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Carl Kellner 21 oder 26 Marz 1826 in Hirzenhain 13 Mai 1855 in Wetzlar war ein deutscher Entwickler und Hersteller von Teleskopen und Mikroskopen Er erlangte erste Bekanntheit als Entwickler und Produzent des heute nach ihm benannten Kellner Okulars Seine Gerate wurden nach ganz Deutschland und ins Ausland geliefert und fanden in Wissenschaftskreisen Anerkennung fur ihre Qualitat Das von ihm in Wetzlar gegrundete Optische Institut war die Keimzelle der Wetzlarer optischen Industrie Diese Werkstatt hatte unter Kellner bis zu 12 Mitarbeiter In den knapp sechs Jahren unter seiner Leitung wurden etwa 130 Mikroskope und etwa 100 kleine und grosse Teleskope und Fernrohre produziert Uber mehrere Jahre arbeitete Kellner eng mit seinem Freund Moritz Hensoldt zusammen der einen weiteren Wetzlarer Optikbetrieb grundete Carl Kellner im Jahr 1853 27 jahrig und zwei Jahre vor seinem TodKellner starb im Alter von 29 Jahren 1855 an Lungentuberkulose an der er im Vorjahr erkrankt war Kurz vor seinem Tod wurde ihm die Goldmedaille fur hervorragende gewerbliche Leistungen des preussischen Konigs verliehen Kellner war verheiratet hinterliess aber keine Kinder Nach Kellners Tod wurde der Betrieb von seinem ehemaligen Mitarbeiter Friedrich Belthle 1828 1869 weitergefuhrt Nach dessen Tod 14 Jahre spater wurde er von Ernst Leitz ubernommen und unter dem Namen Leitz zu einem der grossten Mikroskophersteller und Optik Unternehmen der Welt ausgebaut Nach einer Aufspaltung dieses Konzerns heisst die Mikroskopsparte heute Leica Microsystems der Hauptsitz ist nach wie vor in Wetzlar Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 2 1 Das Kellner Okular 2 1 1 Physik 2 1 2 Entwicklung und der Weg zur Veroffentlichung 2 1 3 Inhalt der Veroffentlichung 2 1 4 Aufnahme und weitere Entwicklung 2 2 Fernrohrobjektive 2 3 Unternehmensgrundung in Wetzlar 2 4 Von Fernrohren zu Mikroskopen 2 5 Wirtschaftliche Entwicklung 2 6 Produktion 2 7 Die Qualitat von Kellners Instrumenten 2 8 Das grosse Mikroskop fur von Bischoff 3 Kellners Verwandtschaft und Vermachtnis Die optische Industrie in Wetzlar 4 Ehrungen 5 Rezeption 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Carl Kellner Optiker Deutschland nbsp Giessen nbsp Wetzlar nbsp Braunfels nbsp Hirzenhain nbsp Sonneberg nbsp Hamburg nbsp Marburg nbsp Fulda nbsp Frankfurt am Main nbsp Jena nbsp Coburg nbsp Bamberg nbsp Berlin nbsp Munchen nbsp Stationen im Leben von Carl Kellner 1826 1855 nbsp Andere StadteKellner wurde am 21 oder 26 Marz 1826 in Hirzenhain geboren einem Ort im westlichen Vogelsberg Osthessen der etwa 60 Kilometer sudostlich von seiner spateren Wirkungsstatte Wetzlar liegt Wahrend die meisten Quellen 1 2 3 4 darunter die erste Kellner Biographie von seinem Schwager Julius Hinckel von 1910 5 den 26 angeben wurde 2018 berichtet dass sein Taufeintrag den 21 03 als Geburtsdatum angibt 6 Ein Gedenkstein an seinem Grab gibt ebenfalls den 26 03 an siehe auch Abbildung Dieser Gedenkstein wurde jedoch erst 1926 errichtet und 1949 erneuert Es ist nicht bekannt ob das Geburtsdatum 1926 oder 1949 eingetragen wurde Der Originalgrabstein des Familiengrabs war wohl bei der Auflosung des Friedhofs nach dem Ersten Weltkrieg verloren gegangen so der Bericht von 2018 weiter Carl war das zweite von vier Kindern einem alteren Bruder Eduard 1824 1851 und zwei Schwestern Mathilde und Wilhelmine Seine Mutter war Johanna Elisabeth geborene Rudersdorf 1792 1848 aus Haiger Sein Vater Albert Philipp Kellner nach anderer Quelle Georg Philipp Albrecht Kellner 1 1791 1865 geboren in Bendorf war Huttenverwalter der Buderus schen Eisenhutte in Hirzenhain Dieser verfasste auch ein kaufmannisches Rechenbuch Spater wurde der Vater Verwalter der Oberndorfer Hutte der Furstlich Solms schen Huttengesellschaft bei Braunfels westlich von Wetzlar Carl Kellner verbrachte dort seine Schulzeit und besuchte bis zum 17 Lebensjahr die Lateinschule im benachbarten Braunfels Anschliessend wurde er Lehrling beim Mechaniker nach anderer Quelle Messerschmied Philipp Caspar Sartorius in Giessen der ostlichen Nachbarstadt Wetzlars Ob er parallel dazu mathematischen Unterricht beim Grunder der Giessener Realschule Georg Stein 1810 1884 nahm ist in den Quellen umstritten Dessen Adoptivtochter Maria Werner wurde spater seine Frau 1 2 3 4 Anschliessend ging Kellner nach Hamburg zu A Repsold amp Sohne einem Betrieb der fur seine hochwertigen optischen besonders astronomischen Instrumente bekannt war Die Dauer seines Aufenthalts dort wird unterschiedlich angegeben Wahrend altere Quellen von Mai 1845 bis Ende 1846 5 beziehungsweise von 1845 bis 1846 7 berichten schreiben neuere von vier Monaten 4 oder von 15 April bis 15 August 1846 1 Die Optik liess Repsold von anderen Herstellern zuliefern sie wurde mit eigener Mechanik verbunden Hier lernte Kellner seinen funf Jahre alteren Freund Moritz Hensoldt aus Sonneberg als Kollegen kennen Anschliessend zog Kellner wieder zu seinen Eltern die jetzt in Braunfels wohnten und begann ein Selbststudium der Optik Durch Experimente prufte er Angaben aus der optischen Literatur Sein Bruder Eduard Student der Kameralwissenschaft unterstutzte ihn bei der Einarbeitung in die Integral und Differentialrechnung Kellners Hauptaugenmerk galt astronomischen Fernrohren Er erkannte Moglichkeiten deren spharische Aberration zu verbessern und stellte verkittete Fernrohrobjektive her die den zeitgenossischen zweilinsigen Objektiven von Fraunhofer Herschel und anderen uberlegen waren 1 2 Verkitten bedeutet zwei optische Elemente mit Kitt so zu verbinden dass diese nahtlos also ohne Luftzwischenraum ineinander ubergehen so dass keine Reflexion auftritt Spatestens ab 1847 beschaftigte sich Kellner mit einer wesentlichen Verbesserung der zeitgenossischen Okulare Er schrieb spater uber seine Zeit des Selbstudiums Schon seit vielen Jahren der liebevollen Fursorge meiner guten Eltern eine Stellung verdankend welche mir gestattete so ganz in voller Hingebung einem machtigen inneren Drang folgend mich in glucklicher Zuruckgezogenheit der Optik widmen zu konnen habe ich sowohl alle meine Krafte angestrengt den Geist der Theorie mir zu erstreben als auch durch unzahlige misslungene Versuche mich nicht abschrecken lassen in die geheimen praktischen Kunstgriffe dieses Fachs einzudringen Im Laufe dieser Arbeiten erwuchs mir eine Idee anfangs winzig klein doch bald immer freundlicher mich anlachelnd zeigte sie meinen hoch erfreuten Blicken eine neue Kombination von