www.wikidata.de-de.nina.az
Dunnwald ist ein Stadtteil von Koln im Bezirk Mulheim Wappen von Koln Dunnwald Stadtteil 907 von KolnLage des Stadtteils Dunnwald im Stadtbezirk Koln MulheimKoordinaten 51 0 0 N 7 2 19 O 51 7 0386111111111 Koordinaten 51 0 0 N 7 2 19 OFlache 10 84 km Einwohner 11 583 31 Dez 2021 Bevolkerungsdichte 1069 Einwohner km Eingemeindung 1 Apr 1914Postleitzahl 51069Vorwahl 0221Stadtbezirk Mulheim 9 VerkehrsanbindungBundesstrasseStadtbahnlinie 4Buslinien 154 155 156 157 260 434Quelle Einwohner 2021 PDF Kolner Stadtteilinformationen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Kultur 4 Bevolkerungsstatistik 5 Sehenswertes 6 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenDunnwald grenzt im Osten an Bergisch Gladbach im Suden an Dellbruck und Hohenhaus im Westen an Flittard und im Norden an Leverkusen Dunnwald in seiner heutigen Ausdehnung die jedoch in den Grundzugen bereits im Mittelalter vorhanden war reicht von der Rheindune heute Am weissen Monch bis uber den Randbereich der Heideterrasse heute Dunnwalder Mauspfad hinaus Dunnwald lag somit oberhalb des Uberflutungsgebietes des Rheins der bei Hochwasser bis an die Rheindune herantrat und den Bereich der heutigen Felder zwischen Stammheim und Flittard einerseits sowie Dunnwald und Teilen von Hohenhaus andererseits flutete Bereits in der vorchristlichen Zeit und nach heutiger Forschung bereits in keltischer und spater in der germanischen Zeit existierte der heutige Mauspfad als Fernhandels und Militarweg an dem Dunnwald damals lag 1 Dunnwald lag daruber hinaus am Heerweg Koln Dortmund einer sog Altstrasse oder auch Hellweg Der Heerweg war jedenfalls vom Fruhmittelalter bis in die Neuzeitein ein bedeutender Heerweg Pilgerweg Handelsstrasse und die wichtigste Durchgangsstrasse im Zentrum des Bergischen Landes Funde deuten darauf hin dass die Route bereits in der Antike bestand Vermutlich ist auch Karl der Grosse bei einem seiner Feldzuge gegen die Sachsen im Jahre 775 daher an Dunnwald vorbeigezogen 2 Vermutlich kreuzten sich in Dunnwald gleich mehrere Altstrassen 1 bzw verliefen teilweise parallel der Mauspfad Nord Sud Heerweg Koln Dortmund Sud Nord Ost Heerweg Koln Kassel West Ost die Lage des Letzteren ist jedoch heute etwas unklar moglicherweise verlief der Weg sudlicher durch Koln Bruck in der Karte von J Schneider auf dem Jahr 1890 ist jedoch explizit Dunnwald als Ortslage eingetragen 1 Geschichte BearbeitenDunnwald ist entweder nach dem Fluss Dhunn oder nach einer Rhein Dune benannt Der etymologische Ursprung der Bezeichnung Dunnwald lasst sich nicht mehr einwandfrei klaren So ist eine Herleitung anhand des Flusses Dhunn der bei Leverkusen in die Wupper mundet ebenso moglich wie die Herleitung des Namens anhand der Verortung nahe einer Rheindune Zweifelsohne stellt der Namensbestandteil wald einen Hinweis auf den heute noch in Fragmenten erhaltenen Dunnwalder Wald dar 3 Rund 400 Grabhugel aus der Zeit von 900 bis 400 v Chr spate Bronzezeit bzw fruhe Eisenzeit zeugen von der Anwesenheit von Menschen bereits in der spaten Bronzezeit Hierbei durfte es sich bis etwa 500 v Chr um keltisch sprechende Menschen gehandelt haben Um ca 500 v Chr verdrangten sodann Germanen die keltischen Bewohner die uber das linksrheinische Ufer nach Westen abwanderten und siedelten Es durfte sich nach Casars Beschreibung sodann um ca 55 v Chr um Stammesgruppen der Ubier gehandelt haben die hier am rechtsrheinischen Ufer vermutlich etwa bis zur Wuppermundung gesiedet haben Die Ubier wurden sodann zwischen 19 und 17 v