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Burgaltendorf ist ein auf der Ruhrhalbinsel gelegener Stadtteil im Sudosten der Stadt Essen Er ist durch die Ruine der um 1180 erbauten Burg Altendorf grosse Wohngebiete und etwas Landwirtschaft gepragt Am 1 Januar 1970 wurde die selbstandige Gemeinde Altendorf Ruhr als 48 Stadtteil in die Stadt Essen eingemeindet 1 und in Burgaltendorf umbenannt denn es gab bereits einen Stadtteil Altendorf Wappen von BurgaltendorfWappen der Stadt EssenBurgaltendorf Stadtteil von EssenBasisdatenFlache 6 3 km Einwohner 9403 30 Sep 2022 Koordinaten 51 25 5 N 7 7 20 O 51 418056 7 122222 99 Koordinaten 51 25 5 N 7 7 20 OHohe 99 mEingemeindung 1 Jan 1970Raumliche ZuordnungPostleitzahl 45289Stadtteilnummer 48Bezirk Stadtbezirk VIII Essen RuhrhalbinselBildRuine der Burg AltendorfRuine der Burg AltendorfQuelle Statistik der Stadt Essen Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Fruhgeschichte 2 2 Mittelalter 2 3 Wappen 2 4 Bergbau 2 5 Eisenbahn 2 6 Kirchen 2 7 Von der Gemeinde zur Eingemeindung 2 8 Weitere Eckdaten 3 Bevolkerung 4 Infrastruktur 5 Literatur 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie einstige Bauerschaft Altendorf befindet sich im Ruhrtal im fruheren Grenzgebiet zwischen der Grafschaft Mark dem Kloster Werden und dem Stift Essen Mittendrin lag das Haus Altendorf die heutige Ruine der Burg Altendorf Die Grenzen des heutigen Stadtteiles beruhren Horst durch die Ruhr getrennt im Norden Bochum Dahlhausen im Osten Hattingen Niederwenigern im Sudosten Byfang im Sudwesten und Uberruhr im Westen Geschichte BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten Schon vor etwa 10 000 Jahren war die Gegend des heutigen Burgaltendorf besiedelt Archaologische Funde wie unter anderem eine Steinaxt aus Amphibolitschiefer beweisen dies Fur die Zeit 1000 bis 500 vor Christus geben Keramikreste und Pfostenspuren von Hausern Auskunft uber Besiedlungen Etwa 1000 Jahre spater gab es sudlich der Ruhr eine germanische Ansiedlung Kurz vorher Funde weisen darauf hin waren Romer in diesem Gebiet Mittelalter Bearbeiten In der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts wurde die Burg Altendorf errichtet Bis 1180 sind Hofe im Umkreis der Burg entstanden In der Vogteirolle des Grafen von Isenberg sind um 1220 drei Hofe in Altendorf erwahnt ebenso 1330 im Kettenbuch liber catenatus der Essener Furstabtissin Allerdings geht man von weiteren Hofen moglicher anderer Herren aus Der Name Altendorf wird in einer Urkunde des Kolner Erzbischof Rainald von Dassel 1166 als villa aldendorpe erstmals genannt Darin legte er den Streit mehrerer umliegender Ortschaften bezuglich des zu zahlenden Zehnten an das Stift bei in dem er diese neu festlegt 1486 werden im Schatzbuch der Grafschaft Mark 14 Hofe gezahlt doch hier fehlen die die nicht den Herren von Mark steuerpflichtig waren Der ursprungliche Name Altendorf stammt von den Herren von Altendorf Sie waren von niederem Adel und als Droste fur die Kuche der Essener Furstabtissin und den Essener Markt zustandig Die Furstabtissin verlieh den Herren von Altendorf ein Dienstmannenwappen mit einer gewissen Anzahl von Pferdepramen auf einem Schild Diese Pramen waren Klemmen aus Metall mit innen liegenden Zacken und wurden beim