Glasern welche die beiden schonsten optischen Instrumente das Fernrohr und das Mikroskop auf einen weit hohrenen Grad der Vollkommenheit fuhren als wir bisher besassen Carl Kellner Beginn der Vorrede in Das orthoskopische Ocular 1849 8 7 Wie von ihm erhofft fuhrte die Veroffentlichung einer wissenschaftlichen Schrift uber das von ihm entwickelte Okular im Oktober 1849 zu einer Bekanntheit die es ihm ermoglichte ein erfolgreiches Unternehmen aufzubauen obwohl er keine formale Lehre als Optiker oder Mechaniker abgeschlossen hatte Am Ende seiner Schrift schrieb er An die Manner der Wissenschaft Hochgeehrte Herren Ich wage es bescheiden hervorzuheben dass der Erfolg Ihrer Kampfe gegen die noch verhullten Naturerscheinungen wesentlich abhangig ist von den materiellen Waffen die Sie fuhren von den Instrumenten womit Sie beobachten Auch mich drangt es meine schwachen Krafte zu betheiligen an Ihrem ruhmvollen Kampfe wenn auch nicht direct doch indirect Meine ganze Kraft habe ich schon Jahre lang angestrengt fahig zu werden der Wissenschaft durch Herstellung optischer Instrumente zu dienen Ich biete Ihnen hochgeehrte Herren hiermit meine Krafte an Die Anforderungen welche das Interesse der wissenschaft stellt sind mir bekannt doch ich furchte mich nicht denn ein befahigter Freund steht mir thatkrafitg zur Seite und ich erwahne mit Stolz dass derselbe entschlossen ist die in das Gebiet der Mechanik fallenden Arbeiten der optischen Instrumente mir vorerst auszufuhren und ich somit in der schonen Lage bin ungestort der reinen Optik leben zu konnen Carl Kellner Das orthoskopische Ocular 1849 S 45 f 8 Der genannte Freund ist Moritz Hensoldt der viele mechanische Arbeiten fur ihn ausfuhrte nbsp Grabmal von Karl Kellner im Rosengartchen von WetzlarAm 27 Dezember 1852 heiratete Kellner die Adoptivtochter seines ehemaligen Lehrers Stein Maria Werner 1830 1881 3 Die beiden hatten nur ein Kind einen Sohn geboren am 13 April 1854 der aber nur einen Tag uberlebte Zu dieser Zeit war Kellner bereits an Lungentuberkulose erkrankt Eine Kur blieb ohne Erfolg Anfang 1855 erlebte er noch die Verleihung der vom preussischen Konig gestifteten Goldmedaille fur hervorragende gewerbliche Leistungen Im Alter von 29 Jahren verstarb er am 13 Mai 1855 1 2 4 Er wurde auf dem heute aufgelassenen historischen Friedhof genannt Rosengartchen beigesetzt Sein Grabmal ist durch einen Gedenkstein markiert Wirken BearbeitenDas Kellner Okular Bearbeiten Die bekannteste optische Neuentwicklung Kellners ist das Okular das er fur Fernrohre und Mikroskope entwickelte und das spater als Kellner Okular nach ihm benannt wurde Kellners Okular im Vergleich nbsp Zeichnung aus Kellners Veroffentlichung Strahlengang im Huygens Okular mit der verursachten Wolbung des Bildes Die Strahlen kommen von links vom Objektiv durch die Feldlinse 1 um das Zwischenbild a b zu bilden Dieses wird durch die Feldlinse gewolbt Strahlen die von einem Punkt am Rand des Gesichtsfeldes kommen vereinigen sich fruher zu einem Punkt im Zwischenbild oben dargestellt als solche in der Mitte Die Augenlinse 2 ist nicht in der Lage die Wolbung auszugleichen Hinter dem Okular also rechts folgt das Auge nbsp Schema eines Ramsden Okulars Das Zwischenbild doppelte senkrechte Linie ist vor der Feldlinse nbsp Kellner Okular Nach dem Zwischenbild kommt die bikonvexe Feldlinse und rechts das achromatische Linsenpaar als Augenlinse Physik Bearbeiten Astronomische Fernrohre und typische sogenannte zusammengesetzte Lichtmikroskope haben eine zweistufige Bilderzeugung Das Objektiv erzeugt ein vergrossertes Zwischenbild welches durch das Okular ein zweites Mal vergrossert wird Okulare die in zeitgenossischen Fernrohren oder Mikroskopen verwendet wurden erzeugten gewolbte Bilder das heisst bei einem flachen Praparat konnte entweder die Mitte oder der Rand scharf gestellt werden aber nicht beides gleichzeitig Diese Bildfeldwolbung konnte mit dem Kellner schen Okular stark vermindert werden so dass dem Betrachter ein auch bei grossem Gesichtsfeld durchgehend ebenes unverzerrtes Bild zur Verfugung stand Kellner nannte seine Entwicklung daher orthoskopisches also richtig sehendes Okular 8 Okulare bestanden zu Kellners Zeit aus zwei einzelnen Linsen der Augenlinse und der Feldlinse Sie waren entweder als Huygens Okular bei Kellner astronomischen Doppelocular erster Klasse oder als Ramsden Okular bei Kellner Doppelocular zweiter Klasse ausgefuhrt siehe auch Abbildungen Kellner schuf einen neuen Typ der als aus dem Ramsden Okular abgeleitet angesehen wird 9 da sich bei beiden das Zwischenbild vor der ersten Linse befindet wahrend es beim Huygens Okular zwischen den beiden Linsen entsteht Kellner ersetzte die einzelne Augenlinse des Ramsden Okulars durch ein Linsenpaar mit geringeren Farbfehlern einen Achromaten so dass insgesamt drei Linsen verwendet wurden Die Feldlinse war eine bikonvexe Sammellinse in deren Brennweite sich das Augenlinsenpaar befand 2 8 Heute wird eine andere Konstruktion als orthoskopisches Okular bezeichnet die ein Glied aus drei Einzellinsen enthalt und von Ernst Abbe 1840 1905 entwickelt wurde 9 10 Entwicklung und der Weg zur Veroffentlichung Bearbeiten Der alteste Hinweis auf Kellners Neuentwicklung wurde in einem Brief von ihm vom 1 Dezember 1847 gefunden Im Herbst 1848 entschloss er sich seine Ergebnisse in einem selbstandigen Werk zu veroffentlichen also nicht als Zeitschriftenbeitrag Er wollte durch diese Veroffentlichung einen guten Ruf erwerben der ihm die Geschafte erleichtern sollte Im Marz 1849 schrieb er deswegen an den Verleger Vieweg in Braunschweig dieser schlug jedoch zunachst einen Zeitschriftenbeitrag vor bevor er doch einwilligte vermutlich nachdem Justus von Liebig zu dieser Zeit Inhaber des Lehrstuhls fur Chemie an der nahen Universitat Giessen sich fur Kellner eingesetzt hatte Vieweg schlug Kellner sogar einen Umzug des Betriebs nach Braunschweig vor den dieser jedoch aus wirtschaftlichen Grunden fur nicht moglich hielt Ausserdem schlug er Kellner vor statt wie bisher das Fernrohr zukunftig den Mikroskopbau in den Vordergrund zu stellen Anfang 1849 bat Kellner Hensoldt nach Wetzlar umzuziehen auch weil er eine vorzugliche Handschrift habe um die Reinschrift des Manuskripts zu erstellen Hensoldt kam Anfang Juli am 18 des Monats war das Manuskript druckfertig und wurde zum Verlag gesandt 2 4 Ende Oktober erschien Das orthoskopische Ocular eine neu erfundene achromatische Linsenkombination welche dem astronomischen Fernrohr mit Einschluss des dialytischen Rohrs