das an Reichtum gewinnende Burgertum und traten somit selbstbewusster gegenuber den Fursten auf Zahlreiche Bunde entstanden und schliesslich einigten sich geistliche Kurfursten Herzoge und Grafen auf die Wahl und Anerkennung eines neuen Konigs Graf Rudolf IV von Habsburg Urkunden von 1260 Bearbeiten In einer auf Marz 1260 datierten Urkunde wird als erster bruder Hans von Blumberg als Zeuge in einer Urkunde des Ritters Volker von Kemnat und dessen Sohn Marquard genannt die im Kloster Paradies bei Konstanz ausgestellt wurde 4 bruder kann ihn als Mitglied einer Ordensgemeinschaft bezeichnen Beim Kloster Paradies handelte es sich um ein Frauenkloster der Klarissen Johannes von Blumberg Bearbeiten Nach Hans von Blumberg wird noch im selben Jahr im Juli 1260 ein Iohannes de Blobinberch urkundlich genannt und dabei als milites bezeichnet Anm 4 In einer weiteren Urkunde befindet sich unter den 26 namentlich aufgefuhrten Zeugen zu denen auch der spatere Konig Rudolf von Habsburg und die Grafen Heinrich von Furstenberg und Friedrich von Zollern gehorten in der Reihe der milites der Namen Iohannes de Blobinberch UB Urkundenbuch Zurich 3 Nr 1108 S 206 f A Bechthold Mittelalter In J Sturm Blumberg 1995 S 25 Mit Johannes von Blumberg tritt nicht nur der Name des Ortes sondern zugleich die Stellung des nun binnen wenigen Jahren zwolfmal in Urkunden benannten Ritters miles auf in einem Dokument 1264 wird er zudem als nobilis vir dominus Johannes de Blumenberch bezeichnet der hier somit unter den adligen Mannern aufgefuhrt wird Man kann annehmen dass der Blumberger zumindest dem sogenannten Niederadel zuzurechnen ist Der Besitz einer Burg war dabei verpflichtend Als Ritter wird er generell benannt zumeist in den Urkunden an vorderster Stelle Und es lasst sich uber die Urkunden das Personenfeld beschreiben in dem sich der Blumberger bewegte Es sind Graf Heinrich I von Furstenberg die Grafen von Freiburg die Herren von Klingen Konstanzer Kleriker Heinrich von Krenkingen der Abt Albrecht von Reichenau die Herren von Tengen und vor allem an erster Stelle Graf Rudolf von Habsburg Johannes war dabei nicht nur in Eigentumsubertragungen einbezogen die immer auch politische Entscheidungen bedeuteten es ist dokumentiert dass er zusammen mit Rudolf von Habsburg und den Freiburger Grafen Fehden bzw Kriege bestritt demnach also mit einer eigenen Gefolgschaft Rustung Pferden etc ausgestattet war Ebenso kann man davon ausgehen dass er eine Familie besass Bei einer Beurkundung am 14 August 1272 war Johannes von Blumberg nicht anwesend sondern vermutlich stellvertretend sein Sohn Johannesin von Bluminberc den jungen 5 Ende des Interregnums Bearbeiten Es erscheint nicht als Zufall dass die Herren von Blumberg ab 1273 zunehmend hochrangiger vertreten sind so wird am 20 Februar ein Conrad von Blumberg domini C de Blummberg canonici in Constantienis als Domherr in Konstanz genannt In der kaiserlosen Zeit von 1250 bis 1273 konnten Kreise oder Bunde von Adligen infolge der fehlenden Zentralgewalt auf eigene Faust und oft gewalttatig ihre Territorien und Machtbereiche erweitern Das gelang mit Sicherheit auch den Blumbergern denn Johannes zahlte zum engeren Kreis von Rudolf von Habsburg der am 1 Oktober 1273 zum neuen deutschen Konig gewahlt wurde Von der damit verbundenen Machtfulle profitierten auch die Herren von Blumberg am 9 April 1274 bestatigt Konig Rudolf dem Edelherren Johannes von Blumberg einem seiner ausgesuchten Getreuen den Montagsmarkt den er zu Hufingen gewohnt