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Campe auch Campen 1 oder Campe aus dem Haus Deensen 2 ist der Name eines alten Adelsgeschlechts aus dem Bistum Hildesheim Die Familie deren Zweige zum Teil bis heute bestehen gehort zum Uradel in Niedersachsen Seit dem 18 Jahrhundert bestehen zwei burgerliche Linien Wappen derer von Campe HildesheimDie hier behandelte Familie ist von den namensgleichen aber nichtverwandten und wappenverschiedenen Adelsgeschlechtern Campe Emsland Campe Kirchberg und Campe Poggenhagen sowie dem braunschweigischen Adelsgeschlecht Campe zu unterscheiden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Burgerliche Linien 2 Wappen 2 1 Familienwappen 2 2 Wappengeschichte 2 3 Ortswappen 3 Namenstrager 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Die Familie von Campe ist stammesverwandt mit dem 1530 erloschenen nicht wappengleichen Adelsgeschlecht von Elze das bereits im Jahre 1142 mit Bernhardus de Aulica erstmals urkundlich erscheint 3 Mit ihm beginnt auch die ununterbrochene Stammreihe 2 Der Ritter Hartung von Elze er wird ab 1318 urkundlich genannt siegelt erstmals am 5 November 1325 unter dem Namen von Campe und mit dem Campschen Familienwappen das dann seine Nachkommen weiterfuhrten 4 Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten nbsp Deensen um 1654Deensen der Stammsitz der Familie und heute eine Gemeinde der Samtgemeinde Eschershausen Stadtoldendorf im Sudosten des Landkreises Holzminden in Niedersachsen wurde 1220 erstmals urkundlich als Dedenhusen erwahnt In Urkunden des 13 und 14 Jahrhunderts erscheint die Ortschaft als Deddenhusen 1483 nach den Hussitenkriegen erhielt Godewart von Campe den Ort als Rittergut Er durfte das verwustete Dorf wieder aufbauen und mit seinen Gefolgsleuten besetzten 5 Deensen in der ehemaligen Grafschaft Everstein die nach den Welfischen Erbteilungen luneburgisch wurde erhielten die Campe wahrscheinlich als Lehen der Grafen von Dassel 6 Spater konnte eine Wasserburg errichtet werden die zum Siedlungsmittelpunkt wurde Die Burganlage verfiel im Laufe der Zeit erst 1825 wurde auf den Fundamenten der alten Wasserburg das heutige Herrenhaus errichtet Die Kellergewolbe und Sandsteinwande sind noch heute erhalten Der Burggraben wurde spater verfullt 5 Schon 1390 waren Angehorige der Familie zu Braak besitzlich Nach Kneschke stand den Herren von Campe das Gut Deensen bereits 1400 zu sowie 1470 Stadtoldendorf und Giesenberg Johann und Gort II von Campe teilten 1501 das vaterliche Erbe unter sich auf Johann erhielt Oldendorf und Giesenberg sein Bruder Gort bekam Deensen Sie begrundeten die beiden Linien zu Oldendorf und Deensen Die Oldendorfer Linie teilte sich 1704 in die beiden Zweige zu Oldendorf und Giesenberg Da die beiden Bruder und Stifter der Zweige ohne Nachkommenschaft verstarben fielen deren Besitzungen an die Linie zu Deensen 1 Aus der Familie sind bedeutende Angehorige hervorgegangen Asche von Campe erscheint 1592 als Domherr zu Minden Asche Burchard Karl Ferdinand von Campe erbte das seit Jahrhunderten im Besitz der Familie befindliche Gut Deensen Er trat 1851 als Direktor des Kreisgerichts in Holzminden in den Staatsdienst ein und wurde spater Staatsminister im Herzogtum Braunschweig 7 Burchard von Campe koniglich sachsischer Leutnant erhielt am 26 Juli 1906 unter der Nummer 245 eine Eintragung im koniglich sachsischen Adelsbuch Rudolf von Campe 1860 1939 war von 1917 bis 1920 Regierungsprasident des preussischen Regierungsbezirks Minden in Westfalen