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Der Grossherzogliche Palast Luxemburgisch Groussherzogleche Palais Franzosisch Palais grand ducal in der Luxemburger Altstadt mit der Adresse 17 Rue Marche aux Herbes am Krautmarkt ist die Stadtresidenz der grossherzoglichen Familie Luxemburgs Altes Rathaus PalaisWachwechsel der Garde vor dem Grossherzoglichen Palast Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Der Palast heute 3 Architektur 3 1 Entstehung als Grossherzoglicher Palast 3 2 Das Renaissance Rathaus der Stadt Luxemburg von 1575 3 3 Die Muster am alten Rathaus dem altesten Gebaude des Grossherzoglichen Palastes 3 4 Die Bluten am Grossherzoglichen Palais Alten Rathaus 3 5 Die Kartoffelblute als Ornament 3 6 Die Clusius Pfingstrose als Ornament 3 7 Die Nymphaea Alba Lotus Agyptia Alpini am Krautmarkt 3 8 Die Fliederblute im Flechtornament 3 9 Die quadratische vierblattrige Platte 3 10 Die vier achtblattrigen katholischen Rosen 4 Weblinks 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Gebaudekomplex der heute als Grossherzoglicher Palast Luxemburgs bekannt ist war nicht immer ein Palast Die Burg Lucilinburhuc der Grafen von Luxemburg stand auf dem Bockfelsen 1 Im Laufe der Geschichte verlagerte sich die Hofhaltung der Dynastie Luxemburgs mit Kaiser Karl IV von Luxemburg bis Kaiser Sigismund von Luxemburg nach Prag In dieser Zeit entstand 1408 der Neue Markt der Krautmarkt in der Oberstadt 2 Als das Haus Luxemburg 1437 im Mannesstamm ausstarb wurde das Herzogtum Luxemburg von anderen Dynastien erobert und uber Gouverneure beherrscht Einer dieser Gouverneure Graf Peter Ernst I von Mansfeld baute sich selbst Mitte des 16 Jahrhunderts einen Gouverneurspalast in der Stadt der im 20 Jahrhundert als Gerichtspalast Luxemburgs 3 bekannt wurde und im 21 Jahrhundert zum Aussenministerium renoviert und umgebaut wurde Ein Herzoglicher oder Grossherzoglicher Palast existierte bis 1890 nicht 4 An der heutigen Stelle des Grossherzoglichen Palais am Krautmarkt stand das Rathaus der Stadt und Hauser von Adligen und Schoffen sowie seit dem 13 Jahrhundert eine Kirche die Nicklauskirche dort wo heute die gepflasterte Fussganger und Paradezone vor dem Grossherzoglichen Palast und dem Parlamentsgebaude verlauft nbsp Das alte Rathaus der Stadt heute der alteste Teil des Palastes Illustration um 18341554 gab es in Kriegszeiten von Kaiser Karl V gegen Konig Franz I von Frankreich in dem Viertel eine Pulverexplosion die viele Gebaude zerstorte auch das mittelalterliche Rathaus 5 Gouverneur Graf Mansfeld liess 1573 ein neues Renaissance Rathaus bauen das heute der alteste Gebaudeteil des Grossherzoglichen Palastes ist 1683 entstanden durch das Bombardement Ludwig XIV von Frankreich Schaden am alten Rathaus danach wurde es restauriert Nebenan stand eine Herberge die St Nicklaus Herberge an deren Stelle 1740 die Waage gebaut wurde vor deren Tor heute die Grossherzogliche Wache steht nbsp Der ehemalige Eingang zur Waage1741 wurde am alten Rathaus das Balkongelander aus Sandstein durch ein schmiedeeisernes Balkongelander ersetzt nbsp Grossherzoglicher Palast aus den verschiedenen alten Gebaudeteilen nbsp Jeder offene Kamin im Palast hat einen eigenen kunsthandwerklich gearbeiteten Schornstein1778 gab es bauliche Veranderungen