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Heinrich Kirchheim 6 April 1882 in Gross Salze 14 Dezember 1973 in Ludenscheid war ein deutscher Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg Hauptmann Kirchheim mit Uniform der Preussischen Armee Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Erster Weltkrieg 1 2 Freikorps 1 3 Reichswehr 1 4 Nationalsozialismus 1 4 1 Zweiter Weltkrieg 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAls Fahnenjunker trat Kirchheim am 1 Mai 1899 in das Infanterie Regiment Prinz Friedrich der Niederlande 2 Westfalisches Nr 15 der Preussischen Armee in Minden ein und avancierte bis Mitte Oktober 1900 zum Leutnant Anlasslich der Unterdruckung des Aufstandes der Herero trat er am 1 Oktober 1904 zur Schutztruppe fur Deutsch Sudwestafrika uber und diente bis Marz 1914 in der deutschen Kolonie Fur seine Tatigkeit erhielt Kirchheim den Kronenorden IV Klasse mit Schwertern und war zwischenzeitlich Mitte Februar 1910 zum Oberleutnant befordert worden Anschliessend kehrte er nach Deutschland zuruck und wurde im Magdeburgischen Jager Bataillon Nr 4 angestellt Erster Weltkrieg Bearbeiten Zu Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Kirchheim Kompaniefuhrer im Hannoverschen Jager Bataillon Nr 10 Mit seinem Bataillon nahm er an den Kampfen an der Westfront teil Dort wurde er am 24 August 1914 zum Hauptmann befordert Am gleichen Tag erhielt Kirchheim beim Versuch eine englische Batterie bei Fontaine aux Pierre ostlich von Cambrai zu nehmen einen Gewehrschuss durch den Hals Nach seiner Genesung trat er mit seinem Bataillon im Mai 1915 zum neugegrundeten Alpenkorps uber und wurde mit diesem in Tirol eingesetzt Der Erzherzog Karl besuchte am 27 Juni das Bataillon und verlieh ihm das Edelweissabzeichen welches bis zum Schluss des Feldzugs an Tschako und Mutze getragen wurde Wahrend der Schlacht um Verdun lag Kirchheim im Charleviller Lazarett Am 15 August 1916 wurde Kirchheim zum Kommandeur des Bataillons ernannt Am 25 August 1918 fuhrte Kirchheim sein Bataillon zum Sturm auf den Kemmel Hierbei verwundete ihn ein Artilleriegeschoss am Kopf Fur sein hohes Verdienst bei der Ersturmung wurde Kirchheim am 12 Mai fur den Pour le Merite eingereicht erhielt ihn jedoch nicht Bei der Abwehrschlacht zwischen Somme und Oise zeichnete sich Kirchheim mit seinem Bataillon wieder so aus dass er von seinem Regimentskommandanten zum zweiten Mal vorgeschlagen wurde Wilhelm II sprach daraufhin am 13 Oktober 1918 mit Kabinettsorder die Verleihung des Pour le Merite an den verdienstvollen Offizier aus In den letzten Kriegswochen war Kirchheim mit seinem Bataillon wieder auf dem Balkan im Einsatz und ging nach den Ruckzugskampfen in Serbien und Mazedonien uber die Donau und Save zuruck nach Ungarn Freikorps Bearbeiten Nach Kriegsende und Ruckkehr in die Heimat stellte Kirchheim aus den Resten des Bataillons am 18 Januar 1919 in Goslar das Freiwillige Hannoversche Jagerbataillon auf Es kam am Abend des 25 Januars in Fraustadt Posen an Im nahegelegenen Glogau war der Sitz der 10 Division gewesen Zusammen mit der ebenfalls nach Fraustadt geleiteten 2 Batterie des 2 Thuringischen Feldartillerie Regiments Nr 55 welche dem Bataillon angegliedert werden sollte unterstand taktisch der Division Am 28 traf die Batterie mit einer Kompanie des Naumburger Jager Bataillons 4 in Fraunstadt ein Nachdem auch noch Jager des 14 Jager Bataillons eingetroffen