und dem Mikroskop bei einem sehr grossen Gesichtsfeld ein vollkommen ungekrummtes perspektivisch richtiges seiner ganzen Ausdehnung nach scharfes Bild ertheilt so wie auch den blauen Rand des Gesichtsraumes aufhebt 8 Kellner bezeichnet sich selbst als Optiker zu Wetzlar Hensoldt Mechaniker steuerte einen Anhang Zur Kenntnis der genauen Prufung der Libellen oder Niveau s bei 2 Inhalt der Veroffentlichung Bearbeiten nbsp Titelblatt des orthoskopischen Oculars 8 Inhaltsverzeichnis des orthoskopischen Oculars von Carl Kellner Vorrede S VEinleitung S 1I Das Ocular S 8Mangel des astronomischen Doppeloculars erster Klasse S 9a Das krumme Bild S 9b Die Perspective der Bilder S 11c Coincidenz des Strahlenkegels in der Achse dieses Oculars S 12d Der blaue Rand des Gesichtsfeldes S 14Nachtheile des Doppeloculars zweiter Klasse S 15Beugungs Erscheinungen beim Sehen durch Oculare uberhaupt S 16Das orthoskopische Ocular S 18II Das Objectiv S 21a Der altere Achromat oder das gewohnliche achromatische Objectiv S 21b Der neuere Achromat oder das dialytische Objektiv S 31Nothwendig zu berucksichtigende Umstande beim Gebrauch optischer Instrumente S 34An die Manner der Wissenschaft S 45Preis Verzeichnis S 48Anhang Ueber die Kenntniss und Prufung der Libellen von M Hensoldt Mechaniker S 51Das knapp 70 seitige Heftchen 11 beginnt mit einer zweiseitigen Vorrede siehe auch Zitat oben in der Kellner seinen Eltern und seinem Freund Moritz Hensoldt dankt und in blumigen Worten seinen Drang beschreibt zum Fortschritt der Wissenschaften beizutragen Es folgt eine siebenseitige Einleitung uber Vorzuge und Geschichte der Optik besonders Entwicklungen der vorigen Jahrzehnte bevor der Hauptteil mit einer Abhandlung uber Okulare und deren Mangel beginnt Ausfuhrlich geht er auf Probleme des astronomischen Oculars erster Klasse ein nach heutigem Sprachgebrauch das Huygens Okular Er bespricht unter anderen Das krumme Bild Bildfeldwolbung und die daraus resultierende Verzerrung des Bildes am Rand des Gesichtsfeldes Die anschliessende Besprechung der Fehler des Doppeloculars zweiter Klasse von Ramsden entwickelt und von Fraunhofer bedeutend verbessert ist wesentlich kurzer jedoch schreibt Kellner Dieses Ocular bleibt im Allgemeinen an guten Eigenschaften noch weit hinter dem Doppelocular erster Klasse zuruck und das die Mangel vorliegenden Oculars der Hauptsache nach dieselben sind als die des vorigen Nach einer Besprechung der Beugungserscheinungen kommt er schliesslich zum von ihm entwickelten orthoskopischen heute Kellner Okular genannt Dort beschreibt er ausfuhrlich die Vorteile die sich fur den Anwender ergeben aber nicht wie das Okular konkret gebaut war So war der Text fur den Anwender von Interesse ohne Geschaftsgeheimnisse zu verraten die Konkurrenten hilfreich gewesen waren 1 Dieser Teil beginnt Es wird gewiss keiner meiner geehrten Leser die Erwartung hegen dass ich hier meine Erfindung rucksichtslos preisgebend mich auf eine Zergliederung der Einrichtung dieses Oculars und Entwicklung der Grundprincipien auf welche der gute Erfolg sich grundet einlassen werde sondern es mir vielmehr gern verzeihen wenn ich nur das berichte was das neue Ocular leistet Carl Kellner Das orthoskopische Ocular 1849 S 18 8 Dann geht er aber doch begrenzt auf die Konstruktion ein denn es plagt ihn die Sorge der Leser konnte meinen dass das Okular aus vielen einzeln stehenden Linsen bestehen wurde Dies hatte zur Folge dass an jeder Luft Glas Grenzflache Reflexion auftritt wodurch die Helligkeit des Bildes stark nachlassen konnte Daher bemerkt er dass mein Ocular obwohl aus drei Glaslinsen bestehen doch nur vier spiegelnde Flachen hat also durch keine derartigen Missstande verdunkelt wird Carl Kellner ebenda Dem kundigen Leser erschliesst sich dadurch dass zwei der Linsen miteinander verkittet sein mussen um diese Bedingung zu erfullen jedoch nicht ob es sich um die Augenlinse die es tatsachlich war oder die Feldlinse auch Kollektivlinse genannt handelte So nahm P Harting 1866 falschlicherweise an Nach Kellner Das orthoskopische Ocular eine neu erfundene achromatische Linsencombination u s w Braunschweig 1849 besteht das unterste Glas seines Oculares d h also das biconvexe Collectivglas aus zwei unter einander verbundenen Linsen 12 Nach ausfuhrlicher Besprechung der Vorteile des neuen Okulars in Listenform mit neun Punkten beendet Kellner den Abschnitt uber sein Okular Schliesslich halte ich mich fur berechtigt hier bemerken zu durfen dass ich durch umfassende grundliche Rechnungen und vielfach abgeanderte Versuche die Materie dieses Gegenstandes erschopft und meinem Ocular das Maximum seiner Tugenden gegeben zu haben glaube welche aus den sich mannigfach kreuzenden Bedingungen der Theorie und Praxis gervorragen konnen es sei denn dass durch neue Entdeckungen im Gebiete der Phyisik oder durch die Leistungen der Glasschmelzer der gegenwartige Standpunkt des Optikers verruckt werde Carl Kellner ebenda S 20 21 Es folgt eine etwa eben so lange Abhandlung uber Objektive deren Aufbau und Bau sowie mogliche Tests zur Qualitat Dieser Abschnitt hat keinen direkten Bezug zu Kellners Okular er zeigt aber die Sachkenntnis des Autors Abschliessend folgt ein Kapitel uber den Gebrauch optischer Instrumente gedacht um dem Unkundigen den Weg zu zeigen auf welchem er seine Krafte ubend zur Kenntniss der vorteilhaftesten Anwendung und naheren Bekanntschaft mir der Behandlungsart genannter Instrumente fortschreiten kann Kellner schliesst mit dem oben bereits teilweise zitierten Appell an die Manner der Wissenschaft der mit folgendem Absatz endet Vertrauensvoll eroffne ich hiermit mein Geschaft hoffend dass die Worte womit mein Freund und ich uns oft gegenseitig trosteten und aufmunterten eine allgemeine Anerkennung werde unsere jahrelangen Muhen lohnen nicht ganz inhaltlos gewesen sein mogen Carl Kellner ebenda S 47 Passend zur Geschaftseroffnung schliesst sich eine Preistabelle fur Okulare Fernrohrobjektive und ganze Fernrohre an und eine Bestellanleitung bevor der Anhang von Moritz Hensoldt beginnt Aufnahme und weitere Entwicklung Bearbeiten nbsp Modernes Kellner OkularKellners Okulare fanden in Fachkreisen schnell Anerkennung Beispielsweise lobte Carl Friedrich Gauss ein Kellner sches Okular in einem Brief Das Okular vergrossert an das Merz sche Fernrohr angebracht 96mal und steht daher in dieser Beziehung ganz einem vorhandenen Merz schen Okulare gleich In Deutlichkeit und Farblosigkeit des Bildes habe ich keine entscheidende Ungleichheit bemerken konnen