am Krautmarkt die Nicklauskirche wurde unter der osterreichischen Herrschaft der Kaiserin Maria Theresia abgerissen 6 ein Belfried ohne Glocken wurde 1780 stattdessen gebaut Heute gehort er zum Grossherzoglichen Palast und auf seinem Dach ist die Luxemburger Fahne gehisst wenn der Grossherzog anwesend ist Von 1795 bis 1815 benutzte die franzosische Herrschaft uber Luxemburg das alte Rathaus als Hauptquartier Ab 1815 erhob der hollandische Konig in seiner Eigenschaft als Besitzer Luxemburgs das Land zum Grossherzogtum und Konig Wilhelm I der Niederlande wurde der erste Grossherzog Luxemburgs Die Reprasentanten der niederlandischen Konige benutzen das Gebaude fur politische Zwecke und renovierten es 1883 im Inneren anlasslich des Staatsbesuches des Konig Grossherzogs Wilhelm III und seiner Gemahlin 1858 wurde auf den durch den Abriss der Kirche freigewordenen Platz das Parlamentsgebaude Luxemburgs die Chambre im Neogotischen Stil direkt an den Turm angebaut Als 1890 Grossherzog Adolph von Nassau Weilburg das Land Luxemburg erbte baute er den Grossherzoglichen Palast auf eigene Kosten von innen und aussen zu dem aus was er heute reprasentiert Altes Rathaus Waage Turm und ein angebauter Flugel wurden zum Grossherzoglichen Palast Er liess die Renaissance Ornamente der Fassade des alten Rathauses auch an die angrenzenden Gebaude der Waage und des Turmes im Neorenaissance Stil anbringen so dass sich heutzutage ein einheitliches architektonisches Bild ergibt Der belgische Architekt Gedeon Bordiau entwarf den hinteren Anbau des Palastes im Neorenaissance Stil Der ganze Gebaudekomplex war ausschliesslich der Nutzung der Grossherzoglichen Familie vorbehalten Im Zweiten Weltkrieg war die Grossherzogliche Familie im Exil und die nationalsozialistischen Besatzer benutzen den Palast als Taverne und Konzerthalle Dabei wurde ein Grossteil der Mobel und Kunstgegenstande beschadigt oder zerstort 1945 kehrte die Grossherzogin Charlotte von Nassau Weilburg aus dem Exil zuruck und der Grossherzogliche Hof zog in die Gebaude ein Wahrend der 1960er Jahre wurde der Palast neu eingerichtet und zwischen 1991 und 1996 wieder vollstandig hergestellt 7 8 9 Der Palast heute BearbeitenAls offizielle Residenz des Grossherzoges wird der Palast bei der Ausubung offizieller Handlungen und Anlasse genutzt Auslandische Staatsoberhaupter werden dort vom Grossherzog empfangen Zudem haben der Grossherzog seine Gemahlin sowie Angestellte ihre Buros dort Architektur Bearbeiten 10 Entstehung als Grossherzoglicher Palast Bearbeiten Der Grundervater der heutigen Luxemburger Dynastie Grossherzog Adolph von Nassau Weilburg hat die verschiedenen Gebaude 1890 zum Grossherzoglichen Palast gemacht Vorher jedoch war das alteste Haus des Grossherzoglichen Palastes das linke Gebaude mit den zwei Erkerturmen an der Vorderfront das alte Rathaus der Stadt Luxemburg Es wurde 1575 gebaut nachdem das Vorgangergebaude abgebrannt war Das Gebaude rechts vom alten Rathaus mit dem runden Torbogen war die alte Waage aus dem 18 Jahrhundert Das Renaissance Rathaus der Stadt Luxemburg von 1575 Bearbeiten Bauherr des Renaissance Gebaudes war der damalige Gouverneur der Stadt Luxemburg Graf Peter Ernst I von Mansfeld Er diente unter Karl V und Philipp II den habsburgischen spanischen