ist abzuhalten Diese Rechtsverleihung bedeutet dass Hufingen zum Zentrum der Herrschaft der Blumberger wird 1275 in Eintragungen der Liber decimationis wird Johannes von Blumberg als senior bezeichnet und es wird deutlich dass er in Blumenfeld Blumberg Mundelfingen Riedbohringen Watterdingen und Deisslingen Patronatsherr ist Anm 5 Eine weitere Urkunde vom 24 Juli 1280 wurde in Blumberg ausgestellt Acta sunt hec aput in Bluomenberg Auch wenn in ihr kein Blumberger genannt wird oder sie gar Blumberger Belange betrifft horen wir hier urkundlich zum ersten Mal von dem Ort Blumberg wahrscheinlich der Burg 6 Ausbau der Burg BearbeitenIn einer skizzenartigen Darstellung von 1620 aus der Landtafel der Baar und konkreter auf einem Olgemalde von Martin Meinrad aus dem Jahr 1688 Anm 6 ist die ehemalige klar abgegrenzte Lage von Burg Stadt und Dorf wiedergegeben nbsp Die Burg und die sich aus der Vorburg entwickelnde mittelalterliche Stadt BlumbergUrsprunglich befand sich vor der Burg nur ein Wirtschafts oder Bauhof an die dann Bewohnungen fur Handwerker und schliesslich eine Muhle angegliedert waren Allmahlich erfolgte ein Ausbau bis hin zur bewehrten Stadtanlage Familie Geschlecht der Herren von Blumberg BearbeitenDie Bestatigung des neugewahlten Konigs Rudolf von Habsburg an Johannes von Blumberg 1274 auf das Recht am Pfingstmarkt zu Hufingen deutete bereits ein Besitzverhaltnis an das sich in den folgenden 20 Jahren konstituiert haben muss die Blumberger werden zu Herren von Hufingen Marktrecht Das Marktrecht so vergleichsweise unbedeutend es heute erscheint unterschied im Mittelalter das Dorf von der Stadt d h durch seine verkehrsgunstige oder sonst wie fur Handel geeignete Lage Brucke Zoll die auch ein Wachstumspotenzial fur Einwohnerschaft barg wurde ein Ort zu einem Treffpunkt fur den Warenaustausch und sich angliederndes Gewerbe Dies bildete sich ursprunglich selbststandig heraus konnte jedoch unter zentralisierten Machtverhaltnissen auch als Recht definiert und vergeben werden Damit wurde eine Kette von Rechtsbeziehungen ausgelost die letztlich die Organisationsform Stadt konstituierten 7 Ausbau von Hufingen Bearbeiten Hufingen war an einer Kreuzung zweier romischer Heeresstrassen gelegen die uber ein Jahrtausend Verkehrsknotenpunkt blieb und damit Voraussetzung zu einer stadtischen Zentrumsbildung bot die Konig Rudolf an einen Getreuen delegierte um seinen Machtbereich zu organisieren und es den Blumbergern im kleineren Massstab ebenfalls ermoglichte einen herrschaftliches Territorium auszubilden Wenn Blumberg die Heimatburg des Geschlechts war so war in der Wende vom 13 zum 14 Jahrhundert Hufingen das den Blumbergern seinen Ausbau zur Stadt und sein Stadtrecht verdankt der Mittelpunkt des Gesamtbesitzes geworden Karl Siegfried Bader Blumberg 1950 S 12 Verzweigung der Familie Bearbeiten Fur den Fortgang der Uberlieferung zu den Blumbergern ist dabei eine Urkunde vom 1 April 1292 von Bedeutung die mit Vorgangen in Hufingen verbunden war und die eine Vervielfachung von neuen Familien zeigt ein Vorgang der mit einem Netz von Blumberger Burgen verbunden ist Burg Blumberg Albertus und Johannes Burg Blumenfeld Konrad Burg Blumegg Heinrich Burg Donaueschingen Johannes und Bertold Burg Stahlegg Burg Stallegg Johannes Burg Tannegg KonradErwahnt wird auch der Besitz zahlreicher Ortschaften und Hofguter 8 Zum Ende 13 Jahrhunderts hatten die Blumberger demnach einen umfangreichen Besitz in der sudlichen Baar am Westrand des Hegaus und in der