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Die EvangelischeHauptkirche St Trinitatis wurde in den Jahren 1742 1743 im Barockstil der Zeit in der holsteinischen Stadt Altona errichtet die 1938 nach Hamburg eingemeindet wurde Nach Kriegszerstorung wurde das Gebaude in den 1960er Jahren in alter Gestalt wiederhergestellt und erhielt im Inneren eine neuzeitliche Ausstattung Hauptkirche St Trinitatis in AltonaLuftbild Kirche St Trinitatis HH Altona 2020 Blick auf das Querhaus mit dem SudportalSudportal im DetailDie Kirche gehort der Haupt Kirchengemeinde St Trinitatis Altona im Kirchenkreis Hamburg West Sudholstein der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Pastoren 2 1 Hauptpastoren 2 2 Pastoren Prediger 3 Zerstorung und Wiederaufbau 4 Glocken 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAn der Stelle des heutigen Gotteshauses befand sich zunachst eine zum Pfarrbezirk Ottensen gehorende Kirche aus den Jahren 1649 1650 Der Kirchturm wurde bereits 1686 abgebrochen und von 1688 bis 1694 durch den Altonaer Zimmermeister Jacob Blaser ein neuer Turm errichtet der fur das 1664 zur Stadt erhobene Altona zum Wahrzeichen wurde Die Kirchengemeinde verlieh dem Erbauer laut Johannes Biernatzki aus Verehrung einen 19 3 8 Lot schweren Silberbecher Der 70 Meter hohe Turm war mit einem mehrfach geschwungenen Kupferhelm in hollandischer Manier bekront wie die mehr als 110 Meter hohen Turmbauten die Peter Marquard von 1654 bis 1669 fur die Hauptkirchen St Nikolai St Katharinen und St Michaelis im benachbarten Hamburg geschaffen hatte Da die alte Kirche baufallig wurde und zudem den reprasentativen Anspruchen der Zeit nicht mehr genugte wurde ein Neubau geplant und von 1742 bis 1743 durch den holsteinischen Baumeister Cay Dose auf einem kreuzformigen Grundriss im Anschluss an den Blaserschen Turm errichtet Seit 1737 war Altona auch eine eigene Propstei mit Johann Bolten als ihrem ersten Propst Den Grundstein legte Bernhard Leopold Volkmar von Schomburg Prasident der Stadt Altona am 11 April 1742 Die Monogramme der danischen Konige Christian V und Christian VI an den Sandsteinportalen zeigen welche Bedeutung der grossen neuen Hauptkirche in der damals zweitgrossten Stadt des danischen Gesamtstaats beigemessen wurde Der Innenraum war als eigenstandiger protestantischer Predigtraum angelegt Emporen und Logen umfassten die Gemeinde die auf die grosse raumbeherrschende Kanzel ausgerichtet war wahrend der barocke Hauptaltar vor dem Ostfenster an das Ende des Raumes geruckt war Zwei sich durchkreuzende von Aussenwand zu Aussenwand gespannte Tonnengewolbe bildeten im Schnittpunkt der vier Kreuzarme eine Vierung uber der sich im ausseren Bild der Kirche der grosse Dachreiter erhob Die prachtige barocke Ausstattung war ein bewusster moderner Gegensatz zu den noch aus der Gotik stammenden Kirchen im benachbarten Hamburg das etwas Gleichartiges lediglich mit der ab 1750 in der Hamburger Neustadt erbauten St Michaeliskirche bieten konnte Alte Bilder des Innenraumes lassen die Pracht und den Zusammenklang von Architektur Plastik Stuck und Malerei im Sinne des barocken Gesamtkunstwerkes nur ahnen An der Kirche wurden in den folgenden Jahren nur unbedeutende Anderungen vorgenommen Erst 