Niederlanden zu denen Luxemburg gehorte Der Architekt des alten Rathauses ist unbekannt 11 nbsp Altes Rathaus um 1655 12 Graf Peter Ernst I von Mansfeld stammt aus der Grafschaft Mansfeld in Ostdeutschland Sachsen Anhalt Im nahen Umfeld seiner Heimat stand das Rathaus der Grafschaft Stolberg in Wernigerode ein in der Mitte des 16 Jahrhunderts herausragendes Fachwerk Rathaus das ihm bekannt war Die Ahnlichkeit des alten Luxemburger Rathauses mit dem Rathaus Wernigerode aus Mansfelds Heimat ist deutlich erkennbar Beide haben ein schmales hohes Walmdach und zwei Erkerturme die in Luxemburg nach aussen verschoben sind Wahrend die Erkerturme in Wernigerode noch im gotischen Stil hoch uber das Dach aufragend gebaut sind entsprechen die Erkerturme in Luxemburg dem Geschmack der Renaissance Die Turmhelme beginnen mit der Dachkante und waren ursprunglich noch kurzer als heute Das alte Luxemburger Rathaus wurde falschlicherweise oft als flamische Renaissance bezeichnet weil Luxemburg in dieser Zeit zu den spanischen Niederlanden gehorte 13 Im Vergleich mit den flamischen Rathausern aus dieser Zeit ist das Luxemburger Rathaus eindeutig anders Das Rathaus von Antwerpen wurde im Baustil der flamischen Renaissance 1565 nur zehn Jahre vor dem Luxemburger Rathaus gebaut Am altesten Gebaude des Grossherzoglichen Palastes von Luxemburg fehlt jedoch das Hauptmerkmal der flamischen Renaissance und der Renaissance Rathauser uberhaupt der Giebel Es gibt weder den in den spanischen Niederlanden ublichen Staffelgiebel noch den in der Renaissance verbreiteten Volutengiebel am alten Rathaus von Luxemburg Stattdessen ist ein Walmdach ohne Giebel gebaut worden wie am Rathaus von Wernigerode In Mansfelds Heimatgebiet wurden in der Renaissance Fachwerkhauser mit Schnitzereien auf dem Gefach unter den Fenstern und auf den Fensterstielen Mode Die Luxemburger Steinmetzarbeiten unter und neben den Fenstern erinnern stark daran In den spanischen Niederlanden dagegen gibt es um 1570 keine vergleichbar mit Flachreliefs oder Schnitzereien verzierte Gebaude Vielmehr standen die baulichen Vorbilder im Umfeld der Grafschaft Mansfeld und im Harz nbsp Steinrelief uber dem Balkon am alten RathausNach der Pulverexplosion in der Stadt Luxemburg 1554 durch die viele Hauser abbrannten war es nicht mehr erlaubt in Holz und Fachwerk zu bauen Nur brandsichere Steinhauser mit Schieferdachern durften erstellt werden 14 Das galt auch fur den geplanten Neubau des Rathauses Fachwerkbau war nicht moglich dennoch erinnert die Fassade des alten Luxemburger Rathauses von der Nahe betrachtet an ein aufwendig mit Schnitzereien verziertes Renaissance Fachwerkhaus wie das in der Burgstrasse 12 Hannover 1566 Vergleichbare Rathauser fur das Luxemburger alte Rathaus sind die Fachwerk Rathauser aus des steinreichen Grafen Mansfelds Heimat das von Wernigerode 1544 das Alte Rathaus Einbeck 1562 und das Rathaus Duderstadt 16 Jahrhundert oder auch die Rathauser aus dem hessischen Alsfeld 1516 und Melsungen nach 1554 sowie das geschnitzte Renaissance Fachwerkhaus in der Burgstrasse 12 Hannover 15 Die Muster am alten Rathaus dem altesten Gebaude des Grossherzoglichen Palastes Bearbeiten nbsp Blutenornamente am alten RathausEin weiteres Missverstandnis das sich durch zahlreiche