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Fur die Grand Prix Saison 1925 wurde vom Automobil Weltverband AIACR zum ersten Mal eine Automobil Weltmeisterschaft ausgeschrieben an der sich nur Automobilhersteller beteiligen konnten Albert Divo beim Grossen Preis von Frankreich im Jahr 1924 Robert Benoist am Steuer eines Delage Type 15 S 8 beim Grossen Preis von San Sebastian 1926 Als Wertungslaufe dienten die vier als Grandes Epreuves eingestuften Hauptrennen des Jahres das Indianapolis 500 in den USA der Grosse Preis von Belgien auf dem Circuit de Spa Francorchamps der in diesem Jahr den Ehrentitel Grosser Preis von Europa innehatte der Grosse Preis von Frankreich offiziell Grand Prix de l ACF auf dem Autodrome de Linas Montlhery sowie der Grosse Preis von Italien auf dem Autodromo di Monza nordlich von Mailand Aufgrund der Siege bei den Rennen in Belgien und Italien fiel der Weltmeistertitel an die italienische Firma Alfa Romeo Daneben wurden zumeist in Italien weitere Rennen veranstaltet darunter insbesondere die Targa Florio auf Sizilien die Coppa Montenero in Livorno und die Coppa Acerbo in Pescara Auch der Grosse Preis von San Sebastian in Spanien war international bedeutend Inhaltsverzeichnis 1 Saisonbeschreibung 2 Rennkalender 2 1 Grandes Epreuves 2 2 Weitere Rennen 3 Verweise 3 1 Weblinks 3 2 EinzelnachweiseSaisonbeschreibung BearbeitenDas letzte Jahr der 2 Liter Formel wurde durch die Einfuhrung der ersten Automobilweltmeisterschaft gekront die der damaligen Philosophie der Grand Prix Rennen folgend ein reiner Firmenwettbewerb war Teilnahmeberechtigt waren somit nur Automobilfirmen mit ihren offiziellen Werksmannschaften fur die Fahrer gab es dagegen keine Wertung Als WM Laufe wurden das 500 Meilen Rennen von Indianapolis der zum ersten Mal ausgetragene Grosse Preis von Belgien in Spa Francorchamps gleichzeitig auch als Grosser Preis von Europa sowie die Grossen Preise von Frankreich auf der neuen Rennstrecke von Linas Montlhery und Italien in Monza bestimmt Mit der Einbeziehung von Indianapolis in die Weltmeisterschaft musste eine gewisse Angleichung der Rennformeln zwischen Europa und den USA erfolgen So hatten die Amerikaner zwar ebenfalls ein Hubraumlimit von 2 Litern seit 1923 waren dort aber Renneinsitzer Monopostos erlaubt Von der AIACR wurde nun in der Formule Internationale der Internationalen Grand Prix Formel fur 1925 zunachst probeweise fur ein Jahr ebenfalls der Wegfall von Beifahrern bzw Mechanikern an Bord der Rennwagen vorgeschrieben Die Fahrzeuge mussten jedoch weiterhin zweisitzig mit einer Mindestbreite von 80 cm auf Hohe des Cockpits ausgefuhrt sein Streng genommen entsprach das Rennen in Indianapolis damit nicht ganz exakt diesen Regeln weil die amerikanischen Renneinsitzer nicht die Mindestbreite erfullten und auch beim vorgeschriebenen Mindestgewicht gab es geringfugige Abweichungen Da die amerikanischen Rennwagen aber alle uber 650 kg lagen und weil ohnehin kein wesentlicher Austausch zwischen den beiden Welten mit ihren jeweils vollig unterschiedlichen Arten von Rennstrecken zu erwarten war nahm die AIACR diesen Umstand jedoch nicht ganz so ernst um durch das Rennen in Ubersee den Charakter einer echten Weltmeisterschaft zu bewahren Dagegen blieben deutsche Firmen insbesondere naturlich die DMG von der Teilnahme an der WM ausgeschlossen weil das Land erst im Verlauf des Jahres wieder als Vollmitglied in die AIACR aufgenommen wurde Zwar waren deutsche Wagen schon 1923 und 1924 beim Grossen Preis von Italien zugelassen worden sowohl in Belgien als auch in Frankreich standen die nationalen Automobilclubs der Teilnahme deutscher Wagen an ihren Grands Prix aber weiterhin ablehnend