Wutachschlucht Mittelpunkt dieses Besitzes war bis zum Jahr 1383 Hufingen 9 In Donaueschingen erwahnt werden 1292 Bertholdus pupillus in Tunovweschingen residentes Johannes de Tunovweschingen Die Burg Donaueschingen war ein uralter Stammsitz des Blumberger Geschlechts 10 Die Blumberger Herrschaft bestand dort bis 1450 zum Tod von Rudolf von der alten Blumberg d J zu Donaueschingen der ohne mannliche Erben zu hinterlassen starb Sein Schwager Ritter Sigmund vom Stein vermochte sich ohne dass wir uber die Vorgange im einzelnen unterrichtet sind in den Besitz der Eigen und Lehensguter zu setzen 11 14 Jahrhundert Bearbeiten Diese Besitzverhaltnisse bestatigt werden in einer Urkunde vom 5 Januar 1356 in der Diethelm von Blumberg Burg Stadt und Dorf Hufingen zur Halfte an Konrad von Blumberg und zur andern Halfte an Johannes den jungeren von Blumberg und dessen Bruder Rudolf und Albrecht verkauft Auf dieser Burg lebte also ein grosser Teil der Blumberger Adelssippe Die Quellenzeugnisse werden im folgenden immer haufiger und oft ist eine genaue genealogische Zuordnung der einzelnen Blumberger nicht moglich Faktisch war fast jeder Besitz ein Lehen des jeweilig hoher gestellten Machthabers im Falle von Hufingen des Landgrafen der Baar an die Blumberger die jedoch auch 1356 sich veranlasst sahen diesen die besondere Gnade zu gestatten dass sie dieses Lehen nach Belieben versetzen und auch an weibliche Leibeserben vererben durfen Die Bestimmung wurde am 3 April 1380 vom Grafen Heinrich von Furstenberg dem Burkhardt von Blumberg erneut bestatigt Dieser Erbfall trat im April 1382 mit dem Tod von Burkhardt ein Per Testament erhielt das Hufinger Erbe seine Schwester Gueten von Blomberg Ehefrau des Bentzen von Schellenberg und deren ehelichen Kindern Dabei kam es zum Streit mit den Blumbergschen Vettern der zugunsten Gutas ausging Der aus einer lichtensteinischen Familie stammende Ritter Berthold von Schellenberg nennt sich seit 1383 Herrn von Hufingen Anm 7 Damit hatten die Blumberger ihren Sitz Hufingen nach mehr als 100 Jahren verloren und mussten sich neu etablieren d h sie mussten versuchen ein neues Zentrum herauszubilden das die Qualitat Hufingens hatte Und dieses neue Zentrum war Blumberg Bechthold Mittelalter S 51 Von K S Bader wird diese Neuorganisation als Notlosung bezeichnet Ruckzug und Ende der Blumberger BearbeitenSchon bald darauf ist dieser Wechsel dokumentiert Die Blumberger hatten sich in kurzer Zeit aus Hufingen zuruckgezogen wie aus einer Urkunde vom 20 September 1384 zu sehen ist Dort heisst es Ich Rudolf von Blumberg sesshaft ze Blumberg 12 Danach fehlen bis 1393 die Blumberger offensichtlich in den Urkunden die Historiker Bader und Bechthold benennen keine ihre Stellung war erschuttert Dieses Ereignis bedeutete fur die Gesamtfamilie einen schweren ja unersetzlichen Verlust Langst waren die Zeiten vorbei in denen der Burgbesitz allein Bestand und Sicherheit einer adligen Familie garantierte Die Stadt war an die Stelle der engen Burg getreten K Bader Blumberg S 13 nbsp Heutiger Verbindungsweg uber den ehemaligen Halsgraben zwischen Burgplateau und StadtDie Lage von Blumberg bot jedoch keine besonderen Voraussetzungen um aus Burg Gehoften und dem Dorf eine Stadt zu machen denn es fehlte die Anbindung an gunstige Verkehrswege ausserdem war der Raum auf dem Burgplateau zu klein um eine grossflachige Anlage konzipieren zu konnen Und es fehlte ihr an wesentlichen stadtischen Merkmalen wie Stadtrecht Marktrecht oder Schultheiss Hinzu