Reisefuhrer uber das Luxemburger Rathaus bzw den Grossherzoglichen Palast Palais hinzieht ist die Behauptung die Verzierungen im Sandstein des alten Luxemburger Rathauses seien maurische Arabesken an der Alhambra inspiriert 16 Die Alhambra wurde 1492 von den Spaniern erobert zur Bauzeit des alten Luxemburger Rathauses war das schon uber ein dreiviertel Jahrhundert her und nicht mehr aktuell Zudem wurde diese Eroberung von der Entdeckung Amerikas 1493 durch die Spanier in den Schatten gestellt Untersucht man die einzelnen Motive am alten Rathaus der Stadt findet sich keinerlei Ahnlichkeit mit maurischen Mustern Mit der Tatsache dass es sich um Reliefs im hellen Stein handelt die man lange Zeit verwirrenderweise auch Arabeske nannte endet die Gemeinsamkeit mit maurischen Mustern nbsp Akanthusrosette am alten Rathaus nbsp Romisches Mosaik mit FlechtmusterDas Wort Arabeske meint laut Duden 17 islamische Blattverzierungen die auf die romische Antike zuruckgehen Die Blattverzierungen am Luxemburger alten Rathaus sind unter anderem jedochAkanthusblatter und Akanthusrosetten wie sie in der Renaissance Mode waren Das Akanthus Blatt kommt in der Alhambra nicht vor Fachautoren empfehlen deshalb eine andere Wortwahl in Bezug auf die Akanthusranke und verzichten ganz auf den Begriff Arabeske 18 Am Grossherzoglichen Palast bzw dem alten Rathaus der Stadt sollte man von typischen Renaissance Mustern sprechen Die Flechtmuster am Grossherzoglichen Palast erinnern an keltische Flechtmuster die von den Romern in Mosaik Fussboden ubernommen wurden Da die Renaissance eine Ruckbesinnung auf die klassische Griechische und Romische Antike ist handelt es sich bei den Flechtmustern am Grossherzoglichen Palais um abgewandelte romische Muster Auch die Romer stellten Bluten in den Mittelpunkt von kreisformigen Ornamenten und Geflechten Die Bluten am Grossherzoglichen Palais Alten Rathaus Bearbeiten Die Bluten am Grossherzoglichen Palast dem alten Rathaus der Stadt sind wie falschlicherweise in Reisefuhrern geschrieben weder Bluten maurischer Muster noch nachgebildete Bluten der romischen Antike sondern sie beziehen sich auf die Adresse des alten Rathauses den Krautmarkt der Stadt Dort wurde mit Nutzpflanzen Krautern und Heilpflanzen gehandelt Zeitgenossen von Graf Peter Ernst I von Mansfeld waren die beiden in den spanischen Niederlanden geborenen Botaniker jener Zeit Charles de l Ecluse und Ogier Ghislain de Busbecq Beide Botaniker forderten die Einfuhrung exotischer Nahrungspflanzen und Zierpflanzen Zu dieser Zeit hatte Graf Peter Ernst I von Mansfeld bereits mit dem Bau seines neuen Renaissance Schlosses das Schloss La Fontaine Mansfeld mit Renaissance Garten fur sich in Luxemburg Clausen begonnen In der Geschichte Luxemburgs stellt Mansfeld eine Ausnahmeerscheinung da Er bereicherte die von vorwiegend von Bauern und Burgern gepragte Kultur um die Dimension des kosmopolitisch denkenden und handelnden Fursten 19 Mansfeld verkorpert auch in unserer Zeit noch Kunstsinn und Weltoffenheit die sich auf der Fassade des altens Rathauses widerspiegelt dessen Bauherr er war Die sechs Bluten in den Kreisornamenten wiederholen drei verschiedenen Blutentypen die aus dem Bereich der Heil Nutz und Zierpflanzen stammen und sich auf die neusten Errungenschaften