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Die Neutralitat dieses Artikels oder Abschnitts ist umstritten Eine Begrundung steht auf der Diskussionsseite Weitere Informationen erhaltst du hier Ernst Gustav Hildebrand 16 Juli 1888 in Schoneberg bei Berlin 3 Oktober 1962 in Hamburg Blankenese war ein deutscher evangelisch lutherischer Pastor der zuletzt als Propst in Altona und Konsistorialrat im Nebenamt in Kiel wirkte Als Mitglied der Bekennenden Kirche war er 1934 schleswig holsteinisches Mitglied der Barmer Bekenntnissynode Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Engagement in der Bekennenden Kirche 2 1 Altonaer Bekenntnis 2 2 Barmer Bekenntnissynode 2 3 Not und Arbeitsgemeinschaft schleswig holsteinischer Pastoren 2 4 Eingeladen in die Landeskirchliche Front 2 5 Mitarbeit im Landeskirchenausschuss 2 6 Hildebrands Brief an Ernst Mohr 2 7 Treffen mit dem Kirchenminister Kerrl 2 8 Bedenkzeit 2 9 Spannungen im Landesbruderrat 2 10 Ringen um die Gemeinden 3 Beurteilung seiner Nachkriegstatigkeit als Propst in Altona 3 1 Fehlanzeige bei der Aufarbeitung der Schuld 3 2 Demonstratives Bibelzitat 3 3 Umstrittene Aufarbeitung 3 4 Durchbrechen des Schweigens 3 5 Zuordnung des biblischen Schriftzuges 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenHildebrand wurde am 9 April 1916 in Schladming in der Steiermark zum Pastor der Evangelischen Kirche A B in Osterreich ordiniert Ab dem 11 April 1916 war er Pastor in Gnesau in Karnten Er wechselte in die Evangelisch Lutherische Landeskirche Schleswig Holsteins und war seit 3 Juli 1927 Pastor in Hollingstedt Ab dem 25 Januar 1931 war er Pastor in Altona zunachst auf der Pfarrstelle Kreuzkirche V dann auf der Pfarrstelle Osterkirche II Er wurde zum 1 April 1946 zum Propst in Altona berufen Vom 1 November 1946 bis 1 Oktober 1954 arbeitete er nebenamtlich als Ober Konsistorialrat in Kiel Er wurde zum 1 Oktober 1954 in den Ruhestand versetzt und verstarb am 3 Oktober 1962 in Hamburg Blankenese Engagement in der Bekennenden Kirche BearbeitenAltonaer Bekenntnis Bearbeiten Hildebrand gehorte zu den 21 Altonaer Pastoren die am 14 Dezember 1932 das Altonaer Bekenntnis unterzeichneten und es am 11 Januar 1933 in einem Abendgottesdienst in der uberfullten Altonaer Hauptkirche St Trinitatis verlasen Barmer Bekenntnissynode Bearbeiten Vertreter der schleswig holsteinischen Landeskirche bei der Reichsbekenntnissynode die Ende Mai 1934 in Barmen tagte waren Hildebrand und der Architekt Rudolf Jager Not und Arbeitsgemeinschaft schleswig holsteinischer Pastoren Bearbeiten Als die eigentliche Geburtsstunde der schleswig holsteinischen Bekenntnisgemeinschaft wird der 3 Juni 1934 angesehen Als Antwort auf die Eingliederung die Unterstellung der Landeskirche unter das Kirchenregiment von Ludwig Muller und August Jager und die Ernennung einer neuen Synode fand an diesem Tag in der Kieler St Nikolai Kirche ein Bekenntnisgottesdienst statt Die Manner der ersten Stunde in der Fuhrung der Not und Arbeitsgemeinschaft waren Johann Bielfeldt Kurt Dietrich Schmidt und Volkmar Herntrich gewesen Jetzt trat zu ihnen Reinhard Wester Im November umfasste der Bruderrat 14 Mitglieder Bielfeldt Hildebrand Johannes Lorentzen Ernst Mohr Niemoller Hanerau Martin Porksen Wolfgang Prehn Karl Nielsen Adolf Thomsen Bernhard Thomsen Plon Johannes Tonnesen Hans Treplin Prof Schmidt Wester 1 Eingeladen in die Landeskirchliche Front Bearbeiten Am 10 November 1934 wurde auf einer Versammlung in Neumunster zur Bildung einer Landeskirchlichen Front aufgerufen Fuhrer sollte der Landesbischof Paulsen sein sein