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Friedrich Wilhelm Georg Adolf von Hessen 26 November 1820 in Kopenhagen 14 Oktober 1884 in Frankfurt am Main war ab 1867 Titular Landgraf von Hessen Kassel zu Rumpenheim und ab 1875 Titular Landgraf von Hessen Kassel sowie kurhessischer und preussischer General Er kam bereits um 1848 fur mehrere Monarchien als nachster Thronfolger in Betracht namlich war er prasumtiver Thronerbe von Hessen Kassel sowie des Konigreichs Danemark und des Herzogtums Schleswig Holstein 1 Friedrich Wilhelm Landgraf von Hessen Rumpenheim und Hessen KasselEr stammte aus der landgraflichen Seitenlinie Rumpenheim der Hauptlinie Hessen Kassel des Hauses Hessen mit dem letzten hessischen Kurfursten Friedrich Wilhelm I hatte er den gemeinsamen Urgrossvater Landgraf Friedrich II Seine Eltern waren Landgraf Wilhelm von Hessen Kassel zu Rumpenheim und Prinzessin Louise Charlotte von Danemark Tochter des Prinzen Friedrich von Danemark und Schwester des danischen Konigs Christian VIII Nach dem Tod des exilierten Kurfursten Friedrich Wilhelm am 6 Januar 1875 im Prager Exil war er einziger mannlicher Erbe der Linie Hessen Kassel des Hauses Hessen und fuhrte den personlichen Titel Konigliche Hoheit Da es das 1866 von Preussen annektierte Kurhessen zu diesem Zeitpunkt indes nicht mehr gab implizierte diese Titulatur keinerlei politische Macht mehr Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Dynastische Bedeutung 3 Vorfahren 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Das Elternhaus von Prinz Friedrich Wilhelm das Prinz Wilhelm Palais am Sankt Annae Plads in Kopenhagen Der in Kopenhagen geborene Friedrich Wilhelm verlebte seine Kindheit und Jugend in Danemark Neben einem Universitatsstudium in Bonn 1839 1841 schlug er die militarische Laufbahn in der Kurhessischen Armee ein 1837 wurde er Kapitan 1843 Generalmajor und 1851 Generalleutnant An Bord der danischen Fregatte Thetis kreuzte er 1842 durch das Mittelmeer nach Konstantinopel nbsp Grossfurstin Alexandra Nikolajewna RomanowaAm 28 Januar 1844 heiratete er in Sankt Petersburg die 18 jahrige Alexandra Nikolajewna Romanowa 1825 1844 jungste Tochter des Zaren Nikolaus I von Russland Am 10 August desselben Jahres wurde der erste potentielle Erbe Wilhelm drei Monate zu fruh geboren Noch am selben Tag starben das Kind und die Mutter die an Tuberkulose litt nbsp Prinzessin Maria Anna von PreussenFriedrich Wilhelm heiratete in zweiter Ehe am 26 Mai 1853 im Schloss Charlottenburg Maria Anna von Preussen 1836 1918 Tochter des Prinzen Carl von Preussen mit ihr hatte er sechs Kinder Friedrich Wilhelm 1854 1888 Elisabeth Charlotte Alexandra 1861 1955 1884 Erbprinz Leopold von Anhalt 1855 1886 Alexander Friedrich 1863 1945 Friedrich Karl 1868 1940 1918 gewahlter Konig von Finnland Marie Polyxene 1872 1882 Sibylle Margaretha 1877 1953 1898 1923 Friedrich Freiherr von Vincke 1867 1925 Ausser in Danemark lebte die Familie abwechselnd im Kasseler Schloss Wilhelmshohe in Weimar Berlin auf Gut Panker sowie auf dem Stammsitz der Familie dem Rumpenheimer Schloss 1875 beschloss der 55 jahrige Landgraf durch den Entschadigungsvertrag mit Preussen auf Grund seines Thronverzichts reich begutert den Ausbau von Schloss Philippsruhe bei Hanau zu seinem Alterssitz in den er 1880 einzog Die heute vom Historischen Museum Hanau bestuckten Raume auf der Bel Etage des Schlosses lassen an den Stuckdecken Holzintarsien Muranoglas Lustern und Majolika Ofen noch gut den historistischen Zeitgeschmack des Landgrafen im Stil der Renaissance erkennen Landgrafin Anna pflegte einen Salon mit renommierten Kunstlerpersonlichkeiten ihrer Zeit u a Johannes Brahms Clara Schumann Anton Grigorjewitsch Rubinstein Julius Stockhausen Niels Wilhelm Gade und Johann Peter Emilius Hartmann Diesen aufwendig gestalteten Alterssitz konnte der Bauherr allerdings nur noch vier Jahre geniessen Er starb mit knapp 64 Jahren am 14 Oktober 1884 Dynastische Bedeutung BearbeitenUm 1850 war der einzige mannliche Abkommling von Landgraf Wilhelm er hatte