der Spanischen Niederlande beziehen Die Kartoffelblute als Ornament Bearbeiten nbsp Kartoffelblute am alten Rathaus nbsp Bluten der KartoffelDiese Steinmetzblume am alten Rathaus von Luxemburg Palais zeigt die Blute der Kartoffel Typisch sind die gefalteten spitzen Kronblatter und der dicke Knopf der die gebundelten Staubblatter abbildet sowie die dreieckige Offnung in der Mitte des Knopfes fur die Fruchtblatter Durch die Spanischen Kolonien gelangte die Kartoffel von Sudamerika uber die Kanarischen Inseln nach Spanien und wurde dort 1565 eingefuhrt und von dem Botaniker Charles de l Ecluse in anderen Landern bekannt gemacht Zur Bauzeit des alten Luxemburger Rathauses war die Kartoffelknolle als essbares Gemuse noch absolute Neuheit Die Steinmetze gestalteten die Blute vierteilig anstatt funfteilig Dennoch ist die Kartoffelblute an ihren besonderen Merkmalen eindeutig identifizierbar Die Clusius Pfingstrose als Ornament Bearbeiten nbsp Clusius Pfingstrose nbsp Clusius Pfingstrose am alten RathausDie antike Heilpflanze Paeonia aus dem Mittelmeerraum wurde von dem Botaniker Charles de L Ecluse in Westeuropa eingefuhrt Die Steinmetzblume vom alten Rathaus zeigt diese Pfingstrose die nach dem spanisch niederlandischen Botaniker benannt worden ist die Paeonia Clusii Die Form der Kronblatter entspricht der heraldischen Darstellung von Rosenblattern allgemein aber auch den botanischen Kronblattern der Clusius Pfingstrose Die meist funfblattrigen heraldischen Rosen haben innen einen ausgefullten Kreispunkt den Knopf der die Staubblatter symbolisiert Die doppelt sechsblattrige Pfingstrose am Palais dagegen hat einen dicken Ring aus Staubblattern den die Steinmetze deutlich herausgearbeitet haben Die Nymphaea Alba Lotus Agyptia Alpini am Krautmarkt Bearbeiten nbsp Nymphaea Alba Lotus Agyptia am alten Rathaus nbsp Agyptischer weisser LotusZu den schon zur Bauzeit des alten Rathauses von Luxemburg vom Botaniker Clusius bekannt gemachten neuen Pflanzen aus dem Mittelmeerraum gehorte auch die Seerose Nymphaea Alba Lotus Agyptia Alpini ein Tigerlotus aus dem alten Agypten Clusius hat den Lotus selbst mit sieben inneren Kronblattern gezeichnet was die Steinmetze am Luxemburger alten Rathaus sowohl fur die innere als auch fur die aussere Reihe von Kronblattern ubernommen haben So kam es zu der in der Botanik nicht existenten Form einer doppelt siebenblattrigen Blute Die Steinmetze haben jedoch alle wesentlichen Merkmale des Tigerlotus ausgearbeitet die Seerose aus Stein hat dieselbe Darstellung der Mitte wie die Clusius Pfingstrose einen dicken Ring aus gelben Staubblattern und sie unterscheidet sich von der Rose und der Pfingstrose durch die spitzen und gerillten schlanken Kronblatter Der Botaniker Clusius aus den Spanischen Niederlanden veroffentlichte einige Jahre nach dem Bau des Luxemburger Rathauses ein Buch seiner Pflanzendarstellungen das Rariorum Plantarum historica von 1601 Dort sieht man seine Zeichnung des Weissen Lotus mit sieben inneren Kronblattern 20 Die Fliederblute im Flechtornament Bearbeiten nbsp Gemeiner Flieder am alten Rathaus nbsp Fliederblute nbsp Flechtmuster mit Flieder und Ananasornamenten am alten RathausBei den Kreuzbluten im Flechtmuster handelt sich um die Blute des Gemeinen Flieders der vom Botaniker