Beauftragter Propst Hasselmann Flensburg Hasselmann war einst Vorkampfer fur das Altonaer Bekenntnis und der geschatzte Schriftleiter der Niederdeutschen Kirchenzeitung gewesen Nun warb er bei allen Pastoren um Zustimmung zur Landeskirchlichen Front und erhielt von seinen alten Freunden herbe Antworten Binnen kurzem stehen Sie nun in der dritten Front schrieb Wolfgang Prehn Dass der Altonaer Arbeitskreis Ihnen ein bestimmtes Nein gibt wird Sie nicht uberraschen antworteten am 17 November 1934 Tonnesen Christiansen Thomsen Hildebrand Thedens Roos und Ketels 2 Mitarbeit im Landeskirchenausschuss Bearbeiten Der Herbst 1935 brachte den staatlichen Versuch zur Einigung in der Kirchenfrage mittels der Ausschusse Auch fur Schleswig Holstein wurde ein Landeskirchenausschuss vorgesehen Fur die Bekennende Kirche erhob sich die Frage ob sie einem staatlich gesetzten Kirchenregiment ihre Zustimmung geben durfe Trotz seiner zwiespaltigen Haltung zum Ausschuss versuchte der Landesbruderrat im Dezember 1935 nun doch Namen solcher Personen zu nennen die fur einen Landeskirchenausschuss geeignet erschienen Auf einem Blatt Papier mit dem Datum des 4 Dezember 1935 wurden angefuhrt Von der BK 1 Pastor Adolphsen 2 Claus Folster Bauer in Willenscharen 3 Pastor Hildebrand 4 Propst Langlo 5 Pastor Dr Mohr 6 Pastor Christian Thomsen Nicht BK 1 Pastor Hober 2 Pastor Hans Martensen 3 Pastor Matthiessen Sahms 4 Konsistorialrat Propst Siemonsen Schleswig 5 Pastor Tange Schleswig Handschriftlich mit Blei hat Reinhard Wester weitere Namen hinzugefugt links Halfmann Tramsen ego Schmidt in der Mitte D Volkel Adolphsen Nielsen Hildebrand Schetelig rechts Kasch Jessen Siemonsen Rotermund 3 Hildebrands Brief an Ernst Mohr Bearbeiten Ehe die Schleswig Holsteiner Anfang Februar 1936 nach Berlin reisten um dort im Kirchenministerium zu verhandeln hatte am 28 Januar 1936 in Kiel eine weitere Besprechung stattgefunden Oberlandeskirchenrat Christhard Mahrenholz vom Reichskirchenausschuss und Ministerialrat Julius Stahn waren von Berlin gekommen Bielfeldt Hildebrand und Dr Mohr vertraten die Bekenntnisgemeinschaft Von dieser Besprechung wurde in der Sitzung des Bruderrates berichtet und Stellung genommen Obwohl das aus dem Protokoll nicht zu erkennen ist war der Landesbruderrat bereit weiter an der Bildung des Ausschusses mitzuwirken Zwischen die Besprechung in Kiel und die folgenden Verhandlungen in Berlin fallt der Brief vom 31 Januar 1936 von Hildebrand an Dr Mohr Darin macht er den Vorwurf dass Sie an den entscheidenden Punkten hinter die vom Bruderrat gesteckte Linie zuruckgewichen sind Die Forderung der doppelten geistlichen Leitung hatte er kampflos preisgegeben Seine Stellungnahme hatte an den entscheidenden Punkten weder den Weisungen des Landesbruderrates noch ihrer personlichen Verabredung entsprochen 4 Treffen mit dem Kirchenminister Kerrl Bearbeiten Durch Schnellbrief vom 31 Januar hatte der Reichsminister fur die Kirchlichen Angelegenheiten Hanns Kerrl fur Dienstag den 4 Februar 1936 10 00 Uhr in sein Ministerium zur Bildung eines Landeskirchenausschusses geladen Erschienen waren Horstmann Propst Peters Spanuth Propst Duhrkop Landesbischof Paulsen Senatsprasident Matthiessen Martensen Propst Siemonsen Lorentzen Hildebrand Dr Mohr Chr Thomsen vom Ministerium Kerrl und Dr Stahn und vom Reichskirchenausschuss Dr Mahrenholz Im Bericht der Altonaer Pastoren Hildebrand und Thomsen heisst es Reichsminister Kerrl fing sehr freundlich an Hatten es unternommen vom Staat her das Chaos zu uberwinden und auch auf Bitten von verschiedenen kirchlichen Seiten her