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Die Entstehung eines Monsuns wird durch eine grosse Anzahl von Einflussfaktoren gepragt wobei deren Zusammensetzung und damit die Auspragung und Starke eines Monsunphanomens ortsspezifisch ist Dennoch gibt es Faktoren die allen regionalen Monsunen gleich oder zumindest unspezifisch genug sind um die Grundlagen zur Herausbildung eines Monsunphanomens zu erlautern Dabei ist das Hauptziel Kriterien zu finden welche sich auf alle Monsunphanomene gleichermassen anwenden lassen und zu deren Klassifikation wie zur Definition eines Monsuns uberhaupt herangezogen werden konnen Man bezeichnet die auf dieser Basis aufgestellten Kriterien als Monsunkriterien Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung 2 Grundlagen 2 1 Thermisches Verhalten von Oberflachen 2 2 Wetterdynamik 2 2 1 Druckgradientkraft und Zirkulationssysteme 2 2 2 Hadley Zelle die innertropische Konvergenzzone und Passatwinde 2 2 3 Weitere Einflussfaktoren 3 Zusammenfuhrung aller Faktoren 3 1 Idealisiertes Gedankenexperiment 3 2 Monsun 4 Dynamische Monsuntheorie 5 EinzelnachweiseZusammenfassung BearbeitenJahreszeitliche grosse Windrichtungsanderungen Monsunwinkelkriterium entstehen zunachst wegen der Verlagerung der innertropischen Konvergenzzone ITC inter tropic conversion einer Tiefdruckrinne welche durch die Erwarmung und das Aufsteigen der Luft in der Nahe des Aquators entsteht Durch den vergleichsweise niedrigen Druck der ITC wird Luft angezogen und es entstehen Winde die Passate Die innertropische Konvergenzzone folgt mit leichter Verzogerung der durch die Neigung der Erdachse hervorgerufenen Wanderung des Zenitstandes der Sonne zwischen den Wendekreisen Dabei wird die ITC im Falle eines Monsunphanomens durch ein kontinentales Bodentief beeinflusst welches man auch als Monsuntief bezeichnet und das durch die starke Erwarmung der uber den Kontinenten befindlichen Luftmassen hervorgerufen wird Grund fur die starkere Erwarmung der Luft uber den Kontinenten sind die unterschiedlichen thermischen Eigenschaften der Land und Meeresoberflachen Die Erwarmung aber auch die Abkuhlung der Landoberflache erfolgt dabei etwa zwei bis dreimal so schnell wie die der Wasseroberflache Kernbereiche der ITC Beeinflussung durch ein Monsuntief bilden beispielsweise die Indus Ebene und die tibetische Hochebene Bedingt durch diese Beeinflussung der ITC verschieben sich jedoch auch die Passate Dabei erhalten die Winde auf der Nordhalbkugel durch die in Bewegungsrichtung nach rechts ablenkende Corioliskraft eine westliche Komponente und es entsteht der Sudwest Monsun eigentlich Sudwest Monsunwind Auf der Sudhalbkugel wird der Passatwind entgegengesetzt hierzu in Bewegungsrichtung nach links also ebenfalls nach Westen zu einem Nordost Monsun eigentlich Nordost Monsunwind abgelenkt Wahrend seines Weges vom Ozean zum Kontinent nimmt der Monsunwind uber den Wasserflachen Feuchtigkeit auf und regnet diese am Luv von Wetterscheiden wie dem Himalaya zu grossen Teilen ab Der Sommermonsun ist daher in diesen Regionen durch sehr humide Verhaltnisse gepragt welche den Charakter einer Regenzeit annehmen konnen und dies bei voll ausgepragten Monsunen in der Regel auch tun Monsunregen Im jeweiligen Winter bilden sich hingegen Hochdruckgebiete uber den Kontinenten aus Die ITC verlagert sich in der Folge wieder in Aquatornahe bzw uberschreitet diesen in Richtung der jeweils anderen Erdhalbkugel Dadurch werden der Nordost Passat auf der Nordhalbkugel und der