Ogier Ghislain de Busbecq aus dem Osmanischen Reich in die spanischen Niederlande mitgebracht worden war Die Linien auf den Kronblattern und die rautenformige Mitte sind eindeutige Merkmale ebenso die damals aktuelle Neuheit des Gemeinen Flieders Die Bluten wurden als Heiltee getrunken aus den Olen wurde Duftwasser hergestellt Die Fliederblute ist auf der Fassade des alten Rathauses am Krautmarkt haufig zwischen dem Flechtmuster zu finden Das geritzte Rautenmuster das abwechselnd mit den Fliederbluten zwischen den Flechtbandern auf den Fensterstielen des alten Luxemburger Rathauses zu sehen ist deutet auf die Ananas Die Ananas konnte im 16 Jahrhundert noch nicht in Mitteleuropa gepflanzt werden und war als Frucht wegen ihrer geringen Haltbarkeit fur die langen Schiffstransporte nicht geeignet aber sie ist ein Hinweis auf das Spanische Kolonialreich in Sudamerika Die quadratische vierblattrige Platte Bearbeiten nbsp Grosse Akanthusrosette am alten RathausDie quadratische vierblattrige Platte uber dem Balkon zeigt eine fruhe Akanthusrosette deren Mitte aus vier achtblattrigen Rosenbluten gebildet wird Die grossen Pik formigen Schaufeln gehen noch auf gotische Quadrate zuruck deren Ecken traditionell mit vier Schwertlilien oder heraldischen Lilien gefullt waren Die Renaissance bevorzugte jedoch die Akanthusblatter aus der Antike als herrschaftliches Symbol so dass man am alten Rathaus von Luxemburg die Quadratplatte als Motiv der Fruhrenaissance bezeichnen kann Die vier achtblattrigen katholischen Rosen Bearbeiten nbsp Rosenornament am alten RathausDie vier Bluten in der Mitte der Quadratplatte zeigen Rosen mit acht inneren und acht ausseren Kronblattern Diese Art der Rosendarstellung ist aus der Heraldik bekannt Die Mitte mit den Staubblattern ist ein einfacher Knopf wie bei den Fensterrosetten in Kirchen und in der Heraldik Das Wappen von Osterwieck ein Ort in der Heimat des Grafen Mansfeld zeigt sehr ahnliche Kronblatter jedoch nur funfzahlig Doch am alten Rathaus der Stadt Luxemburg sind acht Blutenblatter anstatt funf gezeigt weshalb die Symbolik weniger in der Botanik der Hecken Rose als in der Heraldik und Politik zu suchen ist Martin Luther der in der Grafschaft Mansfeld der Heimat des Bauherrn des Luxemburger alten Rathauses geboren wurde und den Protestantismus von dort aus verbreitete fuhrte als Wappen die funfblattrige Lutherrose Graf Peter Ernst I von Mansfeld diente jedoch den katholischen Spanischen Niederlanden und wollte mit den acht heraldischen Kronblattern jede Verwechslung mit der funfblattrigen Tudor Rose der Englander oder mit der Rose des Reformers Martin Luther ausschliessen Viele Fensterrosen in katholischen Kirchen sind durch vier teilbar mit acht sechzehn zwanzig und vierundzwanzig Rosettenfachern Weblinks BearbeitenInformationen zum Palast auf der Website des Grossherzogtums Luxemburg Clusius Rariorum plantarum historia 1601 Pflanzenbuch des Clusius Hortus Eystettensis 1613 Botanisches Werk uber den Garten von Eichstatt Pflanzenillustrationen aus dem 15 und 16 Jahrhundert Blumen im 15 Jahrhundert in und um Lubeck Clusius Rariorum plantarum historia 1601 Pflanzenbuch des Clusius Bibliotheque nationale de France nbsp Commons Grossherzoglicher Palast Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienLiteratur