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Pyrochlor ist ein haufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Oxide und Hydroxide mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Ca2Nb2O7 1 Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem und bildet haufig oktaedrische Kristalle mit brauner roter grunlicher oranger gelblicher oder schwarzer Farbe Dieser Artikel wurde aufgrund von formalen Mangeln an Gestaltung bzw Form und oder inhaltlichen Mangeln auf der Qualitatssicherungsseite des WikiProjekts Minerale eingetragen Dies geschieht um die Qualitat der Artikel aus dem Themengebiet Mineralogie auf ein akzeptables Niveau zu bringen Dabei kann es auch vorkommen dass Artikel geloscht werden die sich nicht signifikant verbessern lassen siehe dazu auch Wikipedia Was Wikipedia nicht ist Sei mutig und hilf mit die inhaltlichen Mangel dieses Artikels zu beseitigen PyrochlorPyrochlor aus Vishnovogorsk Oblast Tscheljabinsk Ural Russland Gesamtgrosse der Probe 7 6 4 3 1 cm Allgemeines und KlassifikationChemische Formel Ca2Nb2O7 1 Mineralklasse und ggf Abteilung Oxide und HydroxideSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Strunz 9 Aufl Dana IV C 17 4 DH 15 08 02 01 01Ahnliche Minerale Zirkonolith CalzirtitKristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol kubisch hexakisoktaedrisch 4 m 3 2 m 2 Raumgruppe Nr Fd3 m 3 Nr 227 Gitterparameter a 10 4 A 3 Formeleinheiten Z 8 3 Haufige Kristallflachen 001 011 112 113 Zwillingsbildung selten nach 111 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 bis 6Dichte g cm3 gemessen 4 45 bis 4 90 4 Spaltbarkeit undeutlich nach 111 4 Bruch Tenazitat muscheligFarbe braun rotlichbraun bis schwarz gelblich rot Koppit Strichfarbe braun bis gelblichbraunTransparenz durchscheinend bis undurchsichtigGlanz FettglanzRadioaktivitat oft radioaktivKristalloptikBrechungsindex n 1 9 bis 2 2 4 Inhaltsverzeichnis 1 Besondere Eigenschaften 2 Etymologie und Geschichte 3 Klassifikation 4 Modifikationen und Varietaten 5 Bildung und Fundorte 6 Kristallstruktur 7 Verwendung 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseBesondere Eigenschaften BearbeitenDurch Substitution lassen sich zahlreiche weitere Elemente in die Kristallstruktur einfugen Das Mineral kann eine grosse Menge an Seltenen Erden Uran und Thorium enthalten Durch die Radioaktivitat von Uran und Thorium kann das Kristallgitter zerstort das Mineral isotropisiert und zu einem amorphen Metamikt werden Durch Ausheizen kann es allerdings wieder rekristallisiert werden 5 Etymologie und Geschichte BearbeitenDer Name Pyrochlor griechisch pyr pyr Feuer xlwros chloros grun geht auf die Eigenschaft des Minerals zuruck nach dem Schmelzen mit Phosphorsalz Natrium ammonium hydrogenphosphat vor dem Lotrohr zu einem grunen Glas zu erstarren Erstmals gefunden wurde Pyrochlor 1826 bei Stavern in der norwegischen Provinz Vestfold und beschrieben durch Friedrich Wohler Klassifikation BearbeitenIn der mittlerweile veralteten Systematik der Minerale nach Strunz 8 Auflage gehort Pyrochlor noch zur Abteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 2 3 Mit der Uberarbeitung der Strunz schen Mineralsystematik in der 9 Auflage wurden die Abteilungen jedoch teilweise neu definiert und praziser unterteilt Der Pyrochlor findet sich daher jetzt in der Unterabteilung der Oxide mit dem Stoffmengenverhaltnis Metall Sauerstoff 1 2 und vergleichbare mit grossen mittelgrossen Kationen und Lagen kantenverknupfter Oktaeder Die im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Pyrochlor ebenfalls in die Klasse der Oxide und Hydroxide dort allerdings in die Unterabteilung der mehrfachen Oxide mit Nb Ta und Ti mit der Formel A2 B2O6 O OH F Dort ist er namensgebendes Mineral der Pyrochlorgruppe Pyrochlor Untergruppe Nb gt Ta Nb Ta gt 2 Ti Modifikationen und Varietaten BearbeitenAufgrund der mannigfaltigen Substitutionsmoglichkeiten sind zahlreiche Modifikationen und Varietaten des Pyrochlors beschrieben worden Koppit