auch aus kirchlichem Interesse heraus Er hatte sich acht Manner herausgesucht von denen er glaube dass sie die Arbeit tun konnten Es ware klar dass vom RKA aus Unterausschusse in den Provinzen und Landern gebildet werden mussten solange diese Lander und Kirchen ihre Selbstandigkeit noch haben Betonte dann dass er nicht die Absicht habe in Glaubensdinge hereinzureden Grundlage sei 1 der Verfassung der DEK Von dieser Grundlage gingen sie in ihrer Arbeit aus Interesse des Staates sei Frieden Es sei keine Reformation geplant aber es ginge darum dass ein Schlussstrich gemacht wurde unter eine bisherige Entwicklung 5 Hildebrand machte wieder auf den springenden Punkt der geistlichen Leitung aufmerksam Diejenige Stelle die bisher die geistliche Fuhrung hatte haben sollen komme fur die Bekenntnisgemeinschaft nicht in Frage 6 Bedenkzeit Bearbeiten Mit einem Brief vom 8 Februar 1936 an den Bruderratsvorsitzenden schaltete sich Bischof D Marahrens ein Er wollte bei den schwierigen Schleswig Holsteinern etwas nachhelfen leichter ein Ja zum Ausschuss zu finden Er betonte dass fur Schleswig Holstein doch dieses erreicht sei dass Frh v Heintze nicht in den Ausschuss kame sondern in Pension gehe Auch Dr Kinder kame nicht in den Ausschuss Wenn er die Prasidialgeschafte im Landeskirchenamt ubernahme dann solle neben ihm mit vollig gleichen Rechten ein Mitglied der Bekenntnisgemeinschaft als geistlicher Vizeprasident stehen Auch sei erreicht dass Paulsen nicht Vorsitzender im Ausschuss wurde Die BK konne fur die Vornahme von Visitation und Ordination benennen wen sie wolle Der Ausschuss wurde dann den Betreffenden beauftragen Er sei der Meinung dass man in der Frage der Mitarbeit das Ausserste wagen musse Ohne ein wagendes Vertrauen kommen wir nicht weiter 7 Gerade das aber war die Frage ob der Boden fur dieses wagende Vertrauen tragfahig genug war Nirgends ist festzustellen dass die Bekenntnisgemeinschaft sich um diese in Aussicht gestellte Position des geistlichen Vizeprasidenten bemuht hatte Nur in der Forderung von Propst Peters die Bekenntnisgemeinschaft solle zugunsten der Lutherischen Kameradschaft auf den geistlichen Vizeprasidenten verzichten klingt etwas davon an Mit einem Mann ihres Vertrauens in einer solchen Stellung ware das Anliegen der BK jedenfalls leichter durchzusetzen gewesen als mit dem dann spater ernannten kommissarischen Oberkonsistorialrat 8 Im kirchenpolitischen Denken und Manovrieren waren die Leute von der Bekenntnisgemeinschaft ihren Gegnern weit unterlegen Wer auf der Welle der Deutschen Christen in sein Amt gekommen war blieb darin auch wenn er den DC langst abgeschworen hatte Es soll um diese Zeit noch 19 Pastoren gegeben haben die zu den Deutschen Christen standen 9 Spannungen im Landesbruderrat Bearbeiten Um den Bericht von der 4 Bekenntnissynode in Bad Oeynhausen 17 22 Februar 1936 entgegenzunehmen und um sich uber die Beteiligung an einem Landeskirchenausschuss schlussig zu werden trat der Landesbruderrat am 25 Februar 1936 in Rendsburg zusammen Ausser seinen sieben Mitgliedern waren zugegen Pastor Hildebrand als Synodaler der Reichsbekenntnissynode Pastor Tramsen als Prases der schleswig holsteinischen Bekenntnissynode Pastor Ronnau dem damals die Verbindung zu den Vikaren oblag und Pastor Adolphsen als fur den Landeskirchenausschuss ausersehenes Mitglied Der Bruderrat hatte grosse Hoffnungen auf diese Synode gesetzt neue Erkenntnisse und fur den eigenen Weg Klarung und Wegweisung erhofft Oeynhausen hatte aber die innere Not nur noch grosser werden lassen Im lutherischen Lager wollte man sich an die Heilige