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Euxenit Y ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Y Ca Ce U Th Nb Ta Ti 2O6 3 Die in den runden Klammern angegebenen Elemente Yttrium Calcium Cer Uran und Thorium bzw Niob Tantal und Titan konnen sich in der Formel jeweils gegenseitig vertreten Substitution Diadochie stehen jedoch immer im selben Mengenverhaltnis zu den anderen Bestandteilen des Minerals Euxenit Y Euxenit Y aus dem Luella Pegmatit Buena Vista Colorado USA Grosse 5 8 cm 4 8 cm 3 3 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1987 s p 1 IMA Symbol Eux Y 2 Chemische Formel Y Ca Ce U Th Nb Ta Ti 2O6 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana IV D 19 IV D 19 040 4 DG 05 08 03 08 02Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch dipyramidal 2 m 2 m 2 mRaumgruppe Nr Pbcn 4 Nr 60 Gitterparameter a 14 64 A b 5 55 A c 5 19 A 4 Formeleinheiten Z 4 4 Zwillingsbildung allgemein nach 201 selten nach 101 und 013 5 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5 bis 6 5 VHN50 633 bis 692 5 Dichte g cm3 gemessen 5 3 bis 5 9 berechnet 5 16 5 Spaltbarkeit Bitte erganzen Bruch Tenazitat muschelig sprodeFarbe schwarz braunlichschwarz grunlichschwarzStrichfarbe gelblich graulich oder rotlichbraunTransparenz undurchsichtig in dunnen Schichten durchscheinendGlanz schwacher Metallglanz auf Bruchflachen Wachs bis HarzglanzRadioaktivitat schwachKristalloptikBrechungsindex n 2 06 bis 2 24 6 Doppelbrechung isotrop da metamiktEuxenit Y entwickelt meist stammige prismatische Kristalle kommt aber auch in Form radialstrahliger Mineral Aggregate vor Seine Farbe variiert zwischen Schwarz Braunlichschwarz und Grunlichschwarz und seine Strichfarbe zwischen Gelblich Graulich und Rotlichbraun Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Euxenit Y von Baltazar Mathias Keilhau in einer unbenannten Pegmatit Formation bei Jolster in der norwegischen Provinz Sogn og Fjordane und beschrieben 1840 durch Theodor Scheerer 1813 1875 der das Mineral nach dem griechischen Wort griechisch ey3enos euxenos fur gastfreundlich benannte weil es viele seltene Bestandteile beherbergt 1987 wurde der Mineralname von der International Mineralogical Association IMA aufgrund seines uberwiegenden Bestandteils Yttrium nach Euxenit Y angepasst Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Euxenit Y zur Abteilung der Oxide mit Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 1 2 MO2 und verwandte Verbindungen wo er als Namensgeber die Euxenit Reihe mit der System Nr IV D 19 und den weiteren Mitgliedern Calciosamarskit Fersmit Ishikawait Loranskit Y Pisekit Y Polykras Y Samarskit Y Samarskit Yb Tanteuxenit Y Uranopolykras Yttrocolumbit Y Yttrokrasit Y und Yttrotantalit Y bildete Die seit 2001 gultige und von der IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Euxenit Y ebenfalls in die Abteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 1 2 und vergleichbare ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und der Kristallstruktur so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit grossen mittelgrossen Kationen Ketten kantenverknupfter Oktaeder zu finden ist wo es ebenfalls namensgebend die Euxenitgruppe mit der System Nr 4 DG 05 und den weiteren Mitgliedern Fersmit Kobeit Y Loranskit Y Polykras Y Tanteuxenit Y Uranopolykras und Yttrokrasit Y bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Euxenit Y in die Klasse der Oxide und Hydroxide dort allerdings in die Abteilung der Mehrfache Oxide mit Nb Ta und Ti ein Hier ist er in der unbenannten Gruppe 08 03 08 innerhalb der Unterabteilung Mehrfache Oxide mit Nb Ta und Ti und der Formel A B2O6 zu finden Kristallstruktur BearbeitenEuxenit Y kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe Pbcn Raumgruppen Nr 60 Vorlage Raumgruppe 60 mit den Gitterparametern a 14 64 A b 5 55 A und c 5 19 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 4 Eigenschaften BearbeitenDas Mineral kann aufgrund geringer Anteile von Cer Uran und Thorium schwach radioaktiv sein Unter Berucksichtigung der naturlichen Zerfallsreihen bzw vorhandener Zerfallsprodukte wird die