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Bruno Ernst Buchrucker 5 Januar 1878 in Sobernheim 19 Februar 1966 in Bad Godesberg war ein deutscher Offizier Bekannt wurde er 1923 als Anfuhrer des Kustriner Putsches Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Militarischer Werdegang 1 2 Kapp Putsch in Cottbus 1 3 Schwarze Reichswehr 1 4 Kustriner Putsch 1 5 Gefolgsmann von Otto Strasser 2 Familie 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMilitarischer Werdegang Bearbeiten Der Sohn eines Oberlehrers seit dem 20 Juli 1897 Offizier wurde am 1 April 1909 zum Grossen Generalstab der Preussischen Armee kommandiert 1 Am 20 Marz 1911 zum Hauptmann befordert war er als solcher Chef der 7 Kompanie des 2 Oberrheinischen Infanterie Regiments Nr 99 in Zabern 2 wo er im Dezember 1913 die Zabern Affare miterlebte in deren Verlauf das Militar mit unverhaltnismassiger Harte gegen die lokale Bevolkerung vorging und die Offiziere des Regiments sich zivile Regierungsgewalt anmassten Zur Entscharfung des Konflikts wurde Buchruckers Einheit aus Zabern abgezogen und vorubergehend nach Bitsch verlegt Er kehrte erst im April 1914 an seinen regularen Standort zuruck Mit Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914 wurde er als 3 Generalstabsoffizier unter Stabschef Bernhard Bronsart von Schellendorff dem Generalkommando des XIV Reserve Korps zugeteilt 3 das zunachst im Elsass operierte jedoch schon bald an die Somme verlegt wurde Im weiteren Kriegsverlauf wurde er in verschiedenen weiteren Generalstabsstellungen verwendet und am 22 Marz 1916 nach rigoroser Kampfesfuhrung 4 zum Major befordert Nach Kriegsende fuhrte Buchrucker 1919 das I Bataillon im Freikorps von Siegfried Graf zu Eulenburg Wicken in den Kampfen deutscher Freikorps im Baltikum Zuruck in Deutschland wurde er in die Vorlaufige Reichswehr ubernommen Kapp Putsch in Cottbus Bearbeiten Als Garnisonsaltester in Cottbus unterstutzte Buchrucker im Marz 1920 den Kapp Putsch 5 Am 13 Marz hatten meuternde Truppen das Berliner Regierungsviertel besetzt die Reichsregierung war uber Dresden nach Stuttgart geflohen In Cottbus verbot Buchrucker Demonstrationen und Kundgebungen und ubernahm die vollziehende Gewalt Auf den von SPD und Gewerkschaften ausgerufenen Generalstreik reagierte er mit Plakatanschlagen die Schutz den Arbeitswilligen versprachen Als Reichswehrpatrouillen auf Widerstand stiessen schossen initiiert von Buchrucker 6 am 15 Marz Reichswehrtruppen am Spremberger Turm in Cottbus mit Maschinengewehren in eine fluchtende Menschenmenge vier Menschen starben funf weitere wurden schwer verwundet Zugleich wurde das Druckereigebaude der USPD Zeitung Freier Volkswille von Reichswehrtruppen aufgebrochen und dortige Schnellpressen durch Handgranaten zerstort Ab 16 Marz entwickelten sich Kampfe am Cottbuser Stadtrand mit Arbeitern aus der Niederlausitz die weitere Opfer forderten Grosse Versammlungen brachten eine ungeheure begeisterte Volksmenge zum Erscheinen Die Aufstellung einer Roten Garde wurde beschlossen der Gewalthaber von Cottbus verbot daraufhin jede Ansammlung von Menschen mit dem Hinweis jede Versammlung durch Feuer sprengen zu lassen so die sozialdemokratische Markische Volksstimme am 21 Marz 7 Am 17 Marz versuchte eine sozialdemokratische Delegation mit Buchrucker zu verhandeln Nach spateren Angaben eines beteiligten Abgeordneten ausserte Buchrucker Satze wie Mein Vergleich ist die Mordwaffe Je mehr ich von dem Gesindel niederknalle desto lieber ist es mir Diese rote Armee besteht aus Verbrechern und Buschkleppern 8 der Schuss ist das Radikalmittel Jeden Streikposten lasse ich glatt erschiessen 9 Am 18 und 19 Marz konzentrierten sich die Kampfe auf den Stadtteil Sandow Angesichts des Widerstandes und des am 17 Marz in Berlin gescheiterten Putsches erklarte Buchrucker offentlich