www.wikidata.de-de.nina.az
Die Orgel der Pfarrkirche St Marien Gottingen ist eine in den Jahren 1925 1926 in der ev luth Pfarrkirche St Marien zu Gottingen neu gebaute Orgel bei der 1928 eine Erweiterung 1950 eine Anderung der Disposition 1970 1971 eine Generaluberholung Neuintonation und 2003 eine Generalrenovierung erfolgte Orgel der Pfarrkirche St Marien Gottingen AllgemeinesOrt St MarienOrgelerbauer P Furtwangler amp HammerBaujahr 1925 1926Letzte r Umbau Restaurierung 1950 1970 1971 2003Epoche RomantikOrgellandschaft SudniedersachsenAbbildungenTotaleSpieltischTechnische DatenAnzahl der Register 48Tontraktur ElektropneumatischRegistertraktur ElektropneumatischAnzahl der 32 Register 1 Inhaltsverzeichnis 1 Hauptorgel 1 1 Baugeschichte 1 1 1 Neubau 1925 1926 durch P Furtwangler amp Hammer 1 1 2 Erweiterung 1927 1928 durch P Furtwangler amp Hammer 1 1 3 Anderung der Disposition 1950 durch Paul Ott 1 1 4 Generaluberholung Neuintonation 1970 1971 durch Emil Hammer 1 1 5 Generalrenovierung 2003 durch Gebruder Hillebrand Orgelbau 1 2 Disposition seit 2003 1 3 Technische Daten 2 Literatur 3 Aufnahmen Tontrager 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseHauptorgel BearbeitenBaugeschichte Bearbeiten Erste Erwahnung findet in der Geschichte der Pfarrkirche St Marien zu Gottingen eine Orgel die 1573 fertiggestellt wurde 1646 Ausbesserung durch Orgelmacher Christoph Weiss 1700 Umbau 1783 Uberarbeitung durch Franz Ignaz Kalert Duderstadt um 1820 Erweiterung um ein II Clavier 1864 bis 1865 erfolgte im Zuge der Restaurierung der Kirche ein Neubau der Orgel II P 18 durch Carl Giesecke Gottingen der einige Pfeifen und Windladen aus den Vorgangerorgeln ubernahm Der neugotische Prospekt fur das Orgelwerk wurde von dem hannoverschen Architekten Conrad Wilhelm Hase entworfen Neubau 1925 1926 durch P Furtwangler amp Hammer Bearbeiten Da das von Carl Giesecke erbaute Instrument im Lauf der Jahre immer unzuverlassiger wurde wurde von 1925 bis 1926 von der hannoverschen Orgelbauwerkstatt P Furtwangler amp Hammer ein Neubau als Opus 982 nach den Planen und unter der Leitung von Christhard Mahrenholz errichtet Dabei wurden grosse Teile des Pfeifenbestandes in das neue Werk ubernommen ebenso zunachst der neogotische Prospekt als nun stummer Prospekt Das Ruckpositiv wurde neu hinzugefugt Die Orgeleinweihung fand am 17 Januar 1926 statt Bei der Planung der Klanggestaltung nahm Mahrenholz Dom Bedos Andreas Werckmeister und die Familie Compenius zum Vorbild Er disponierte jedes Teilwerk gleichberechtigt mit voll ausgebauten Klangpyramiden mit etwa gleicher Lautstarke Die Mensuren der Register insbesondere der Aliquoten und Mixturen sind eher weiter der Winddruck eher niedrig Register die aus damaliger Sichtweise nicht mehr orgelgemass waren wie Vox celeste oder Unda maris wurden nicht mehr verbaut Ebenso wurden Streicherstimmen nur noch in geringen Umfang verwendet Salicional Gambe Ungewohnlich fur die damalige Zeit wurden viele Zungenregister disponiert Bezuglich des Ladensystems liess Mahrenholz der ausfuhrenden Orgelbauwerkstatt insofern freie Hand als dass sie das Ladensystem verwenden solle das sie am besten bei der Ausfuhrung beherrsche Daher erhielt die Orgel Taschenladen mit einer rein pneumatischen Spiel und Registertraktur mit einer umfangreichen Anzahl von Spielhilfen