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Troglage ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen von Troglage finden sich unter Troglage Begriffsklarung Ein Trog ist ein ausgedehntes Gebiet relativ geringen atmospharischen Luftdrucks Bei der Troglage bzw Trogwetterlage gibt es zwei Auspragungen den Hohentrog und den Bodentrog Inhaltsverzeichnis 1 Bodentrog Ruckseitentrog 1 1 Bestimmung 2 Hohentrog 2 1 Bestimmung 2 2 Auswirkungen 3 Kurzwellentrog 4 Bedeutende Ereignisse infolge von Trogwetterlagen 5 QuellenBodentrog Ruckseitentrog BearbeitenDer Bodentrog oder auch Ruckseitentrog bezeichnet Gebiete tiefen Luftdrucks an der Ruckseite eines kraftigen bereits alternden Tiefs hinter dessen Kaltfront oder Okklusion In diesen Gebieten kommt es zu einer erneuten Vertiefung der Zyklone infolge kraftiger Aufgleitvorgange der Luftmassen die entstehen wenn die Hohenwarmluft auf der Vorderseite des Tiefs gegen den Uhrzeigersinn um das Zentrum des Tiefs herumgefuhrt wird und auf der Ruckseite in den Bereich der Kaltluft gelangt Bodentroge sind nicht vollstandig von hoherem Druck umschlossen was sie von Tiefs unterscheidet Ausserdem weisen sie keine geschlossene Wirbelzirkulation auf In der Regel Nordhalbkugel sind die Isobaren der Kaltluft sackformig weit in eine sudliche Richtung hin ausgebaucht insofern ist es das Gegenteil einer Omegawetterlage Die Isobaren beulen sich vom Kern des Tiefs keil oder trogformig aus wobei der Bodentrog anders als eine Front keine verschiedenen Luftmassen voneinander trennt Man spricht so lange von einem Trog wie die Zirkulation nicht abgeschlossen ist Sobald es im Trogbereich zu einer abgeschlossenen Zirkulation kommt und sich dadurch ein abgeschlossener Kern bildet spricht man von einem Trogtief Bestimmung Bearbeiten nbsp NimbostratusEin Bodentrog kundigt sich dadurch an dass nach Durchzug der Front nicht wie ublich ein Luftdruckanstieg erfolgt und der Wind nach vorherigem starkem Rechtdrehen wieder ruckdreht sondern der Luftdruck nach kurzem Anstieg erneut schnell weiter fallt Der Bodentrog folgt einer Kaltfront oder Okklusion meist im Abstand von etwa 15 bis 20 Stunden und bringt dann eine erneute wesentliche Wetterverschlechterung die meist von sehr heftigen Windboen begleitet wird Die Bewolkung bei Troglagen kann sich grundsatzlich unterscheiden Manchmal kann eine geschlossene Nimbostratusbewolkung vorherrschen aus der lang anhaltender bis schauerartiger Niederschlag fallt Meistens kommt es aber aufgrund der labilen Luftschichtung zu umfangreicher Kumulusbildung mit Schauer und Gewitterzellen Hohentrog Bearbeiten nbsp 3 Rossby Wellen im Jetstream a b Einsetzende Wellenbildungc Beginnende Abtrennung eines Kaltlufttropfens blau orange kalte warme Luftmassen nbsp Eine schematische Rossby Welle bildet Rucken und Troge aus Der Hohentrog entsteht durch Maanderung der Jetstreams Dabei besteht der Hohentrog aus hochreichender Kaltluft meist polaren Ursprungs Beult sich der Jetstream nach Suden aus so entsteht ein Hohentrog Beult sich der Jetstream nach Norden aus so entsteht ein Hohenkeil oder Rucken Hohentroge befinden sich meistens in Luftschichten oberhalb von 4000 m Auf einer Trogvorderseite hat der Hohenwind eine sudwestliche oder sudliche Stromung Hierbei wird Warmluft nach Nordosten oder