Wildpferdefang auf die Nustern geklemmt um die Pferde damit gefugig zu machen Die Herren von Altendorf jagten aber niemals Wildpferde Dennoch weist auch das heutige Wappen Burgaltendorfs drei Pramen auf rotem Schild auf Wappen Bearbeiten Blasonierung In Silber Weiss drei aufrechte schwarze Pferdeprammen mit Kordeln im Verhaltnis 2 1 Das Wappen wurde von Kurt Schweder entworfen und hatte nie offiziellen Charakter Ende der 1980er Jahre schuf der Heraldiker fur alle Essener Stadtteile Wappen Sie sind inzwischen von der Essener Bevolkerung gut angenommen worden Das Wappen ist abgeleitet vom Wappen der Burgherren von Altendorf welche allerdings drei silberne Pferdeprammen im roten Schild fuhrten die verwandten Herren von Horst fuhrten im silbernen Schild drei rote Prammen Als Ordensritter im Osten fuhrte eine Linie derer von Altendorf genau dieses Wappen drei schwarze Prammen in Silber 2 Auch die benachbarten Herren von Holtey zu Burg Holtey fuhrten drei 2 1 Prammen im Wappen nur waren diese rot im goldenen Schild nbsp Wappen der Gemeinde Burgaltendorf nbsp Stammwappen der Burgherren von Altendorf nbsp Wappen der baltischen Herren von Altendorf nbsp Wappen der Herren von HolteyBergbau Bearbeiten Um 1500 ist der Einsatz von Steinkohle in der Burgschmiede und kuche von Burg Altendorf nachgewiesen Allerdings ist die Kohlengraberei als Vorlaufer des Ruhrbergbaus wesentlich alter 3 Mit der Ruhrschifffahrt gegen Ende des 18 Jahrhunderts und dem spateren Bau der Eisenbahn bekam der Bergbau immer mehr Bedeutung so dass es erst Erbstollen und dann Tiefbauschachte gab In der Zeche Altendorf Tiefbau wurde im Jahre 1867 bereits der erste Presslufthammer im Bergbau verwendet Die 1968 als letzte in Altendorf geschlossene Zeche Theodor hatte mit 1060 Metern den tiefsten Schacht aller Zechen an der Ruhr Eisenbahn Bearbeiten Der Bahnhof Altendorf Ruhr wurde am 1 Juli 1879 etwa ein Jahr nach Streckeneroffnung fur den Kohlenverkehr auch fur den Personenverkehr eroffnet und am 31 Mai 1959 fur den Personenverkehr stillgelegt 4 Er gehorte zur Bahnstrecke Mulheim Heissen Altendorf Ruhr sowie zur Mittleren Ruhrtalbahn 1879 ging die Eisenbahnbrucke Dahlhausen uber die Ruhr nach Dahlhausen in Betrieb 1945 wurde sie von den Deutschen gesprengt und 1951 eingleisig wieder in Betrieb genommen Sie ist heute noch eingleisig ohne Gleise erhalten Kirchen Bearbeiten nbsp Herz Jesu KircheUm 1147 wurde die St Mauritius Kirche im benachbarten Niederwenigern erstmals erwahnt Zum Kirchspiel Niederwenigern zahlte auch der Ort Altendorf Die Altendorfer nutzten noch bis Ende des 19 Jahrhunderts die St Mauritius Kirche die als Filialkirche der Eigenkirche im Reichshof Hattingen aus dem 10 Jahrhundert entstand aus der die Kirche St Georg hervorging Von 1898 bis 1900 wurde die katholische Herz Jesu Kirche aus Ruhrsandstein mit romanischen Stilelementen errichtet Mit dem Bau der Herz Jesu Kirche schied Altendorf aus dem Kirchspiel Niederwenigern aus Nachdem die Zahl der evangelischen Burger immer weiter zugenommen hatte begann man in Altendorf 1952 mit dem Bau einer evangelischen Kirche die am 19 Juli 1953 eingeweiht wurde So wurde auch die evangelische Gemeinde von Niederwenigern unabhangig Als 1970 aus Altendorf der Essener Stadtteil Burgaltendorf wurde ging die ehemals