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Ernst Pepping 12 September 1901 in Duisburg 1 Februar 1981 in Berlin Spandau war ein deutscher Komponist und Hochschullehrer Er schrieb neben Orchester und Kammermusik hauptsachlich sakrale Vokalmusik und Orgelwerke Er gilt als einer der bedeutendsten Erneuerer der evangelischen Kirchenmusik 1 Gedenktafel am Janusz Korczak Haus Schonwalder Allee 26 in Berlin Hakenfelde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bedeutung 3 Werke Auswahl 4 Diskographie Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Grab von Ernst Pepping auf dem Friedhof Heerstrasse in Berlin WestendNach einer Ausbildung als Lehrer studierte Pepping von 1922 bis 1926 an der Berliner Hochschule fur Musik Komposition bei Walther Gmeindl einem Schuler von Franz Schreker 2 Bis zum Jahre 1928 komponierte Pepping hauptsachlich instrumentale Werke wofur er mit dem Kompositionspreis der Felix Mendelssohn Bartholdy Stiftung ausgezeichnet wurde 2 Im Jahre 1926 wurden seine Kleine Serenade fur Militarorchester und seine Suite fur Trompete Saxophon und Posaune bei den Donaueschinger Musiktagen uraufgefuhrt Grossere Anerkennung fand er mit seiner 1929 in Duisburg aufgefuhrten Choralsuite Im Fruhjahr 1934 erhielt Pepping ein Angebot als Lehrer fur Harmonielehre Partiturspiel und Kontrapunkt an der Berliner Kirchenmusikschule im Johannesstift in Berlin Spandau wo er bis zu seinem Tode lebte Es war eine Anstellung die er mit grosster Hingabe und Sorgfalt versah was von zahlreichen seiner Schuler etwa von Helmut Barbe bestatigt wurde Pepping unterrichtete ausserdem von 1935 bis 1938 an der Berliner Hochschule fur Musik als Dozent Vom aktiven Kriegsdienst war er von Anfang an befreit In der Endphase des Zweiten Weltkriegs schutzte ihn die von Adolf Hitler unterschriebene Gottbegnadeten Liste vor einem Kriegseinsatz 3 Von 1947 bis 1968 wirkte Pepping als Professor fur Kirchenmusik und Komposition an der Berliner Hochschule fur Musik seit 2001 Universitat der Kunste Berlin Im Jahr 1968 beendete er seine Lehrtatigkeit und gab auch das Komponieren auf 4 Schuler von ihm waren unter anderen Helmut Barbe Hans Eugen Frischknecht Erhard Grosskopf Gunther Martin Gottsche Heinrich Poos und Aribert Reimann Ernst Pepping starb am 1 Februar 1981 im Alter von 79 Jahren in Berlin Spandau Sein Grab befindet sich auf dem landeseigenen Friedhof Heerstrasse in Berlin Westend Grablage 20 C 60 5 Bedeutung BearbeitenErnst Pepping gilt als einer der wichtigsten protestantischen Kirchenmusiker des 20 Jahrhunderts der vor allem geistliche Werke fur Chor schrieb darunter A cappella Messen Motetten und Chorale beispielsweise das Spandauer Chorbuch Zudem schuf er weltliche Vokalmusik Orgel sowie Orchester und Kammermusikwerke Nach einer neoklassizistischen Phase in der Weimarer Republik suchte Pepping in der Zeit des Nationalsozialismus in seinen Orchesterwerken eine gemassigte Tonalitat und arbeitete mit vereinfachten Strukturen Mit dieser Form von traditioneller Musik hatte er Erfolg Sie bewahrte ihn davor Gebrauchsmusik fur die Nazis zu komponieren Es entstanden zahlreiche Orchesterwerke darunter drei Sinfonien Diese vom 19 Jahrhundert inspirierten Kompositionen waren handwerklich gut gearbeitet und musikalisch