kam dass noch Absicherungsbedarf gegenuber Hufingen bestand denn man hatte versucht den Westrand des Blumberger Besitzes durch eine weitere Burg zu stabilisieren bzw den Hufinger Zugang zur Wutach abzusichern In der ersten Urkunde nach langer Zeit am 22 April 1393 wird eine neue Burg Blumberg genannt Eberhard von Blumberg von der nuwen Blumberg Wiederum vergehen einige Jahre bis zwei weitere Urkunden 1400 und 1401 Aktivitaten bezeichnen Die Blumberger beschaffen sich mit den Schaffhausern als Burgen Geld in Basel und Stuhlingen mit dem Verkauf von Eschach bei Achdorf Die Reorganisation ihres Hauptsitzes konnte nicht ohne furstliche Genehmigung vonstattengegangen sein faktisch war der Verlust der Blumberger auch ein Nachteil fur die Furstenberger die durch den Verlust Hufingens Konsequenzen in ihrem Territorium zu befurchten hatten denn die Schellenberger standen nicht zu ihnen in einem Abhangigkeitsverhaltnis wie die Blumberger Ausserdem trat bereits am Anfang des 15 Jahrhunderts der Konflikt zwischen dem Hause Osterreich und der schweizerischen Eidgenossenschaft zu Tage Blumberg war deshalb auch als Bastion gegenuber den Schweizern von nicht geringer Bedeutung 13 So war die furstenbergische Unterstutzung bei einer Stadtgrundung im Zusammenhang der Burg aus politisch militarischen Grunden gesichert diese konnten jedoch die fehlende wirtschaftliche Perspektive nicht ersetzen Die Stadtanlage war nichts anderes als eine Vorburg eine erweiterte Burg Der Grundung fehlte von Anfang an das Ziel ein wirtschaftlich irgendwie bedeutsamer Mittelpunkt zu werden Nicht der Markt sondern die Befestigung gab der Anlage den stadtischen Charakter Es wurde einfach die Burg durch eine Burgerschaft erganzt die in der Vorburg angesiedelt sich im Alltag bauerlicher oder handwerklicher Tatigkeit hingab um in Kriegszeiten das Aufgebot wehrhafter Manner zu erganzen Von einer Bewidmung der neuen Anlage mit Stadtrecht sagen die Quellen nichts K Bader Blumberg S 14 Erstmals von der Stadt Blumberg hort man im Zusammenhang mit der furstenbergisch lupfischen Fehde In einem Spruchbrief Vermittlungsversuch vom 15 April 1413 gehorte unter anderen auch Blumberg stat zu den Zeugen die man laden soll zu dem Rœmschen gericht Anm 8 Ende des Geschlechts der Blumberger Rudolf von der alten Blumberg Anm 9 starb 1413 und so der Historiker Bechtold von dem aussterbenden Blumberger Geschlecht waren keine Impulse mehr zu erwarten Sein Erstgeborener Heinrich sass bei seiner Frau in Diessenhofen eine der Tochter war mit Sigmund vom Stein verheiratet an dessen Familie Blumberg schliesslich uberging Rudolf der jungere von der alten Blumberg war vor dem 30 April 1451 gestorben und mit ihm war die Blumberger Hauptlinie erloschen Auch die Blumberger Seitenlinien bestanden nicht mehr lange Anm 10 In Blumberg selbst trat nun Sigmund vom Stein und seine Familie die Herrschaft an 14 Es kann sich bei dem Kaufer um einen Angehorigen des schwabischen Adelsgeschlechtes der Herren vom Stain gehandelt haben der in einer Urkunde von 1473 als Sigmund vom Stain Ritter bezeichnet wird Bewahrung und Zerstorung der Burg BearbeitenNach dem Tod Sigmunds 1477 oder 1478 wird Blumberg von seinen Erben 1479 an die Herren von Randegg verkauft von denen Burg und Stadt an Hans von Landau kommen der 1483 84 systematisch alle Anteile erwirbt und die Anlage des zweifelsohne wirtschaftlich heruntergekommenen Blumberg neu organisiert und ausbaut Er erhalt dazu 1497 einen Freiheitsbrief von Konig Maximilian der bereits