1897 uberformte man die ursprunglich recht nuchterne Turmfassade mit neobarocken Dekorationselementen Die Hauptkirche St Trinitatis war eines der Gotteshauser in dem Altonaer Pastoren und andere Geistliche am 11 Januar 1933 das Altonaer Bekenntnis verlasen Dieses war angesichts des Altonaer Blutsonntags wesentlich von Hans Asmussen konzipiert worden Asmussen war seit 1932 Pastor der zweiten Pfarrstelle der Hauptkirchengemeinde bis er im Februar 1934 wegen seines Widerstandes gegen das Kirchenregiment der Deutschen Christen zwangsweise in den Ruhestand versetzt wurde nbsp Die Turmfassade um 1900 nbsp Blick auf die Turmfassade 2006Pastoren BearbeitenHauptpastoren Bearbeiten Johann Bolten 1737 1757 Adam Struensee 1757 1759 Georg Ludwig Ahlemann 1767 1787 Jakob Friedrich Feddersen 1788 Georg Christian Adler 1791 1804Pastoren Prediger Bearbeiten Johann Frisch 1661 1692 Diakon Eustasius Friedrich Schutze 1741 1758Friedrich Wilhelm Wolfrath 1781 1789 Adjunkt Johann Adrian Bolten 1782 1807 Nikolaus Funk 1791 1840 Carl Nicolaus Kahler 1855 1871 Ernst Wallroth 1892 1900 Hans Asmussen 1932 1934Zerstorung und Wiederaufbau BearbeitenDie heute nahezu isoliert stehende Kirche war einst in das Ensemble der Altonaer Altstadt eingebunden in der sie mit dem nur wenige Strassen entfernt stehenden Alten Altonaer Rathaus den Mittelpunkt bildete Beide Gebaude zusammen waren ein schones Beispiel barocker Stadtarchitektur des 18 Jahrhunderts Es wurde im Juli 1943 durch die Bombenangriffe der Operation Gomorrha so gut wie vollstandig zerstort Der Innenraum der Kirche brannte vollig aus der Turmhelm sturzte in sich zusammen lediglich die Aussenmauern und der Turmstumpf uberstanden den Feuersturm nbsp Das restaurierte Bendixen Gemalde Bischof AnsgarIn den Jahren 1954 bis 1969 wurde die Kirche wieder aufgebaut Mitte der 1960er Jahre pladierte die Denkmalpflege fur die Wiederherstellung der ursprunglichen ausseren Gestalt wenn auch die Turmfront ein reduziertes Aussehen erhielt und hier auf die Dekoration der Jahrhundertwende verzichtet wurde Im Inneren entschied man sich fur eine moderne Losung In diesem Sinne leiteten die Architekten Horst Sandtmann und Friedhelm Grundmann von 1963 bis 1969 den Wiederaufbau Vom alten Innenraum wurde das weit auskragende Hauptgesims und die Kreuztonne in ihrer Form ubernommen Unter ihrem zentralen Schnittpunkt steht nun im Zentrum des Raumes und nicht mehr fern im Chor ein neuer Altar dreiseitig umgeben vom Gestuhl fur die Gemeinde Die vierte Seite bildet ein Taufrund und im Chor entwickelt sich hinter einer halbkreisformigen Emporenbrustung der Raum fur die Sanger das Orchester und die grosse neue Orgel In der Achse zwischen Altar und Orgel wurde das einzige im Raum erhaltene historische Ausstattungsstuck das Kruzifix aus dem Mittelalter auf einer neu geschaffenen Kreuzsaule errichtet Der lachelnde Christus von Altona ist in seiner Form einzigartig im europaischen Raum Die gesamte kunstlerische Neu Ausgestaltung stammt von dem Freiburger Bildhauer Peter Dreher Die kunstlerische Inneneinrichtung und die Farbigkeit zeigen ein Bekenntnis zur Tradition die mit kunstlerischen Mitteln in die Sprache des 20 Jahrhunderts ubersetzt wurde Fur die Verbindung von alt und neu erhielt