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Das Alte Rathaus befindet sich im Zentrum der Stadt Einbeck an der Sudwestseite des Marktplatzes Mit seinen drei markanten Turmen aus dem 16 Jahrhundert ist es eines der Wahrzeichen Einbecks Rathaus auf dem Marktplatz mit Ratswaage und Eulenspiegel Brunnen Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Nutzungsgeschichte 2 Baubeschreibung 3 Ratswaage 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBau und Nutzungsgeschichte Bearbeiten1252 wird erstmals ein Rat in Einbeck erwahnt der aus Patriziern bestand Herzog Heinrich Mirabilis verlieh Einbeck 1279 das Stadtrecht wenige Jahre spater entstand am Markt im Zentrum der jungen Stadt ein Profanbau als Sitz des Rates wie archaologische Grabungen im Gewolbekeller ergaben Die erste bekannte urkundliche Erwahnung des Alten Rathauses stammt erst aus dem Jahr 1334 Dieser unterkellerte Vorgangerbau war mit einer Grundflache von etwa 16 13 m nur halb so lang wie das heutige Rathaus mit 33 m Lange Er wurde in der 2 Halfte des 14 Jahrhunderts nach Osten auf seine heutige Lange parallel zum Markt vergrossert 1 nbsp Zeichnung aus dem 19 JahrhundertDer grosse Stadtbrand am 26 Juli 1540 zerstorte durch Feuer und Explosion eines Pulverlagers im Keller auch grosse Teile der steinernen Bauteile des damaligen Rathausgebaudes Der Wiederaufbau begann 1549 auf den Resten des Kellers geriet nach einem zweiten Grossbrand in Einbeck im gleichen Jahr jedoch ins Stocken denn zunachst hatte der Wohnhausbau Vorrang Auch finanzielle Belastungen der Stadt infolge des Schmalkaldischen Krieges fuhrten zu Verzogerungen Ab 1562 konnten die Ratssitzungen wieder im neu aufgebauten Rathausgebaude stattfinden die drei reprasentativen Turme als Vorbauten vor der Fassadenfront wurden jedoch erst in den 1590er Jahren fertiggestellt Die Sudwand des Alten Rathauses war nach dem Wiederaufbau und vor dem Bau der drei Erker mindestens zweimal mit zeittypischen Renaissancemalereien versehen wie Sanierungsarbeiten im Dachstuhlbereich des ostlichen Vorbaus errichtet 1594 ergaben Auf dem altweiss gestrichenen Kalkputz waren graublaue und schwarze Linien Bogen und Lilien aufgebracht die Balken des Fachwerks waren oxidrot ausgefuhrt Nach dem Turmbau kamen noch 10 weitere Anstriche an den tieferliegenden Bereichen der Sudfassade hinzu 2 Als Ratsstube wurde das Untergeschoss des Anbaus genutzt in dem auch die Kammerei untergebracht war Das Untergeschoss des Hauptgebaudes ist als Halle ausgestaltet die somit einen reprasentativen Eingangsbereich bildet Das Obergeschoss unterlag einem mehrfach Bau und Nutzungswandel mit Ausnahme des Trauzimmers auf halber Treppenhohe Der Weinkeller wurde noch bis in das 19 Jahrhundert genutzt Der Nutzungsanderung entsprechend wurden im 19 Jahrhundert auch die Dachgauben zu Lukarnen umgebaut Die heutige Nutzung umfasst Vortragsveranstaltungen Standesamt und Vereinsburos Die Stadtverwaltung befindet sich seit 1997 im Neuen Rathaus nordostlich der Altstadt Baubeschreibung BearbeitenDetails nbsp Lateinische Inschrift am westlichen Turmerker nbsp Historische Stadtmarke das bekronte Einbecker E Der Bau ist ein rechteckiges Langhaus Der gotische Keller besteht aus 3 Schiffen die durch 4 Saulenpaare in je 5 Gewolbejoche unterteilt sind Auf den Keller wurde ein steinernes Untergeschoss aufgesetzt Das Obergeschoss wurde ab 1556 als Fachwerk konstruiert Es ist mit geschnitzten Facherrosetten ornamental verziert Ein Teilabschnitt der Ruckseite des Gebaudes wurde mit einem ebenfalls zweigeschossigen vollstandig steinernen Anbau versehen der auch das Treppenhaus aufnimmt Das Dach ist mit Sollingplatten gedeckt Die Vorbauten sind als Erker angelegt deren Dach jeweils in der Form eines umgedrehten Trichters einen Helm mit Schieferdeckung bildet Der mittlere laubenartige Erker dient als Haupteingang uber dem die Jahreszahl 1593 erhaben und vergoldet sowie die Einbecker Stadtmarke das unbekronte E spiegelverkehrt angebracht ist Links neben der Tur ist ein eiserner Langenmassstab angebracht Der westliche Erker stammt aus dem gleichen Jahr Der in lateinischen Distichen abgefassten Versinschrift liegt der in Psalm 126 1 enthaltene Gedanke zugrunde dass ohne Gottes Hilfe das Haus und die Stadt nicht florieren konnen 3 Zwei Jahre spater wurde der ostliche Erker fertiggestellt Ein Fenster mit Glasmalerei aus der Ratsstube des Rathauses mit der Einbecker Stadtmarke im Wappen und der Jahreszahl 1585 befindet sich heute im stadtischen Museum 4 Ratswaage Bearbeiten nbsp Ratswaage1565 wurde die Eichungen dienende Ratswaage an die Westwand des Hauptgebaudes angebaut Sie ist ein eigenstandiges Fachwerkgebaude greift aber einige Stilelemente des ornamentalen Schnitzwerkes des Rathauses auf nur erganzt um Schiffskehlen und Taubander und wird wegen der gleichen Farbgestaltung im Obergeschoss oft fur einen Gebaudeteil des Rathauses gehalten Literatur BearbeitenErich Plumer Das Rathaus zu Einbeck Geschichte und Beschreibung Stadtarchiv Einbeck Einbeck 1979 Thomas Kellmann Wo drei Torne up einem Huse staet Die Baugeschichte des Einbecker Rathauses Isensee Oldenburg 1993 ISBN 3 89442 169 X Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Altes Rathaus Einbeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bauaufnahme des Rathauses durch Paul Lehmgrubner im Bestand des Architekturmuseums der TU BerlinEinzelnachweise Bearbeiten Andreas Heege Einbeck im Mittelalter Isensee Oldenburg 2002 ISBN 3 89598 836 7 S 94 97 Stefan Teuber Einzigartige Renaissancemalereien am Alten Rathaus von Einbeck In Einbecker Jahrbuch Band 48 2003 S 91 98 Horst Hulse DI 42 Nr 73 urn nbn de 0238 di042g007k0007307 inschriften net Horst Hulse DI 42 Nr 106 urn nbn de 0238 di042g007k0010601 inschriften net 51 81805556 9 86666667 Koordinaten 51 49 5 N 9 52 0 O Normdaten Geografikum GND 4333316 3 lobid OGND AKS VIAF 234307353 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Altes Rathaus Einbeck amp oldid 232651811