Aber Ihr Okular hat ein Gesichtsfeld von 27 36 Durchmesser das Merz sche nur 18 25 Es ist mithin die Flache des Gesichtsfeldes bei Ihrem Okular mehr als doppelt so gross als unter gleicher Vergrosserung bei dem Merz schen Die Deutlichkeit des Sehens ist bei Ihrem Okular bis zum Rande des Gesichtsfeldes wenn nicht ganz so doch gewiss fast ganz gleich gut Ich wunsche dasselbe fur die Sternwarte zu behalten Carl Friedrich Gauss Brief an Carl Kellner 13 Optik Lehrbucher aus dem 20 und 21 Jahrhundert schreiben dass Kellner Okulare typischerweise in Fernglasern oder bestimmten Teleskopen und niedrig vergrossernden Mikroskopen aber selten in Mikroskopen ublicher Bauweise verwendet werden 14 15 10 Kellner Okulare gehorten bis in die zweite Halfte des 20 Jahrhunderts zur Grundausrustung vieler Hobby Astronomen da sie bei akzeptabler Abbildungsleistung vergleichsweise kostengunstig waren Weiterhin fanden Kellner Okulare oft Anwendung in Prismenfeldstechern 16 Auch im 20 und 21 Jahrhundert fanden und finden Kellner Okulare in der Mikroskopie noch Anwendung als Messokular 1 17 Entsprechend wird es auch in neueren Lehrbuchern noch behandelt 10 18 19 Fernrohrobjektive Bearbeiten Kellner war anfanglich eher Teleskopen als Mikroskopen zugeneigt Sein Okular konnte an beiden eingesetzt werden Parallel zu seinen Arbeiten zum Okular beschaftige er sich auch mit Verbesserungen von Fernrohrobjektiven Durch Rechnungen und Experimente gelang es ihm die spharische und chromatische Aberration zu vermindern Sein Objektiv mit verkitteten verklebten Linsen erlaubte deutlich hohere Vergrosserungen als vergleichbare achromatische Teleskope Zusammen mit seinem Okular konnte ein vergrossertes Gesichtsfeld beobachtet werden Die Anregung Objektivlinsen zu verkitten kam ursprunglich von Hensoldt Um mehrere Fernrohre herzustellen fehlte im zunachst eine geeignete Menge optischen Glases daher bat er Hensoldt 1847 auf seinem Weg von Hamburg ins heimatliche Sonneberg bei Friedrich Korner 1778 1847 in Jena Kron und Flintglas fur ihn einzukaufen Kellner hatte seine Teleskopobjektive gerne ausschliesslich nach Berechnungen hergestellt Dies war ihm jedoch noch nicht moglich Auch Ausprobieren nach Versuch und Irrtum bei optischen Elementen probeln genannt war in diesem Fall erforderlich 1 Unternehmensgrundung in Wetzlar Bearbeiten Kellners Mikroskop Nr 79 nbsp Komplettansicht das zweite Objektiv daneben nbsp Detailansicht mit Lochblendenrevolver und Spiegel nbsp Auseinandergebaut in der Schatulle nbsp C Kellner in Wetzlar N 79 Kellners kleines Stativ Dieses 79 Mikroskop aus der Werkstatt wurde 1854 gebaut und gemass den Geschaftsbuchern am 3 Juli 1854 an Prof Dr Wernher in Giessen versandt Vermutlich Adolph Wernher Es kostete 50 Taler und 10 Silbergroschen Kellner und Hensoldt beschlossen bereits in ihrer gemeinsamen Hamburger Zeit zusammen ein Unternehmen zu grunden Wahrend Kellner sich im Elternhaus weiterbildete blieb Hensoldt zunachst bei Repsold Aus ihrem Briefwechsel geht hervor dass sie Frankfurt am Main und Mainz als Standort erwogen Der Erwerb der fur die Ansiedlung erforderlichen Burgerrechte war ihnen jedoch zu teuer Schliesslich wurde Hensoldts Heimatstadt Sonneberg gewahlt Diese liegt heute im Suden von Thuringen an der Grenze zu Bayern und nahe dem frankischen Coburg 2 Im Fruhjahr 1848 zog Kellner nach Sonneberg nach nur kurzem Aufenthalt war er aber Anfang Juli des Jahres schon in Wetzlar wohnhaft Hier war seine Schwester Mathilde mit einem ortsansassigen wohlhabenden Kaufmann und Porzellanhandler verheiratet Johann Hinckel 1814 1874 der Kellner finanziell unterstutzte Kellner ubernahm das Haus zweier nach Amerika auswandernder Klaviermacher Diese nahmen ein Kellner sches Fernrohr mit in die USA Ein Freund der beiden war so angetan dass er ebenfalls ein solches Gerat bei Kellner in Auftrag gab Anfangs war Kellner der einzige Mitarbeiter seiner Werkstatt Die Zusammenarbeit mit Hensoldt ging zunachst weiter indem Kellner Linsenkombinationen nach Sonneberg schickte wahrend Hensoldt mechanische Arbeiten fur Kellner ausfuhrte Kellners Mutter verstarb nach langer schwerer Lungenkrankheit am 2 Dezember 1848 2 4 20 1 Bereits im Fruhsommer 1849 kurz vor einem mehrmonatigen Aufenthalts Hensoldts in Wetzlar ab 1 Juli bezog Kellner eine grossere Werkstatt im ehemaligen reformierten Pfarrhaus an der Jacksburg das er fur 45 Taler jahrlich mietete Die eigentliche Geschaftsgrundung des Optischen Instituts erfolgte um den 15 Juli 1849 Hensoldts Anwesenheit war wohl erforderlich da dieser im Gegensatz zu Kellner eine abgeschlossene Ausbildung hatte Kellner war jedoch alleiniger Inhaber Er hoffte auf Bekanntheit und geschaftlichen Erfolg durch die Veroffentlichung zu seinem Okular im selben Herbst aber Planungen waren auf Grund der politischen Umwalzungen schwierig und Kellner und Hensoldt nahmen sich vor im Falle grosserer Probleme nach Amerika auszuwandern Anfangs gefiel es Hensoldt in Wetzlar doch am 25 November zog er zuruck nach Sonneberg Es gab mangels Auftragen wenig zu tun Der Betrieb konnte wohl nur durch Unterstutzung des Schwagers bestehen Offizieller Name war daher bis 1852 Optisches Institut Johannes Hinckel erst danach tauchte Kellner im Geschaftsnamen auf Kellners Vater ab Herbst 1849 im Ruhestand zog mit der jungeren Tochter Wilhelmine nach Wetzlar wohnte ebenfalls im ehemaligen Pfarrhaus und erledigte dem Sohn die Buchhaltung 2 4 1 Hensoldt und Kellner blieben freundschaftlich verbunden In Briefen an Hensoldt schildert Kellner dass Bestellungen von Mikroskopen stark zunahmen wahrend astronomische Fernrohre kaum gefragt waren In den erhaltenen Unterlagen Kellners ist die erste Lieferung eines Mykroskop Oculars am 22 Dezember 1849 vermerkt es ging an den Bremer Apotheker und Naturforscher Georg Christian Kindt der schon im Januar 1850 ein weiteres erhielt 2 Von Fernrohren zu Mikroskopen Bearbeiten Im Briefverkehr mit dem Verleger Vieweg vor der Veroffentlichung zu seiner Okular Schrift schlug dieser Kellner vor auch Mikroskope anzubieten Kellner schrieb noch am 13 Juni 1849 dass sein Hauptaugenmerk zunachst auf Fernrohre gerichtet sei Auch wenn er die Theorie des Mikroskops vollstandig kenne fehle es ihm doch an praktischer Erfahrung Kellner bemuhte sich jedoch rasch diese Lucke zu schliessen Schon am 24 November des Jahres schrieb er an Vieweg Meine Methode des Schleifens hat sich auch zu meiner innigsten Freude bei den Mikroskop Objektiven in hohem Grade bewahrt Ich kann nun mit ruhigem Gewissen behaupten diesen delikaten Teil