zur Westfalischen Kirche gehorende Gemeinde 1971 zur Kirche im Rheinland uber Der Kirchbau musste wegen Bergschaden aufgegeben werden so dass am 4 September 1988 die neue Jesus lebt Kirche eingeweiht werden konnte 5 Von der Gemeinde zur Eingemeindung Bearbeiten Der Ort Altendorf gehorte seit Anfang des 13 Jahrhunderts bis zum Ende des Kaiserreiches 1918 zur Grafschaft Mark und somit durch Erbgang ab 1609 zu den Kurfursten von Brandenburg den spateren Konigen von Preussen Zustandig war der Amtmann in Blankenstein Burg Von 1753 bis 1806 dem Landkreis Horde zugeteilt kam der Ort nach dem napoleonischen Zwischenspiel von 1806 bis 1813 im Jahr 1815 zum Kreis Bochum 1885 wurde die Gemeinde dem Kreis Hattingen zugeteilt Danach gehorte sie ab 1929 dem neuen Ennepe Ruhr Kreis an Die Gemeinde Altendorf wurde am 1 Januar 1970 nach Essen eingemeindet und da es schon einen Stadtteil Altendorf gab am 25 Marz 1970 in Burgaltendorf umbenannt 6 Weitere Eckdaten Bearbeiten 1846 wurde erstmals Schulunterricht in Altendorf erteilt und zwar zunachst in der Gaststatte Mintrop im Schwarzensteinweg Damit entfiel erstmals der lange Weg der Kinder zum Unterricht nach Niederwenigern 1858 wurde auf dem Gelande der Vorburg die katholische Burgschule aus alten Burgsteinen errichtet 1876 eroffnete die Buschschule an der Schulstrasse heutige Molleneystrasse 1899 kam an der Kohlenstrasse eine evangelische Schule dazu Die Eggemannsche Schwimmbrucke und die Schwimmbrucke Holtey wurden in den Jahren 1898 bis 1901 errichtet So konnten Altendorfer Arbeiter auch nach Horst oder Dahlhausen gelangen Da jede Person pro Uberquerung funf Pfennige bezahlen musste nannte man sie im Volksmund die Funf Pfennigs Brucken Den Ehrenburgerbrief der selbstandigen Gemeinde Altendorf Ruhr erhielt Wilhelm Molleney zu seinem 75 Geburtstag Nach Praxisubernahme seines Vaters war er Arzt am katholischen Elisabeth Hospital im benachbarten Niederwenigern Leiter der Sanitatskolonne Mitglied der Gemeindevertretung und erster Vorsitzender des Kirchbauvereins Am 22 Dezember 1902 wurde er in den Kirchenvorstand der neuen Herz Jesu Kirche gewahlt Am 23 Marz 1913 starb Molleney und 1925 wurde die damalige Schulstrasse in Burgaltendorf in Molleneystrasse nach ihm umbenannt Im Ersten Weltkrieg verloren 112 Altendorfer Bewohner ihr Leben Im Zweiten Weltkrieg fielen mehr als 230 Altendorfer oder sie blieben vermisst Die grossen Bombardements erreichten mehr die grossen Zentren von Essen und Bochum Auch in Altendorf wurden Zwangsarbeiter und zwar in Bergbau und Landwirtschaft eingesetzt Bevolkerung BearbeitenAm 31 Dezember 2022 lebten 9 350 Einwohner in Burgaltendorf 7 Strukturdaten der Bevolkerung in Burgaltendorf Stand 31 Dezember 2022 Bevolkerungsanteil der unter 18 Jahrigen 15 0 Essener Durchschnitt 16 9 8 Bevolkerungsanteil der mindestens 65 Jahrigen 28 9 Essener Durchschnitt 21 5 9 Auslanderanteil 4 1 Essener Durchschnitt 19 2 10 Infrastruktur BearbeitenBurgaltendorf ist hauptsachlich gepragt von Landwirtschaft und lockerer Wohnbebauung in kleineren Ein und Mehrfamilienhausern Eine Ausnahme bildet das Hochhaus an der Kohlenstrasse Der Stadtteil besitzt eine stadtische Grundschule an der Alten Hauptstrasse mit Abzweig an der Holteyer Strasse eine stadtische Forderschule mit dem