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Campe auch Campe n von Isenbuttel 1 oder Campe aus dem Haus Campe 2 ist der Name eines alten braunschweig luneburgischen Adelsgeschlechts Die Familie gehort zum Uradel in Niedersachsen Stammwappen derer von CampeDie hier behandelte Familie ist von den namensgleichen aber nichtverwandten und wappenverschiedenen Adelsgeschlechtern Campe Emsland Campe Hildesheim Campe Kirchberg und Campe Poggenhagen zu unterscheiden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Standeserhebungen 2 Wappen 2 1 Familienwappen 2 2 Wappengeschichte 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Das Familienwappen erscheint erstmals als Siegel des sachsischen Truchsesses Jordan in einer undatierten Urkunde aus der Zeit von 1212 bis 1215 3 Um das Jahr 1268 werden Badewinus et Heinricus fratres dicti de Campe mit Siegel und unter dem Beinamen Blankenburg urkundlich erwahnt 3 Die ununterbrochene Stammreihe des Geschlechts beginnt mit dem Ritter und Truchsess Jordan von Campe auf Wettmarshagen und Neindorf der in den Jahren 1282 und 1316 in Urkunden erscheint 2 4 Namensgebendes Stammhaus ist die bei Braunschweig gelegene Burg Campen in Flechtorf einem Ortsteil der Gemeinde Lehre im Landkreis Helmstedt in Niedersachsen Die Burg wurde 1279 erstmals urkundlich erwahnt ist aber wahrscheinlich schon viel fruher zum Schutz der Handelsstrasse von Braunschweig in die Altmark errichtet worden 1279 im Jahr der Ersterwahnung wurde die Burg von Truppen der Herzoge Heinrich I und Albrecht II erobert Sie fuhrten eine Fehde gegen ihren Onkel den Bischof Otto von Hildesheim und nahmen in der Burg 70 seiner Vasallen gefangen Nach dem Jahrbuch des Deutschen Adels waren die von Campe ein Zweig der uralten Adelsfamilie von Blankenburg die seit dem Jahre 1120 mit Bernhard und Erich als Burgmannen zu Blankenburg bezeugt sind Die Herren von Blankenburg bekleideten unter Kaiser Lothar und Herzog Heinrich dem Lowen das braunschweigische Kammerer Truchsessen und Schenkenamt die noch Jahrhunderte spater auf Familienangehorige ubergingen Wahrend des 13 Jahrhunderts sollen sich vom Hauptstamm mehrere Aste die sich nach ihren neuen Stammsitzen von Campe von Neindorf und von Bodendik benannten abgezweigt haben Demnach sollen auch alle Geschlechter bis auf die von Campe und die wahrscheinlich dazugehorenden von Meding erloschen sein 4 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten Anno von Blankenburg und von Campe ein Sohn des Stammvaters Jordan und dessen Frau Gertrud von Wenden wird von 1307 bis 1342 in Urkunden genannt Er war Herr auf Isenbuttel Wettmershagen und Fallersleben sowie Knappe und Truchsess Aus seiner Ehe mit Margarethe von Garssenbuttel ging Jan von Campe urkundliche Nennung von 1331 bis 1371 hervor Jan war Herr auf Isenbuttel Fallersleben und Essenrode und herzoglicher Knappe und Vogt zu Wolfenbuttel Er heiratete Ilsabe von dem Knesebeck Ihr Nachkomme in der sechsten Generation war Jan von Campe auf Isenbuttel Wettmershagen und Oehren Er erscheint urkundlich von 1549 bis 1600 und war der Sohn von Heinrich von Campe 1546 und dessen Frau Ilse von Mandelsloh Jan wurde herzoglich braunschweig luneburger Hauptmann zu Heimburg Er war zweimal verheiratet in erster Ehe mit Sophie von Ahlden und in zweiter Ehe mit Sophie von der Schulenburg aus dem Haus Beetzendorf 4 Zu seinen Nachkommen gehorte Werner Heinrich von Campe 1684 1743 auf Isenbuttel Oehren und Wettmershagen der zum Koniglich Grossbritannischen und Kurfurstlich Braunschweig Luneburgischen Hofrichter sowie zum altesten Cellischen Landrat zum Landschaftsdirektor prasentiert ernannt wurde Er starb am 16 Juli 1743 Aus seiner 1720 geschlossenen Ehe mit Dorothea Louise von Krosigk 1697 1749 einer Tochter von Bernhard Friedrich von Krosigk ging Sohn Heinrich Wilhelm August 1722 1781 hervor Er wurde ebenso wie sein Vater koniglich britischer und kurfurstlich braunschweig luneburgischer Hofrichter sowie Oberhauptmann zu Eicklingen Er war seit 