des Mikroskops in eben der Vollkommenheit auszufuhren wie dies Plossl Schick Oberhauser und Chevalier tun in dem anderen nicht minder wichtigen Teil des Mikroskops kann ich dagegen durch meine orthoskopischen Okulare die Leistungen genannter Kunstler noch bei weitem uberbieten In Erwagung nun dass das Mikroskop bei dem jetzigen Standpunkt der Wissenschaften eine so uberaus wichtige Rolle spielt in Erwagung dass das Interesse fur die Astronomie langst seinen Culminationspunkt erreicht in Erwagung alles dessen mochte ich die Aufgabe unserer Zeit groblichst verkennen wenn ich meine Krafte vorzugsweise dem Fernrohr zuwenden wollte Carl Kellner Brief an Vieweg vom 24 November 1849 21 Kellner hatte sich bereits in seiner Braunfelser Zeit mit Mikroskopobjektiven beschaftigt musste diese Arbeiten aber aufgeben da ihm kein geeignetes Mikroskopgestell fur die die Entwicklung zur Verfugung stand Ausgangspunkt seiner neuen Arbeiten war ein selbstentwickeltes Fernrohrobjektiv bei dem er die Brennweite verkurzte und die Offnung vergrosserte Seine Objektive mit mittlerer Vergrosserung hatten eine zweifach verkittete Frontlinse und dahinter zwei Linsenpaare Jedes der drei Teile war in sich achromatisch die spharische Aberration wurde weitgehend in den hinteren Teilen korrigiert Diese Objektive gehorten mit zu den besten die unter den Bedingungen der Zeit hergestellt werden konnten Die hochste erzielbare numerische Apertur lag bei 0 60 Heutige Standard 40x Objektive haben eine numerische Apertur von 0 65 1 Die erste Lieferung eines Mikroskops aus dem Optischen Institut ist im Lieferbuch am 9 Mai 1851 vermerkt Dieses ging an einen Pfarrer Duby nach Genf es wurde aber spater zuruckgesandt und wohl im April 1852 an den Botaniker Gottlob Ludwig Rabenhorst in Dresden weiterverkauft 2 4 Wirtschaftliche Entwicklung Bearbeiten nbsp Der Zellforscher Schleiden einer der Empfanger eines Kellner schen MikroskopsZahlreiche Professoren der nahen Universitat Giessen sind in Kellners Lieferbuchern aufgefuhrt Von dieser Nahe profitierte Kellner auch durch Anregungen aus der Praxis Wahrend die feinmechanische Ausstattung seiner Mikroskope und Fernrohre im Vergleich zu franzosischen oder englischen Konkurrenten einfach ausfiel gehorte die Gute der Optik zu den besten Die Gerate legten daher auch weitere Wege zuruck so zu Matthias Jacob Schleiden nach Jena zu Albert von Koelliker in Wurzburg zu Justus von Liebig der von Giessen nach Munchen wechselte und nach Tubingen zu Hugo von Mohl 2 Ein besonderer Forderer der Werkstatt war Theodor von Bischoff zu dieser Zeit Professor fur Anatomie und Physiologie an der Universitat Giessen In Kellners Lieferbuchern sind sieben Mikroskope dokumentiert die an von Bischoff gingen Bestellungen von weiteren Giessener Professoren sind wohl auch seiner Fursprache zu verdanken Des Weiteren waren unter anderem acht Marburger und sechs Wurzburger Wissenschaftler Kellners Kunden unter den letzteren auch Albert von Koelliker Franz von Leydig und Rudolf Virchow 4 Die Werkstatt war ab Herbst 1850 voll ausgelastet ihre Produkte konnten sich gegen andere fuhrende Mikroskophersteller der Zeit wie Simon Plossl in Wien Friedrich Wilhelm Schiek in Berlin Georg Oberhauser und Charles Chevalier in Paris behaupten Carl Zeiss hatte zwar 1846 schon seine Werkstatt in Jena eroffnet fertigte aber erst ab 1857 zusammengesetzte Mikroskope Von Anfang an hatte Kellner auch wegen Werkstatterweiterungen und Personalkosten haufig finanzielle Probleme aus denen ihm mehrfach sein Schwager Johann Hinckel half Ein Autor schreibt dass die Hauptursache der Finanzprobleme die Verschwendungssucht von Kellners Ehefrau gewesen sei 1 ohne jedoch anzugeben worauf sich diese Annahme stutzt Kellner versuchte 1850 und 1851 Hensoldt in Briefen wiederholt zu einem weiteren Umzug nach Wetzlar zu bringen Schliesslich kam dieser vom 27 Juni 1851 bis zum 12 Juni 1852 fur fast ein weiteres Jahr um dann wieder nach Sonneberg zuruckzukehren Hensoldts Urenkelin Christine Belz Hensoldt und ihr Mitautor vermuten als Grund fur die Ruckkehr dass er sich zunehmend in die Ecke des reinen Mechanikers gedrangt fuhlte was er nicht war und auch nicht sein wollte Kellner dagegen wollte sich auf die Optik konzentrieren Nach einigen weiteren Briefen scheint der Kontakt zu erloschen moglicherweise weil sich Hensoldt entschloss selbst Mikroskope zu bauen 2 4 1 Produktion Bearbeiten In den sechs Jahren vor seinem Tod stellte Kellners Werkstatt etwa 130 Mikroskope her die auch nach Osterreich Holland England Schweden und Norwegen geliefert wurden sowie mindestens 5 grosse astronomische Teleskope und etliche kleine Fernrohre Kellner hatte bis zu zwolf Gehilfen und Lehrlinge 22 3 Die genaue Zahl der produzierten Geratschaften weicht bei verschiedenen Autoren voneinander ab obwohl sich alle auf Kellners Lieferbucher beziehen Nach Berg wurden 1852 28 Mikroskope geliefert 1853 schon 39 1854 dann 50 wahrend 1855 die Zahl auf 44 zuruckging 2 Nach Belz Hensoldt ergibt sich die folgende Tabelle und Grafik 4 Jahr Okulare Fernrohre Mikroskope1850 20 2 1851 22 33 31852 8 36 271853 4 15 361854 13 1 421855 10 34Die Darstellung von Grafiken ist aktuell auf Grund eines Sicherheitsproblems deaktiviert Neben Einzelstucken die an spezielle Kundenanforderungen angepasst waren wurden bei Mikroskopen auch Baureihen angeboten Von Mikroskopen verfertige ich 3 Gattungen Die kleinere Art kostet 50 Thaler hat zwei Systeme und zwei Oculare und die Vergrosserunen 90 180 360 720 Die mittlere Art kostet 75 Thaler hat zwei Systeme und drei Oculare und die Vergrosserungen 90 180 360 720 u 1000 Das Stativ erlaubt die schrage Beleuchtung und die grobe Einstellung geschieht durch Trieb anstatt mittelst der Federhulse Die grosser Art kostet 120 Thaler hat drei Systeme und vier Oculare Die starkste Vergrosserung ist 1200 Das Stativ ist sehr solid von Metall und hat am Ocularende des Tubus einen abnehmbaren Schraubenmikrometer Eine etwaige Bestellung auf ein Instrument der kleineren Art wurde ich erst in 5 bis 6 Monaten auf ein solches der mittleren Art in 6 7 und auf eines der grosseren Gattung erst in 9 Monaten zu effectuiren im Stande sein Carl Kellner Brief an Carl August von Steinheil in Munchen vom 5 Oktober 1853 23 System oder Linsensystem war im 19 Jahrhundert eine Bezeichnung fur Objektive die aus mehreren Linsen zusammengesetzt sind und die angegebenen Vergrosserungen sind die Gesamtvergrosserungen von Okular und Objektiv zusammen Noch bis in das 20 Jahrhundert war es ublich dass zur Veranderung