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Das Mineral Thorit ist ein eher selten vorkommendes Inselsilikat aus der Zirkongruppe und hat die chemische Zusammensetzung Th U SiO4 3 Durch Substitution kann es betrachtliche Mengen anderer Elemente enthalten insbesondere Zirconium und Uran anstelle von Thorium Thoritidiomorpher Thoritkristall aus der Kemp Uranium Mine Cardiff Ontario KanadaAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Thr 1 Chemische Formel Th U SiO4 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII A 09 VIII A 09 030 9 AD 30 51 05 02 03Kristallographische DatenKristallsystem tetragonalKristallklasse Symbol ditetragonal dipyramidal 4 mmm 2 Raumgruppe I41 amd 3 Gitterparameter a 7 13 A c 6 32 A 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5 bis 5Dichte g cm3 6 63 bis 7 20Spaltbarkeit nach 110 Bruch Tenazitat muscheligFarbe gelborange braunlichgelb braun bis schwarz auch grunStrichfarbe hellorange bis dunkelbraunTransparenz durchscheinend bis undurchsichtigGlanz GlasglanzRadioaktivitat sehr stark radioaktivKristalloptikBrechungsindizes nw 1 790 bis 1 840ne 1 780 bis 1 820 4 Doppelbrechung d 0 010 bis 0 020 4 Optischer Charakter einachsig negativEs kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem und entwickelt meist quadratische prismatische oder pseudo oktaedrische Kristalle bis etwa 8 cm Grosse aber auch massige Aggregate von gelboranger braunlichgelber brauner bis schwarzer selten auch gruner Farbe und helloranger bis dunkelbrauner Strichfarbe Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Klassifikation 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Kristallstruktur 7 Siehe auch 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 Siehe auch 11 WeblinksBesondere Eigenschaften BearbeitenDas Mineral ist durch seinen Gehalt an Thorium max 71 6 und Uran je nach Grad der Substitution von Thorium als sehr stark radioaktiv eingestuft und weist eine spezifische Aktivitat von etwa 32 kBq g 2 auf zum Vergleich naturliches Kalium 31 2 Bq g Aufgrund der starken Radioaktivitat ist es zudem oft metamikt das heisst sein Kristallgitter ist zerstort wobei durch die zunehmende Zerstorung des Kristallgitters auch die Farbe immer dunkler wird von Braun bis schliesslich Schwarz Etymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Thorit 1828 vom Pfarrer Morten Thrane Esmark auf der norwegischen Insel Lovoya Lovo im Langesundsfjord in der norwegischen Provinz Telemark und 1829 wissenschaftlich beschrieben durch Jons Jakob Berzelius der das Mineral nach dem in der Formel enthaltenen chemischen Element Thorium benannte 5 Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Thorit zur Abteilung der Inselsilikate Nesosilikate wo er zusammen mit Coffinit Hafnon Reidit Thorogummit und Zirkon eine eigenstandige Gruppe bildete Die seit 2001 gultige und von der IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Thorit ebenfalls in die Abteilung der Inselsilikate ein Diese Abteilung ist allerdings weiter unterteilt nach dem Vorhandensein weiterer Anionen und der Koordination der Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung der Inselsilikate ohne weitere Anionen mit Kationen in oktahedraler 6 und gewohnlich grosserer Koordination zu finden ist wo es zusammen mit die unbenannte Gruppe 9 AD 30 bildet Die Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Thorit ebenfalls in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Inselsilikate ein Dort ist er ebenfalls zusammen mit Coffinit Hafnon Thorogummit und Zirkon in der Zirkongruppe mit der System Nr 51 05 02 innerhalb der Unterabteilung Inselsilikate mit SiO4 Gruppen und nur mit Kationen in gt 6 Koordination zu finden Modifikationen und Varietaten BearbeitenDie Verbindung Th U SiO4 ist polymorph das heisst sie tritt in der Natur neben dem tetragonalen Thorit auch als monokliner Huttonit auf Orangit ist eine kristallisierte orangefarbene oder gelbe Varietat von Thorit Uranothorit mit viel U MacIntoshit mit U und Ce Auerlith mit P anstelle von Si Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp idiomorpher ThoritkristallThorit ist ein typisches Mineral in granitischen Pegmatiten die an inkompatiblen Elementen angereichert sind Weiterhin findet sich Thorit in sehr geringer Menge in zahlreichen magmatischen und metamorphen Gesteinen Begleitminerale sind unter anderem Zirkon Monazit Gadolinit Fergusonit Uraninit Yttrialith Y und Pyrochlor Weltweit konnte Thorit bisher Stand 2010 an rund 660 Fundorten nachgewiesen werden so in Agypten Armenien Australien Bolivien Brasilien China Deutschland Eswatini Finnland Frankreich Gronland Guyana Indien Indonesien Italien Japan Kanada Kasachstan Kirgisistan Nord und Sudkorea Madagaskar Malawi Marokko Mexiko Mongolei Myanmar Neuseeland Nigeria Norwegen Osterreich Pakistan Paraguay Polen Portugal Russland Sambia Saudi Arabien Schweden Slowakei Spanien Sudafrika Tadschikistan Tschechien Ukraine Ungarn und den Vereinigten Staaten von Amerika USA 6 Kristallstruktur BearbeitenThorit kristallisiert tetragonal in der Raumgruppe I41 amd Raumgruppen Nr 141 Vorlage Raumgruppe 141 mit den Gitterparametern a 7 13 A und c 6 32 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Webmineral Thorite englisch a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 543 a b Thorite bei mindat org engl J J Berzelius Ueber den Thorit ein neues Mineral und eine darin enthaltene neue Erde die Thorerde In Annalen der Physik 1829 Band 91 Ausgabe 4 S 633 634 Mindat Localities for ThoriteLiteratur BearbeitenPaul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 671 Strubel G amp Zimmer S H 1991 Lexikon der Minerale Enke Verlag Stuttgart ISBN 3 432 92722 3 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Thorite Sammlung von Bildern Mineralienatlas Thorit Wiki Handbook of Mineralogy Thorite englisch PDF 62 4 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thorit amp oldid 237843895