Chr auf das linksrheinische Gebiet umgesiedelt Dies erfolgte im Zuge der Neubesiedelung nach dem durch Casars Truppen verubten Genozid an den zwischen Rhein und Maas lebenden Eburonen Die mit den Romern verbundeten Ubier wurden durch Sugambrer und Sueben rechtsrheinisch bedrangt zudem hatte die romische Administration ein Interesse an einer Neubesiedlung des Raumes zwischen Rhein und Maas Die Ubier stellten spater die ersten Grundungsbewohner der spateren romischen Stadt Koln In das Gebiet bis an den Rhein somit auch nach Dunnwald drangten in der Folge die Stamme der Usipeter oder der Tencterer hier besteht noch eine gewisse Unsicherheit in der Forschung Die zu den Dunnwalder Grabhugeln gehorende Siedlung wurde bisher allerdings noch nicht gefunden Die Anzahl der Grabhugel zeugt jedoch von einer durchgangigen Besiedelung in der Bronze und Eisenzeit anders ist die grosse Anzahl an Grabhugeln nicht erklarlich Das 1117 erbaute Kloster St Nikolaus erhielt 1122 die Pfarrgerechtsame vom Kolner Erzbischof dies gilt als Jahr der Ortsgrundung Im Jahr 1143 wurde das Kloster durch die Pramonstratenserinnen von Kloster Steinfeld in der Eifel besiedelt Das Vogteirecht fur das Kloster kann ab dem Jahre 1190 den Grafen von Berg nachgewiesen werden Seit dem hohen Mittelalter gehorte Dunnwald zum Amt Porz Bensberg der Grafschaft ab 1380 Herzogtum Berg 4 Die erste urkundliche Erwahnung Dunnwalds entstammt einem Schriftstuck aus dem Jahr 1230 in dem das Rittergeschlecht Haan sowie deren Rittersitz Haus Haan benannt werden 1487 wird ein Landzoll der Herzoge von Berg in Dunnwald genannt 5 Wahrend des Truchsessischen Krieges 1583 1588 wurde Dunnwald von Soldaten der kampfenden Parteien am 13 August 1583 geplundert und gebrandschatzt Zur Zeit des Dreissigjahrigen Krieges wurde das Rittergut Haus Haan 1628 zerstort 1635 fiel Dunnwald Hessischen Landsknechten zum Opfer Auch die Koalitionskriege wirkten sich auf das Leben der Bevolkerung von Dunnwald aus Von 1795 bis 1801 lag Dunnwald im Besatzungsgebiet der Franzosen die ebenfalls von 1808 bis 1815 das Gebiet als Teil des Grossherzogtums Berg verwalteten In nach napoleonischer Zeit kam Dunnwald 1816 zur Mairie Burgermeisterei Merheim im Landkreis Mulheim am Rhein dieser bestand noch bis 1932 Zum 1 April 1914 wurde Dunnwald und dessen damaliger Gemeindeteil Hohenhaus als Teil der Burgermeisterei Merheim nach Koln eingemeindet Im Rahmen der Industrialisierung entstand in Manfort nordlich von Dunnwald im Jahre 1869 die Sprengstoff Fabrik Kaiser amp Edelmann in der 1870 bei einer Explosion funfzehn Arbeiter starben Zwei Jahre spater ubernahm die Hamburger Alfred Nobel u Co ab 1876 Dynamit AG DAG die Fabrik und baute sie aus Wegen des benachbarten Bahnstation wurde sie Werk Schlebusch genannt 1878 folgte der Aufbau einer Fabrik die Berliner Blau Salmiak und Soda herstellte Im Jahr 1903 wurde in Dunnwald auf Vorschlag und in einer Sitzung des erst vier Jahre zuvor gegrundeten Dunnwalder Burgervereins eine Freiwillige Feuerwehr gegrundet 6 Diese existiert bis heute nunmehr fest eingebunden in die Strukturen der Feuerwehr Koln und ist fur den Brandschutz sowie die technische Hilfeleistung in den Stadtteilen Dunnwald und Hohenhaus originar zustandig Zum 1 April 1914 wurde Dunnwald und dessen Gemeindeteil Hohenhaus als Teil der Burgermeisterei Merheim nach Koln eingemeindet Im Zuge der Unwetterlage vom 14 Juli 2021 wurden auch Teile von Dunnwald stark uberschwemmt und es kam zu einer Vielzahl an Schaden und Feuerwehreinsatzen 7 8 9 Ursache war einerseits mutmasslich