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Neuleiningen ist die Ruine einer Hohenburg im Leininger Sporn am Rande des Pfalzerwalds Sie liegt auf der Gemarkung der Ortsgemeinde Neuleiningen im Landkreis Bad Durkheim Rheinland Pfalz und ist eine der drei Burgen am oberen Eckbach die aus der Fruhzeit des frankischen Adelsgeschlechts der Leininger stammen Die beiden anderen sind Altleiningen und Battenberg Burg NeuleiningenBlick von der Vorburg in Richtung HauptburgBlick von der Vorburg in Richtung HauptburgStaat DeutschlandOrt NeuleiningenEntstehungszeit zwischen 1238 und 1241Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand Ruine einer KastellburgStandische Stellung GrafenGeographische Lage 49 33 N 8 8 O 49 542776 8 139708 269 8 Koordinaten 49 32 34 N 8 8 22 9 OHohenlage 269 8 m u NHNBurg Neuleiningen Rheinland Pfalz Die Burg Neuleiningen ist als Kulturdenkmal eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Sehenswurdigkeiten und Kultur 4 1 Aussichtspunkt 4 2 Veranstaltungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Burg auf einer Hohe von 269 8 m u NHN 1 auf einem Schlossberg genannten Sudsporn des Grunstadter Bergs liegt an der geologischen Nahtstelle des Pfalzerwalds hier seines nordostlichen Teilbereichs Leininger Sporn zum tertiaren Alzeyer Hugelland Die Steilhange zum Tal des Eckbachs 180 m 1 unmittelbar sudlich der Burg sind noch eingeschnitten in den Buntsandstein des Pfalzerwalds die Trasse der nordlich nur 200 m entfernten und lediglich wenige Meter hoher gelegenen Autobahn 6 verlauft bereits ganzlich uber tertiare Gesteine 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Burgruine um 1800 Kupferstich von Jakob RouxDer Name der Wehranlage leitet sich wie bei der 5 km sudwestlich gelegenen alteren Schwesterburg Altleiningen von den frankischen Grafen von Leiningen ab denen vormals das Leiningerland gehorte Erbaut wurde die Burg nach einer Erbteilung um 1240 durch Graf Friedrich III von Leiningen Dagsburg Zusammen mit der sudlich gegenuber Luftlinie 1400 m auf 284 m Hohe 1 gelegenen Burg Battenberg kontrollierte sie den Eingang des Eckbachtals von der Rheinebene her Uber verschiedene Linien der Leininger verblieb sie mehr als 200 Jahre in deren alleinigem Eigentum 1468 mischte sich Kurfurst Friedrich der Siegreiche von der Pfalz in leiningische Erbstreitigkeiten ein und nahm die Burg mit Gewalt in Besitz Uber mehrere Zwischenstadien kam es 1508 zu einem Vergleich Die Burg wurde zwischen dem Bistum Worms und den Grafen von Leiningen Westerburg aufgeteilt Im Bauernkrieg wurde die Burg 1525 ohne Kampf den aufstandischen Bauern geoffnet die indessen von der listigen Grafin Eva 1481 1543 freundlich und uppig bewirtet wieder abzogen ohne grosseren Schaden anzurichten Der Heimatdichter Paul Munch beschreibt diese historisch verburgte Episode in seinem Pfalzer Mundartgedicht Die Grafin Eva vun Neileininge Auch im Dreissigjahrigen Krieg musste die Burg nur unbedeutende Beschadigungen hinnehmen Wahrend des Pfalzischen Erbfolgekriegs allerdings brannten die franzosischen Truppen im Jahre 1690 die gesamte Anlage nieder Die beiden Eigentumer Leiningen Westerburg und Bistum Worms konnten sich in der Folgezeit nicht uber den Neuaufbau einigen Leiningen war dafur Worms jedoch dagegen 1767 verkaufte Karl von Leiningen Westerburg schliesslich die Leininger Halfte an das Bistum Worms Im Gefolge der Franzosischen Revolution wurde die Burgruine sakularisiert und ging 1804 ins Eigentum der Gemeinde Neuleiningen uber Diese verausserte sie vier Jahre spater 1874 kaufte Graf Karl Emich zu Leiningen Westerburg Neuleiningen 1856 1906 sie fur seine Familie zuruck Anlage Bearbeiten nbsp Anblick vom Dorf her nbsp Nordostlicher Wehrturm Bergfried nbsp Treppengiebel des Palas in der Nordwestecke nbsp Nordostseite von innen nbsp Pfarrkirche St Nikolaus fruher Burgkapelle nbsp Ausblick nach Suden in Richtung BattenbergDie Burganlage wird dem sogenannten Kastelltypus zugeordnet was sich aus dem regelmassigen Grundriss mit seinen vorspringenden Turmen erklart Entgegen alteren Auffassungen ist die Burg allerdings nach dem Muster franzosischer Burgen des fruhen 13 Jahrhunderts in der Ile de France entstanden Es wurde keine bestehende Burg kopiert sondern die franzosische Bauweise mit heimischen Bautraditionen kombiniert Auffallig sind die vier runden Turme und die grosse Zahl von recht schmalen Schiessscharten sogenannten Schlitzscharten fur Bogen und Armbrust 3 Die Schlitzscharten zahlen zu den fruhesten Vertretern auf deutschem Boden So entstand eine Burg die abgesehen von der nur rudimentar erhaltenen Burg Lahr Baden als die fruheste Kastellburg auf deutschem Boden gilt Die Innenbebauung der ersten Bauphase ist vollstandig verloren und konnte nur in geringen Ansatzen bei Grabungen