Sudost Passat auf der Sudhalbkugel zum jeweils dominierenden Wind Diese werden auch als Wintermonsun bezeichnet und fuhren trockene kontinentale Luftmassen mit sich Sie aussern sich daher auch meist in einer ausgepragten Trockenzeit 1 Grundlagen BearbeitenThermisches Verhalten von Oberflachen Bearbeiten nbsp Sandwuste in der Sahara Libyens nbsp Faakersee in Osterreich nbsp Laubwald mit umgesturztem BaumMonsunphanomene werden massgeblich durch die ungleichmassige Erwarmung der Oberflachen von Kontinenten und Ozeanen hervorgerufen Zu verstehen wie und warum sich diese Oberflachen unterschiedlich erwarmen ist daher auch eine Grundvoraussetzung zum Verstandnis eines Monsunphanomens uberhaupt Alle Oberflachen innerhalb einer begrenzten Umgebung also insbesondere ohne die Wirkung von Schatten Bewolkung und Sonnenstand zu berucksichtigen werden von der Sonne gleich stark bestrahlt erhalten also auch die gleiche Menge an Sonnenenergie Man bezeichnet diese Strahlungsmenge auch als Globalstrahlung Es zeigt sich jedoch dass verschiedene Oberflachen trotzdem verschiedene Temperaturen aufweisen wobei sich diese Temperaturunterschiede auch meist in die Tiefe fortsetzen Bei einer hohen Globalstrahlung weisen dunkle Oberflachen hohere Temperaturen auf als helle Oberflachen mit ansonsten identischen Eigenschaften was der niedrigeren Albedo dunkler Oberflachen geschuldet ist Noch deutlicher wird diese unterschiedliche Erhitzung bei Oberflachen unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung Im Kontrast zu Wasseroberflachen zeigen Sandstrande Wusten und als Extrem bestimmte metallische Oberflachen wie Bleilegierungen eine sehr hohe Oberflachentemperatur auf Dies sind allesamt gewohnliche bis sehr gute Warmeleiter jedoch mit einer vergleichsweise geringen spezifischen Warmekapazitat bei Blei 129 J kg K Dies bedeutet dass sich diese Materialien durch geringe Energien relativ stark erwarmen Bedingt wird jedoch nicht nur eine schnelle Erwarmung sondern auch eine schnelle Abkuhlung solcher Oberflachen da sie nicht viel Energie speichern konnen und daher auch bei kleineren Warmestromen sehr schnell auf wechselnde Umgebungstemperaturen reagieren Wasser hat mit 4187 J kg K eine vergleichsweise sehr hohe spezifische Warmekapazitat und kann dadurch auch bei einer vergleichsweise geringen Temperaturanderung sehr viel Energie speichern bzw abgeben Wasser ist mit einem Warmeleitkoeffizient von 0 6 W m K nur ein schlechter Warmeleiter vergleichbar beispielsweise mit Glas Die wahrend des Tages an der Wasseroberflache aufgenommene Energie wird also nicht gleich von den Tiefen des Gewassers verschluckt Diesen Effekt kann man nachvollziehen indem man versucht in einem See oder unbeheizten Freibad zu tauchen Man stellt hierbei schnell fest dass solange die Sonne auf die Wasseroberflache scheint diese auch am warmsten ist und schon kurz unter ihr in der Regel nur wenige Dezimeter bereits sehr viel kaltere Wasserschichten auftreten Doch ebenso wie sich ein See oder analog ein Ozean von oben her aufheizt so kuhlt er sich auch von oben wieder ab Im Herbst zeigen daher Gewasser in der Regel eine wesentlich hohere Temperatur als ihre Umgebung und zwar umso mehr je langer sie sich im Sommer ungestort langsam von oben nach unten aufheizen konnten wobei dies jedoch keineswegs linear geschieht und die Dichteanomalie des Wassers hierbei eine grosse Rolle spielt Man kann Gewasser zusammenfassend als eine Art naturliche Klimaanlage betrachten Sie tendieren immer dazu