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Der Klosterhof ist Teil einer ehemaligen Klosteranlage im Kolner Stadtteil Dunnwald in Nordrhein Westfalen dem vormaligen Dunnwalder Kloster Eingangstor zum Klosterhof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Sagen und Erzahlungen 2 1 Erzahlung vom Klosterweiher 2 2 Das Gedicht von der Eichelsaat 3 Denkmalschutz 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Teilansicht von der StrassenseiteDie Grundung der Pfarrei ecclesia und des Klosters erfolgte wie ein heute noch erhaltenes Pergament heute zu besichtigen in der Sakristei der Kirche St Nikolaus Dunnwald in Koln Dunnwald belegt in den Jahren 1117 1118 moglicherweise jedoch auch erst 1121 1 Es ist unklar wann der Grundungsakt rechtswirksam wurde daher werden unterschiedliche Jahre hierfur benannt Belegt ist jedoch dass der Kolner Burger Heidenreich ein Institut fur religiose Manner stiftete Dieses wurde vom weltlichen Vogt Adolf II von Berg 2 und dem Kolner Erzbischof Friedrich I von Schwarzenburg mit uppigen Privilegien und Gutern ausgestattet Man kann bei aller Unklarheit hinsichtlich der Details heute jedenfalls sagen dass der Stift und die Pfarrei getrennt waren und dass die ersten Bewohner des Stiftes regulierte Kanoniker moglicherweise Augustiner Chorherren jedoch noch keine Chorherren nach den Gewohnheiten von Premonte waren 3 Aus der Amtszeit Friedrichs I von Schwarzenburg ruhren Belege fur einen Anschluss des Dunnwalder Klosters an das Pramonstratenserstift Steinfeld in der Eifel aber auch fur ein Frauenkloster in Dunnwald in der Tradition von Premontre wobei ein Umzug von Pramonstratenserinnen von Kloster Steinfeld nach Dunnwald fur den Zeitraum zwischen 1138 und 1143 angegeben wird Das Dunnwalder Kloster war jedenfalls ab 1142 pramonstratensisch belegt und dem Kloster Steinfeld in der Eifel unterstellt und verbunden 3 Im Rahmen der Bestrebungen ab dem 13 und 14 Jahrhundert in fast allen mittelalterlichen Orden sich durch direkte Unterstellung unter den Papst der bischoflichen Kontrolle zu entziehen erlangte auch der Generalabt der Pramonstratenser Petrus Hermi im Jahre 1409 von Papst Alexander V auf dem Konzil von Pisa ein weitestgehendes Exemptionsprivileg Die Angehorigen beiderlei Geschlechts des Pramonstratenser Ordens wurden von der Jurisdiktion und dem Visitationsrecht der Bischofe befreit Ab diesem Zeitpunkt musste der in Steinfeld gewahlte Prior von Dunnwald nicht mehr dem Erzbischof von Koln prasentiert werden Die Seelsorger der Pfarrei in Dunnwald mussten jedoch weiterhin wie bisher vom Kolner Erzbischof investiert werden 3 Im 15 Jahrhundert wurde nach einer Plunderung des Klosters durch Soldaten ein Verfall der Klosterdisziplin sowie des Gebaudes feststellbar Die Klausur wurde aufgehoben Guter wurden verpachtet Erst Kaiser Friedrich III brachte wieder Ordnung in das Kloster indem er 1475 den Herzog Wilhelm von Julich Berg beauftragte sich um eine Reform des Klosters zu kummern 1490 wurde das Kloster auf Bestrebungen des Herzogs dann wieder verschlossen und es zogen klausurbereite Nonnen ein Durch weitere Reformen seitens des Priors Robert von Schlebusch und der Meisterin Margareta von Menzingen im Jahre 1491 konnte das Kloster Dunnwald von den direkten Auswirkungen der Reformations Epoche verschont werden 3 4 Im 15 Jahrhundert besass das Kloster uber 4 000 Morgen Acker und Wiesen sowie ausgedehnte Walder