Schrift und die Bekenntnisse der Kirche halten wobei man den Fragen der Ordnung und des Kirchenregiments weitherziger gegenuberstand als die Bruderrate in der Altpreussischen Union Die anderen Reformierte Unierte Anhanger Karl Barths legten den Ton mehr auf das aktuelle Bekennen Sie waren dabei aus dem Barmer Bekenntnis von 1934 so etwas wie ein Gesamtkirche bildendes Uberbekenntnis zu machen Diese Unklarheit bis zur Namensgebung hin hat seit 1949 auch die Evangelische Kirche in Deutschland belastet 10 Allen bitteren Unterschieden zum Trotz war gerade die Oeynhausener Synode ein Zeugnis weitreichender und bleibender Gemeinsamkeit Schliesslich horte man doch aufeinander und wollte voneinander nicht lassen Bekenntnisgemeinschaft manifestierte sich in der geistlichen Dimension im gemeinsamen Horen Singen Beten in Busse und Opfer Nur Klarheit und wegweisende Hilfe fur die Bekenntnisgemeinschaft Schleswig Holsteins und ihren Bruderrat der sich in der Ausschussfrage jetzt entscheiden musste gab es hier nicht Hildebrand berichtete aus Kurhessen dass es einen Ausschuss erhalten habe der ganzlich Bekennende Kirche sei wo also nur das eine fehle dass er nicht von der Kirche und ihren Organen gesetzt und in Pflicht genommen sei Weil er aber vom Staat eingesetzt wurde habe der Bruderrat dort den Ausschuss nicht als geistliche Leitung anerkannt Ahnlich nicht ganz so gunstig sei es in Sachsen gelaufen Die Synode habe beschlossen dass die in die Ausschusse gegangenen Bruder mit allem Nachdruck darauf dringen sollten dass die Ausschusse nicht den Anspruch erheben Leitung und Vertretung der Kirche zu sein 11 Hildebrand berichtete von der 4 Bekenntnissynode Fast uberall dort wo man uber die Ausschusse Erfahrungen gesammelt hatte wurden die allerstarksten Warnungen ausgesprochen Darum weil nicht nur in kirchlichen Dingen sondern in allen Dingen in unserem Vaterland eine derartige Vernebelung herrscht dass keiner weiss woran er ist Und dass der Staat nicht klar dazu Stellung nimmt was er mit dem Ausschuss will Ich erinnere an das Wort des Ministers Ich will in den nachsten zwei Jahren uber Irrlehre nichts mehr horen Die Bekennende Kirche soll zerbrochen werden Das haben alle empfunden die mit den Ausschussen Erfahrungen gemacht haben Auch nicht was aus unserer schleswig holsteinischen Kirche wird wird in Schleswig Holstein entschieden Wir konnen uns noch so sehr von praktischen Erwagungen leiten lassen Da geschehen ganz andere Dinge im deutschen Vaterland zwischen Staat und Kirche von denen wir nichts wissen 12 Der Chronist Paul M Dahl hat die Niederschrift dieser bedeutsamen Sitzung vom 25 Februar 1936 in Rendsburg zwar nur auszugsweise wiedergegeben aber doch recht ausfuhrlich die Manner des Landesbruderrates selbst zu Wort kommen lassen Seinem Bericht ist zu entnehmen wie sich die 4 Bekenntnissynode von Oeynhausen in den Berichten der Synodalen Hildebrand und Wester spiegelte Wester und Hildebrand hatten eine grossere Nahe zu Berlin und den altpreussischen Bruderraten Treplin und Porksen standen ihnen personlich geistlich und theologisch nahe Wilhelm Halfmann muhte sich darum auch der Gegenseite Gerechtigkeit widerfahren zu lassen Er war jeder Ubertreibung abhold Er versuchte sich Augenmass und ein nuchternes Urteil zu bewahren Er wie Johann Bielfeldt sahen im Ausschuss die erwunschte Moglichkeit der Rechtshilfe um einige brennende Probleme einer Losung zuzufuhren Sie dachten an die nachsten theologischen Prufungen an die Vikarsausbildung an die Pfarrstellenbesetzung Sie dachten viel zu wenig kirchenpolitisch an Positionen 13 Auffallig