waren meldete Kirchheim am 3 Februar die beendete Aufstellung des Bataillons Am 6 Februar wurde es nach Rawitsch verlegt Eine wichtige Hohenstellung von Sarne Sarnowko wurde zuruckerobert Vom Abschnitt Rawitsch wurde das Bataillon in den Abschnitt Meseritz Generalmajor Janke verlegt Dessen Unterabschnitt Zullichau unterstand dem Oberst Burchardi Kommandeur des Fusilier Regiment General Feldmarschall Graf Moltke Schlesisches Nr 38 In diesem war das Bataillon unweit Neudorfs eingesetzt Es wurde Groitzig zuruckerobert Von der OHL erging am 17 Februar der Befehl dass jegliche Offensivbewegungen sofort einzustellen seien Das Bataillon wurde daraufhin als Hauptreserve des Generalkommandos vom VI Armee Korps nach Glogau verlegt Hier wurde es gegen den Spartakusaufstand eingesetzt In Frobel spater auch in Schlichtingsheim und Zirkau entstanden Rekruten Depots Anfang Marz ruckte das Bataillon in Herrndorf ein Es verdichteten sich Plane dass das Freiwillige Hannoversche Jagerbataillon der Reichswehr Brigade 27 in Frankfurt Oder unterstellt und den Namen Reichswehr Jager Bataillon 27 bekommen sollte Das Reichswehr Jager Bataillon Kirchheim trug nun das Edelweiss welches wahrend des Krieges an der Mutze getragen wurde als gemeinsames Kennzeichen des Bataillons auf gruner Platte als Kragenabzeichen Wenn am 23 Juni um 9 Uhr abends wieder der Kriegszustand mit den Polen in Kraft trate wollte das Bataillon wieder nach Osten vordringen Dies war jedoch nicht der Fall da die Nationalversammlung sich entschloss den Friedensvertrag von Versailles zu unterzeichnen Am 26 Juni traf der Befehl ein das Bataillon zu verladen Bis 9 Juli war es Ordnungskrafte in Kustrin und wurde dann dem Generalkommando X unterstellt und nach Celle abtransportiert Hier blieb es bis zum 28 Juli Kirchheim ubergab sein Bataillon zu dessen Stab er fortan gehorte am 2 August an Major Pflugradt Reichswehr Bearbeiten Ab dem 1 Oktober 1920 sollte das IV Bataillon des Reichswehr Infanterie Regiments 13 einst hervorgegangen aus den Weseler Infanterie Regimentern 56 und 57 im Jagerbataillon aufgehen Dieses hatte als III Jager Bataillon des aus dem Reichswehr Infanterie Regiment 20 zu bildenden 17 Infanterie Regiment seinen Platz in der seit 1 Januar 1921 bestehenden neuen Reichswehr Kirchheim war wieder Kompaniechef Zum Major wurde er am 1 April 1923 befordert Einen Monat spater folgte seine Ernennung zum Adjutant der 1 Kavallerie Division in Frankfurt Oder wo er im Stab Verwendung fand Zum Bataillonskommandeur im 7 Preussisches Infanterie Regiment wurde er am 15 Mai 1926 ernannt Hier wurde er am 1 November 1928 zum Oberstleutnant befordert Zum Kommandanten von Glatz wurde er am 1 Februar 1930 ernannt Als solcher wurde er am 11 April 1931 zum Oberst und schied am 31 Marz 1932 aus dem aktiven Dienst Nationalsozialismus Bearbeiten Zwei Jahre spater wurde er reaktiviert und am 1 Oktober 1934 zum Wehrbezirkskommandeur vom Ausbildungsbataillon des Infanterie Regiments Arnsberg ernannt Am 15 November 1934 wurde er zum Wehrbezirksleiter von Koln am 1 Juni 1938 von Wien ernannt Kirchheim erhielt am 27 August 1939 dem sogenannten Tannenbergtag den Charakter als Generalmajor verliehen Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde Kirchheim am 1 Oktober 1939 zum Kommandeur des Infanterie Regiments 276 94 Infanterie Division und ab 1 Dezember 1939 der 169 Infanterie Division ernannt Am 1 Juli 1940 erhielt er das Patent