Norden transportiert Auf der Trogruckseite hat der Hohenwind dagegen eine nordwestliche oder nordliche Stromung und es wird Kaltluft nach Sudosten oder Suden transportiert Troge und Rucken sind Effekte der Rossby Wellen Bestimmung Bearbeiten Hohentroge sind an den starken zyklonal gekrummten Isohypsen der Hohenwetterkarte zu erkennen Als Standardkarte wird meist die Karte der 500 hPa Druckflache verwendet die im Mittel in 5500 Metern Hohe liegt Auswirkungen Bearbeiten Die Hoch und Tiefbildung am Boden hangt sehr eng mit den Hohentrogen und rucken zusammen nbsp Isobarenkarte mit TiefdruckgebietIn einem Hohentrog besitzen die Hohenlinien Isohypsen im Bereich der Trogachse eine starke Krummung Vor der Trogachse laufen die Stromungslinien enger zusammen sie konvergieren Dadurch nimmt die Windgeschwindigkeit im Bereich der Trogachse zu Aufgrund der starken Krummung der Stromungslinien im Bereich der Trogachse wird die Luftmasse abgebremst was dazu fuhrt dass sich die Luftmassen vor der Krummung stauen Die sich stauenden Luftmassen werden hauptsachlich nach unten abtransportiert weil nach oben hin das Ende der Troposphare einen Abtransport verhindert Absinkende Luftmassen bedeuten am Boden einen steigenden Luftdruck wodurch auf der Ruckseite eines Trogs ein Hochdruckgebiet entsteht Hinter der Trogachse nimmt die Krummung der Stromlinien rasch ab und die Stromungslinien laufen auseinander sie divergieren Dadurch werden am Ausgang des Hohentroges mehr Luftmassen abtransportiert wodurch es zu einem Massemangel kommt Als Ausgleich stromen Luftmassen von unten nach Aufsteigende Luftmassen lassen den Luftdruck am Boden fallen und es entsteht am Boden ein Tiefdruckgebiet So sind Tiefdruckgebiete am Boden auf der Vorderseite von Trogen durch die Hebung der Luftmassen sehr wetteraktiv und vertiefen sich hier stark Fur Fronten gilt das Gleiche Auch nach der Hoch und Tiefbildung steuern Hohentroge die Verlagerung der bodennahen Drucksysteme So verlagern sich bodennahe Tiefs in Abhangigkeit von der Achsenneigung des Hohentrogs zum Tief Eine vertikale Achsneigung fuhrt zu einem stationaren Tief eine ostwarts geneigte Achse fuhrt zur Entwicklung eines Tiefs bzw verlagert ein existierendes Tief ostwarts Eine Ruckwartsneigung der Achse fuhrt analog zur Verlagerung nach Westen bzw Abschwachung des Tiefs Kurzwellentrog BearbeitenAn der Grenze zur Warmluft entstehen Kurzwellentroge als kleinere Ausbeulungen am Rande der grossraumigen Ausbeulung Als kleinraumige Tiefdruckgebiete ziehen sie in rascher Folge entlang des Jetstreams nach Nordosten Sie sind schwerer zu erkennen Sie sind meistens recht wetterwirksam und konnen zu Regenfallen Schnee heftigen Gewittern und Tornados fuhren Bedeutende Ereignisse infolge von Trogwetterlagen BearbeitenDas Hochwasser in West und Mitteleuropa 2021 bei dem es sich gemessen an der Todeszahl in Deutschland um die schwerste Naturkatastrophe seit der Sturmflut 1962 handelte wurde von einer Trogwetterlage ausgelost Quellen BearbeitenKarl Heinz Bock Ralf Brauner Frank Ulrich Dentler Seewetter DSV Verlag GmbH Deutscher Segler Verband Verlag GmbH 2009 ISBN 978 3884123676 Tiefdruckgebiet im Wetter Lexikon von WetterOnline Trog bei wissen de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Trog Meteorologie amp oldid 235526821