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Konrad Andreas Christian Reinhard genannt Christhard Mahrenholz 11 August 1900 in Adelebsen 15 Marz 1980 in Hannover war ein deutscher evangelisch lutherischer Pfarrer Abt Musikwissenschaftler und Textdichter Er war der Vater von Ernst Gottfried Mahrenholz und Hans Christhard Mahrenholz Christhard Mahrenholz bei der Generalsynode der VELKD 1965 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 Archiv 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Pastorensohn Christhard Mahrenholz genoss ab 1915 Klavier und Orgelunterricht bei Alfred Ahlborn in Gottingen 1 Von 1919 bis 1925 wirkte er als Organist und Chorleiter in seiner Heimatgemeinde Ab 1919 studierte er zunachst in Marburg dann Evangelische Theologie und Musikwissenschaft in Gottingen und Leipzig Er wurde Mitglied des Gottinger und Leipziger Wingolf Mit einer Studie uber den Kirchenmusiker Samuel Scheidt promovierte Mahrenholz 1923 zum Doktor der Philosophie Anschliessend fand er eine Anstellung als Hilfsbibliothekar an der Universitatsbibliothek Gottingen 1925 wurde er in Hildesheim zum Pastor ordiniert und wirkte danach als Hilfsgeistlicher in der St Marien Kirchengemeinde in Gottingen Die von ihm in dieser Zeit disponierte Furtwangler Orgel gilt als Ausgangspunkt der Orgelbewegung mit der die Orgelmusik des Barock und ihre Intonation eine internationale Renaissance erlebte 1926 wechselte Mahrenholz als Gemeindepastor nach Gross Lengden 1930 wurde er ins Landeskirchenamt Hannover berufen und erhielt einen Lehrauftrag an der Georg August Universitat Gottingen Ab 1933 wurde er zum Oberlandeskirchenrat befordert Im gleichen Jahr wurde er Reichsobmann des Verbandes Evangelischer Kirchenchore Deutschlands VeK und Leiter der Fachschaft fur evangelische Kirchenchore und Posaunenchore innerhalb der Reichsmusikkammer 2 Im Mai 1933 gehorte er zu den Unterzeichnern eines Manifests mit der Ablehnung der zersetzenden Krafte des Liberalismus und Individualismus und einem Bekenntnis zur gemeinschaftsgebundenen Kraft aller Kirchenmusik und der volkhafte n Grundlage aller Kirchenmusik 3 Im Oktober 1933 wurde Mahrenholz Beirat des Reichsamts fur Kirchenmusik der evangelischen Kirche das dem nationalsozialistischen Reichsbischof Ludwig Muller unterstand 2 1935 wurde Mahrenholz Mitglied des aufgrund einer Verordnung von Reichskirchenminister Hanns Kerrl gebildeten Reichskirchenausschusses der Deutschen Evangelischen Kirche 4 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mahrenholz zum Vorsitzenden des Ausschusses fur die Ruckfuhrung der Glocken ARG bestellt 1946 wurde er zum Honorarprofessor fur Kirchenmusik an die Theologische Fakultat der Universitat Gottingen berufen die ihm 1948 die theologische Ehrendoktorwurde verlieh Zwischen 1949 und 1975 hatte die Neue Bachgesellschaft ihn in Nachfolge von Karl Straube als Vorsitzender 1953 erfolgte die Ernennung zum Geistlichen Dirigenten im Landeskirchenamt 1965 zum Geistlichen Vizeprasidenten Er war einer der Initiatoren der liturgischen Erneuerung und der Orgelbewegung sowie massgeblich beteiligt an der Entstehung des Evangelischen Kirchengesangbuchs 1950 Von ihm stammt die Gloria Patri Schlussstrophe des Kirchenliedes Ich will solang ich lebe Ehr sei im Himmel droben EG 276 1955 war er Mitbegrunder des Jahrbuchs fur Liturgik und Hymnologie Von 1969 bis 1973 war er evangelischer Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft fur okumenisches Liedgut AOL Neben Kirchenmusik und Liturgie war Mahrenholz auch der kirchlichen Kunst und dem Kunsthandwerk verbunden unter anderem als langjahriges Vorstandsmitglied des Niedersachsischen Paramentenvereins 1960 wurde er vom Kirchensenat der Ev luth Landeskirche Hannover zum Abt des Klosters Amelungsborn berufen Er war damit nach fast funfzig Jahren Vakanz der massgebliche Mitbegrunder der dortigen evangelischen Bruderschaft die sich besonders der Pflege der lutherischen Liturgietradition verpflichtet fuhlt 1971 schied er aus dieser Funktion aus Nachfolger wurde der Osnabrucker Landessuperintendent Kurt Schmidt Clausen Seine letzte Ruhestatte fand Christhard Mahrenholz in Amelungsborn Auszeichnungen BearbeitenMahrenholz wurde 1971 mit dem Grossen Niedersachsischen Verdienstkreuz und 1977 mit dem