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Die Dunnwalder Grabhugelfelder sind Grabhugelfelder aus dem Zeitraum zwischen 900 bis 400 v Chr und somit der spaten Bronzezeit oder Eisenzeit ab 800 v Chr auch Hallstattzeit bzw im Ubergang zur Latenezeit ab 450 v Chr im Kolner Ortsteil Dunnwald zur Stadtgrenze nach Leverkusen Schlebusch und Bergisch Gladbach hin Lage der Grabhugelfelder Bearbeiten nbsp Lage der Grabhugelfelder im Dunnwalder Wald nbsp Digitales Gelandemodell im Kartenausschnitt mit erkennbaren GrabhugelnIm Wald bei Dunnwald befinden sich in nordlicher Richtung neben der Odenthaler Strasse an der Stadtgrenze zu Leverkusen und Bergisch Gladbach in insgesamt zwei Arealen getrennt vom kleinen Katterbach rund 400 Grabhugel Die Grabhugelfelder liegen oberhalb des Hochwassergebietes des Rheins und auf zwei leichten Erhebungen die durch den Katterbach getrennt werden Angelegt wurden die Grabhugel zwischen ca 900 und 400 v Chr Bereits in der vorchristlichen Zeit und nach heutiger Forschung bereits in keltischer und spater der germanischen Zeit existierte der heutige Mauspfad als Fernhandels und Militarweg an dem Dunnwald damals lag Die Grabhugel liegen ca 500 m Luftlinie vom Mauspfad entfernt Dunnwald lag daruber hinaus am Heerweg Koln Dortmund einer sogenannten Altstrasse oder auch Hellweg Der Heerweg war jedenfalls vom Fruhmittelalter bis in die Neuzeit ein bedeutender Heerweg Pilgerweg eine Handelsstrasse und die wichtigste Durchgangsstrasse im Zentrum des Bergischen Landes Funde deuten darauf hin dass die Route bereits in der Antike bestand Vermutlich kreuzten sich in Dunnwald gleich mehrere Altstrassen bzw liefen teilparallel Der Mauspfad Nord Sud Heerweg Koln Dortmund Sud Nord Ost Heerweg Koln Kassel West Ost wobei die Lage des letzteren heute etwas unklar ist Moglicherweise verlief der Weg sudlicher durch Koln Bruck In der Karte von J Schneider aus dem Jahr 1890 ist jedoch explizit Dunnwald als Ortslage eingetragen Die Grabhugel liegen daher in unmittelbarer Nahe zu einem der zentralen vorzeitlichen Wegeknotenpunkte Geschichte BearbeitenDie waldlose Landschaft von 900 bis 400 v Chr bestand hauptsachlich aus Buschwerk und Heide gelegentlich gab es einzelne Hofe oder kleine Dorfer und nur einzelne Baume Die Landschaft war damals vergleichbar mit der Landschaft z B in der heutigen Toskana Die Menschen im rechtsrheinischen Gebiet mit seinen unfruchtbaren Sandboden lebten hauptsachlich von der Viehzucht und nicht vom Ackerbau im Gegensatz zu den Menschen auf den fruchtbaren Lossboden des linken Ufers Zu den Bestattungspraktiken gehorte es die Toten zu verbrennen und ihre Asche in Keramikgefasse zu geben oft mit einem Becher oder einer kleinen Schale obenauf Die Asche wurde dann mit Sandhugeln bedeckt die unterschiedlich gross waren und manchmal mehrere Urnen enthielten Es gab jedoch nur wenige Grabbeigaben aus Metall nur gelegentlich wurden Metallmesser oder Gewandspangen gefunden 1 Im weiteren Umfeld sind weitere Siedlungsspuren aus der Bronzezeit und Eisenzeit zu finden so z B in nur rund 6 km Luftlinie Entfernung die Wallanlage Alte Burg Erberich eine bronzezeitliche Befestigungs und Siedlungsanlage bei Odenthal 2 Auf der rechten Rheinseite sind etwa 3000 hallstattzeitliche Urnengraber 1 entdeckt worden wobei man davon ausgeht dass es noch mehr waren Diese Graber befinden sich vor allem entlang des Mauspfads der aufgrund seiner erhohten Lage auf der Heideterrasse und des Schutzes vor Uberschwemmungen damals ein wichtiger Reise und Handelsweg war 3 Erstmals schriftlich beschrieben wurden die Graber 1845 danach liess Grundstuckseigentumer Graf von Furstenberg Stammheim die ersten 20 Hugel systematisch offnen und untersuchen die Funde blieben in Privatbesitz In der Bevolkerung war das so genannte Urnenstechen schon im 16 Jahrhundert ein beliebter Volkssport Die Graber wurden geplundert die Urnen landeten dann nicht selten auf dem heimischen Kaminsims Eine unerlaubte Grabung durch Kinder der Volksschule Koln Hohenhaus heutige Schule Am Rosenmaar im Dezember 1956 zerstort durch einen tiefen Graben den grossen Hugel Nr 293 und die mittig sitzende Bestattung Die Hallstattzeitliche Urne konnte jedoch wieder rekonstruiert werden 4 5 1983 wurde im Sudwestteil unweit eines schon 1968 untersuchten Hugels von Kindern hallstattzeitliche Keramik gefunden der Verbleib der Funde ist unklar 1988 wurde weitere Keramik aus dem Dunnwalder Grabhugelfeld geborgen Fundstucke aus dem Bereich sind z B eine 1922 gefundene wohl mittelneolithische Arbeitsaxt aus Kieselschiefer mit konvexen Breitseiten und zylindrischer Bohrung 5 Einige der geborgenen Urnen sind in der Dauerausstellung des Romisch Germanischen Museums und im Rheinischen Landesmuseum Bonn zu sehen Einzelnachweise Bearbeiten a b 1 Artikel im Kolner Stadtanzeiger vom 25 Juni 2017 Die Alte Burg Erberich LVR Amt fur Bodendenkmalpflege 2017 abgerufen am 14 Januar 2023 2 KuLadig Artikel zum Mauspfad RGMK Inv 88 112 1 2 88 113 1 3 a b Fundkatalog Uni Heidelberg Katalog I neolithische Fundstellen im Transekt S 98 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dunnwalder Grabhugelfelder amp oldid 237995232