zu seinem Dienstgrad Seine Division wurde im Juni 1940 im Verband der 16 Armee im Westfeldzug in Lothringen eingesetzt und anschliessend im Verband der 1 Armee als Besatzungstruppe in Ostfrankreich Kircheim wurde am 1 Marz 1941 zum Leiter der Sonderstelle Libyen ernannt und mit der Fuhrung der italienischen Division Brescia in Nordafrika beauftragt Weder Kirchheim noch sein Stab verfugten uber militarische Erfahrung auf dem dortigen Kriegsschauplatz doch Erwin Rommel entschied sich fur ihn um seine unterbesetzten Feldformationen zu verstarken Fur seinen Einsatz bei der Belagerung von Tobruk wurde er am 14 Mai 1941 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet Ab dem 15 Juni 1941 war Kirchheim Fuhrer des Sonderstabes Tropen im OKH in Berlin Zum Generalleutnant wurde er am 1 Juli 1942 ernannt Nach dem Verlust Afrikas wurde der Stab 1943 aufgelost und Kirchheim zum Leiter des Sonderstabes C im OKH ernannt Diesem oblagen Kontrollaufgaben in der Ausbildung des Ersatzheeres Ab dem 2 August 1944 war er stellvertretendes Mitglied des Ehrenhofes des Heeres der die Verschworer des 20 Juli aus der Wehrmacht ausstossen sollte Ab dem 15 Oktober 1944 war Kirchheim Inspekteur der Wehrersatzinspektion Berlin Nachdem er am 1 April 1945 in die Fuhrerreserve versetzt worden war geriet er am 12 April in Kriegsgefangenschaft Am 4 Mai kam er nach Trent Park ins Camp 11 und wurde spater ins Island Farm Special Camp 11 verlegt Am 30 September 1947 wurde er in den amerikanischen Sektor entlassen Auszeichnungen BearbeitenEisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 1 Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern 1 Verwundetenabzeichen 1918 in Schwarz 1 Bayerischer Militarverdienstorden IV Klasse mit Schwertern 1 Mecklenburgisches Militarverdienstkreuz II Klasse 1 Kreuz fur Verdienste im Kriege 1 Orden der Eisernen Krone III Klasse mit Kriegsdekoration 1 Osterreichisches Militarverdienstkreuz III Klasse mit Kriegsdekoration 1 Silberne Italienische Tapferkeitsmedaille Armelband AfrikaLiteratur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Die Generale der Heeres 1921 1945 Die militarischen Werdegange der Generale sowie der Arzte Veterinare Intendanten Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang Band 6 Hochbaum Klutmann Biblio Verlag Bissendorf 2002 ISBN 3 7648 2582 0 S 469 470 Hanns Moller Geschichte der Ritter des Ordens pour le merite im Weltkrieg Band I A L Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 571 572 Fritz Jung Die Goslarer Jager im Weltkriege Lax Hildesheim 1933 I Band Das Hannoversche Jagerbataillon Nr 10 Mit Anhang Das Freiwillige Hannoversche Jager Bataillon II Band Das Reserve Jager Bataillon Nr 10 und seine Radfahr Kompanien III Band Das Reserve Jager Bataillon Nr 23 Mit Anhang Die Vereinigung ehemaliger Goslarer Jager Weblinks BearbeitenSome of the prisoners held at special camp 11Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Rangliste des Deutschen Reichsheeres Hrsg Reichswehrministerium Mittler amp Sohn Berlin 1924 S 135Normdaten Person GND 1057767433 lobid OGND AKS VIAF 310661454 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kirchheim HeinrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalleutnant im Zweiten WeltkriegGEBURTSDATUM 6 April 1882GEBURTSORT Gross SalzeSTERBEDATUM 14 Dezember 1973STERBEORT Ludenscheid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Kirchheim amp oldid 227501412