der Vergrosserung nicht nur das Objektiv sondern auch das Okular gewechselt wurde Bei Vergleichen mit heutigen Mikroskopen ist zu berucksichtigen dass Kellner ausschliesslich Trockenobjektive herstellte also solche die ohne Immersionsflussigkeit verwendet wurden Heutige Trockenobjektive haben in der Regel eine Vergrosserung von 40 fach oder weniger so dass in Kombination mit einem typischen 10 fach vergrossernden Okular eine Gesamtvergrosserung von 400 fach erreicht wird Bei optimaler Beleuchtung mit Kondensor kann mit den besten Trockenobjektiven numerische Apertur 0 95 heute eine Auflosung von knapp 300 Nanometern erreicht werden Von den 108 bis Jahresende 1854 ausgelieferten Mikroskopen gehorten 22 zur mittleren und zwei zur grosseren Art 4 Die Zusammensetzung Position und Form der optischen Elemente in Kellners Instrumenten wurde von ihm vorab auf wissenschaftlicher Grundlage berechnet um die chromatische Aberration und die spharische Aberration zu minimieren Sein Geselle und Nachfolger Belthle beschrieb dass Kellner nach genauer Ermittlung der Brechungs und Zerstreuungsverhaltnisse die Radien fur die erste Annaherung seiner ersten Objective nach der gewohnlichen Form genau ausrechnete u diese ausgerechneten Radien in der Praxis auch genau ausfuhrte u den noch vorhandenen Rest sowohl der chromatischen als spharischen Aberration durch Correktur beseitigte 4 Die Qualitat von Kellners Instrumenten Bearbeiten In den wenigen Jahren zwischen der Geschaftseroffnung am 15 Juli 1849 und dem Beginn seiner Krankheit 1854 die am 13 Mai 1855 mit seinem Tod endete gelang es Kellner sich in der Spitzenriege der Hersteller optischer Gerate zu etablieren Dies lasst sich zum einen indirekt schliessen aus der Liste der namhaften Kunden von denen oben einige genannt sind Zum anderen wird es auch in zeitgenossischer Literatur erwahnt Pieter Harting der 1859 ein viele hundert Seiten umfassendes Lehrbuch uber Mikroskopie verfasste beschrieb darin auch Instrumente der wichtigsten Hersteller Hier ist der Bericht uber Kellner aus der zweiten Auflage von 1866 zitiert der sich sprachlich leicht abweichend auch in der ersten Auflage findet Seit 1849 erwarb sich Carl Kellner in Wetzlar als Mikroskopverfertiger einen Namen Ich habe drei seiner kleineren Mikroskope zu sehen bekommen die in optischer Beziehung Vorzugliches leisten nur haben sie zu wenig Wechsel in der Vergrosserung weil nur ein Objectiv und zwei Oculare dazu gehoren Das Objectiv des einen genauer von mir untersuchten bestand aus zwei achromatischen Doppellinsen und hatte eine Brennweite von 7 9 Millimeter Die Aberrationen zumal die spharische waren so vollkommen verbessert dass sich weit starkere Oculare damit verbinden liessen als es gewohnlich zu geschehen pflegt Bei Benutzung der namlichen Probeobjecte schien es im optischen Vermogen einem Oberhauser schen Linsensysteme von 3 22 Millimeter und einem Nachet schen Systeme von 4 8 Millimeter Brennweite gleich zu kommen es stand in dieser Beziehung nur dem Amici schen Systeme von 8 7 Millimeter Brennweite nach Die Kellner schen Mikroskope zeichnen sich besonders durch das grosse und ebene Gesichtsfeld aus Ungeachtet dieser grossen Ausdehnung ist es aber fast frei von Krummung Pieter Harting Das Mikroskop Theorie Gebrauch Geschichte und gegenwartiger Zustand desselben 1866 24 Das Mikroskop und seine Anwendung von Leopold Dippel erschien 1867 also zwolf Jahre nach Kellners Tod daher werden dort nur die Mikroskope des Nachfolgers Belthle besprochen Der Abschnitt beginnt jedoch mit einer Erwahnung Kellners Nach dem Tode des seiner Kunst und der Wissenschaft leider zu fruhe entrissene Grunder des Wetzlarer optischen Institutes C Kellner dessen Mikroskope sowohl in Deutschland als auch in England wenn auch nur vereinzelt doch wohl verdiente Anerkennung gefunden haben leitete Belthle die Anstalt einige Zeit fur Rechnung von Kellner s Witwe Leopold Dippel Das Mikroskop und seine Anwendung 1867 25 Das grosse Mikroskop fur von Bischoff Bearbeiten nbsp Theodor Ludwig Wilhelm von Bischoff 1807 1882 Kellner plante 1851 in den kommenden Jahren den Betrieb nach Giessen zu verlegen wo von Bischoff sein wichtigster akademischer Ratgeber war Dazu sollte es jedoch nicht mehr kommen Von Bischof gab Kellner um diese Zeit auch den Auftrag zur Herstellung eines besonderen Grossmikroskops dessen Bau ebenfalls nicht mehr zu Stande kam Kellner schrieb daruber an Hensoldt Vor wenigen Tagen habe ich den Prof Dr Bischoff in Giessen dem ich durch seine Beihilfe mit Rat und Tat die grosste Dankbarkeit schuldig bin einen ausfuhrlichen Aufsatz uber meine Untersuchungen und ein Instrument das als Reprasentant der erreichten Resultate angesehen werdne kann eingereicht und derselbe hat mich nun mit der Ausfuhrung desselben fur Rechnung des physiologischen Instituts in Giessen beauftragt Du darfst Dir hierunter kein Mikroskop vorstellen wie die gegenwartigen sind sondern dies ist ein Instrument das seiner mechanischen und optischen Einrichtung nach nicht die geringste Ahnlichkeit mit diesen hat Es ist beilaufig gesagt ein Instrument das aus Messing und Eisen mehrere Zentner wiegen wird mit welchem Vergrosserungen von denen man bis jetzt keine Ahnung hat erreicht werden sollen und an welchem ich wohl mindestens zehn Monate und daruber noch zu kampfen haben werde Gelingt dies alles woran ich nicht zweifeln kann denn alle Prinzipien die hier zu Grunde liegen sind auf das Sorgfaltigste durch zahlreiche ausserst genaue und umfassende Versuche entwickelt und durch Erfahrung bestatigt worden so steht den mikroskopischen Observationen eine ahnliche Neugestaltung bevor wie dies den Sternwarten von Munchen aus begegnet ist Carl Kellner Brief an Moritz Hensoldt 1851 26 Von Bischof hatte zusammen mit Justus Liebig den Betrag von 1500 Talern organisiert Weitere Einzelheiten uber das Projekt sind nicht bekannt zum Bau ist es nicht gekommen 1 Zu berucksichtigen ist dass die physikalische Begrenzung der mikroskopischen Auflosung durch Beugung zu Kellners Zeiten noch nicht bekannt war Auch wurde die maximal mogliche Auflosung erst einige Jahrzehnte spater nach weiteren technischen Verbesserungen erreicht Kellners Verwandtschaft und Vermachtnis Die optische Industrie in Wetzlar BearbeitenKellners Mutter Johanna Elisabeth 1792 1848 geborene Rudersdorf war das jungste von zehn Kindern sie hatte drei Schwestern Die alteste Catharina Elisabeth 1777 1828 ab 1810 verheiratet mit Johann Philipp Neumann 1783 1852 war Mutter von Katharina 1813 1893 verheiratet