war dem Chronisten Dahl die grosse Ernuchterung dem nationalsozialistischen Staat gegenuber Da war nichts von Begeisterung nur von grosser Sorge Hier war die Tonart wesentlich anders als bei der Lutherischen Kameradschaft von den Deutschen Christen ganz zu schweigen 14 Dahl berichtet weiter uber die Ernennung des Ausschusses am 27 Februar 1936 die Berufung Halfmanns zum kommissarischen Oberkonsistorialrat 15 das Scheitern der Ausschusse und die Entlassung Halfmanns In all diesen Vorgangen ist von einer Beteiligung Hildebrands nicht mehr die Rede Ringen um die Gemeinden Bearbeiten Neben den zwanzig Breklumer Heften der Jahre 1935 bis 1941 erschien 1936 im Amt fur Volksmission in Breklum der von Johannes Lorentzen herausgegebene Sammelband Die Nordmark im Glaubenskampf ferner das von Martin Porksen herausgegebene Andachtsbuch zum Matthausevangelium Vom Herrn der Herrlichkeit Weite Verbreitung in vielen Auflagen fand ab 1935 das von Martin Porksen mit Kantor Hannemann Altona herausgegebene Liederheft Lobt Gott getrost mit Singen Die Pastoren versuchten jeder auf seine Weise und den Gegebenheiten seiner Gemeinde entsprechend ihre Gemeindeglieder fur die grosse Auseinandersetzung zuzurusten In der Kreuzkirchengemeinde in Altona z B wurden gezielt anspruchsvollere Randsiedler zu Teeabenden eingeladen Jedes Mal war ein Referent zugegen Aber dann geschah die Ausrichtung bewusst auf den Gottesdienst und das hl Abendmahl hin Das war eine Starkung auch fur einige der besonders angefochtenen Padagogen die sich noch zur Kirche zu halten getrauten Aus der Paulusgemeinde in Altona berichtete ein Rundbrief der Altonia Pauli aus dem Jahre 1935 In vielem hat unsere Arbeit ein ganz anderes Gesicht bekommen Aber eines haben wir in dieser fur unsere Arbeit schweren Zeit dankbar erfahren Es hat sich ein Stamm der Treuen und Treuesten herausgestellt als Kern unserer ganzen Arbeit Ein Treffpunkt dieser Zeit war die zentral am Altonaer Bahnhof gelegene Osterkirche wo Hildebrand und Thedens in vorbildlicher Eintracht wirkten 16 Beurteilung seiner Nachkriegstatigkeit als Propst in Altona BearbeitenFehlanzeige bei der Aufarbeitung der Schuld Bearbeiten In seinem 2006 erschienenen Buch Fehlanzeige wirft Stephan Linck dem Altonaer Propst Ernst Hildebrand Untatigkeit bei der Bewaltigung der Vergangenheit in der Nachkriegszeit vor Dem widerspricht Propst em Hans Gunther Richers damals als Hilfsgeistlicher in der Propstei Altona Zeitzeuge der Aktivitaten Hildebrands Wahrhaft skandalos und erschreckend ist die Entdeckung dass im Kirchenbuchamt Altona an die sogenannte Judenkartei ein Zettel Fehlanzeige geheftet S 42 und die Anfrage der EKiD damit lugenhaft beantwortet wurde Wer Propst Hildebrand kannte weiss dass er dazu niemals sein Placet gegeben hatte Nun aber wird das Wort Fehlanzeige benutzt uber seine ganze Tatigkeit in Sachen Aufarbeitung den Schleier der Untatigkeit zu ziehen Ich nenne dies infam und eine schwere Beleidigung posthum Das ist naturlich vom Verfasser nicht absichtlich geschehen aber fur den Zeitzeugen Leser kommt es dabei heraus Das Wort Fehlanzeige ist ja auch zu provokativ schon um wahr zu sein Ulrich Hentschel formulierte im Nachwort Die Studie von Stefan Linck zeigt dass es in den Gemeinden hier in Altona und in der Schleswig Holsteinischen Landeskirche kein Bewusstsein fur die Schuld des Massenmordes an den europaischen Juden und die Schuld des Krieges mit seinen unzahligen Todesopfern gab Nachwort S 102 Richers Das ist lapidar und klassisch pauschal in die Gegend gestemmt Man kann das so schreiben hat er ja aber man muss wissen