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Dieser Artikel beschreibt die Dorfkirche in der Gemeinde Schonefeld Siehe auch Dorfkirche Schonfeld Die evangelische Dorfkirche Schonefeld ist eine spatromanische Feldsteinkirche in Schonefeld einer Gemeinde im Landkreis Dahme Spreewald im Land Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Neukolln der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Schonefeld Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Umgebung 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Bundesstrasse 96a fuhrt von Sudwesten kommend in nordostlicher Richtung durch den Ort Im historischen Dorfzentrum des Angerdorfs fuhrt die Kirchstrasse ellipsenformig in sudostlicher Richtung um das Bauwerk Dort steht die Kirche auf einem erhohten Kirchfriedhof der teilweise mit einer Mauer aus unbehauenen und nicht lagig geschichteten Feldsteinen teilweise mit einem schlichten Maschendrahtzaun eingefriedet ist Geschichte BearbeitenIn der Mitte des 13 Jahrhunderts wohl nach 1240 errichteten Handwerker aus Feldsteinen ein Kirchenschiff mit einem eingezogenen Chor sowie einer ellipsenformigen Apsis Dort waren vermutlich drei im Chor zwei und im Schiff drei bis vier Fenster verbaut Engeser und Stehr weisen darauf hin dass die im 21 Jahrhundert sichtbaren Fenster nicht an den ursprunglichen Positionen verbaut waren ihr Abstand zueinander sei zu gering Westlich der Fenster sind daruber hinaus an der Sudwand Reparaturspuren erkennbar die auf ein weiter westlich gelegenes Fenster hinweisen Auch der Verzicht auf einen Kirchturm ist am ursprunglichen Bauwerk erkennbar Die westliche Wand ist deutlich dicker als die ubrigen Wande im Langhaus was eher auf einen Giebelturm hinweist In dieser Zeit war die Pfarrei mit drei Hufen ausgestattet Engeser und Stehr gehen davon aus dass sie daher vor dem Brandenburger Zehntstreit von 1237 gegrundet wurde Zu dieser Zeit gehorte der ostliche Teil des Teltow noch zum Haus Wettin Es ist denkbar dass der Bau in zwei Abschnitten erfolgte Im ersten Abschnitt errichteten Handwerker Apsis und Chor sowie die unteren Lagen des Langhauses bis zu den Gemeindeportalen In einem zweiten Abschnitt wurden diese hochgezogen und der westliche Abschnitt errichtet Die untersten drei bis vier Lagen sind an Schiff und Chor durchgangig und enden erst an den genannten Portalen Westlich davon verlaufen davon getrennte Linien der Sockel weist eine unterschiedliche Hohe auf Engeser und Stehr machen jedoch darauf aufmerksam dass diese Veranderungen auch auf spatere Umbaumassnahmen zuruckzufuhren sein konnten Als vergleichsweise sicher gilt hingegen dass 1619 das Schiff um zwei Lagen erhoht wurde Im gleichen Jahr errichteten Handwerker einen Kirchturm aus Fachwerk der auf einer massiven Westwand ruhte 1850 kam es zu weiteren Arbeiten deren Umfang nicht bekannt ist In den Jahren 1904 und 1905 wurde das Bauwerk jedoch von Franz Schwechten massiv verandert Unter seiner Leitung wurden beispielsweise auch die Kirchen in Alt Madlitz oder Groben umgebaut Er liess in Schonefeld samtliche Fenster neu einfassen und romanisieren Das Westportal wurde umgestaltet und das Fachwerk im Westturm durch Feldstein ersetzt Hinzu kamen eine Sakristei sowie eine Kapelle mit einem Erbbegrabnis fur Karl und Bertha Wrede Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche teilzerstort und in den Jahren 1953 bis 1957 nach Entwurfen von Walter Kruger instand gesetzt Die Ausfuhrung ubernahm Waldemar Otto Da das Geld fur eine neue Orgel fehlte wurde ein Harmonium angeschafft