nur funf Schwestern fur die europaischen Furstenhauser ein interessanter Heiratskandidat denn auf Grund der Familienverhaltnisse hatte er zu diesem Zeitpunkt noch die beiden Optionen nach dem Ableben des kinderlosen danischen Konigs Friedrich VII Konig von Danemark zu werden oder das Kurfurstentum Hessen zu erben da Kurfurst Friedrich Wilhelm ohne legitime Nachkommen verblieb Beide Optionen realisierten sich am Ende nicht Im Zuge des sich verscharfenden Konfliktes zwischen Preussen und Danemark um den Zankapfel Schleswig Holstein der 1864 im Preussisch Danischen Krieg kulminierte verzichtete Friedrich Wilhelm von Hessen Kassel Rumpenheim bereits 1851 auf den danischen Thron zu Gunsten seiner Schwester Louise deren Gemahl Christian von Schleswig Holstein Sonderburg Glucksburg 1853 zum Nachfolger von Konig Friedrich VII bestimmt wurde Die Nachfolge in Hessen Kassel erledigte sich 1866 mit der Annexion des Kurfurstentums durch Preussen Der letzte Kurfurst Friedrich Wilhelm I verliess das Land ins Exil Er verzichtete letztlich im Wege eines Ausgleichsvertrages auf alle Rechte als Landgraf und Kurfurst was ihm die Beibehaltung eines furstlichen Lebensstils ohne politische Macht als Privatier ermoglichte Vorfahren Bearbeiten Friedrich II Landgraf von Hessen Kassel 1720 1785 Friedrich von Hessen Kassel Rumpenheim 1747 1837 Maria von Grossbritannien 1723 1772 Wilhelm von Hessen Titular Landgraf von Hessen Kassel Rumpenheim 1787 1867 Karl Wilhelm von Nassau Usingen 1735 1803 Karoline Polyxene von Nassau Usingen 1762 1823 Karoline Felicitas zu Leiningen Langsberg Heidesheim 1734 1810 Friedrich Wilhelm von Hessen Rumpenheim Friedrich V Konig von Danemark 1723 1766 Friedrich von Danemark 1753 1805 Juliane von Braunschweig Wolfenbuttel 1729 1796 Louise Charlotte von Danemark 1789 1864 Ludwig zu Mecklenburg 1725 1778 Sophie Friederike von Mecklenburg 1758 1794 Charlotte Sophie von Sachsen Coburg Saalfeld 1731 1810 Literatur BearbeitenGustav von Glasenapp Militarische Biographien des Offizier Corps der Preussischen Armee Berlin 1868 S 88 Die Verlobung der Grossfurstin Alexandra von Russland mit dem Prinzen Friedrich von Hessen In Illustrirte Zeitung Nr 33 J J Weber Leipzig 10 Februar 1844 S 97 98 Digitalisat in der Google Buchsuche Klaus Hoffmann Schloss Philippsruhe Vom Barockschloss zum Historischen Museum CoCon Verlag Hanau 2001 Eckhart G Franz Hrsg Haus Hessen Biografisches Lexikon Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission N F Bd 34 Hessische Historische Kommission Darmstadt 2012 ISBN 978 3 88443 411 6 Nr HK 79 S 172 174 Christine Klossel Rainer von Hessen A Thorsoe Frederik F Vilhelm Georg Adolf In Carl Frederik Bricka Hrsg Dansk biografisk Lexikon Tillige omfattende Norge for Tidsrummet 1537 1814 1 Auflage Band 5 Faaborg Gersdorff Gyldendalske Boghandels Forlag Kopenhagen 1891 S 339 340 danisch runeberg org Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Frederick William Landgrave of Hesse Kassel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hessen Friedrich Wilhelm Landgraf von Hessische Biografie Stand 27 November 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS VorgangerAmtNachfolgerWilhelm von HessenLandgraf von Hessen Kassel Rumpenheim 1867 1875aufgegangen im Titel eines Landgrafen von Hessen KasselFriedrich Wilhelm I Titular Landgraf von Hessen Kassel 1875 1884Friedrich WilhelmEinzelnachweise Bearbeiten Genealogisch historisch statistischer Almanach auf das Jahr 1848 Weimar 1848 S 242 Normdaten Person GND 1031962115 lobid OGND AKS LCCN n96016986 VIAF 296738222 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hessen Friedrich Wilhelm vonALTERNATIVNAMEN Hessen Kassel Friedrich Wilhelm Georg Adolf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Landgraf von Hessen Rumpenheim Titular Landgraf von Hessen Kassel sowie kurhessischer und preussischer GeneralGEBURTSDATUM 26 November 1820GEBURTSORT KopenhagenSTERBEDATUM 14 Oktober 1884STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Wilhelm von Hessen 1820 1884 amp oldid 238205760