nachgewiesen werden Die heutigen Reste entstammen dem 14 bis fruhen 17 Jahrhundert Markantes Wahrzeichen der Burg ist hierbei der Treppengiebel des Palas auf der Nordseite der in seinem heutigen Aussehen auf Landgraf Hesso von Leiningen Dagsburg erwachsen ab 1435 1467 zuruckgeht In der Sudostecke hat sich der Keller des Leiningen Westerburger Wohnbaus aus der Zeit um 1508 erhalten Dort wurde in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts die Burgschanke eingerichtet Leiningerland Museum im Burgturm DatenOrt NeuleiningenArt Burgmuseum HeimatmuseumEroffnung 2005Leitung Stiftung Historisches NeuleiningenWebsite neuleiningen de museenGraf Karl Emich liess ab 1874 den Sudost Turm wieder aufbauen und wohnlich gestalten Dort hielt er sich regelmassig als Urlauber auf weil ihm das Leiningerland ans Herz gewachsen war Schliesslich wurde er Ehrenburger von Neuleiningen 4 Dieser Turm ist heute ein begehbarer Aussichtsturm Seine beiden oberen Geschosse sind zu einem kleinen Heimatmuseum ausgebaut das Steingut erzeugnisse einer ehemaligen lokalen Fabrik die 1932 geschlossen wurde sowie andere handwerkliche Exponate zeigt In raumlichen und zeitlichem Anschluss an die Burg ist die gut erhaltene Ortsbefestigung derselben Zeitstellung 13 Jahrhundert zu sehen die aufgrund ihrer Einheitlichkeit und ihres Gesamtbildes nur wenige Parallelen in der Region kennt Sehenswurdigkeiten und Kultur BearbeitenSudostturm Burg Neuleiningen nbsp Sudostturm heute AussichtsturmSudostturm heute AussichtsturmBasisdatenOrt NeuleiningenLand Rheinland PfalzStaat DeutschlandKoordinaten 49 32 33 2 N 8 8 23 7 O 49 54255 8 13993Verwendung AussichtsturmZuganglichkeit Aussichtsturm offentlich zuganglichTurmdatenBauzeit ab 1874Baustoff SandsteinGesamthohe 15 mAussichts plattform 14 m Aussichtspunkt Bearbeiten Vom 15 m hohen Aussichtsturm der Burg aus bietet sich eine hervorragende Sicht auf die Oberrheinische Tiefebene im Osten die Berge des Pfalzerwalds im Suden und Westen sowie das nordwestlich gelegene Massiv des Donnersberges Zu Fussen des Bergdorfs Neuleiningen erstrecken sich der Weiler Neuleiningen Tal sowie die Nachbarorte Grunstadt Sausenheim und Kleinkarlbach Bei klarem Wetter sind auch der Speyerer Dom das Heidelberger Schloss der Wormser Dom Ludwigshafen Mannheim der Odenwald und sogar startende Flugzeuge auf dem Frankfurter Flughafen zu erkennen Umgekehrt wirkt die in den Nachtstunden illuminierte Burg von der unmittelbar nordlich vorbeifuhrenden Autobahn 6 Saarbrucken Mannheim sehr eindrucksvoll In Fahrtrichtung Mannheim taucht sie vor der Kulisse der dicht besiedelten Rheinebene auf wahrend 20 km hinter der Burgsilhouette das stark beleuchtete Werksgelande der BASF in Ludwigshafen liegt Veranstaltungen Bearbeiten Der Burghof ist seit 2004 Veranstaltungsort des Neuleininger Burgsommers An funf Samstagen zwischen Juni und August werden dort Open Air Konzerte veranstaltet 5 2007 fand in den Burgmauern erstmals das Burg Weinfest statt das von den ortsansassigen Winzern organisiert wird und seitdem jahrlich stattfindet 2011 wurde es zum schonsten Weinfest des Jahres erklart 6 Literatur BearbeitenHans Heiberger Neuleiningen Geschichte einer Bergfestung Hrsg Gemeinde Neuleiningen Heidelberger Verlagsanstalt Heidelberg 1979 Paul Munch Die Grafin Eva vun Neileininge Pfalzer Mundartgedicht 1950 Alexander Thon Hrsg Wie Schwalben Nester an den Felsen geklebt Burgen in der Nordpfalz 1 Auflage Schnell und Steiner Regensburg 2005 ISBN 3 7954 1674 4 S 116 121 Stefan Ulrich Die Burg Neuleiningen Ihre Baugeschichte unter Berucksichtigung der Stadtbefestigung 1 Auflage Stiftung zur Forderung der pfalzischen Geschichtsforschung Neustadt an der Weinstrasse 2005 ISBN 978 3 9808304 8 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Neuleiningen Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Reinhard Friedrich zu Burg Neuleiningen in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Burgenwelt Burg Neuleiningen Infos Palzpix Neuleiningen Bilder Einzelnachweise Bearbeiten a b c Lage und Hohe der Burg Neuleiningen auf Kartendienst des Landschaftsinformationssystems der Naturschutzverwaltung Rheinland Pfalz LANIS Karte Hinweise abgerufen am 19 Januar 2021 GeoViewer der Bundesanstalt fur Geowissenschaften und Rohstoffe Hinweise Schiessscharten Enzyklopadie Burgeninformationssystem BINSY abgerufen am 19 Januar 2021 Hans Heiberger Das Ende der Grafen zu Leiningen Westerburg Klaus Dinges Grunstadt 2000 ISBN 3 9806596 1 5 S 52 und 53 Neuleininger Burgsommer burgsommer neuleiningen de abgerufen am 19 Januar 2021 Neuleiningen Burg Weinfest pfalz de abgerufen am 19 Januar 2021 Normdaten Geografikum GND 7550664 6 lobid OGND AKS VIAF 238804736 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Neuleiningen amp oldid 235890055