spezifische Aktivitat mit 80 Bq g 7 angegeben zum Vergleich naturliches Kalium 31 2 Bq g Auch wenn die innewohnende Radioaktivitat des Minerals eher schwach ist zerstort sie dennoch mit der Zeit dessen Kristallstruktur so dass es uberwiegend metamikt auftritt Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Euxenit aus Vegusdal Norwegen Grosse 11 cm nbsp Brauner Euxenit Y auf Mikroklin mit hellgrunem Epidot und dunkelgrunem Chlorit aus dem Cactus Jack Pegmatit Burnet County Texas USA Sichtfeld etwa 5 mm Euxenit Y bildet sich magmatisch in granitischen und alkalischen Pegmatiten kann aber auch sekundar in Seifen angereichert sein Als Begleitminerale konnen unter anderem Aeschynit Y Albit Allanit Beryll Betafit Biotit Columbit Gadolinit Granate Ilmenit Magnetit Mikroklin Monazit Muskovit Thorit Uraninit Xenotim und Zirkon auftreten Als eher seltene Mineralbildung kann Euxenit Y an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Als bekannt gelten bisher Stand 2013 rund 400 Fundorte 8 Neben seiner Typlokalitat Jolster in Sogn og Fjordane trat das Mineral in Norwegen unter anderem noch bei Nesodden in Akershus an mehreren Stellen in den Kommunen Arendal Evje og Hornnes Iveland und Risor in Aust Agder bei Hurum in Buskerud bei Drag und Hundholmen in Nordland bei Tverrbotntind und Sel in Oppland an verschiedenen Stellen in Ostfold bei Tordal und Kragero in Telemark auf Kvaloya in Troms an einigen Fundpunkten in Vest Agder sowie bei Hedrum in Vestfold auf Bekannt aufgrund aussergewohnlicher Euxenitfunde sind unter anderem Kragero in Telemark und Hittero in Vest Agder wo Euxenit Kristalle von bis zu 15 Zentimeter Lange gefunden wurden 9 In Deutschland kennt man Euxenit Y bisher vor allem aus Sachsen so unter anderem aus Biesig Konigshain Thiemendorf Waldhufen und Dobschutz im Landkreis Gorlitz aber auch aus dem Steinbruch Steinerleinbach bei Rohrnbach in Niederbayern In Osterreich fand man das Mineral bisher bei Artolz und Gebharts in Niederosterreich bei Hopffeldboden Hohe Tauern in Salzburg und im Zamser Grund im Zillertal in Tirol In der Schweiz konnte Euxenit Y bisher nur am Cavloc See im Fornotal Val Forno im Kanton Graubunden am Gridone im Kanton Tessin und bei Crete de Thyon im Val d Herens im Kanton Wallis gefunden werden Weitere Fundorte liegen unter anderem in Agypten Athiopien Australien Brasilien China Eswatini Finnland Frankreich und Franzosisch Guayana Guyana Indien Italien Japan Kanada Kasachstan Kenia Laos Madagaskar Mosambik Namibia Niger Portugal Russland Schweden der Slowakei Sudafrika Sudkorea Tschechien und den Vereinigten Staaten von Amerika USA 10 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenT Scheerer Ueber den Euxenit eine neue mineralspecies In Annalen der Physik und Chemie Band 50 1840 S 149 153 PDF 282 kB Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 541 Erstausgabe 1891 H Weitzel H Schrocke Kristallstrukturverfeinerungen von Euxenit Y Nb0 5Ti0 5 2O6 und M fergusonit YNbO4 In Zeitschrift fur Kristallographie Band 152 1980 S 69 82 PDF 694 kB E H Nickel J A Mandarino Procedures involving the IMA Commission on New Minerals and Mineral Names and guidelines on mineral nomenclature In American Mineralogist Band 72 1987 S 1031 1042Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Euxenite Y Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Euxenit Y Wiki Database of Raman spectroscopy Euxenite Y Einzelnachweise Bearbeiten Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated January 2023 PDF 3 7 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero Januar 2023 abgerufen am 26 Januar 2023 englisch Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b IMA CNMNC List of Mineral Names Oktober 2013 PDF 1 5 MB a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 219 a b c Euxenite Y In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 70 9 kB Mindat Euxenite Y Webmineral Euxenite Y Mindat Anzahl der Fundorte fur Euxenit Y Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 107 Dorfler Natur Fundortliste fur Euxenit Y beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Euxenit Y amp oldid 237932103