Davon lag der Grossteil in unmittelbarer oder naherer Umgebung einige Teile jedoch weit entfernt Dazu zahlte als erste Erwerbung der Hof Zupshoven im Kreis Bergheim Es folgten Walder bei Buchheim Dunnwald und Paffrath die gerodet wurden Sodann erwarb das Kloster 26 Morgen Land bei Rheindorf was dazu fuhrte dass das Kloster sogar Anteil an dem Patronate der Rheindorfer Pfarrkirche erhielt Weiter standen im Besitz des Klosters Hof Wambach an der Wupper der Klosterhof Kurtekotten Leimbach bei Schlebusch Schurhof 277 Morgen Land in Schlebuschrath 270 Morgen Land in Obermendig zudem Besitzungen in Wiesdorf Flittard Mulheim Heumar Poll Bensberg Odenthal Steinbuchel Opladen und besonderes in Koln Das Kloster besass zudem Weinguter in Poll Langel Rheidt Bergheim Bonn Obermendig Rheinbrohl Remagen Niederhammerstein und Unkelbach 5 Das Dunnwalder Kloster das nicht nur das erste Pramonstratenserinnenkloster am Niederrhein war gehorte damit zu den wohlhabendsten Klostern im Gebiet um Koln Nachdem der Klosterhof 1635 durch schwedische Truppen geplundert worden war ging das Kloster 1643 an Monche des Klosters Steinfeld die es in einen Pramonstratenser Chorherrenstift umwandelten das dem 1618 gegrundeten Collegium Norbertinum der Hochschule des Pramonstratenserordens in Koln angeschlossen wurde Der Studienbetrieb des Norbertinums wurde in den Jahren 1684 und 1685 zeitweise sogar komplett nach Dunnwald verlegt um einem Steuerstreit mit der Stadt Koln aus dem Weg zu gehen Im Zuge des Spanischen Erbfolgekrieges wurden 1702 die Klosteranlagen zum Teil zerstort 1803 wurde das Kloster durch den Reichsdeputationshauptschluss Napoleons aufgelost und sakularisiert Der Staat ubernahm das Patronat uber die Kirche Das Klosterinventar wurde versteigert Die Klostergebaude wurden fur 700 000 Francs an das Bankhaus Schaafhausen in Koln veraussert Der grosste Teil der Landwirtschaft wurden verpachtet 5 1856 erwarb der Textilfabrikant Freiherr Friedrich von Diergardt den Klosterhof um ihn als Gut Klosterhof landwirtschaftlich zu nutzen In der Kellerei und im Priorat wurde ebenso wie im Kloster Altenberg zeitweise eine chemische Fabrik spater eine Tuchfabrik angelegt 5 1996 erfolgte die Umnutzung zu einem Gewerbehof Der noch erhaltene Ostflugel dient heute als Wohn und Burohaus 6 7 8 Sagen und Erzahlungen BearbeitenUm das Kloster Dunnwald ranken sich eine Vielzahl an Sagen und Erzahlungen Hier seien nur einige der bekannteren aufgefuhrt Erzahlung vom Klosterweiher Bearbeiten Neben dem Kloster liegt der alte Klosterweiher der fruher den Nonnen die Fische lieferte Gespeist wurde er von dem nahen Mutzbach Da wo heute der Dunnwalder Kommunalweg fruher Stammheimer Weg uber den Mutzbach fuhrt lag eine Stelle im Weiher die allgemein gefurchtet war Sie hiess der deepe Potz Dort soll es sehr tief gewesen sein Ein Schwimmer konnte leicht durch den ganzen Weiher schwimmen kam er aber zum gefahrlichen Putz so zogen die gurgelnden Wasser ihn in die Tiefe Die Erinnerung an den Potz lebte lange in der dunnwalder Bevolkerung Als Manner Ende des 19 Jahrhunderts den Weiher ausschlammten warnte man sie allen ernstes vor der gefahrlichen Stelle 5 Auch heute noch befindet sich eine grosse Senke im Feld kurz vor dem Mutzbach nordlich direkt neben dem Dunnwalder Kommunalweg fruher Stammheimer Weg die sich bei lange anhaltendem Regen zu einem See fullt Der alte Klosterweiher Das Gedicht von der Eichelsaat