eine besondere Rolle der ehemaligen Herrschaft Blumberg in einer kunftigen Auseinandersetzung andeutet Die Bewahrung der Burg erfolgte im Schweizer oder Schwabenkrieg als sie mit der Stadt sich gegen das siegreich von Waldshut herangezogenen Heer der Eidgenossen wehrte Blumberg hatte seit 1499 den Ruf jene Stadt gewesen zu sein die den Schweizer Zug als erste hatte stoppen konnen Abgebrannt war das ungeschutzte Dorf doch wurde es wieder in der eigenen Asche aufgebaut Zerstort wurde die Burg im Dreissigjahrigen Krieg am 4 Mai 1644 durch die Franzosen die sie besetzt hatten vor ihrem Ruckzug Der Kommandant La Valette gab den Sprengungsbefehl wobei wie eine alte Chronik berichtet versehentlich ein Funke in das Pulver fiel und darvon er selbst seine soldaten und etliche bauern beschedigt und 10 in die Luft gesprengt und jemerlich verbrannt worden nbsp Einziger noch heute erhaltener Rest Die Futtermauer Innenteil nach Abbau der Aussenschale der Grabenmauer Danach wurde die Burg nicht mehr aufgebaut und als man 1706 den im Krieg beschadigten Turm sprengen liess verschwand schliesslich einer der letzten Gebaudekomplexe der alten Burg Die letzten Teile der Stadtmauer wurden um 1960 abgerissen und 1966 67 beschloss der Gemeinderat den Abriss der Mauerreste der Burg Blumberg da herabfallende Steine Wanderer storten 15 Anmerkungen Bearbeiten Im Verzeichnis der Orte bei Heyck sind ebenfalls eingetragen Aachdorf BA Bonndorf s Ministerialen von Aachdorf 508 Hondingen 514 Opferdingen 517 Festlegung des Vorgangs der Benennung bei H Maurer Die Erbauer nannten nicht die Burg nach ihrem Namen sondern sich nach dem der Burg gegebenen Namen Helmut Maurer Die Rolle der Burg in der hochmittelalterlichen Verfassungsgeschichte der Landschaften zwischen Bodensee und Schwarzwald Sonderdruck aus Die Burgen im deutschen Sprachraum Hrsg Hans Patze in Vortrage und Forschungen XIX 1976 Das Interregnum war in der deutschen Geschichte die kaiserlose Zeit in der infolge der fehlenden Zentralgewalt eine Verwilderung der politischen Sitten erfolgte Raubritter die aber auch ungewohnliche Aufstiegschancen und Moglichkeiten personlicher Machtentfaltung bot Dies traf auf die Blumberger zu Der aus dem Romischen stammende Begriff milites ging von miles Soldat aus und meinte in der Spatantike auch zivile Verwaltungsbeamte Daraus entwickelte ich im Mittelalter Minsteriale Ab dem 12 Jahrhundert bildete sich aus Teilen dieser ursprunglich unfreien Schicht von Dienstmannen der Stand des niederen oder ritterburtigen Adels heraus ausser der Fahigkeit hofische Aufgaben zu bewaltigen mussten sie waffenfahig und uber eigenen Besitz okonomisch abgesichert sein Somit als Ritter dienende Ministeriale waren zunachst auch Burgmannen auf den Burgen ihrer Herren gewesen sie bauten sich seit dem 12 Jahrhundert als Mitglieder zu Wohlstand gekommener ritterlich lebender Familien auch eigene befestigte Hauser bzw kleine Burgen Ministerialenburgen Dazu bedurften sie der landesherrlichen Genehmigung Die Ministerialenburgen lagen nicht unbedingt in Nahe von bauerlichen Siedlungen und Dorfern Ihre Lage war dabei in erster Linie von der jeweiligen topographischen Situation abhangig und sicherte oft das Territorium ihrer Herren denen sie ihre Burgen auf Anfrage zu offnen hatten In dieser Urkunde wird Johannes von Blumberg auch als Pfarrer von Tuselingen Deislingen bei Rottweil und von Blumenfeld erwahnt doch gibt es weiterhin keinen Nachweis einer Kapelle oder Kirche zu diesem Zeitpunkt in Blumberg