1760 mit Louise Antoinette Charlotte von Weferlingen 1775 und ab 1777 mit Wilhelmine Charlotte Amalie von Behr vermahlt 4 Sein Sohn aus zweiter Ehe Ernst Georg Ludwig von Campe 1781 1829 auf Isenbuttel Oehren Wettmershagen und Nienhagen im Konigreich Hannover und Hulseburg Presek und Vortsahl beides Ortsteile von Hulseburg im Grossherzogtum Mecklenburg Schwerin erhielt vom Konig Jerome von Westfalen dem Bruder von Napoleon 1813 eine Anerkennung des Freiherrenstandes Er war koniglich britischer und kurhannoverischer Geheimrat und Landdrost sowie Ritter des Johanniterordens Aus seiner 1806 zu Hoya geschlossenen Ehe mit Mathilde Albertine Wilhelmine von Staffhorst 1787 1833 gingen sechs Kinder drei Sohne und drei Tochter hervor 5 Amalie Juliane von Campe 1807 1856 die alteste Tochter des Paares heiratete 1828 in Hannover den koniglich hannoverischen Regierungsrat Georg Friedrich Hilmar Graf von Kielmansegg Von ihren Brudern war Karl August Alexander Ernst von Campe 1817 1853 Herr auf Isenbuttel Oehren und Nienhagen Aus seiner Ehe mit Adolfine Wilhelminie Auguste von Witzleben 1829 1893 kamen sechs Kinder von denen sich zwei in den USA niederliessen und dort heirateten Albert Hans August Freiherr von Campe 1819 auf Isenbuttel Oehrenfeld Wettmershagen Jelpke und Oehrenholz im Amt Gifhorn im Konigreich Hannover sowie Hulseburg Presek und Vorsahl im Grossherzogtum Mecklenburg Schwerin ein weiterer Bruder von Amalie Juliane und Karl August Alexander Ernst wurde koniglich hannoverischer Kammerherr und Ehrenritter des Johanniterordens Er heiratete 1847 Karoline Auguste Elisabeth Grafin von Westphalen zu Furstenberg 1826 1873 und erhielt 1878 eine Anerkennung des Freiherrenstandes Das Paar hinterliess drei Sohne und eine Tochter 4 Balduin Gottlieb Joseph Freiherr von Campe 1851 koniglich sachsischer Major ausser Dienst diente zuletzt im 2 Ulanenregiment Nr 18 und war ein Sohn von Albert Hans August Er wurde am 10 April 1912 unter der Nummer 394 in das koniglich sachsische Adelsbuch eingetragen 2 Wegen des Besitzes bzw Teilbesitzes zahlreicher Guter im Konigreich Hannover gehorte die Familie zum ritterschaftlichen Adel der Luneburgischen Landschaft 1 Standeserhebungen Bearbeiten Ernst von Campe auf Isenbuttel Wettmershagen und Nienhagen erhielt am 10 Juli 1813 zu Kassel eine westphalische Anerkennung des Freiherrenstandes die allerdings im spateren Konigreich Hannover keine Anerkennung fand Der koniglich preussische Sekondeleutnant im 2 Gardeulanenregiment Asan von Campe auf Nienhagen erhielt am 20 Marz 1876 zu Berlin eine preussische und Albert von Campe auf Wettmershagen am 26 Juni 1878 zu Schwerin eine mecklenburg schweriner Anerkennung des Freiherrenstandes 2 Wappen BearbeitenFamilienwappen Bearbeiten Das Wappen zeigt in Rot einen silbernen Zickzackbalken oben mit funf ganzen unten mit vier ganzen und zwei halben Spitzen Auf dem Helm mit rot silbernen Helmdecken ein schwarzer Hirsch mit einer wie im Schild bezeichneten roten Decke vor einer mit einem naturlichen Pfauenwedel besteckten silbernen Saule Als Schildhalter zwei goldenen Greife 2 Der Wahlspruch lautet Perseverando nbsp Wappen der Freiherren von Campe von 1840 nbsp Wappen der Freiherren von Campe zu Isenbuttel 1852 nbsp Wappen derer von Campe von 1896Wappengeschichte Bearbeiten Das Wappen erscheint schon fruh zwischen 1212 und 1215 auf Abdrucken von Petschaften Auf einem Siegel der Familie aus dem Jahre 1297 erscheint der silberne Zickzackbalken mit langen Spitzen Der dreieckige Schild ist schwarz bzw eisenfarben Auf einem Siegel von 1320 erscheint als Helmzier ein Pfauenwedel mit funf Federn Siegel aus den Jahren 1330 1344 und 1368 zeigen die Spitzen des Balkens eben so geformt Auf alteren Siegeln variiert die Anzahl der Spitzen meist funft selten vier und noch seltener drei 6 Auf einer Wappenabbildung aus dem Jahre 1530 ist der Helm mit einer rot silbernen Wulst bedeckt und tragt zwei rote mit einem gesturzten silbernen Sparren belegte Buffelhorner ohne Mundung Auf