gegenuber Fur die Wertung zur Titelvergabe wurde ein aus heutiger Sicht recht undurchsichtiges und ungluckliches Punktesystem mit einer Kombination aus Pflichtrennen und Streichresultaten ausgewahlt bei dem der Sieger eines Rennens einen Punkt der Zweitplatzierte zwei Punkte und der Dritte drei Punkte erhielt Allen ubrigen Teilnehmern die das Ziel erreichten wurden vier Punkte gutgeschrieben Ausfalle wurden mit funf Punkten und ausgelassene Rennen mit sechs Punkten gewertet Dabei zahlte jeweils nur die beste Platzierung eines Rennwagens einer Marke Weltmeister war am Ende dasjenige Team das in der Addition der drei besten Ergebnisse der Saison die wenigsten Punkte hatte wobei allerdings sowohl die Teilnahme am Grossen Preis von Italien der Italienische Automobilclub RACI war die treibende Kraft bei der Einfuhrung der WM gewesen als auch beim jeweiligen Heimrennen eines Herstellers verpflichtend war Praktisch alle Teams traten mit verbesserten Vorjahreswagen an Alfa Romeo hatte das 1924er Erfolgsmodell Alfa Romeo P2 weiter verbessert und die Leistung des kompressorgeladenen Reihenachtzylinders durch den Einbau eines zweiten Vergasers von 140 auf 155 PS noch einmal deutlich gesteigert Stammfahrer waren erneut Antonio Ascari und Giuseppe Campari dazu kamen nun noch der Italiener Gastone Brilli Peri sowie als Ersatz fur den im franzosischen Grand Prix todlich verungluckten Ascari der US Amerikaner Peter DePaolo Starkster Gegner der Italiener war erneut Delage wo Chefkonstrukteur Louis Planchon nun endlich auch der Notwendigkeit nachgegeben hatte und zusammen mit Albert Lory den Delage Type 2 LCV Zwolfzylinder im Verlauf der Saison nun ebenfalls mit einem Roots Geblase ausstattete Mit uber 180 PS bei 7 000 Umdrehungen wurden auf diese Weise fur die damalige Zeit sensationelle Werte erreicht Trotz des ebenfalls uberarbeiteten Chassis hatten die Fahrer Rene Thomas Albert Divo Louis Wagner Robert Benoist und Paul Torchy aber Probleme mit der Zuverlassigkeit sowie damit diese Motorleistung auch auf die Strasse zu bringen Bei Sunbeam schliesslich mussten sich Henry Segrave Giulio Masetti und Caberto Conelli mit den praktisch unveranderten Sechszylindern aus dem Vorjahr von ca 150 PS Leistung begnugen Ettore Bugatti dagegen sperrte sich nach wie vor vehement gegen die Motorenaufladung die seiner Meinung nach zu Lasten der Standfestigkeit ging Mit nur etwa 90 PS Leistung seines Reihenachtzylinders war der Bugatti Type 35 daher gegenuber den Konkurrenten klar im Nachteil Allerdings stand bei Bugatti der nun anlaufende Verkauf dieses ersten frei erhaltlichen Grand Prix Wagens an Privatfahrer im Vordergrund wofur Tugenden wie einfaches Handling gutmutiges Fahrverhalten und leichte Wartbarkeit deutlich wichtiger waren 1 So war man dort an einer ernsthaften Beteiligung in der Weltmeisterschaft gar nicht interessiert und mit Siegen im Premio Reale di Roma durch Carlo Masetti und in der prestigetrachtigen Targa Florio mit Bartolomeo Costantini mehr als zufrieden Neben diesen beiden griffen im Verlauf der Saison auch wieder die beiden Bruder Pierre und Ferdinand de Vizcaya sowie Giulio Foresti und Altmeister Jules Goux bei Grand Prix Rennen fur das elsassische Werk ans Steuer Unter den ubrigen Modellen sind noch der Diatto der erste von den Gebrudern Maserati entwickelte Grand Prix Wagen ebenfalls mit kompressorgeladenem Reihenachtzylinder von 130 PS die Konstruktion von Albert Guyot der die alten Rolland Pilain Chassis nun mit einem kompressorgeladenen Sechszylinder Schiebermotor nach den Patenten von Burt McCollum von 125 PS ausrustete und der Eigenbau Eldridge Special von Ernest Eldridge zu erwahnen denen jedoch bestenfalls