Richard Gertis Kirchengeschichte In J Sturm Blumberg 1995 S 276 Das Gemalde befindet sich in furstlich furstenbergischem Besitz und ist die einzige historische Darstellung fur die Zeit vor dem 19 Jahrhundert Das Original befindet sich in Schloss Heiligenberg Bechthold S 81 Bader S 13 Erst 1620 wurde Hufingen an das Geschlecht der Furstenberger verkauft E Balzer Die Herren von Schellenberg in der Baar Schriften Baar XI 1904 Der Begriff stat muss differenziert gesehen werden und kann auch neutral Ortschaft bedeuten Bechtold S 51 Zitat S 54 Bader nennt S 11 eine Quelle von 1420 doch konnte damit dieselbe wie oben gemeint sein Die Bezeichnung von der alten Blumberg ist hier keine neue Namensvergabe fur die Stammburg Sie bezeichnet in einem kurzen Zeitraum den Unterschied zu der kurz zuvor gegrundeten Burg Neublumberg Bader ermittelt die letzten urkundlichen Nennungen im Nebensitz in Donaueschingen auf der Burg Karpfen und fur die Neublumberger Linie Die letzte Namensnennung eines Schaffhauser Burgers liess sich 1470 ermitteln Die Burgen dem Wutachtal entlang waren langst in andere Hande ubergegangen Die Herren von Blumeneck existierten noch langer sie hingen jedoch nicht mehr mit den Blumbergern zusammen Bader S 20 Literatur BearbeitenEduard Heyck Geschichte der Herzoge von Zahringen J C B Mohr Freiburg im Breisgau 1891 1892 Neudruck Aalen 1980 ISBN 3 511 00945 6 Digitalisat Karl Siegfried Bader Burg Dorf Stadt und Herrschaft Blumberg Hrsg Stadt Blumberg o D vermutlich 1950 zur Wiedererlangung des Stadtrechtes Joachim Sturm Hrsg im Auftrag der Stadt Die Geschichte der Stadt Blumberg Dold Verlag Vohrenbach 1995 ISBN 3 927677 06 X Hier die Beitrage Andre Bechthold Vom Mittelalter bis zum Ubergang an das Haus Furstenberg und Eveline Dargel Die Amtsstadt der Furstenberger August Vetter Hufingen unter den Herren von Blumberg In Hufingen das einstige Brigobanne bedeutende alemannische Siedlung ehemaliger Herrschaftssitz Furstenberg Oberamts und Badische Amtsstadt die Kunstlerstadt im Herzen der Baar 1984 Einzelnachweise Bearbeiten FUB Freib UB Urkundenbuch der Stadt Freiburg im Breisgau hrsg v H Schreiber Freiburg i B 4 Theile in 2 Banden 1827 1828 Eduard Heyck Geschichte der Herzoge von Zahringen J C B Mohr Freiburg im Breisgau 1891 1892 Neudruck Aalen 1980 S 487 507 und 489 509 Seiten im Werk im Digitalisat Digitalisat S 509 Zitate Karl Siegfried Bader Burg Dorf Stadt und Herrschaft Blumberg Hrsg Stadt Blumberg o D vermutlich 1950 zur Wiedererlangung des Stadtrechtes S 7 ff WUB 5 Wirtembergisches Urkundenbuch Nr 1578 ThurgUB 3 Urkundenbuch Thurgau Nr 421 Zitat und Quelle bei Bechthold 25 ff Zitate im Abschnitt A Bechthold Mittelalter 1995 S 30 ff Die Urkunde mit Sohn in FUBH 1 Nr 259 Zitate im Abschnitt Bechthold Mittelalter S 35 f Quellen dort angegeben W Schlesinger Der Markt als Fruhform der deutschen Stadt In Vor und Fruhformen der europaischen Stadt im Mittelalter Gottingen 1973 Bechthold S 37 42 Bechthold S 42 nennt dazu August Vetter Hufingen unter den Herren von Blumberg 1984 S 60 86 Bechthold S 39 Zitat in Anm 80 in Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Bd 1 S 110 Karl Bader Herrschaft Blumberg S 19 f A Bechtold Mittelalter S 51 Dieses und weitere Zitate im Kapitel Bechthold S 53 60 Bechtold S 60 ff Zitate im Abschnitt Bechthold Mittelalter S 52 f 61 ff und Eveline Dargel Furstenbergische Amtsstadt S 95 f Quellen dort angegeben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herren von Blumberg amp oldid 235201372