BearbeitenMarie Paule Jungblut Michel Pauly Heinz Reif Hrsg Luxemburg eine Stadt in Europa GERMAGZ Verlag 2014 ISBN 978 3 9815545 3 3 Seiten 355 358 Celia Fisher Blumen der Renaissance und deren Symbolik Prestel Verlag 2011 ISBN 978 3791345710 Daniela Roth Hrsg Blumen Sanssouci Verlag 2010 ISBN 978 3 8363 0221 0 Isabelle Yegles Carlo Hommel Claude Esch Letzebuerg Alstad Editions Schortgen 2012 ISBN 978 2 87953 154 0 Le Palais Grand Ducal Editions Imprimerie Francois Faber Mersch 1997Einzelnachweise Bearbeiten Jerome Konen Romain Schaus Jean Louis Scheffen Kasematten Auf Spurensuche in der Festungsstadt Luxemburg ISBN 978 9 99598 200 3 Kapitel Von der Grafenburg zum Gibraltar des Nordens Seite 16 Zeitschrift Ons Stad 54 1997 Marie Paule Jungblut Der neue Markt ein Ort des Alltags in der Mitte des 17 Jahrhunderts Auch digital verfugbar Isabelle Yegels Carlo Hommel Claude Esch Letzebuerg Alstad Vieille Ville Editions Schortgen 2012 Seite 67 Broschure des LCTO Discover Luxembourg Seite 32 Das Grossherzogliche Palais Jerome Konen Romain Schaus Jean Louis Scheffen Kasematten Auf Spurensuche in der Festungsstadt Luxemburg ISBN 978 9 99598 200 3 Kapitel Von der Grafenburg zum Gibraltar des Nordens Zeitschrift Ons Stad 54 1997 Michel Schmitt Die Sankt Nikolaus Kirche am Neumarkt Seite 2 3 Bild Seite 3 Auch digital verfugbar Jerome Konen Romain Schaus Jean Louis Scheffen Kasematten Auf Spurensuche in der Festungsstadt Luxemburg ISBN 978 9 99598 200 3 Kapitel Von der Grafenburg zum Gibraltar des Nordens Seiten 17 41 Michel Pauly Geschichte Luxemburgs ISBN 978 3 406 62225 0 Verlag C H Beck 2011 Kapitel 5 bis 13 Isabelle Yegels Carlo Hommel Claude Esch Letzebuerg Alstad Vieille Ville Editions Schortgen 2012 Seiten 95 101 Isabelle Yegels Carlo Hommel Claude Esch Letzebuerg Alstad Vieille Ville Editions Schortgen 2012 Marie Paule Jungblut Michel Pauly Heinz Reif Hrsg Luxemburg eine Stadt in Europa GERMAGZ Verlag 2014 ISBN 978 3 9815545 3 3 Seiten 355 358 Panoramabild von Antoine Fontaine und Frederic Heurlier 2006 Musee d histoire de la ville de Luxembourg Michel Pauly Geschichte Luxemburgs ISBN 978 3 406 62225 0 Verlag C H Beck 2011 Kapitel 10 Seiten 52 55 Jerome Konen Romain Schaus Jean Louis Scheffen Kasematten Auf Spurensuche in der Festungsstadt Luxemburg ISBN 978 9 99598 200 3 Kapitel Von der Grafenburg zum Gibraltar des Nordens Seiten 17 41 Fachwerkschnitzereien Kreativportal Calvendo Abgerufen am 7 Februar 2016 Markus Stolb Luxembourg City Editions Guy Binsfeld 2008 Seite 19 Fehler weshalb die Fassade spanisch maurische Elemente aufweist Duden Arabeske Duden online Abgerufen am 3 Februar 2016 Jungere Fachautoren zur europaischen Ornamentgeschichte wie Carsten Peter Warncke Die Ornamentale Groteske in Deutschland Berlin 1979 oder Gunter Irmscher Ornament in Europa Koln 2005 verzichten in diesem Zusammenhang ganz auf den Begriff Arabeske Luxemburger Wort Die Warte 27 Februar 2014 Jean Luc Mousset Mansfeld und das Neue Luxemburg Rariorum Plantarum historica Clusius 1601 Bibliotheque nationale de France Abgerufen am 5 Februar 2016 49 610972222222 6 1327777777778 Koordinaten 49 36 39 5 N 6 7 58 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossherzoglicher Palast Luxemburg amp oldid 231954536