Aussenseiterrollen zukommen konnten und die auch nur an einzelnen Rennen teilnahmen Aus den gleichen Grunden kamen auch die amerikanischen Duesenberg und Miller nicht fur den WM Sieg in Frage deren Konstruktionen vor allem an die dort popularen Ovalkurse angepasst waren So spielte der Indianapolis Sieg von Duesenberg mit Peter DePaolo und Norman Batten vor Miller Dave Lewis und Bennett Hill fur den Ausgang der Weltmeisterschaft nur eine untergeordnete Rolle Ganz anders der nachfolgende Grosse Preis von Belgien der in diesem Jahr zum ersten Mal ausgetragen wurde und gleichzeitig in dieser Saison auch zum Grossen Preis von Europa erkoren worden war Nach dem Ruckzug von Sunbeam und Bugatti deren Wagen angeblich nicht rennbereit waren blieben mit Alfa Romeo und Delage immerhin noch die beiden Hauptkonkurrenten mit insgesamt sieben Wagen ubrig Von den vier Delages war allerdings nur das Auto von Divo schon mit Kompressor ausgerustet und das Rennen wurde aufgrund der geringen Standfestigkeit der Delages bald zu einer recht monotonen Angelegenheit Kurz nach der Halbzeit waren nur noch die beiden Alfas von Ascari und Campari im Rennen die dann auch in dieser Reihenfolge durchs Ziel gingen Ein ganzes Stuck dramatischer allerdings auch mit tragischem Ausgang verlief der franzosische Grand Prix der zum ersten Mal in seiner Geschichte auch auf einer kunstlichen Rennbahn von Linas Montlhery ausgetragen wurde Neben den Kontrahenten aus Spa Francorchamps waren hier jetzt auch die Teams von Sunbeam und Bugatti mit am Start insgesamt 14 Wagen Gleich zu Beginn gingen zwar zunachst auch wieder zwei Alfa Romeos in Front doch liess sich Delage Fahrer Benoist nicht abschutteln bis dann der in Fuhrung liegende Ascari mit seinem Alfa Romeo auf regennasser Fahrbahn todlich verungluckte Die Mailander Mannschaft zog daraufhin ihre verbleibenden Wagen umgehend aus dem Rennen zuruck in dem schliesslich der abwechselnd von Benoist und Divo gesteuerte Delage vor den Teamkollegen Wagner und Torchy auf Platz 2 und dem Sunbeam von Masetti auf dem dritten Platz uber die Ziellinie fuhr Dahinter kam auf den Rangen vier bis acht auch noch das gesamte Bugatti Team in die Wertung wenn auch mit grosseren Abstanden zwischen 14 und 55 Minuten Mit je einem Sieg und einem Ausfall lagen damit Alfa Romeo und Delage in der WM Wertung nun punktgleich an der Spitze aber vor dem alles entscheidenden italienischen Grand Prix ging das franzosische Team einer direkten Konfrontation aus dem Weg und gab dem sicheren Sieg im Rennen von San Sebastian den Vorzug vor einer drohenden Niederlage gegen Alfa Romeo bei deren Heimrennen in Monza Da auch Sunbeam nicht gemeldet hatte und Bugatti lediglich mit 1 5 Liter Versionen ihrer Wagen in der gleichzeitig ausgetragenen Voiturette Klasse antrat schien der Sieg fur Alfa Romeo und damit der Titelgewinn kaum mehr in Frage gestellt Immerhin waren unter den insgesamt 16 Teilnehmern mit Tommy Milton und Peter Kreis zwei Fahrer fur Duesenberg mit am Start die nach dem Indianapolis Sieg auch noch theoretische Titelchancen besassen und die mit ihren leistungsstarken Rennwagen im Rennen erstaunlich gut mit den Alfa Romeo mithalten konnten Von technischen Problemen zuruckgeworfen beendete Milton das Rennen schliesslich als Vierter wahrend an der Spitze Alfa Romeo mit Brilli Peri und dem von Campari an Giovanni Minozzi ubergebenen zweiten Auto einen Doppelsieg vor dem bestandigen Bugatti Fahrer Costantini erringen konnte Damit wurde Alfa Romeo zum ersten Weltmeister der Automobilgeschichte Zur Erinnerung daran wurde das Markenemblem bis in die 1980er Jahre von einem Lorbeerkranz umgeben Rennkalender BearbeitenGrandes Epreuves Bearbeiten Datum Rennen