Grossen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet letzteres vor allem fur seine Verdienste um die Neue Bachgesellschaft Publikationen Auswahl BearbeitenSamuel Scheidt sein Leben und sein Werk Leipzig 1924 Die Orgelregister ihre Geschichte und ihr Bau Kassel 1929 Luther und die Kirchenmusik Kassel 1937 Das Evangelische Kirchengesangbuch ein Bericht uber seine Vorgeschichte sein Werden und die Grundsatze seiner Gestaltung Kassel 1950 Musicologica et Liturgica Gesammelte Aufsatze Hg Karl Ferdinand Muller Kassel 1960 Festschrift Ordnungen des Klosters Amelungsborn Berlin 1961 Die Berechnung der Orgelpfeifenmensuren vom Mittelalter bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts Nachdr der 2 unverand Aufl Barenreiter Verl Kassel 1968 Als HerausgeberJacob Adlung Musica mechanica organoedi Berlin 1768 Kassel 1931 Ernst Pepping Choralbuch Mainz 1931 Samuel Scheidt Werke Hamburg 1932ff Handbuch der deutschen evangelischen Kirchenmusik Gottingen 1935ff Liturgische Richtlinien fur die Ev Luth Landeskirche Hannover Hannover 1949ff Amelungsborner Brevier Kloster Amelungsborn 1975 Literatur BearbeitenKonrad Ameln Christhard Mahrenholz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 15 Duncker amp Humblot Berlin 1987 ISBN 3 428 00196 6 S 694 Digitalisat Hannelore Braun MAHRENHOLZ Konrad Andreas Christian Richard In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 5 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 043 3 Sp 557 560 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Walter Blankenburg Herwarth von Schade Kurt Schmidt Clausen Alexander Volker Hrsg Kerygma und Melos Festschrift zum 70 Geburtstag von Christhard Mahrenholz Barenreiter Kassel 1970 ISBN 3 7618 0012 6 Heinz Brunotte In memoriam Christhard Mahrenholz In Zeitschrift fur evangelisches Kirchenrecht Bd 25 1980 S 113 f Florian Hoffmann Christhard Mahrenholz Rudolf Utermohlen und Helmut Winter Orgelbau und Orgeldenkmalpflege als landeskirchliche Aufgabe 1928 1983 In Jahrbuch der Gesellschaft fur niedersachsische Kirchengeschichte Bd 113 2015 S 313 328 Eberhard Jager Auf den Spuren von Christhard Mahrenholz In Alfred Reichling Hrsg Aspekte der Orgelbewegung Merseburger Berlin Kassel 1995 ISBN 3 87537 261 1 S 299 320 Klaus Raschzok Gottesdienst und geistliches Amt bei Christhard Mahrenholz 1900 1980 In Konstanze Kemnitzer Hg Gussformen der Gottesdienstgestaltung Das Agendenwerk der VELKD zwischen Neuaufbruch und Restauration Leipzig 2021 S 283 318 Archiv BearbeitenNachlass im Landeskirchlichen Archiv Hannover Bestand N 48 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christhard Mahrenholz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Christhard Mahrenholz im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten George Grove Grove s dictionary of music and musicians Macmillan London 1975 ISBN 978 0 333 19262 7 S 519 englisch archive org abgerufen am 3 April 2023 a b Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 385 386 Vollstandiges Zitat bei Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 196 Hans Walter Krumwiede Kirchengeschichte Niedersachsens Bd 2 19 Jahrhundert 1945 Vandenhoeck amp Ruprecht 1996 ISBN 978 3 52555432 6 S 515 Theologische seit 2020 Geistliche Vizeprasidenten fruher Geistlicher Dirigent des Landeskirchenamtes der Evangelisch lutherischen Landeskirche Hannovers Karl Wagenmann 1924 1932 Paul Fleisch 1932 1933 Gerhard Hahn 1933 1934 Christhard Mahrenholz 1953 1965 Friedrich Bartels 1965 1969 Hans Philipp Meyer 1969 1984 Gunter Linnenbrink 1984 1999 Hans Schmidt 1999 2001 Ernst Kampermann 2001 2002 Martin Schindehutte 2002 2006 Arend de Vries 2006 2020 Ralph Charbonnier seit 2020 VorgangerAmtNachfolgerKarl StraubePrasident der Neuen Bachgesellschaft 1949 1974Hans PischnerNormdaten Person GND 118730215 lobid OGND AKS LCCN nr87000992 VIAF 17342813 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mahrenholz ChristhardALTERNATIVNAMEN Mahrenholz Konrad Andreas Christian Richard wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Musikwissenschaftler Pfarrer und Textdichter Abt des Klosters AmelungsbornGEBURTSDATUM 11 August 1900GEBURTSORT Adelebsen b GottingenSTERBEDATUM 15 Marz 1980STERBEORT Hannover Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christhard Mahrenholz amp oldid 234800328