und Koppeln Die Zungenstimmen wurden von der Firma Carl Giesecke amp Sohn Gottingen geliefert Im Spannungsfeld zwischen spatromantischen Bauprinzipien und Ruckbesinnung auf die Prinzipien des norddeutschen Orgelbaus zur Barockzeit entstand so ein Orgelwerk das sich wieder am Werkaufbau Mensuration und Intonation des Orgelbaus der Barockzeit orientierte ohne jedoch eine Stilkopie einer barocken Orgel zu sein Mit der Fertigstellung des Orgelwerkes 1926 wurde ein wichtiger Impuls fur die Wiederaufnahme der elsassischen Orgelreform nach dem Ersten Weltkrieg gegeben Bedeutende Organisten der damaligen Zeit wie Gunther Ramin Fritz Heitmann oder Albert Schweitzer konzertierten an dem neuen Werk Die Orgel wurde Ausgangspunkt der Gottinger Orgelbewegung 1 Erweiterung 1927 1928 durch P Furtwangler amp Hammer Bearbeiten Mahrenholz entwarf 1927 einen neuen Prospekt der im selben Jahr genehmigt wurde Im Fruhjahr 1928 wurden die Windladen gebaut und Giesecke fertigte die kupfernen Prospektpfeifen Der heute vorhandene klingende Prospekt wurde im Mai 1928 vorgebaut Bis dahin erfolgten auch kleine Anderungen in der Disposition Die Einweihung fand am 14 Mai 1928 durch Mahrenholz statt 2 Anderung der Disposition 1950 durch Paul Ott Bearbeiten In der Vorbereitung des in Gottingen im selben Jahr stattfindenden Bachfestes andert Paul Ott in Zusammenarbeit mit Mahrenholz teilweise den Pfeifenbestand sowie die Intonation und uberholt den gesamten technischen Apparat Anderungen Pfeifenwerk und Disposition Mixturen aller Werke erhalten hohere Chore HW Quintade 16 umintoniert aus Grossgedackt 16 HW Neu Quinte 2 2 3 statt Gambe 8 RP Neu Quinte 1 1 3 statt Salicional 8 RP Neu Scharff IV VI ersetzt III OW Salicional 8 aus RP statt Fernflote 8 P Mixtur VI statt Rauschpfeife IV P Neu Trompete 8 statt Cello 8 Weitere Register erhielten durch die Umintonation und Anderung des Mensurverlaufes mehr Klangscharfe Der Winddruck wird auf ca 65 mm WS gesenkt Generaluberholung Neuintonation 1970 1971 durch Emil Hammer Bearbeiten Da die Rohrenpneumatik immer unzuverlassiger wurde so dass beispielsweise das Ruckpositiv seit 1966 nicht mehr spielbar war wurde im Vorfeld der Generaluberholung der Umbau der Orgel auf Schleifladen gepruft Dieser Gedanke wurde aber sowohl von Mahrenholz als auch von der ausfuhrenden Werkstatt Emil Hammer Orgelbau abgelehnt Stattdessen wurden die rohrenpneumatische Traktur gegen eine elektro pneumatische Traktur und die pneumatischen Koppeln des Spieltisches gegen elektrische Koppeln ausgetauscht Der Spieltisch konnte so in seiner ausseren Form erhalten bleiben Ebenfalls fand eine Neuintonation des kompletten Pfeifenwerks bei wieder auf 78 mm WS erhohtem Winddruck statt mit dem Ziel der Erhaltung bzw Wiederherstellung des originalen Klangbildes von 1926 Das Ergebnis der Neuintonation uberzeugte jedoch nicht durchgehend Mit der Ruckfuhrung der Zungenstimmen auf das originale Klangbild durch Instandsetzung und Neuintonation wurde daher deren Hersteller beauftragt Generalrenovierung 2003 durch Gebruder Hillebrand Orgelbau Bearbeiten Das Ziel der Arbeit der Gebruder Hillebrand Orgelbau war es das bedeutende Instrument zu erhalten und mit geringen Anderungen den klanglichen Zustand von 1925 1928 wiederherzustellen Anderungen Pfeifenwerk und Disposition HW Wegfall Quinte 2 2 3 da