Strecke Sieger Statistik1 30 05 Vereinigte Staaten 48 nbsp Indianapolis 500 Indianapolis Motor Speedway Vereinigte Staaten 48 nbsp Peter DePaolo Duesenberg Statistik2 28 06 Belgien nbsp Grosser Preis von Belgien Grosser Preis von Europa Circuit de Spa Francorchamps Italien 1861 nbsp Antonio Ascari Alfa Romeo Statistik3 26 07 Dritte Franzosische Republik nbsp Grosser Preis des ACF Autodrome de Linas Montlhery Dritte Franzosische Republik nbsp Robert Benoist Dritte Franzosische Republik nbsp Albert Divo Delage Statistik4 06 09 Italien 1861 nbsp Grosser Preis von Italien Autodromo di Monza Italien 1861 nbsp Gastone Brilli Peri Alfa Romeo StatistikWeitere Rennen Bearbeiten Datum Rennen Strecke Sieger Statistik22 02 Italien 1861 nbsp Premio Reale di Roma Circuito di Monte Mario Italien 1861 nbsp Carlo Masetti Bugatti Statistik08 03 Dritte Franzosische Republik nbsp Trophee de Provence Circuit de Miramas Vereinigtes Konigreich nbsp Henry Segrave Talbot 18 04 Italien 1861 nbsp Gran Premio di Tripoli Tripolis Italien 1861 nbsp Renato Balestrero OM Statistik03 05 Italien 1861 nbsp Coppa Florio Medio circuito delle Madonie Dritte Franzosische Republik nbsp Andre Boillot Peugeot 03 05 Italien 1861 nbsp Targa Florio Medio circuito delle Madonie Italien 1861 nbsp Bartolomeo Costantini Bugatti Statistik17 05 Deutsches Reich nbsp Solitude Rennen Solitude Rennstrecke Deutsches Reich nbsp Otto Merz Mercedes 21 05 Italien 1861 nbsp Circuito del Savio Ravenna Italien 1861 nbsp Emilio Materassi Itala 24 05 Italien 1861 nbsp Coppa di Perugia Perugia Italien 1861 nbsp Gastone Brilli Peri Ballot 31 05 Italien 1861 nbsp Circuito stradale del Mugello Circuito stradale del Mugello Italien 1861 nbsp Emilio Materassi Itala 21 06 Italien 1861 nbsp Coppa Acerbo Circuito di Pescara Italien 1861 nbsp Guido Ginaldi Alfa Romeo Statistik05 07 Italien 1861 nbsp Coppa Vinci Messina Italien 1861 nbsp Renato Balestrero OM 02 08 Dritte Franzosische Republik nbsp Grand Prix de la Marne Circuit de Beine Nauroy Vereinigtes Konigreich nbsp Pierre Clause Bignan 16 08 Italien 1861 nbsp Coppa Montenero Circuito di Montenero Italien 1861 nbsp Emilio Materassi Itala 06 09 Dritte Franzosische Republik nbsp Grand Prix du Comminges Circuit du Comminges Dritte Franzosische Republik nbsp Goury Bignan 19 09 Spanien 1875 nbsp Gran Premio de San Sebastian Circuito Lasarte Dritte Franzosische Republik nbsp Albert Divo Dritte Franzosische Republik nbsp Andre Morel Delage Statistik18 10 Italien 1861 nbsp Circuito del Garda Salo Italien 1861 nbsp Aymo Maggi Bugatti 22 11 Italien 1861 nbsp Circuito di Belfiore Carrara Italien 1861 nbsp Renato Balestrero OM Verweise BearbeitenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Automobilsport 1925 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hans Etzrodt GRAND PRIX WINNERS 1895 1949 Part 2 1919 1933 www goldenera fi abgerufen am 12 April 2023 englisch 1925 Grands Prix Nicht mehr online verfugbar www teamdan com archiviert vom Original am 7 Februar 2019 abgerufen am 17 Februar 2020 englisch Leif Snellman Hans Etzrodt 1925 www goldenera fi 27 April 2020 abgerufen am 12 April 2023 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Paul Sheldon A Record of Grand Prix and Voiturette Racing Zumindest war es moglich fur jeden der betteln borgen oder das notige Geld stehlen konnte eine rennfertige Maschine zu kaufen ohne dass grossere Veranderungen erforderlich gewesen waren Grand Prix Saisons vor 1950 Grand Prix Europameisterschaft 1906 1907 1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 1938 1939 1945 1946 1947 1948 1949 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grand Prix Saison 1925 amp oldid 232843278