ein unterdimensioniertes Ruckhaltebecken oder jedenfalls ein Abfluss aus dem Becken im Wald bei Diepeschrath 9 Dieses war nach Feststellungen der Stadt Entwasserungsbetriebe StEb gegen 19 Uhr randvoll Gleichzeitig war auch der unterirdische Randkanal stark verfullt Nachdem bereits im Tagesverlauf heftige Niederschlage zu uberschwemmten Kellern und uberlasteten Kanalrohren und einer Vielzahl an Feuerwehreinsatzen in und um Dunnwald gefuhrt hatten kam es am Abend des 14 Juli 2021 zu einer ersten Flutwelle zunachst ins Dunnwalder Waldbad vermutlich aufgrund eines wegen Uberlastung gebrochenens Dammes des Mutzbaches ostlich des Waldbades Etwas spater trat eine zweite Flutwelle mutmasslich aus dem Regenwasserruckhaltebecken HRB aus 10 Der Mutzbach war nach Feststellungen der Feuerwehr vor Ort zwar ebenfalls teils uber die Ufer getreten verlief aber im Wesentlichen in seinem Bett Die Flutwelle bahnte sich ihren Weg durch den Wald uberschwemmte zunachst das Waldbad 11 und flutete Teile des Wildparks und riss dort die Zaune nieder was zu einem Entlaufen einer Vielzahl an Tieren fuhrte Auch wurden Zaune des Arboretums hinter der Siedlung Im Leichterbruch zerstort An der Ostseite des Schwimmbades im Wald wurde eine Brucke uber den Mutzbach aus Holz und Beton zerstort Sodann traf die Flutwelle gegen 21 30 Uhr 12 die Siedlung zwischen der Leuchterstrasse und dem Zeisbuschweg sowie Haus Haan Das Rittergut Haus Haan wurde zeitgleich von aus dem Randkanal hochsteigendem Wasser uberschwemmt Im angrenzenden Ortsteil Hohenhaus kam es ab ca 22 Uhr zu Uberschwemmungen in der Siedlung um den Imbacher Weg und den Steinbucheler Weg Die Aufraumarbeiten zogen sich uber mehrere Wochen 7 12 Kultur BearbeitenUm 1900 begannen Kinder und Jugendliche als Dunnwalder Pengsjonge eine Tradition des Pfingstsingens Dabei geht die Gruppe am Pfingstsamstag von Haus zu Haus und singt Lieder was mit Nahrung oder kleinen Geldbetragen gedankt wird Ab 1931 fuhrte der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Dunnwald die Tradition fort Nach 20 jahriger Pause belebten 1985 einige Mitglieder des Mannerchors des Pfarr Cacilien Vereins die Tradition erneut Zu den in Dunnwald tatigen Vereinen gehoren u a der Dunnwalder Burgerverein von 1899 Pfarr Cacilien Verein an St Hermann Joseph Dunnwalder Turnverein 1905 und der Dunnwalder Sport Club 1929 e V SC Dunnwald Bevolkerungsstatistik BearbeitenStruktur der Bevolkerung von Koln Dunnwald 2021 13 Durchschnittsalter der Bevolkerung 42 7 Jahre Kolner Durchschnitt 41 4 Jahre Auslanderanteil 16 9 Kolner Durchschnitt 19 3 Arbeitslosenquote 11 7 Kolner Durchschnitt 8 6 Sehenswertes Bearbeiten nbsp Ehem Pramonstratenserinnen Kirche St Nikolaus nbsp Ev Tersteegen Kirche Erbaut 1937 38 benannt nach dem Mystiker und Liederdichter Gerhard Tersteegen nbsp Kath Pfarrkirche St Hermann Josef erbaut 1958 nbsp Mutzbach in Dunnwald nbsp Mitternachtsschwimmen im Waldbad Dunnwald 2019 Hauptartikel Liste der Baudenkmaler im Kolner Stadtteil Dunnwald Denkmal Der Weisse Monch Denkmal Grinkenschmied Hochkreuz auf dem alten Teil des Friedhofes Basilika St Nikolaus von 1117 nebst Klosterhof und altem Pfarrhaus Altes Pramonstratenserkloster von 1117 Kath Kirche St Hermann Joseph Evgl Tersteegen Kirche Museumsstellwerk Koln Dunnwald Naturschutzgebiet Am Hornpottweg Landschaftsschutzgebiet Dunnwalder Wald Wohn und Geschaftshaus Am Ritter Nordschule heutige Forderschule Berliner Str Rittergut Haus Haan Wildpark Schiessplatz Dunnwald Hinrichtungsstatte im Nationalsozialismus Umfangreiche Bunkeranlagen