Der Innenraum wurde um 1695 umgestaltet 1992 sanierte die Kirchengemeinde das Mauerwerk und liess das Dach von Kirche und Kapelle mit Biberschwanz eindecken Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht von OstenDas Bauwerk wurde im Wesentlichen aus Feldsteinen errichtet die meist lagig geschichtet und vergleichsweise sorgfaltig behauen wurden Die Apsis ist 6 36 m breit und rund 3 45 m ausgewolbt Dort sind drei schmale Rundbogenfenster von denen sich das mittlere an der ursprunglichen Stelle befinden konnte Die beiden seitlichen Fenster sind zum Schiff hin verschoben das sudliche Fenster starker als das nordliche Die ursprunglich vermutlich vorhandene Symmetrie ist nicht mehr vorhanden Im oberen Bereich wurden deutlich kleinere zum Teil weniger genau behauene Feldsteine verbaut Daruber ist ein Kegeldach Die Ostwand des Chors ist im unteren Bereich aus sorgfaltig geschichteten Feldsteinen erbaut worden Im Giebel nutzten die Handwerker deutlich kleinere und unbehauene Steine Es ist daher denkbar dass dieser Bereich zu einer fruheren Zeit verbrettert war Putzreste sind nicht erkennbar Im Dachfirst ist mittig ein kleines hochrechteckiges Fenster Der Chor ist 7 50 m lang 7 88 m breit und gegenuber dem Schiff eingezogen Auch hier ist das Mauerwerk vergleichsweise sorgfaltig ausgefuhrt An der Nordseite sind zwei Fenster verbaut Das ostliche konnte in seiner Form dem ursprunglichen Fenster entsprechen es wurde jedoch versetzt wie Ausbesserungsarbeiten im westlichen Bereich der Laibung zeigen Daneben ist ein romanisiertes Fenster das bei den Umbauarbeiten Anfang des 20 Jahrhunderts vergrossert wurde Die sudliche Chorwand wird teilweise vom Anbau verdeckt Ostlich ist ein Rundbogenfenster gefolgt von einem Ochsenauge oberhalb des Anbaus Die Sakristei kann von Westen her uber ein Portal betreten werden Es ist moglich dass fur die Gewande dieses Fensters die Steine verwendet wurden die bei Abbruch des Priesterportals auf der Sudseite gewonnen wurden Der Chor tragt ein schlichtes Satteldach Das Schiff ist rund 14 58 m lang und rund 10 75 m breit Die Fundamente von Chor und Schiff verlaufen von Osten her bis zu den Gemeindepforten in den ersten unteren Lagen identisch daruber sind sie unterschiedlich Das konnte darauf hindeuten dass sie in unterschiedlichen Bauabschnitten errichtet wurden Auffallig ist auch dass die oberen Lagen im Vergleich zu Apsis und Chor nicht mehr so sorgfaltig behauen wurden An der Nordseite des Langhauses sind vier Fenster drei davon gross und rundbogig aus der Zeit von 1904 1905 Das vierte westlich gelegene Fenster ist kleiner und hochgesetzt Unterhalb des westlich gelegenen grosseren Fensters ist eine zugesetzte Gemeindepforte An der Sudseite sind drei Fenster die sich ebenfalls nicht an den ursprunglichen Positionen befinden Im westlichen Bereich wurde versucht die dort ursprunglich vorhandene Gemeindepforte ganzlich durch Reparaturarbeiten verschwinden zu lassen Westlich davon ist ein weiterer Reparaturbereich erkennbar Es ist moglich dass sich dort zu einer fruheren Zeit ein weiteres Fenster befunden hat Am Ubergang vom Chor zum Schiff ist eine rechteckige Sakristei Sie kann vom Schiff aus durch eine rechteckige Tur betreten werden die an Stelle der ursprunglichen Priesterpforte eingebaut wurde nbsp Innenraum 2020 nbsp Blick zur OrgelDer Westturm wurde Anfang des 19 Jahrhunderts an Stelle eines Giebelturms angebaut Er nimmt im unteren Geschoss die volle Breite des Kirchenschiffs auf Dort ist nach Westen ein grosses Rundbogenportal das vermutlich auch