Forderschwerpunkt geistige Entwicklung Comenius Schule 11 und je einen stadtischen einen katholischen und einen evangelischen Kindergarten Die Kinderarche 12 Des Weiteren gibt es eine 1894 gegrundete Freiwillige Feuerwehr Ein Ortskern fehlt jedoch dient die Alte Hauptstrasse in Teilen als Geschaftsstrasse Literatur BearbeitenCordula Brand Detlef Hopp Eine Siedlung der spaten romischen Kaiserzeit und der Merowingerzeit in Burgaltendorf In Essener Beitrage Band 112 2000 S 13 29 Cordula Brand Der Siedlungsplatz von Burgaltendorf im Lichte germanischer Fundstellen in Essen In Detlef Hopp Charlotte Trumpler Hrsg Die fruhe romische Kaiserzeit im Ruhrgebiet Kolloquium des Ruhrlandmuseums und der Stadtarchaologie Denkmalbehorde in Zusammenarbeit mit der Universitat Essen Klartext Verlag Essen 2001 ISBN 3 89861 069 1 S 173 181 Detlef Hopp Germanische Fundplatze der Kaiserzeit im Essener Suden In Wolfgang Spickermann Kresimir Matijevic Heinz Hermann Steenken Hrsg Rom Germanien und das Reich Festschrift zu Ehren von Rainer Wiegels anlasslich seines 65 Geburtstages Pharos Studien zur griechisch romischen Antike Band 18 Scripta Mercaturae Verlag St Katharinen 2005 ISBN 3 89590 159 8 S 193 209 Peter Mesenburg Fundort Burgaltendorf Untersuchungen zur Veranderung des Gelandes seit 1843 In Detlef Hopp Charlotte Trumpler Hrsg Die fruhe romische Kaiserzeit im Ruhrgebiet Kolloquium des Ruhrlandmuseums und der Stadtarchaologie Denkmalbehorde in Zusammenarbeit mit der Universitat Essen Klartext Verlag Essen 2001 ISBN 3 89861 069 1 S 182 190 Petra Meuwsen Stefan Leenen Burg Altendorf 1601 Burg und Besitz im Spiegel des Testaments von Arnold von Vittinhoff Schell Klartext Verlag Essen 2019 ISBN 978 3 8375 1967 9 Wikisource Das Gedicht Altendorf aus dem Gedichtband Was die Ruhr mir sang 1909 von Heinrich Kampchen Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmaler in Burgaltendorf Liste der Strassen in Essen BurgaltendorfWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Essen Burgaltendorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heimat und Burgverein Burgaltendorf e V Stadtteilbeschreibung auf der Homepage der Stadt EssenEinzelnachweise Bearbeiten Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 Vgl dazu Johann Rainer Busch Kurt Schweders Wappen der Essener Stadtteile Essen 2009 S 101 Joachim Huske Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier Daten und Fakten von den Anfangen bis 2005 Veroffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau Museum Bochum Bd 144 3 uberarbeitete und erweiterte Auflage Selbstverlag des Deutschen Bergbau Museums Bochum 2006 ISBN 3 937203 24 9 S 12 Andre Joost BetriebsstellenArchiv Altendorf Ruhr In NRWbahnarchiv Abgerufen am 22 Juni 2017 Homepage der Jesus lebt Kirche Historie Martin Bunermann Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein Westfalen Deutscher Gemeindeverlag Koln 1970 S 112 Bevolkerungszahlen der Stadtteile Anteil der Bevolkerung unter 18 Jahren Anteil der Bevolkerung von 65 Jahren und alter Auslanderanteil in den Stadtteilen Homepage der Comenius Schule Sonderschule der Stadt Essen Seite der Kinderarche auf der Homepage der Jesus Lebt Kirche Memento vom 20 August 2007 im Internet Archive Essener 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