der Wiederaufbau 1970 den Hamburger Architekturpreis als vorbildliches Bauwerk Siegfried Detlev Bendixens Gemalde von 1823 mit der lebensgrossen Darstellung St Ansgars war vor der Zerstorung der Kirche ausgelagert worden und dann in Vergessenheit geraten Nach seiner Entdeckung im Depot des Altonaer Museums kehrte es grundlich restauriert am 5 Februar 2006 nach St Trinitatis zuruck 1 Glocken BearbeitenBis zum 1 Weltkrieg hingen vier Bronzeglocken im Turm Nach dem Krieg wurden drei Stahlglocken vom Bochumer Verein gegossen sie hingen bis zum 2 Weltkrieg im Turm Da die Kirche samt Glocken im Krieg zerstort wurden wurde nach dem Wiederaufbau ein neues grosses Gelaut angeschafft Dieses wurde von Karl Stumpf bei der Giesserei Gebruder Bachert im Jahr 1966 gegossen und besteht aus sechs Glocken 2 Glocke Name Schlagton Gewicht Durchmesser1 St Trinitatis e1 1200 kg0 1250 mm02 St Maria g1 740 kg 1050 mm03 St Johannes der Taufer a1 535 kg 900 mm4 St Michael und alle Engel c2 340 kg 805 mm5 St Petrus d2 240 kg 705 mm6 St Ansgar e2 185 kg 640 mmOrgel BearbeitenDie Orgel wurde im Jahre 1972 von Detlef Kleuker gebaut Das Instrument besitzt 45 Register mit mechanischer Spieltraktur und elektrischem Regierwerk Im Jahr 2018 fuhrte die Firma Rudolf von Beckerath Orgelbau eine Reorganisation der Traktur und den Einbau einer elektrischen Setzeranlage mit 9000 Speicherplatzen durch 3 Disposition der Kleuker Orgel 1972 III P 45 nbsp Blick zur Orgel der Kirche St TrinitatisHauptwerkGedacktpommer 16 Prinzipal 8 Rohrflote 8 Octave 4 Blockflote 4 Quinte 2 2 3 Octave 2 Mixtur VI 1 1 3 Zimbel III 1 3 Dulzian 16 Trompete 8 SchwellwerkLiebl Gedackt 16 Prinzipal 8 Koppelflote 8 Weidenpfeife 8 Oktave 4 Offenflote 4 Nasat 2 2 3 Septnone 1 1 7 8 9 Cornett III VScharffmixtur VFagott 16 Franz Oboe 8 Tremulant PositivGedackt 8 Quintade 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Sesquialtera IIOktave 2 Quinte 1 1 3 Scharffzimbel IV 2 3 Barpfeife 8 Tremulant PedalPrinzipal 16 Subbass 16 Quinte 10 2 3 Oktave 8 Gemshorn 8 Choralbass 4 Hohlflote 4 Bauernflote 2 Hintersatz 4 Posaune 16 Trompete 8 Trompete 4 Normalkoppeln I P II P III P II I III I III II Ladensystem Schleifladen Spieltraktur mechanisch Registertraktur elektrisch Spielhilfen 4 freie Kombinationen 1 freie Pedalkombination Crescendowalze Walze abLiteratur BearbeitenR Hootz Hrsg Bildhandbuch der Kunstdenkmaler Hamburg amp Schleswig Holstein Deutscher Kunstverlag 1981 F Grundmann T Helms Wenn Steine predigen Hamburgs Kirchen vom Mittelalter zur Gegenwart Medien Verlag Schubert 1993Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Trinitatis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchengemeinde Nordelbien St Trinitatis St Trinitatis Altona auf Hamburg deEinzelnachweise Bearbeiten http verlag hm de seiten php id 27 amp PHPSESSID c904b03e7cc963c01b18ff909267a22a Hamburg Altona Hauptkirche St Trinitatis Gelauteprasentation Glocken der ev luth Kirche Abgerufen am 17 Juni 2022 deutsch hier auch im Text die Inschriften der einzelnen Glocken Angaben zur Orgel auf der Homepage der Kirchengemeinde53 548333333333 9 9502777777778 Koordinaten 53 32 54 N 9 57 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Trinitatis Altona amp oldid 233214377