dass dies eine unglaubliche Halbwahrheit milde ausgedruckt ist Demonstratives Bibelzitat Bearbeiten Propst Hildebrand hat im zerstorten Altona an eine noch heile grosse Hauswand in unmittelbarer Nahe der unzerstorten Osterkirche in grossen Lettern das biblische Wort malen lassen Gerechtigkeit erhoht ein Volk aber die Sunde ist der Leute Verderben Richers Selbstverstandlich dachte er dabei an das morderische Kriegsgeschehen und an die grosse Sunde der Judenvernichtung Woran denn sonst Diese augenfallige Demonstration hat ihm mehr Feinde als Freunde eingebracht Man hat sie nicht gefunden im Archiv Ich habe die Schrift an der Wand mit eigenen Augen gesehen Alte Gemeindeglieder der Osterkirche erinnern sich genau Umstrittene Aufarbeitung Bearbeiten Es wird in dem Buch mitgeteilt dass es ausser Propst Duhrkop keine Entnazifizierung unter den Altonaer Pastoren gab und Propst Schutt ging von selbst Richers Hildebrand ging einen anderen Weg einen sehr viel muhevolleren und schwierigeren Er wahlte fur die Aufarbeitung das personliche seelsorgerliche und theologische Gesprach und eine sehr grundliche Arbeit im Pastorenkonvent und bei Visitationen Ich habe das selber miterlebt Ich war in den funfziger Jahren Hilfsgeistlicher P z A in seiner Propstei und habe taglich mit ihm zusammengearbeitet Er verstand sich als Bruder unter Brudern und wusste von den diabolischen Machten und Verirrungen der NS Ideologie Das war Aufarbeitung im eigentlichen Sinn des Wortes Wer hier lieber Entfernung aus dem Amt in den Akten gefunden hatte kann sich so vermute ich in die damalige Situation nach dem Kriege nicht recht hineindenken Warum dieses unheimliche ratselhafte jahrzehntelange Schweigen in unserer Kirche zu der unendlichen Schuld an den Juden als den Geschwistern Jesu Richers Ich kann es mir nicht erklaren Mir fallt nur der Satz dazu ein Wir waren alle wie gelahmt Im kleinen Kreis auch in den Pastorenkonventen wurde nicht geschwiegen Ich weiss dass Hildebrand das Stuttgarter Schuldbekenntnis bejahte und kein Verstandnis dafur hatte dass ein Passus uber die Schuld an den Juden fehlte Ich weiss aus personlichen Gesprachen mit ihm dass er keineswegs antisemitisch gesonnen war Die Studie von Dr Linck wirft ihm fehlende Ernsthaftigkeit im Umgang mit einer Aufforderung von Bischof Halfmann vor Richers Gab es nicht Berge von Aufraumungsarbeiten in den Altonaer Gemeinden Hildebrand hat sich mit ganzer Kraft fur den Wiederaufbau von Kirchen und Gemeindehausern eingesetzt damit die Gemeinde sich wieder versammeln kann Durchbrechen des Schweigens Bearbeiten Das unheimliche Schweigen uber den grauenhaften Mord an den Juden wurde erst beim Berliner Kirchentag 1961 durch Helmut Gollwitzer offentlich wirksam durchbrochen Damit wurden Wege nach vorne aufgezeigt Grundung der AG Juden und Christen beim Deutschen Evangelischen Kirchentag Dadurch entstand eine neue Dimension des Denkens und Forschens Richers Hildebrand und die Pastoren der Bekennenden Kirche waren schon wahrend der NS Zeit fur uns jungen Leute Schulerbibelkreis in Altona an der Osterkirche unsere grossen Orientierungshilfen Nach dem Kriege haben sie uns stark motiviert die Kirche und das Gemeindeleben neu zu gestalten Da waren viele Namen zu nennen die jetzt ganz verschwiegen werden z B unser Landesjugendpastor Otto von Stockhausen Eine ganze Theologengeneration wurde durch diese BK Crew gepragt Ich habe das Gluck zu den Noch Lebenden zu gehoren und kann und darf deswegen nicht schweigen Hildebrand stand im standigen Kontakt zu den Pastoren der Bekennenden Kirche in Berlin Dahlem und Schlachtensee