einer weiteren Abbildung eines Siegels tragt der Helm eine silberne mit einem grunen Pfauenschweif besteckte Saule neben der ein schwarzer Hirsch lauft Der Hirsch ist mit einer roten Turnierdecke belegt und der silberne Balken hat sechs Spitzen Der Hirsch erscheint bereits auf einem Siegel aus dem Jahre 1345 dort mit ausgeschlagener Zunge und mit einer Turnierdecke die um den Hals herumlauft und in zwei langeren Streifen bis an die Klauen herabhangt Der Balken zeigt funf Spitzen 6 In Johann Siebmachers Wappenbuch Tafel 179 erscheint das Wappen als v Campen bei Braunschweigischen In der Blasonierung wird der Balken als Sparren aufgefuhrt und hat oben drei ganze und unten zwei ganze und zwei halbe Spitzen Der Hirsch an seiner Farbe springt links und die Saule ist mit drei Pfauenfedern besteckt Im Wappenbuch des Konigreiches Hannover C12 und Seite 5 hat der Balken oben drei ganze und zwei halbe und unten zwei ganze und zwei halbe Spitzen Der Schaft ist mit drei Pfauenfedern besteckt der Hirsch ist schwarz Als Schildhalter zwei goldene einwartssehende Greife Im Mecklenburgischen Wappenbuch X 37 ist der Helm mit einer von Rot und Silber siebenmal gewundenen Wulst bedeckt 6 In Kneschkes Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien fuhren die von Campe Im roten Schild einen zehnmal gezogenen oder oben funf ganze unten aber vier ganze und zwei halbe Spitzen zeigenden silbernen Querbalken Auf dem Schild steht ein Helm welcher eine goldene mit drei Straussenfedern besteckte Saule tragt vor welcher ein mit einer roten mit dem silbernen spitz gezogenen Balken des Schildes belegten herabhangenden Decke bedeckter Edelhirsch mit achtendigem Geweih nach der Rechten frei voruber gejt Von den Straussenfedern sind die ausseren silbern und der uberhangende Teil rot die mittlere aber rot und der uberhangende Teil silbern Die Helmdecken sind rot und silbern 6 Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band II Band 58 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1974 S 221 ISSN 0435 2408 von Campe In Marcelli Janecki Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Erster Band W T Bruer s Verlag Berlin 1896 S 397 402 dlib rsl ru Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 2 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1860 S 203 204 books google de Ernst Heinrich Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien Band 2 T O Weigel Leipzig 1855 S 77 79 books google de Johann Heinrich Steffens Geschlechts Geschichte des Hochadelichen Hauses von Campe auf Isenbuttel und Wettmarshagen Schulzische Schriften Celle 1783 books google de Digitalisat Zeitschrift des Historischen Vereins fur Niedersachsen 1871 Genealogisches uber die erloschene Familie von Campen zu Poggenhagen S 182 ff books google de Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Campe family Brunswick Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wappen derer von Campe als Campen in Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605 Eintrag uber die von Campe im Schlossarchiv WildenfelsEinzelnachweise Bearbeiten a b Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 2 Hrsg Ernst Heinrich Kneschke Friedrich Voigt Leipzig 1860 S 203 204 books google de a b c d e Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band II Band 58 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1974 S 221 a b Original im Staatsarchiv Wolfenbuttel a b c d e von Campe In Marcelli Janecki Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Erster Band W T Bruer s Verlag Berlin 1896 S 397 402 dlib rsl ru Matthias Blazek Von der Landdrostey zur Bezirksregierung Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen ibidem Verlag Stuttgart 2004 ISBN 3 89821 357 9 S 40 und 82 a b c d Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien Band 2 Hrsg Ernst Heinrich Kneschke T O Weigel Leipzig 1855 S 77 79 books google de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Campe braunschweigisches Adelsgeschlecht amp oldid 238442407