einpragsam Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges anderte er seinen Stil nicht mehr Weder seine in der Nachkriegszeit uraufgefuhrte 3 Sinfonie noch sein 1950 komponiertes Klavierkonzert konnten sich im Konzertbetrieb durchsetzen Stilistisch orientierte sich Pepping bei seinen kirchenmusikalischen Werken am protestantischen Choral und dem Vokalstil des 16 und 17 Jahrhunderts und Kirchentonarten 1 wobei er nach Alfred Baumgartner die Tonalitat durch Quartenschichtungen und gelegentliche Chromatizismen erweiterte 6 Pepping erhielt fur sein Schaffen zahlreiche Ehrungen wie Ehrendoktorate an der Freien Universitat Berlin 1961 und der Kirchlichen Hochschule Berlin 1971 Er war Mitglied der Berliner Akademie der Kunste und der Bayerischen Akademie der Schonen Kunste Seine Werke werden im Archiv der Berliner Akademie der Kunste aufbewahrt der Nachlass befindet sich in der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin 7 Die Postmoderne im ausgehenden 20 Jahrhundert fuhrte auch zu einer Neubewertung tonaler Musik Davon profitierten aber nur wenige Traditionalisten Immerhin wurde die Orchestermusik von Furtwangler Pepping und Hans Pfitzner fast komplett auf CD eingespielt Werke Auswahl Bearbeiten1926 Suite fur Trompete Alt Saxophon und Tenor Posaune 1926 Kleine Serenade fur Militarorchester 1928 Choralsuite fur grossen und kleinen Chor Urauffuhrung 1929 in Duisburg 1929 Praludium fur Orchester Urauffuhrung 1930 in Frankfurt unter Hermann Scherchen 1930 Invention fur kleines Orchester 1933 Wie schon leuchtet der Morgenstern Chorale prelude fur Orgel 1934 Partita fur Orchester 1934 Spandauer Chorbuch in 20 Heften bis 1941 zwei bis sechsstimmige Choralsatze 1936 Lust hab ich ghabt zur Musika Variationen zu einem Liedsatz von Ludwig Senfl fur Streichorchester und sechs Blasinstrumente 1936 Uns ist ein Kind geboren Motette 1937 Ein jegliches hat seine Zeit Die dreiteiligen Motetten 1938 Jesus und Nikodemus Motette 1938 Deutsche Messe per coro misto a Cappela 1939 1 Sinfonie fur Orchester UA unter Karl Bohm in Dresden 1939 Grosses Orgelbuch Musik fur Orgel 1940 Das Jahr nach Gedichten von Josef Weinheber fur vierstimmigen Chor 1941 Orgelkonzert Nr 1 und 2 1942 Vier Fuga fur Orgel 1942 Der Wagen Liederkreis nach Gedichten von Josef Weinheber fur gemischten Chor a cappella UA mit dem Dresdner Kreuzchor unter Rudolf Mauersberger 1942 2 Sinfonie fur Orchester UA am 7 Februar 1943 in Essen unter Albert Bittner Weitere Auffuhrung am 31 Oktober 1943 mit den Berliner Philharmonikern unter Wilhelm Furtwangler 1943 Drei Fugen uber B A C H fur Orgel 1944 3 Sinfonie fur Orchester Die Tageszeiten UA 1948 unter Robert Heger in Berlin 1945 Streichquartett 1945 Serenade fur Orchester Urauffuhrung 1948 in Berlin unter Robert Heger 1946 Liederbuch nach Gedichten von Paul Gerhardt fur Mezzosopran und Klavier 1948 Missa Dona Nobis Pacem Friedensmesse fur Chor 1949 Heut und ewig Liederkreis nach Gedichten von Goethe fur gemischten Chor a cappella 1949 Haus und Trostbuch fur Singstimme und Klavier nach Gedichten von Brentano Goethe u a 1950 Konzert fur Klavier und Orchester UA 1951 unter Joseph Keilberth in Berlin mit Erik Then Bergh als Solist 1950 Passionsbericht des Matthaus fur Chor a cappella 1953 Partita Nr 1 Ach wie fluchtig fur Orgel 1953 