mit Peter Seibert 1813 1870 Katharina wiederum war Mutter der Gebruder Wilhelm und Heinrich Seibert Die zweite Schwester Katharina Jakobina 1786 1850 heiratete 1807 Abraham Engelbert 1784 1827 Deren Sohn war Ludwig Louis Engelbert 1814 1887 Die drittalteste Schwester hiess Sara Philippine Helene 1789 1856 Sie heiratete 1816 Jacob Ohlenburger 1787 1863 und ihre Tochter Christine 1829 1903 wurde 1854 die Ehefrau von Moritz Hensoldt 27 4 Mikroskope von Belthle in der Bauform ahnlich denen von Kellner Aus Dippel 1867 nbsp Grosses Mikroskop nbsp Kleines Mikroskop nbsp Kleinstes StativVor seinem Tod besprach Kellner seine Erfahrungen mit seinem wichtigsten Mitarbeiter und Cousin dem Schreinermeister Ludwig Engelbert und schrieb seine Erkenntnisse auch auf um den weiteren Betrieb der Werkstatt zu sichern Kellner ernannte Engelbert zum Werksleiter und dieser ubernahm die Betriebsfuhrung wahrend der Krankheit Kellners und auch nach dessen Tod am 13 Mai 1855 bis zur Hochzeit von Kellners Witwe mit Friedrich Belthle 1828 1869 am 6 Dezember 1856 Belthle hatte im November 1853 Metallarbeiten fur Kellner gefertigt und war vom 8 Februar bis 28 April und wieder ab 20 Juni 1855 funf Wochen nach Kellners Tod am 13 Mai Mitarbeiter der Werkstatt Nun ubernahm er die Werkstatt auf Rechnung seiner Frau Mit einer jahrlichen Produktion von um die 70 Mikroskopen konnte Belthle den Betrieb des Unternehmens sichern Die optische Qualitat wurde von Zeitgenossen unterschiedlich beurteilt von den besten Kellnerschen beinah gleich 28 und fur die feineren histologischen Untersuchungen ausgezeichnet von keinem der gleichstarken neueren Systeme ubertroffen 29 zu stehen in der Scharfe und Klarheit des Bildes hinter jenen seines Vorgangers entschieden zuruck 30 Am Neujahrstag 1864 trat Ernst Leitz in die Firma ein 1865 wurde er Teilhaber und 1869 alleiniger Inhaber Auch die Firma wurde in Leitz umbenannt und in der Folge einer der grossten Hersteller in der optischen Industrie weltweit Die beiden Nachfolgefirmen Leica Microsystems und Leica Camera haben noch heute ihren Sitz in Wetzlar 2 22 3 7 1 Engelbert schied mit der Hochzeit von Kellners Witwe aus der Werkstatt aus und grundete zunachst eine eigene Werkstatt im nahen Oberndorf 1861 begann er eine Zusammenarbeit mit Hensoldt die 1865 wieder beendet wurde worauf beide ihre Werkstatt nach Wetzlar verlegten Engelbert verkaufte seine Gerate bis zu seinem Tod 1877 unter Engelbert und Hensoldt Sein Sohn Fritz beschrankte sich auf Mikroskopobjektive und Okulare 2 Hensoldt spezialisierte sich auf geodatische Instrumente Er starb am 10 Oktober 1903 Unter seinen Sohnen Waldemar und Karl nahmen die Hensoldt Werke einen wesentlichen Aufschwung Sie sind heute als Carl Zeiss Sports Optics nach wie vor in Wetzlar ansassig 2 3 Auch die Wetzlarer Optik Firma W amp H Seibert geht auf Kellners Optisches Institut zuruck Grunder waren die Bruder Wilhelm 1840 und Heinrich Seibert 1852 Ihre Mutter war eine Nichte von Kellners Mutter und hatte als Jugendliche sechs Jahre bei Kellners Eltern gelebt Sie lebte wohl in armlichen Verhaltnissen und Kellner versprach ihre Sohne auszubilden 1854 begann Wilhelm eine Lehre im Betrieb nach Kellners Tod machte dies auch Heinrich 2 7 Weitere Optik Firmen siedelten sich im Laufe der Jahre in Wetzlar an Hierzu gehoren Wilhelm Will und der Nachfolgebetrieb Helmut Hund GmbH Minox und die Wilhelm Loh KG Optikmaschinenfabrik Wetzlar war bis zur Auflosung des Heiligen Romischen Reichs Deutscher Nation 1806 Sitz des Reichskammergerichts des hochsten Gerichts im Reich und als solcher auch Schauplatz von Goethes beruhmtem Die Leiden des jungen Werthers Mitte des 19 Jahrhunderts drohte Wetzlar mit nur etwa 5000 Einwohnern in die Bedeutungslosigkeit abzurutschen Die Entstehung der optischen Industrie trug wesentlich dazu bei es zu einem wichtigen Wirtschaftsstandort aufbluhen zu lassen 7 Ehrungen BearbeitenGoldmedaille fur hervorragende gewerbliche Leistungen gestiftet vom preussischen Konig und verliehen vom Minister fur Handel Gewerbe und offentliche Arbeiten 1855 31 Wetzlar benannte Anfang des 20 Jahrhunderts den damals neuen Karl Kellner Ring nach ihm 5 Die Braunfelser Gesamtschule die Carl Kellner Schule ist nach ihm benannt 32 Rezeption BearbeitenAls Begrunder der optischen Industrie in Wetzlar und eines Betriebs der ab Ende des 19 Jahrhunderts als Ernst Leitz Wetzlar zu den Weltmarktfuhrern der optischen Industrie gehoren sollte war Kellner sicher im grosseren Ausmass Thema biographischer Schriften als vergleichbare Optiker seiner Zeit Entsprechend ist die Mehrzahl der Biographien auch aus dem Kreis der Ernst Leitz Werke und der Familie entstanden Die alteste Biographie 5 stammt von Julius Hinkel dem Enkel von Kellners Schwager und erschien beim Wetzlarer Geschichtsverein 1 Alexander Berg verfasste anlasslich des hundertjahrigen Bestehens der Leitz Werke gerechnet ab der offiziellen Grundung von Kellners optischem Institut 1949 ein 120 seitiges Buch in dem sich auch ein Kapitel mit Kellner beschaftige 7 Zum 100 Todestag Kellners verfasste er eine Broschure ausschliesslich uber Kellner die von den Optischen Werken Ernst Leitz in Wetzlar herausgegeben wurde 2 2010 erschien ein Buch uber Ernst Leitz I dass von dessen Urenkel Knut Kuhn Leitz herausgegeben wurde Auch hier ist ein Kapitel uber Kellner enthalten 4 Es wurde von Christine Belz Hensoldt mitverfasst einer Urenkelin von Moritz Hensoldt und somit auch Urgrossnichte von Carl Kellner Schon drei Jahre zuvor hatte sie eine kommentierte Edition der Briefe von Kellner an Hensoldt herausgegeben 33 Jene von Hensoldt an Kellner sind nicht erhalten Daruber hinaus ist Kellner aber auch Thema in firmenunabhangigen Darstellungen der Geschichte der Mikroskopie 1 17 Literatur BearbeitenAlexander Berg Carl Kellner Zum hundertsten Todestag des Begrunders der optischen Industrie in Wetzlar Als Gedenkschrift zum hundertsten Todestag ihres Begrunders herausgegeben von den optischen Werken Ernst Leitz in Wetzlar Bearbeitet von Dr med habil et phil Alexander Berg Hildesheim 1955 S 7 25 Dieter Gerlach Geschichte der Mikroskopie Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 8171 1781 9 S 355 366 Christine Belz Hensoldt Gerhard Neumann Carl Kellner und das optische Institut In Knut Kuhn Leitz Hrsg Ernst Leitz I Vom Mechanicus zum Unternehmer von Weltruf Lindemanns Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 89506 287 2 S 44 62 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Carl Kellner Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Carl