Temperaturextreme auszugleichen und beispielsweise treten an der norddeutschen Kuste wesentlich mildere Temperaturen auf als in Suddeutschland Dies gilt sowohl im Tagesgang zwischen Tag und Nacht als auch im Jahresgang zwischen Sommer und Winter und ist bedingt durch den Einfluss des maritimen Klimas Fur Landoberflachen kann man durch ihre schiere Vielfalt keine allgemein gultig charakteristischen Werte angeben es gilt jedoch dass die spezifische Warmekapazitat bei ihnen wesentlich kleiner als bei Wasseroberflachen ist und auch die Warmeleitfahigkeit eher geringer ausfallt was jedoch wesentlich starker von der Art und Bedeckung des Bodens abhangt Je mehr Pflanzenbewuchs hierbei vorhanden ist desto geringer ist auch der Unterschied zu Wasseroberflachen da Lebewesen zu einem grossen Teil aus Wasser bestehen Als Resultat der unterschiedlichen Oberflachentemperaturen zeigt sich auch ein Unterschied in den Temperaturen der daruber befindlichen Luftmassen Dieser wird primar durch den Temperaturgradienten und die durch ihn hervorgerufene naturliche Konvektion aber auch durch die von der Oberflache ausgehende und relativ langwellige Warmestrahlung verursacht Entscheidend fur ersteres ist der durch vielerlei Einflusse bestimmte Warmeubertragungskoeffizient der Oberflache 2 Wetterdynamik Bearbeiten Druckgradientkraft und Zirkulationssysteme Bearbeiten nbsp Die Luft bewegt sich der Gradientkraft folgend von Gebieten hohen Luftdrucks Hoch zu Gebieten geringeren Luftdrucks Tief nbsp Die Innertropische Konvergenzzone nbsp Hadley Zelle Entstehung des TropenklimasUbertragt man die im obigen Abschnitt dargelegten thermischen Oberflacheneigenschaften von Kontinenten und Ozeanen auf sehr grosse Wasser und Landoberflachen so konnen sich selbst im globalen Massstab wesentliche Temperaturunterschiede der uber diesen Oberflachen aufgeheizten bzw abgekuhlten Luftmassen ergeben Beispielhaft fur den Fall des Sommermonsuns veranschaulicht ist dies in der rechten Abbildung Da sich die Luftmassen uber dem Kontinent im Sommer also bei einer hohen Bestrahlungsstarke wesentlich schneller erwarmen als uber dem Ozean sind die auf diese Weise durch die thermische Energie beschleunigten Luftteilchen wesentlich besser dazu in der Lage der Gravitation entgegenzuwirken als die langsameren Teilchen uber dem Ozean Auf diese Weise wird uber dem Kontinent der Druckgradient reduziert und es bildet sich ein starkes thermisches Bodentief aus Der Luftdruck am Boden des Kontinents ist also geringer als uber der Wasseroberflache des Ozeans sinkt hierfur jedoch auch weniger schnell ab Dies bedingt relativ zum Kontinent gesehen ein thermisches Hoch uber dem Ozean ein Hohenhoch uber dem Kontinent und dementsprechend auch wiederum ein Hohentief uber dem Ozean Da Wind bzw Luft immer vom Ort des hoheren zum Ort des niederen Drucks stromt also vom Hoch zum Tief bildet sich ein fur diese Dynamik typischer Kreislauf aus Die Kraft die diese Zirkulation auslost bezeichnet man als Druckgradientkraft Abbildung rechts Sie wird durch horizontale wie vertikale Druckunterschiede hervorgerufen wobei die horizontale Komponente des resultierenden Windvektors die Hauptrolle spielt Am thermischen Tief oder auch Bodentief beginnt die Luft aufzusteigen Konvektion und erzeugt hierbei den Druckunterschied der nun die Luft horizontal aus dem Bodenhoch zum Bodentief stromen lasst Konvergenz Dieser Bodenwind ist der eigentlich vom Menschen spurbare Wind und hat je nach Art und Region unterschiedlichste Namen erhalten