Partita Nr 2 Wer weiss wie nahe mir mein Ende fur Orgel 1956 Te Deum fur Solo Chor und Orchester 1959 Die Weihnachtsgeschichte des Lukas fur Chor a cappella 1969 Kleines Orgelbuch 18 Choralvorspiele fur OrgelDiskographie Auswahl BearbeitenHeut und Ewig Liederkreis nach Goethe Gedichten Sachsisches Vocalensemble M Jung Tacet 2002 Missa Dona nobis pacem und Motetten Berliner Vokalensemble Bernd Stegmann Cantate 2005 Orgelwerke mit Wolfgang Stockmeier CPO 1990 Orgelwerke mit George Bozeman Pape 2005 Passionsbericht des Matthaus mit dem Danischen Nationalen Rundfunkchor unter Stefan Parkman Chandos 1992 Passionsbericht des Matthaus mit dem Rundfunkchor Berlin unter Stefan Parkman Coviello 2007 Paul Gerhardt Liederbuch mit Sibylle Kamphues Gesang und Katharina Kegler Klavier Chrismon 2007 ISBN 978 3 938704 42 4 Sinfonien Nr 1 3 und Klavierkonzert Volker Banfield mit der Nordwestdeutsche Philharmonie unter Werner Andreas Albert CPO 2006 Sinfonie Nr 2 f moll mit den Berliner Philharmonikern unter Wilhelm Furtwangler 1943 Melodiya Edition 2007Literatur BearbeitenAlfred Baumgartner Musik des 20 Jahrhunderts Kiesel Verlag 1985 ISBN 3 7023 4005 X Eintrag zu Ernst Pepping S 414f Anselm Eber Ernst Pepping Symphonien und Klavierkonzert In Beiheft zur CD CPO 777041 2 2006 Thomas Hochradner Pepping Ernst Heinrich Franz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 176 f Digitalisat Klaus D Huschen Studien zum Motettenschaffen Ernst Peppings Hrsg Klaus W Niemoller Bosse 1987 ISBN 978 3 7649 2342 6 Anselm Eber Ernst Pepping Biographie eines Komponisten in Berlin Dohr Koln 2000 Uber Pepping Auffuhrungen des Dresdner Kreuzchores in Matthias Herrmann Hrsg Dresdner Kreuzchor und zeitgenossische Chormusik Ur und Erstauffuhrungen zwischen Richter und Kreile Marburg 2017 S 68 70 271 274 303 305 307 309 310 313 316 318 Schriften des Dresdner Kreuzchores Bd 2 ISBN 978 3 8288 3906 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ernst Pepping Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Ernst Pepping im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Ernst Pepping in der Deutschen Digitalen Bibliothek Ernst Pepping Gesellschaft mit Sitz in Berlin Kurzbiografie und Werkliste Schott Music Lebenslauf und Werkeverzeichnis auf Klassika info Werkverzeichnis auf pepping gesellschaft de Ernst Pepping Bach Cantatas englisch Ernst Pepping Archiv im Archiv der Akademie der Kunste BerlinEinzelnachweise Bearbeiten a b Alfred Baumgartner Musik des 20 Jahrhunderts S 414 a b Anselm Eber Ernst Pepping Symphonien und Klavierkonzert In Beiheft CPO 2006 S 6 Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 452 Anselm Eber Ernst Pepping Symphonien und Klavierkonzert In Beiheft CPO 2006 S 11 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 492 Zitat aus Baumgartner Musik des 20 Jahrhunderts S 414 Fred K Prieberg Handbuch Deutsche Musiker 1933 1945 CD Rom Lexikon Kiel 2004 S 8833 Normdaten Person GND 118739921 lobid OGND AKS LCCN n84042575 VIAF 116416740 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Pepping ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher KomponistGEBURTSDATUM 12 September 1901GEBURTSORT DuisburgSTERBEDATUM 1 Februar 1981STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Pepping amp oldid 227325912