Kellner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fruhes Mikroskop von C Kellner in Wetzlar im Museum optischer Instrumente Kleines Mikroskop von Fr Belthle in Wetzlar Nachfolger von C Kellner im Museum optischer Instrumente Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r Dieter Gerlach Geschichte der Mikroskopie Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 8171 1781 9 S 355 366 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t Alexander Berg Carl Kellner Zum hundertsten Todestag des Begrunders der optischen Industrie in Wetzlar Als Gedenkschrift zum hundertsten Todestag ihres Begrunders herausgegeben von den optischen Werken Ernst Leitz in Wetzlar Bearbeitet von Dr med habil et phil Alexander Berg Hildesheim 1955 S 7 25 a b c d e f Siegfried Rosch Kellner Carl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 11 Duncker amp Humblot Berlin 1977 ISBN 3 428 00192 3 S 475 f Digitalisat a b c d e f g h i j k l m n o Christine Belz Hensoldt Gerhard Neumann Carl Kellner und das optische Institut In Knut Kuhn Leitz Hrsg Ernst Leitz I Vom Mechanicus zum Unternehmer von Weltruf Lindemanns Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 89506 287 2 S 44 62 a b c d Julius Hinckel Carl Kellner der Begrunder der optischen Industrie in Wetzlar In Mitteilungen des Wetzlarer Geschichtsvereins Band 3 1910 S 71 80 Gerhild Seibert Pioniere der Optik und Feinmechanik in Wetzlar Ein Stadtrundgang In Mitteilungen des Wetzlarer Geschichtsvereins Band 49 Selbstverlag des Wetzlarer Geschichtsvereins e V 2018 ISSN 0510 3363 S 106 a b c d e f Alexander Berg Carl Kellner In Ernst Leitz Optische Werke Wetzlar 1848 1949 Umschau Verlag Frankfurt am Main 1949 S 17 36 a b c d e f g Carl Kellner Das orthoskopische Ocular eine neu erfundene achromatische Linsenkombination welche dem astronomischen Fernrohr mit Einschluss des dialytischn Rohrs und dem Mikroskop bei einem sehr grossen Gesichtsfeld ein vollkommen ungekrummtes perspektivisch richtiges seiner ganzen Ausdehnung nach scharfes Bild ertheilt so wie auch den blauen Rand des Gesichtsraumes aufhebt Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1849 Zwei Exemplare sind bei Google Books online verfugbar eins zwei a b Horst Riesenberg Optisches System des Mikroskops In Horst Riesenberg Hrsg Handbuch der Mikroskopie 3 Auflage VEB Verlag Technik Berlin 1988 ISBN 3 341 00283 9 S 100 101 a b c Eugene Hecht Optik 5 Auflage Oldenbourg Munchen 2009 ISBN 978 3 486 58861 3 S 350 351 Kellner Das orthoskopische Ocular 1849 S 49 P Harting Das Mikroskop Theorie Gebrauch Geschichte und gegenwartiger Zustand desselben Band 3 2 Auflage Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1866 S 190 Alexander Berg Carl Kellner Zum hundertsten Todestag des Begrunders der optischen Industrie in Wetzlar Als Gedenkschrift zum hundertsten Todestag ihres Begrunders herausgegeben von den optischen Werken Ernst Leitz in Wetzlar Bearbeitet von Dr med habil et phil Alexander Berg Hildesheim 1955 S 16 Francis A Jemkins Harvey E White Fundamentals of Optics Third edition Auflage McGraw Hill Book Company Inc New York 1957 S 183 W Burrells M R I Microscope Technique Fountain Press London 1977 ISBN 0 85242 511 2 S 86 Rolf Riekher Fernrohre und ihre Meister 2 Auflage Verlag Technik Berlin 1990 ISBN 3 341 00791 1 S 246 a b Wolfgang Gloede Vom Lesestein zum Elektronenmikroskop VEB Verlag Technik Berlin 1986 ISBN 3 341 00104 2 S 137 Jorg Haus Optische Mikroskopie Funktionsweise und Kontrastierverfahren John Wiley amp Sons 2014 ISBN 978 3 527 41286 0 S 63 f eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Gerhard Goke Moderne Methoden der Lichtmikroskopie Vom Durchlicht Hellfeld bis zum Lasermikroskop Kosmos Gesellschaft der Naturfreunde Franckh sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart 1988 ISBN 3 440 05765 8 S 72 Alexander Berg Carl Kellner Zum hundertsten Todestag des Begrunders der optischen Industrie in Wetzlar Als Gedenkschrift zum hundertsten Todestag ihres Begrunders herausgegeben von den optischen Werken Ernst Leitz in Wetzlar Hildesheim S 48 Dieter Gerlach Geschichte der Mikroskopie Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 8171 1781 9 S 359 a b Rolf Beck Die Leitz Werke in Wetzlar Sutton Verlag GmbH Erfurt 1999 ISBN 978 3 89702 124 2 S 9 Christine Belz Hensoldt Gerhard Neumann Carl Kellner und das optische Institut In Knut Kuhn Leitz Hrsg Ernst Leitz I Vom Mechanicus zum Unternehmer von Weltruf Lindemanns Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 89506 287 2 S 59 P Harting Das Mikroskop Theorie Gebrauch Geschichte und gegenwartiger Zustand desselben Band 3 2 Auflage Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1866 S 189 190 Leopold Dippel Das Mikroskop und seine Anwendung Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1867 S 148 Dieter Gerlach Geschichte der Mikroskopie Verlag Harri Deutsch Frankfurt am Main 2009 ISBN 978 3 8171 1781 9 S 363 Siegfried Rosch Fruhgeschichte und Genealogie der Wetzlarer optischen Industrie In Blatter fur deutsche Landesgeschichte Band 98 1962 S 159 164 online Hermann Welcker Ueber Aufbewahrung mikroskopischer Objecte Giessen 1856 S 40 zitiert nach Harting 1859 Leopold Dippel Das Mikroskop und seine Anwendung Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1867 S 153 Harting Das Mikroskop Theorie Gebrauch Geschichte und gegenwartiger Zustand desselben Band 3 2 Auflage Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1866 S 191 Wetzlarer Kreis und Anzeige Blatt vom 23 Februar 1855 abgebildet in Alexander Berg Carl Kellner Zum hundertsten Todestag des Begrunders der optischen Industrie in Wetzlar Als Gedenkschrift zum hundertsten Todestag ihres Begrunders herausgegeben von den optischen Werken Ernst Leitz in Wetzlar Hildesheim S 75 Wer war Carl Kellner Website der Carl Kellner Schule aufgerufen am 1 Januar 2019 Christine Belz Hensoldt Zwei Pioniere der Optik Carl Kellners Briefe an Moritz Hensoldt 1846 1852 In drei Teilen Kempkes Gladenbach 2007 ISBN 978 3 88343 046 1 638 S Normdaten Person GND 11924022X lobid OGND AKS VIAF 50031280 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kellner CarlALTERNATIVNAMEN Kellner KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Optiker und ErfinderGEBURTSDATUM 26 Marz 1826GEBURTSORT HirzenhainSTERBEDATUM 13 Mai 1855STERBEORT Wetzlar nbsp Dieser Artikel wurde am 15 Marz 2019 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Carl Kellner Optiker 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