ist kirschrot gefarbt und Ce haltig der schwarze Mutarait enthalt grossere Mengen Zn und Fe im grunlichbraunen Betafit finden sich neben U bedeutende Anteile an Seltenerdelementen und Pb Bildung und Fundorte BearbeitenPyrochlor ist haufig mit Apatit Aegirin Zirkon sowie Seltenen Erden Mineralen vergesellschaftet Es tritt meist in Alkali Pegmatiten und in Karbonatiten auf Koppit z B im Kaiserstuhl Baden Wurttemberg Als haufige Mineralbildung ist Pyrochlor an vielen Fundorten anzutreffen wobei bisher Stand 2013 uber 2300 Fundorte als bekannt gelten 6 In Deutschland trat das Mineral an vielen Orten im Schwarzwald Munstertal Oberwolfach Sulzburg in Baden Wurttemberg an einigen Stellen im Bayerischen Wald im Taunus Grube Silbergaut und Phillipseck in Hessen an mehreren Orten im Harz Bad Lauterberg Clausthal Zellerfeld St Andreasberg Harzgerode von Niedersachsen bis Sachsen Anhalt im Sauerland und Siegerland in Nordrhein Westfalen an vielen Stellen in der Eifel Laacher See Rieden Westerwald sowie an einigen Orten in Sachsen und Thuringen auf In Osterreich fand man Pyrochlor bisher vor allem in Karnten wie unter anderem im Gebiet Friesach Huttenberg und den Gurktaler Alpen aber auch an mehreren Stellen in Niederosterreich Bucklige Welt Salzburg Lungau der Steiermark und im Tiroler Inntal In der Schweiz kennt man das Mineral bisher nur aus dem Hinterrheintal vom Chlitobel und vom Murettopass im Kanton Graubunden aus dem Weisstannental in St Gallen und aus Malcantone im Tessin Weitere Fundorte liegen unter anderem in Afghanistan Agypten Algerien Angola Argentinien Athiopien Australien Bolivien Brasilien Chile China der Demokratischen Republik Kongo Finnland Frankreich Franzosisch Guayana Franzosisch Polynesien Gabun Griechenland Gronland Guatemala Guinea Guyana Indien Iran Irland Italien Japan Kamerun Kanada Kasachstan Kenia Kirgisistan Luxemburg Madagaskar Malawi Malaysia Mali Marokko Mazedonien Mexiko der Mongolei Mosambik Myanmar Namibia Neuseeland Niger Nigeria Nord und Sudkorea Norwegen Pakistan Paraguay Peru Polen Portugal Ruanda Rumanien Russland Sambia Saudi Arabien Schweden Simbabwe Slowakei Somalia und Somaliland Spanien Sudafrika Eswatini Tadschikistan Tansania Thailand Tschechien Turkei Uganda der Ukraine Ungarn Usbekistan Venezuela im Vereinigten Konigreich Grossbritannien den Vereinigten Staaten von Amerika USA und in Vietnam 7 Auch auf dem Mond genauer in den Gesteinsproben die die Sonde Luna 24 vom Mare Crisium und die Mission Apollo 14 aus dem Fra Mauro Hochland mitbrachte konnte Pyrochlor nachgewiesen werden 7 Kristallstruktur BearbeitenPyrochlor kristallisiert kubisch in der Raumgruppe Fd3 m Raumgruppen Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227 mit dem Gitterparameter a 10 4 A sowie acht Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Verwendung BearbeitenDa das Mineral einen hohen Anteil an Niob enthalt ist es fur die Luft und Raumfahrtindustrie von Interesse Niob Legierungen gelten als verschleiss und korrosionsbestandig Weiterhin wird das Mineral zur Herstellung von Supraleitern benotigt Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenPaul Ramdohr Hugo Strunz Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie 16 Auflage Ferdinand Enke Verlag 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 520 Petr Korbel Milan Novak Mineralien Enzyklopadie Nebel Verlag GmbH Eggolsheim 2002 ISBN 3 89555 076 0 S 86 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pyrochlore Sammlung von Bildern Mineralienatlas Pyrochlor Wiki Einzelnachweise Bearbeiten a b IMA CNMNC List of Mineral Names Pyrochlore englisch PDF 1 8 MB S 235 Webmineral Pyrochlore englisch a b c Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 222 a b c d Pyrochlore In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 69 6 kB Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 407 Mindat Pyrochlore a b Mindat Localities for Pyrochlore Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pyrochlor amp oldid 239001259