am Kalkweg nahe dem Schiessplatz Dunnwald Hugelgraber Grabhugelfelder im Dunnwalder Wald Richtung Schlebusch Bodendenkmal Karnevalsmuseum der Grosse Dunnwalder KG v 1927 e V Fidele Jonge im Hoppeditz Husje Dunnwalder Mauspfad Geburtshaus von Franz Peter Kurten Heimatdichter Kreisverkehr mit Holzkunst Dunnwalder Mauspfad Leuchterstrasse Hornpottsiedlung Ensembeldenkmal Historisches Dunnwalder Waldbad Freibad mit NaherholungsgebietVerkehr BearbeitenAngebunden ist Koln Dunnwald durch die Berliner Strasse die den Stadtteil sudlich mit Hohenhaus und nordlich mit Leverkusen verbindet Eine Anbindung an das Stadtbahnnetz ist durch die Haltestellen Leuchterstrasse sowie Odenthaler Strasse gegeben Es kursieren mehrere Buslinien ab diesen Haltestellen Zudem liegt Koln Dunnwald an der von Guterzugen befahrenen Bahnstrecke Troisdorf Mulheim Speldorf Dort befindet sich das Museumsstellwerk Koln Dunnwald Personlichkeiten BearbeitenLeonhard Goffine deutscher Pramonstratenserpater Karl Voss Bildhauer Franz Peter Kurten Schriftsteller und Volkskundler Peter Baum Kommunalpolitiker Hans Berger Richter und Diplomat Herbert Labusga deutscher Maler und Bildhauer Marc Jan Eumann Politiker SPD StaatssekretarLiteratur BearbeitenJohann Bendel Heimatbuch des Landkreises Mulheim am Rhein Geschichte und Beschreibung Sagen und Erzahlungen Koln Mulheim 1925 Marc Jan Eumann So entscheiden wir uns selbst 150 Jahre Sozialdemokratie in Dunnwald 1864 2014 Vorwarts Berlin 2014 ISBN 978 3 86602 014 6 Burkhard Gehle Die Pramonstratenser in Koln und Dunnwald Gruner Amsterdam 1978 Hans J Hardt Was ist Dunnwald Herausgegeben vom Burgerverein Dunnwald Druckhaus Deutz Koln 1965 Heinz Jurgen Pfeifer Peter Hallerbach Fidele Jonge 70 Jahre Grosse Dunnwalder KG 1927 e V Koln 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Koln Dunnwald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite der Stadt Koln zum Stadtteil DunnwaldEinzelnachweise Bearbeiten a b c J Schneider Die altesten Wege im westlichen Deutschland Ubersichtskarte Dusseldorf 1890 H Kruger Die vorgeschichtlichen Strassen in den Sachsenkriegen Karls des Grossen In Korrespondenzblatt des Gesamtvereins Jahrgang 80 Nr 4 1980 Florian Weber Stadtteil Koln Dunnwald In Kuladig LVR 2018 abgerufen am 14 Januar 2023 Ulrike Hold Die Entwicklung des Territoriums Berg In Geschichtlicher der Rheinlande Nr V 16 Bonn 2008 S 22 Friedrich Pfeiffer Transitzolle 1000 1500 In Geschichtlicher Atlas der Rheinlande Nr VII 10 Koln 2000 S 47 Gerd Wendt Chronik Freiwillige Feuerwehr Koln Dunnwald abgerufen am 19 Januar 2023 a b Marius Ochs Uberschwemmung am Mutzbach hinterlasst Trummerfeld Kolner Stadt Anzeiger 20 Juli 2021 Einsatze 2021 Webseite der Feuerwehr Koln Dunnwald a b Tobias Christ Sorgte ubergelaufenes Becken fur Flut in Koln Dunnwald t online 20 Juli 2021 Ulf Tenholte Jurgen Hein Detlev Tschentscher Thomas Moritz Anlage Zeitablauf 14 07 2021 zum Burberbegehren an die Stadt Koln In Ratsinformationssystem der Stadt Koln Stadt Koln 6 Januar 2023 abgerufen am 17 Juni 2023 Wie das Waldbad Dunnwald den Fluten trotzte Kolnische Rundschau 9 September 2021 a b Die Starkregen Hochwasser Ereignisse vom 14 15 07 2021 Internetseite der Initiative Hochwasserschutz Dunnwald e V Kolner Stadtteilinformationen PDF Stadt Koln Amt fur Stadtentwicklung und Statistik abgerufen am 3 Januar 2023 Kolner Stadtteile im Bezirk Mulheim Buchforst Buchheim Dellbruck Dunnwald Flittard Hohenhaus Holweide Mulheim Stammheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dunnwald Koln amp oldid 237536033