Beim Aufsteigen der Luft vom Bodentief zum Hohenhoch uber dem Kontinent wird die Temperatur der Luft immer weiter gesenkt was irgendwann zur Unterschreitung des Taupunktes also zur Kondensation und Wolkenbildung fuhrt Joule Thomson Effekt Der resultierende Niederschlag und die gegen Sonnenstrahlen abschirmende Wolkendecke lassen dadurch das Bodentief uber dem Kontinent als Schlechtwetterphanomen erscheinen Da sich die aufgestiegene Luft nicht am Hohenhoch ansammeln kann und auch hier eine Druckgradientkraft in Richtung des Hohentiefs wirkt stromt nun in der Hohe ein Wind in Gegenrichtung zum Bodenwind zuruck zum Ozean und sinkt dort auch wieder ab womit der Kreislauf geschlossen ist Hadley Zelle die innertropische Konvergenzzone und Passatwinde Bearbeiten Einen wichtigen Kreislauf dieser Art stellt die so genannte Hadley Zelle dar Sie wird zwar auch durch eine unterschiedliche Erwarmung verursacht jedoch nicht aufgrund der unterschiedlichen Oberflacheneigenschaften sondern aufgrund der Breitenabhangigkeit der Sonneneinstrahlung hervorgerufen durch den unterschiedlichen Einfallswinkel der Sonnenstrahlen Diese stellt zusammen mit der innertropischen Konvergenzzone ITC intertropical convergence einer Rinne von ausserst stabilen und starken Tiefdruckgebieten und Teil der Hadley Zelle die Basis fur die Auspragung eines Monsuns dar Der Bodenwind bewegt sich dabei nicht in der Hadley Zelle entlang des Druckgradienten direkt vom subtropischen Hochdruckgurtel zur aquatorialen Tiefdruckrinne sondern wird durch die Corioliskraft abgelenkt Es entstehen daher keine Nord bzw Sudwinde sondern Nordost bzw Sudostwinde die man als Passatwinde bezeichnet Weitere Einflussfaktoren Bearbeiten Zusatzlich zur Druckgradientkraft muss man auch morphologische Faktoren Land Meer Verteilung Gebirge als Wetterscheiden die Windreibung die Zentrifugalkraft und vor allem die Corioliskraft berucksichtigen um ein realistischeres jedoch ebenfalls noch recht idealisiertes Bild von der letztendlichen Wetterdynamik eines Monsuns zu erhalten Sowohl bei der Coriolis als auch bei der Zentrifugalkraft handelt es sich um Scheinkrafte die fur den nicht mitbewegten Beobachter nicht existieren Bei der Zentrifugalkraft ist lediglich die Rotationsbewegung entscheidend weshalb sie fur Monsune als solches auch keine gesonderte Bedeutung besitzt Die Corioliskraft hingegen wirkt auf alle bewegten Korper die sich nicht parallel zur Erdachse bewegen und lasst diese aus der Sicht eine mitrotierenden Beobachters ablenken Da dies fur alle im Rotationssystem der Erde befindlichen Beobachter der Fall ist wird der Ursprung dieser Ablenkung subjektiv einer Kraft zugeschrieben eben der Corioliskraft Diese nimmt in ihrer horizontalen Komponente mit ansteigenden Breitengraden an Starke zu Sie ist daher an den Polen maximal und zeigt mit abnehmender Entfernung zum Aquator eine immer geringe Auspragung bis sie schliesslich am Aquator selbst gleich Null ist Jeder Wind auf der Nordhalbkugel wird durch die Corioliskraft in Bewegungsrichtung nach rechts jeder Wind auf der Sudhalbkugel in Bewegungsrichtung nach links abgelenkt Dies ist entscheidend da sich nur auf diese Weise eine Windstromung mit Ost West oder gar erdachsenparallelen Komponenten also auch die Passate und Jetstreams im scheinbaren Widerspruch zur Druckgradientkraft erklaren lassen Bei der Land Meer Verteilung stellt sich ein enger Zusammenhang zwischen der Starke des Monsuns und der Nord Sud Verteilung von Landmassen und Ozeanen ein Die