Sein Sohn Carl von Campe 1894 1977 trat 1921 in den Diplomatischen Dienst ein und war am Ende des Zweiten Weltkrieges im Auswartigen Amt tatig Ab 1952 war er Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Chile Siegfried von Campe 1885 1972 Sohn des Generals der Artillerie Friedrich von Campe und dessen Frau Anna von Wedelstadt war Landrat in verschiedenen Kreisen und Prasident der Kriegsgraberfursorge in Niedersachsen 1970 wurde das Rittergut Deensen das zeitweilig als Majorat bestand nach 500 jahrigem Besitz durch die Familie von Campe verkauft Es besteht eine Familienstiftung Burgerliche Linien Bearbeiten Der dem Hildesheimer Adelsgeschlecht von Campe angehorige Burchard von Campe 1659 1703 Mitherr auf Deensen und seine Nachkommen wurden aufgrund dessen unehelicher Geburt nicht mehr zum Adel gerechnet 8 Sein Enkel Joachim Heinrich Campe 1746 1818 Sohn des braunschweigischen Gutsbesitzers und Tuchhandlers Burchard Hilmar Campe war Padagoge und Hauslehrer von Wilhelm und Alexander von Humboldt Als Vertreter reformerischer Erziehungskonzepte wurde er Leiter einer Erziehungsanstalt und Verleger der Braunschweigischen Schulbuchhandlung 9 Sein Neffe August Friedrich Andreas Campe 1777 1846 war ein bedeutender Verleger und Buchhandler Er ging zunachst bei seinem Onkel in die Lehre 1823 ubernahm er mit einem Gutachten uber Schlichtegrolls Plan zur Grundung einer suddeutschen Buchhandlerborse die Fuhrung der Reformbestrebung im deutschen Buchhandel 1825 setzte er in Leipzig eine Borsenordnung durch und wurde Mitbegrunder und erster Vorsteher bis 1828 des Borsenvereins Deutscher Buchhandler 9 Weitere Mitglieder der burgerlichen Linie waren unter anderem Julius Campe 1792 1867 nach dem der Julius Campe Preis benannt ist sowie August Campe 1773 1836 Mitbegrunder des Verlages Hoffmann amp Campe August heiratete 1806 Elisabeth Campe 1786 1873 die Tochter des Buchhandlers Benjamin Gottlob Hoffmann Eine zweite burgerliche Linie entstand durch die unehelichen Nachkommen vier Sohne und eine Tochter von Otto Carl Wilhelm von Campe 1726 1799 und Margaretha Maria Reinecke um 1751 1815 10 Wappen BearbeitenFamilienwappen Bearbeiten Das Wappen ist gespalten Rechts von Gold und Rot geschacht links schwarz ohne Bild Auf dem Helm mit rot goldenen Helmdecken ein in einem roten Schaft steckender funffacher naturlicher Pfauenwedel 2 Wappengeschichte Bearbeiten Das Wappen erscheint erstmals als Siegelabdruck im Jahre 1325 Nach Johannes Letzners Dasselischer und Einbeckischer Chronik 1596 S 190 zeigt das Wappen einen geteilten Schild halb gelb und der andere Teil mit sechs weissen und sechs schwarzen Schachen Auf dem Helm eine goldene Krone darauf eine Saule und auf derselben ein Pfauenschwanz 11 In Johann Siebmachers Wappenbuch 1605 Tafel 179 wird das Wappen der Campe bei den Braunschweigischen gefuhrt Dort ist der Schild in der rechten Halfte von Rot und Gold geschacht auf dem bekronten Helm steht ein spitzer roter mit einem goldenen Knopf und mit drei Pfauenfedern 2 1 besteckter Hut Die Blasonierung lautet der Vorderteil am Schild Rot und Gelb geschacht der andere Teil Schwarz Auf dem Helm eine gelbe Krone der Hut rot mit einem goldenen Knopf die Federn grun und die Helmdecke rot gelb und schwarz In spateren Ausgaben des Wappenbuches ist der vordere Teil des Schildes von Gold und Rot geschacht 11 J H Steffens Geschlechts Geschichte des Hochadelichen Hauses von Campe auf Isenbuttel und Wettmarshagen 1783 S 141 beschreibt das Campsche Wappen nach einer Eintragung