nicht dem ursprunglichen Zustand zugehorig HW Rekonstruktion Gambe 8 RP Wegfall Quinte 1 1 3 da nicht dem ursprunglichen Zustand zugehorig OW Rekonstruktion Fernflote 8 P Rekonstruktion Rauschpfeife IV aus Rauschpfeife VI P Rekonstruktion Cello 8 statt Sifflote 2 Der Zustand der Pfeifen wurde durch Erhohung der inzwischen erniedrigten Aufschnitthohen und Offnung der stark zugekulpten Fusslocher wieder auf den Originalzustand zuruckgefuhrt der Winddruck wieder auf 70mm WS gesenkt Windladen Spieltisch und Trakturen wurden instand gesetzt Der Spieltisch wurde uberarbeitet die Elemente neu angeordnet und eine 30 fache Setzeranlage neu eingebaut Disposition seit 2003 Bearbeiten I Ruckpositiv C g3Bordun 8 Quintade 8 Salicional 8 Oktave 4 Anm 1 Blockflote 4 Schweizerpfeife 0 2 Rohrflote 2 Scharf IV Anm 2 Sesquialtera IIRankett 16 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g3Grossgedackt 16 Prinzipal 8 Holzflote 8 Gambe 8 Oktave 4 Gemshorn 4 Oktave 2 Mixtur IV Anm 3 Kornett VTrompete 8 III Oberwerk schwellbar C g3Geigend Prinzipal 0 8 Lieblich Gedackt 8 Fernflote 8 Oktave 4 Anm 4 Rohrflote 4 Waldflote 2 Nasat 2 2 3 Nachthorn 1 Zimbel IIIDulzian 16 Oboe 8 Regal 4 Tremulant Pedal C f1Prinzipal 16 Subbass 16 Quinte 10 2 3 Oktave 8 Gedackt 8 Cello 8 Oktave 4 Rauschpfeife IVBarpfeife 32 Posaune 16 Dulzian aus OW 0 16 Trompete 8 Oboe aus OW 8 Regal aus OW 4 Schalmei 2 Koppeln Normalkoppeln I II II I III I III II I P II P III P Spielhilfen 30fache Setzeranlage Crescendowalze Zimbelstern TuttiAnmerkungen Originaldisposition 1926 Prinzipal 4 Originaldisposition 1926 Scharf III Originaldisposition 1926 Mixtur V Originaldisposition 1926 Prinzipal 4 Technische Daten Bearbeiten Anzahl der Register 48 45 Ruckpositiv 11 Hauptwerk 10 Oberwerk 12 Pedal 15 davon 3 Transmissionen Ladensystem Taschenlade Art der Spiel und Registertraktur Ursprunglich pneumatisch seit 1971 elektro pneumatisch Stimmung Gleichstufige TemperaturLiteratur BearbeitenKarl Heinz Bielefeld Orgeln und Orgelbauer in Gottingen Pape Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 921140 75 8 Christhard Mahrenholz Die neue Orgel in der St Marienkirche zu Gottingen Eine Sammlung von Aufsatzen unter Mitwirkung von Wilhelm Furtwangler und Fritz Lehmann herausgegeben durch Christhard Mahrenholz 2 verbesserte Auflage Barenreiter Verlag Kassel 1931 Eberhard Jager Auf den Spuren von Christhard Mahrenholz in Alfred Reichling Hrsg Aspekte der Orgelbewegung Merseburger Kassel 1995 ISBN 978 3 87537 261 8 S 299 320 Aufnahmen Tontrager BearbeitenSpate Romantik Fruhe Moderne 2005 Ambiente Audio ACD 1017 Roman Summereder spielt Werke von Reger Schmidt Jarnach David Reda Johann Nepomuk David Ausgewahlte Orgelwerke Vol 2 Label Ambiente Nr 2040Siehe auch BearbeitenListe von Orgelregistern Liste der OrgelbauerEinzelnachweise BearbeitenDie Informationen dieses Artikels entstammen zum grossten Teil aus Karl Heinz Bielefeld 2007 daruber hinaus werden folgende Quellen zitiert Norbert Janssen Orgel St Marien Gottingen Archiviert vom Original am 6 September 2012 abgerufen am 28 Marz 2009 Karl Heinz Bielefeld Orgeln und Orgelbauer in Gottingen Pape Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 921140 75 8 S 219 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Orgel der Pfarrkirche St Marien Gottingen amp oldid 239116794