starksten Monsune treten bei einer ausgepragten Verteilung dieser Art auf da sich so der Effekt des wandernden Zenitstandes der Sonne in Bezug auf die unterschiedlichen thermischen Oberflacheneigenschaften am deutlichsten zeigt Zusammenfuhrung aller Faktoren BearbeitenBis zu diesem Punkt handelt es sich noch nicht generell um eine wirklich monsunspezifische Entwicklung da ja hierfur nicht die Entstehung eines stabilen Drucksystems notig ist sondern wie in der Klassifizierung schon ausgefuhrt eine relativ stabile Winderscheinung die sich in ihrer Hauptwindrichtung jedes Halbjahr um eine bestimmte Gradzahl wechseln muss Wesentlicher Antriebsmotor ist hierbei wie ebenfalls schon ausgefuhrt wurde die Sonneneinstrahlung und die hierdurch bedingte Hadley Zelle mit ihren Passatwinden Idealisiertes Gedankenexperiment Bearbeiten Um die Entstehung eines Monsuns zu verdeutlichen muss zunachst ein theoretischer Idealfall der atmospharischen Zirkulation als Gedankenexperiment zugrunde gelegt werden um hieran spater den Unterschied zur realen Situation eines Monsuns zeigen zu konnen In diesem Gedankenexperiment gibt es keine unterschiedlichen Oberflachen auf der Erde Sie wurde sich also bei gleicher Energiezufuhr uberall gleich stark erwarmen Die fur die Erwarmung notwendige Sonnenenergie ist beim Umlauf der Erde um die Sonne siehe Artikel Jahreszeiten nicht konstant und der Zenitstand der Sonne pendelt daher im Verlauf des Jahres zwischen den Wendekreisen Es ergibt sich folglich auch in diesem theoretischen Fall ein im Jahresverlauf schwankendes Wetter Dies aussert sich beispielsweise in den entlang der Langengrade wandernden Kalmen Es handelt sich dabei um die in der Segelschifffahrt ehemals gefurchteten windstillen Zonen im Bereich der aufeinandertreffenden Passatwinde also um das Zentrum der ITC Die ITC wurde also im Verlauf des Jahres auf allen Langengraden gleichmassig noch Norden bzw Suden vom Aquator abweichen jedoch nur in einem sehr begrenzten Ausmass da die notige maximale Strahlungsleistung sehr nahe am Aquator liegen wurde Zu berucksichtigen ist dabei aber auch dass die ITC sich nur mit einer bestimmten Tragheit entwickelt und dem Zenitstand der Sonne nur im Abstand von ungefahr einem Monat folgt Monsun Bearbeiten Beobachtet man den realen Verlauf der ITC auf einer globalen Ebene siehe hierzu die Weblinks so zeigt sich dass diese in Nahe von grossen Kontinenten in deren Richtung wandert Die ITC ist also keineswegs gleichmassig uber die Langengrade verteilt bzw sie liegt nicht auf einer einzigen geographischen Breite sondern schwankt teilweise recht stark um bis zu 30 Breitengrade nach Norden und Suden Auch ist zu beachten dass der Grad dieser Verzerrung durch den jeweiligen Kontinent davon abhangt ob auf diesem Kontinent gerade Sommer oder Winter ist Vorausgesetzt die Sonneneinstrahlung auf dem jeweiligen Kontinent ist zum Zeitpunkt der Betrachtung gross genug bildet sich hier ein stabiles und starkes Bodentief aus Wurde die ITC nun in Aquatornahe verbleiben so mussten zwischen den Wendekreisen zwei grosse Konvergenzzonen existieren Es kann sich jedoch nur eine grosse Konvergenzzone ausbilden da fur die Konvergenz nur die relative nicht jedoch die absolute Erwarmung von Luftschichten eine Rolle spielt Sobald also die Luftschichten uber dem Kontinent so stark erwarmt werden dass der Luftdruck hier unter den Luftdruck uber dem Ozean sinkt wird die ITC sich automatisch in Richtung des Kontinents bewegen und somit das thermische Bodentief uber