Bearbeiten Von Dunewald die Monche Das waren schlaue Herrn Des Junkers Land zu Schlebusch Sie hatten s gar zu gern Sie wollten es erstreiten Die Herren hochgelehrt Dass jenes Land vor Zeiten Dem Kloster zugehort Die Richter und die Schoffen Die waren gute Leut Sie hatten s nicht zu eilig In jener alten Zeit Sie furchteten den Orden Sein Zurnen und sein Geld Schon war es Lenz geworden Und noch kein Spruch gefallt Da trat des Streites mude Beim nachsten Morgenrot Der Junker vor die Monche Mit Acht und Bann bedroht Lasst mich noch einmal saen Die Saat mit eigner Hand Lasst sie zur Reife stehen Und Euer sei das Land Von Dunewald die Monche Sie ahnten nicht die List Bewilligten auch gerne Die kurze Galgenfrist Doch dass kein boser Zauber Dazwischenfuhr mit Macht Ward alles hubsch und sauber Gleich zu Papier gebracht Der Junker nun von Schlebusch Das war ein fleiss ger Mann In aller Herrgottsfruhe Hob er zu saen an Als einst mit frommen Singen Die Herren von Dunewald Zum nahen Acker gingen O Gott was sah n sie bald Nicht Roggen Malz und Gerste Herr Schlebusch sich erkor Doch junge Eichen sprossten Zum Lichte rings empor Und mit dem Junker lachte So mancher der s geseh n Schaut ob ihr s konnt erleben Dass die zur Reife stehe n Wo heut dein Fuss mag wandern Am grunen Rhein umher Von Dunwald der Monche Find st Du nicht einen mehr Doch macht ge Eichen laden Zur Waldesruh dich ein Die ihre Gipfle baden Im Fruhlingssonnenschein 9 5 Denkmalschutz BearbeitenDas Gut Klosterhof wurde am 24 Juli 1985 unter der Nummer 3066 in die Liste der Baudenkmaler im Kolner Stadtteil Dunnwald eingetragen Literatur BearbeitenLandschaftsverband Rheinland Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Koln Erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung Koln 2016 S 234 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klosterhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Dunnwald In KuLaDig Kultur Landschaft Digital abgerufen am 22 September 2021 Koln Dunnwald aus ich geh wandern de abgerufen am 22 September 2021Einzelnachweise Bearbeiten Dietrich Lohmann Die Wirtschaftshofe der Pramonstratenser im hohen und spaten Mittelalter In Hasn Patz Hrsg Die Grundherrschaft im spaten Mittelalter Vortrage und Forschungen Band 27 Sigmaringen 1983 S 205 206 Ingrid Ehlers Kisseler Die Kurie und die Reformen des Pramonstratenserordens im hohen und spaten Mittelalter In Irene Crusius Helmut Flachenecker Hrsg Studien zum Pramonstratenserorden Gottingen 2003 S 399 a b c d Reimund Haas Von der Dunnwalder Pfarr und Klostergrundung bis zur Sakularisation 1117 1803 In 900 Jahre Dunnwald Geschichte im Wandel der Zeit 2 Auflage Koln 2017 S 39 41 Leonhard Korth Das Kloster Dunnwald In AHVN Nr 44 1985 S 52 a b c d e Johann Bendel Das Heimatbuch des Landkreises Mulheim 3 Auflage Scribia Verlag Koln 1925 ISBN 3 921232 05 8 S 399 400 Der Ursprung das Dunnwalder Kloster Website der Pfarrkirche St Nikolaus in Koln Dunnwald abgerufen am 22 September 2021 Historie des Klosterhofs aus klosterhof org abgerufen am 22 September 2021 Informationstafel des Dunnwalder Burgervereins von 1899 e V neben dem Eingangstor zum Klosterhof August Brandt Dunnwald Dorf und Kloster von 1643 bis 1803 Hrsg St Sebastianus Schutzenbruderschaft Koln Dunnwald S 59 50 999093 7 031869 Koordinaten 50 59 56 7 N 7 1 54 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Klosterhof Koln Dunnwald amp oldid 231376973