erst mit den Umbauarbeiten in den Jahren 1904 und 1905 errichtet wurde Daruber sind im Giebel zwei hochrechteckige Offnungen Daruber sind an den vier Seiten je eine Turmuhr gefolgt von drei Klangarkaden an der West und Ostseite sowie je einer Klangarkade an der Nord und Sudseite Der Turm tragt ein quergestelltes Walmdach mit Turmkugel und Kreuz Ausstattung BearbeitenDie Kirchenausstattung ist neuzeitlich und stammt aus der Umgestaltung in den 1960er Jahren darunter auch der Altar sowie die Funte die jeweils aus Bronze gefertigt wurden In den Apsisfenstern sind farbige figurliche Glasmalereien eingebaut Der Triumphbogen sowie der Apsisbogen sind rundbogenformig Das Bauwerk ist in seinem Innern flach gedeckt Im Turm hangt eine Glocke aus dem 13 Jahrhundert mit einer Ritzinschrift Orgel BearbeitenEnde der 1980er Jahre gab es Uberlegungen eine neue Orgel bei der Potsdamer Firma Alexander Schuke Potsdam Orgelbau zu bestellen Durch die Wende wurde dieser Plan jedoch nicht weiterverfolgt Stattdessen nutze der Organist fortan eine Orgeltruhe aus dem Gewandhaus in Leipzig Bei einem Besuch der Partnerkirchengemeinde Siebenburgen im Rumanien kam die Idee auf ein Instrument von dort nach Deutschland zu exportieren Dies scheiterte jedoch an den gesetzlichen Bestimmungen fur die Ausfuhr von Kulturgutern Im Jahr 2018 verfolgte die Kirchengemeinde den Plan eine neue Orgel mit Hilfe von Spendengeldern und Fordermitteln anzuschaffen Diese soll im Stil sich an die Werke Gottfried Silbermanns anlehnen und zwischen 275 000 und 350 000 Euro kosten 1 2020 wurde das Instrument der Orgelwerkstatt Wegscheider eingeweiht Es umfasst 16 Register auf zwei Manualen und Pedal Als Besonderheit kann das Positivwerk sowohl durch Verschieben der Klaviatur transponiert als auch in drei Registern umgestimmt werden Das Pedalwerk basiert auf Wechselschleifen des Hauptwerks 2 3 Umgebung BearbeitenNeben der Kirche steht eine Friedhofskapelle aus der Zeit um 1910 Der gotisierende Bau wurde aus Bruchsteinmauerwerk mit einem dreiseitigen Chorschluss errichtet Einige Gliederungselemente wurden dabei mit rotlichen Ziegeln hervorgehoben Die Fenster sind mit Bleiglas und Dreipass verziert der Innenraum reich ausgemalt Dort steht ein einfacher Altartisch mit einem schlichten Kreuz Auf dem umgebenden Kirchhof stehen drei Erbbegrabnisreihen sowie aufwandig gestaltete Grabstelen aus dem Ende des 19 Jahrhunderts bis in die 1940er Jahre darunter ein Eisengussgrabmal fur Philipp Groschel aus der Zeit um 1850 Nordwestlich der Kirche erinnert eine Stele an den Flugzeugabsturz des Alas Nacionales Fluges 301 aus dem Jahr 1996 der auf dem Flughafen Berlin Schonefeld zwischenlanden sollte Bei dem Ungluck handelt es sich um den Zwischenfall mit den bislang meisten deutschen Opfern in der zivilen Luftfahrt Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Schonefeld bei Berlin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09140853 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Website der Kirchengemeinde Dorfkirche Schonefeld Website von Theo Engeser und Konstanze StehrEinzelnachweise Bearbeiten Josefine Sack Dorfkirche Schonefeld erhalt neue Orgel In Markische Allgemeine 1 Juli 2018 abgerufen am 4 Juli 2018 Die Wegscheider Orgel in der Dorfkirche Schonefeld Evangelischer Kirchenkreis Neukolln Abgerufen am 22 September 2023 Informationen zur Orgel auf Organ index Abgerufen am 22 September 2023 52 387169 13 506312 Koordinaten 52 23 13 8 N 13 30 22 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Schonefeld amp oldid 237608044