dem Kontinent der Tiefdruckrinne der ITC einverleiben Je grosser diese Druckdifferenz ist desto schneller und weitgehender ist auch die Ablenkung der ITC nach Norden bzw Suden Zusammen mit der ITC verlagert sich jedoch eben auch dessen Windsystem die Passatzirkulation Sowohl vom Norden als auch vom Suden her stromen starke Bodenwinde aus den subaquatorialen Hochdruckgurteln in Richtung der ITC und werden dabei von der Corioliskraft abgelenkt Es entstehen dadurch der Nordost Passat nordlich der ITC und der Sudost Passat sudlich der ITC Im Folgenden muss man aufgrund der relativen Lage des Kontinents zur ITC immer zwischen der jeweiligen Erdhalbkugel unterscheiden Im Sommer der Nordhalbkugel also bei einer Erwarmung der jeweiligen Landmasse ist diese ein Teil bzw unterhalb der ITC Dies hat zur Folge dass hier der Sudost Passat den Aquator nach Norden uberquert und durch die Corioliskraft in einen Wind mit Ostkomponente den Sudwest Monsun umgewandelt wird welcher vom Ozean zum Kontinent hin weht Im Winter hingegen liegt die Landmasse aufgrund der Umkehrung des Zirkulationssystems nordlich der ITC und es tritt in der Folge ein Nordost Passat vom Kontinent zum Ozean auf welcher identisch mit dem Wintermonsun ist Auf der Sudhalbkugel ist die relative Lage genau umgekehrt es tritt daher im sudlichen Sommer Sudsommer ein Nordwest Monsun und im sudlichen Winter Sudwinter ein Sudost Monsun auf 3 Letzterer ist dabei identisch mit dem SO Passat Es zeigt sich hierbei jedoch auch dass der Sommermonsun einer Erdhalbkugel den Wintermonsun der jeweils anderen Erdhalbkugel speisen kann und daher zum Beispiel der indische und nordaustralische Monsun direkt aneinander gekoppelt sind indisch nordaustralische Monsunsystem Zu beachten ist hier auch dass in der relativen Lage Grosse und Orografie des Kontinents in Bezug zum Ozean unterschiedliche regionale Auspragungen existieren welche das letztendlich entscheidende Wechselspiel der Luftdruckregime pragen Dies resultiert in einer nicht verallgemeinerbaren Ost West Komponente der Monsunwinde und auch einem unterschiedlich grossen Monsunwinkel Fur die letztendlich lokal wahrnehmbare Starke und Auspragung eines Monsunphanomens sind daher regionale Faktoren in der Regel von weit grosserer Bedeutung als die Dynamik eines Monsuns in seiner Gesamtheit Man sollte daher beispielsweise besser von einem Sommer bzw Wintermonsun sprechen als von einem Sudwest oder Nordost Monsun da diese Bezeichnungen eine hohere Allgemeingultigkeit besitzen Die Ubergangszeiten zwischen den beiden dominierenden Monsunwinden bezeichnet man relativ zum Sommermonsun als Vormonsunszeit und Nachmonsunszeit wobei es je nach regionalen Bedingungen auch moglich ist diese als eigenstandige Jahreszeiten festzulegen Diese Bezeichnungen ergeben sich daraus dass man den Sommermonsun aufgrund des mit ihm verbundenen Monsunregens vom Typ des Solstitialregens oft kurz den Monsun nennt Dynamische Monsuntheorie BearbeitenDie Dynamische Monsuntheorie besagt dass die starken interannuellen Schwankungen der Niederschlage nicht allein durch einen jahrlich gleichen Vorgang hervorgerufen werden Sie sollen ihre Ursache in verschiedenen Tiefs haben Einzelnachweise Bearbeiten Infoblatt Monsun bei www2 klett de abgerufen am 15 August 2021 Was passiert bei einem Monsun bei studysmarter de abgerufen am 15 August 2021 Forscher enthullen Motor des Monsuns scinexx de 3 August 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Entstehung eines Monsuns amp oldid 232883501