Nicht zuletzt deshalb wurde sein Pastorat mehrfach von der Gestapo nach Schriften der BK durchsucht auch gerichtlich wurde er vorgeladen Seine Verhaftung hing am seidenen Faden Das war vor 1945 Nun gibt es Leute die ihn nach 1945 behaften wollen Ich erlaube mir zu sagen Fehl Anzeige Zuordnung des biblischen Schriftzuges Bearbeiten Am 5 Dezember 2016 war in einer epd Meldung zu lesen 17 Bei Bauarbeiten an einem denkmalgeschutzten Haus von 1881 in Hamburg Ottensen ist ein altes Wandbild entdeckt worden Der Schriftzug zeigt das Bibelzitat Gerechtigkeit erhoht ein Volk aber die Sunde ist der Leute Verderben aus dem Buch der Spruche Salomos 14 34 Die Worte wurden sichtbar als die Dammung an der freistehenden Stirnseite des Gebaudes entfernt wurde Das Denkmalschutzamt Hamburg bestatigte dem epd dass die Worte zwar erhalten werden allerdings unter einer neuen Dammung wieder verschwinden sollen Vermutlich wurde das Wandbild vom damaligen Pastor der benachbarten Osterkirche Ernst Hildebrand initiiert Der evangelische Theologe war ab 1931 Pastor in Altona erst an der Kreuzkirche Hohenzollernring spater an der Osterkirche in der Zeissstrasse Nach dem Krieg wurde er 1946 Propst von Altona und starb 1962 in Hamburg Blankenese Weil Hildebrand wahrend der NS Zeit der Bekennenden Kirche angehorte wurden die mahnenden Worte mit der Nazi Diktatur in Zusammenhang gebracht oder gar als Protest gegen sie Der Hamburger Kirchenhistoriker Stephan Linck meint herausgefunden zu haben dass die Inschrift eindeutig nach 1945 angebracht worden sein muss Dabei ging es nicht um die Nazis sondern um die Besatzungsmachte in Hamburg konkret um die Englander Linck grub ein altes Protokoll der Altonaer Propstei Synode vom 4 Juni 1947 aus Thema von Propst Hildebrand war die Freilassung der Kriegsgefangenen Die Kirche weiss wohl darum dass wir als besiegtes Volk nichts zu fordern haben Wir konnen nur bitten sagte er damals Zur Unterstreichung dieser Bitte so ist Linck uberzeugt liess er den Ruf nach Gerechtigkeit weithin sichtbar an der Hauswand anbringen 18 Das Denkmalschutzamt habe den Schriftzug dokumentiert sagte der zustandige Referent fur Altona Alexander Krauss Energetische Belange mussten eben auch bedacht werden sagte er So steht es im Denkmalschutzgesetz Es ware nicht ratsam eine Dammung an der gesamten Seite des Hauses zu versagen so Krauss Die Baufirma habe die Dammung so angebracht dass die Anker den Schriftzug nicht beschadigen So bleibt er ja erhalten sagte der Denkmalschutzer Siehe auch BearbeitenListe der Teilnehmer an der Barmer BekenntnissynodeLiteratur BearbeitenAus den Kirchenordnungen des XVI Jahrhunderts Am Tage seiner Einfuhrung als Propst von Hamburg Altona am Sonntag Miserikordias Domini 5 Mai 1946 Propst Ernst Hildebrand in Ehrerbietung uberreicht Verlag Friedrich Wilhelm Ptock Hamburg 1946 Friedrich Hammer Verzeichnis der Pastorinnen und Pastoren der Schleswig Holsteinischen Landeskirche 1864 1976 Neumunster Wachholtz o J S 155 Paul M Dahl Miterlebte Kirchengeschichte Die Zeit der Kirchenausschusse in der Ev Luth Landeskirche Schleswig Holsteins 1935 1938 Manuskript abgeschlossen 1980 fur das Internet uberarbeitet und hrsg von Matthias Dahl Christian Dahl und Peter Godzik 2017 Bernhard Liesching Eine neue Zeit beginnt Einblicke in die Propstei Altona 1933 bis 1945 Hamburg 2002 Stephan Linck Fehlanzeige Wie die Kirche in Altona nach 1945 die NS Vergangenheit und ihr Verhaltnis zum Judentum aufarbeitete Hamburg Kirchenkreis Altona 2006 Hans Gunther Richers Buchbesprechung Fehlanzeige Zum neuen Buch von Stephan Linck in Nordelbische