von Dietrich Julius von Campe In der rechten Halfte des der Lange nach geteilten Schildes stehen die angegebenen zehn roten und weissen Schache Der gekronte Helm tragt eine pyramidale rote Mutze oder Spitzsaule auf welcher ein Pfauenschweif steht Die Helmdecken sind rot und golden Im Wappenbuch des Konigreiches Hannover 1856 C 60 lautete der Wahlspruch Sola Bona Quae Honesta 11 Nach Kneschkes Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien 1856 ist das Wappen derer von Campe der Lange nach geteilt rechts von Gold und Rot in funf Reihen jede zu zwei Feldern geschacht links schwarz ohne Bild Auf dem Schild steht ein gekronter Helm welcher einen mit einem Pfauenschweif von funf 2 und 3 Federn besteckten roten Schaft tragt Die Helmdecken sind rot und silbern 11 Ortswappen Bearbeiten nbsp Wappen der Gemeinde DeensenElemente und Farben aus dem Familienwappen derer von Campe erscheinen noch heute im Gemeindewappen von Deensen Namenstrager BearbeitenAsche Burchard Karl Ferdinand von Campe 1803 1874 deutscher Staatsmann Friedrich von Campe 1858 1938 deutscher General der Artillerie Vater von Alfred und Siegfried Rudolf von Campe 1860 1939 deutscher Regierungsbeamter und Politiker DVP Siegfried von Campe 1885 1972 preussischer Politiker und deutscher Landrat NSDAP Alfred von Campe 1889 1945 preussischer Verwaltungsjurist und deutscher Landrat NSDAP SS Unterscharfuhrer Carl von Campe 1894 1977 deutscher Politiker Deutsche Partei NSDAP Literatur BearbeitenErnst Heinrich Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien Band 3 T O Weigel Leipzig 1856 S 67 69 books google de Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 2 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1860 S 203 204 books google de Hans Lulfing Campe In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 110 Digitalisat Wilhelm Rauls Das Geschlecht von Elze von Campe Weserland Verlag Holzminden 1972 hege elze de Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band II Band 58 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1974 ISSN 0435 2408 S 222 Weblinks Bearbeitenvon campe de Wappen derer von Campe als Campen in Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605 Eintrag uber die von Campe im Schlossarchiv WildenfelsEinzelnachweise Bearbeiten a b Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 2 S 203 204 a b c Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band II Band 58 der Gesamtreihe S 222 Karl Jaenicke Hrsg Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischofe Band 1 Nr 228 Hermann Hoogeweg Hrsg Urkundenbuch des Hochstifts Hildesheim und seiner Bischofe Band 4 Nr 853 a b eschershausen stadtoldendorf de Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Hauser 2 Jahrgang 1901 S 189 Ferdinand Spehr Campe Asche Burchhard Karl Ferdinand von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 3 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 731 f StadtA HOL Archivbibliothek in 3 A 0020 Rauls Wilhelm Joachim Hei Arcinsys Detailseite Abgerufen am 14 November 2020 a b Hans Lulfing Campe In Neue Deutsche Biographie NDB Band 3 Duncker amp Humblot Berlin 1957 ISBN 3 428 00184 2 S 110 Digitalisat Wolfgang F Nageler Ortsfamilienbuch Deensen 1642 1906 Stadtoldendorf 2016 S Eintrag 486 a b c d Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien Band 2 S 77 79 Normdaten Person GND 132303469 lobid OGND AKS VIAF 1169247 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Campe Adelsgeschlecht Hildesheim amp oldid 236574804