Stimmen 7 8 2006 S 22 24 Weblinks Bearbeitenhttps pastorenverzeichnis de person ernst gustav hildebrand https www evangelische zeitung de bauarbeiten legen raetselhaften schriftzug offen http www geschichte bk sh de Einzelnachweise Bearbeiten Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 16 Zu den hier und im Folgenden namentlich Genannten siehe das Personenverzeichnis bei Dahl S 114 ff Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 11 f Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 25 Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 28 Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 28 f Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 29 Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 32 Der Bekenntnisgemeinschaft wurde zugestanden einen ihrer Pastoren als Trager geistlicher Leitungsfunktionen zu benennen der dann vom Ausschuss beauftragt wurde Diese Aufgabe fiel Wilhelm Halfmann zu Er wurde im Juli 1936 kommissarischer Oberkonsistorialrat im Kieler Landeskirchenamt Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 32 Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 37 Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 38 Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 40 Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 41 f Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 42 Die Beauftragung Halfmanns mit der geistlichen Leitung der Bekenntnisgemeinschaft vollzog sich von Marz bis Juli 1936 in mehreren Schritten Am 24 Marz 1936 ubertrug ihm der Landeskirchenausschuss geistliche Leitungsaufgaben Dahl 47 am 30 Marz 1936 die geistliche Synode in Rendsburg Dahl 49 am 15 April 1936 der Landesbruderrat und die Versammlung der Propsteivertrauensmanner in Rendsburg Dahl 53 Die erste Amtshandlung Halfmanns als Notbischof fand mit der Ordination von Hans Engelland am 19 April 1936 in der Kieler Lutherkirche statt Halfmann sah in dieser doppelten Beauftragung vom Landeskirchenausschuss und vom Landesbruderrat und dem Gremium der Propsteivertrauensmanner der Bekennenden Kirche her auch so etwas wie eine bescheidene kirchliche Legitimierung des vom Staat eingesetzten Kirchenausschusses Dahl 53 f Am 31 Juli 1936 wurde Halfmann unter anfanglichem Protest von Paulsen und Schetelig zum Oberkonsistorialrat ernannt mit der Befugnis eines Direktors des Landeskirchenamtes Dahl 66 Dahl Miterlebte Kirchengeschichte S 57 f https www evangelische zeitung de bauarbeiten legen raetselhaften schriftzug offen Es handelt sich lediglich um eine Vermutung Lincks es gibt dafur aber keinen Beweis Das Sundenverstandnis Hildebrands musste freilich sehr harmlos gewesen sein sollte Linck mit seiner Vermutung recht haben Das angezogene Bibelwort passt eher zu Hildebrands Bericht von der 4 Bekenntnissynode in Bad Oeynhausen Siehe dazu auch die Ausserung von Richers Selbstverstandlich dachte er dabei an das morderische Kriegsgeschehen und an die grosse Sunde der Judenvernichtung Woran denn sonst Diese augenfallige Demonstration hat ihm mehr Feinde als Freunde eingebracht Man hat sie nicht gefunden im Archiv Ich habe die Schrift an der Wand mit eigenen Augen gesehen Alte Gemeindeglieder der Osterkirche erinnern sich genau PersonendatenNAME Hildebrand ErnstALTERNATIVNAMEN Hildebrand Ernst Gustav vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG evangelisch lutherischer Pastor und PropstGEBURTSDATUM 16 Juli 1888GEBURTSORT Berlin SchonebergSTERBEDATUM 3 Oktober 1962STERBEORT Hamburg Blankenese Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Hildebrand Geistlicher amp oldid 235917631