die Aufhebung seiner Massnahmen sowie die Niederlegung der vollziehenden Gewalt in Cottbus seine Einheit wurde vorubergehend nach Vetschau verlegt 10 Buchrucker wurde im September 1920 aus der Reichswehr verabschiedet Er gehorte zu den wenigen Reichswehroffizieren die als Folge ihres Verhaltens wahrend des Kapp Putsches aus der Reichswehr ausschieden 11 Im Mai 1921 leitete Buchrucker in Cottbus wahrend des Aufstandes in Oberschlesien eine Nachschubzentrale fur die dort kampfenden Freikorps 12 Zudem gehorte er zusammen mit seinem langjahrigen Freund und Quartiergeber dem Rittergutsbesitzer Wilhelm von Oppen zu den fuhrenden Funktionaren des brandenburgischen Heimatbundes 13 Der Heimatbund war eine Nachfolgeorganisation der am 8 April 1920 auf Druck der Entente aufgelosten Einwohnerwehren Diese haufig auf Veranlassung der Landbunde als Berufsorganisation der Grossgrundbesitzer entstandene Selbstschutzorganisation schloss sich der Organisation Escherich Orgesch an einer rechtsreaktionaren paramilitarischen Organisation Zudem unterhielt Buchrucker Kontakte zu Gerhard Rossbach und dessen offiziell aufgelostem Freikorps dessen Mitglieder getarnt auf landwirtschaftlichen Gutern in Brandenburg Mecklenburg und Pommern untergebracht waren 14 Schwarze Reichswehr Bearbeiten Im Sommer 1921 wurde Buchrucker per Privatdienstvertrag vom Wehrkreiskommando III Berlin Brandenburg der Reichswehr eingestellt 15 Dem Offizier Fedor von Bock unterstellt waren Buchrucker sogenannte Arbeitskommandos untergeben deren offizielle Aufgabe von Reichswehrminister Otto Gessler 1926 als die Aufraumung Aussonderung und Zerstorung des besonders in der Gegend von Berlin in der Ostmark und in Schlesien zahllos verstreuten und verborgenen Kriegsgerats 16 definiert wurde Zudem sollte laut Gessler eine Art von Auffangbecken fur die durch Auflosung der Freikorps und des Selbstschutzes Oberschlesien wurzellos gewordene Krafte gebildet werden Bis zum Sommer 1923 entstand entgegen den Bestimmungen des Versailler Friedensvertrages eine Schwarze Reichswehr mit einem festen Stamm von 2 000 Mann sowie weiteren 18 000 Mann in Alarmeinheiten Letztere entstammten uberwiegend nationalistischen Verbanden und waren in vier bis sechswochigen Kursen militarisch ausgebildet worden 17 Innerhalb der geheim gehaltenen Schwarzen Reichswehr unterlag Buchrucker die Organisation und Leitung der Formation Wichtigster Mitarbeiter Buchruckers war Paul Schulz Schulz und Buchrucker waren 1919 im gleichen Freikorps gewesen zudem hatten sie 1921 bei der Unterstutzung der Freikorps in Oberschlesien zusammengearbeitet Buchrucker beschaftigte sich mit politischen Fragen Schulz galt als der eigentliche Macher des ganzen Ladens 18 Wegen der innerhalb der Schwarzen Reichswehr verubten Fememorde wurde Schulz 1927 zum Tode verurteilt und wie fast alle Fememorder routinemassig erst begnadigt und vor 1930 durch eine Amnestie fur politische Verbrecher freigelassen In einer Atmosphare die laut spateren Angaben Buchruckers 19 seitens der zustandigen Reichswehroffiziere von innerlichem Einverstandnis aber Ablehnung der offiziellen Verantwortung gepragt war wurde die Grosse der Arbeitskommandos uber das vorgesehene Mass ausgedehnt und fur den ursprunglichen Zweck der Arbeitskommandos unnotige Militarubungen abgehalten Ende September 1923 fiel ubergeordneten Dienststellen der Reichswehr die Grosse der Arbeitskommandos auf Buchrucker wurde zur Rede gestellt und gab zu dass er von sich aus Einstellungen uber den Etat bei den Trupps vorgenommen hatte aus dem Gedanken heraus der Reichswehr Hilfe fur einen Kommunistenaufstand zu schaffen den er unmittelbar erwarte 20 Er sagte einen Abbau der Verstarkungen zu fur Reichswehrminister Gessler war aber der Glaube an die Zuverlassigkeit des Majors a D Buchrucker erschuttert 20 so dass er die Verhaftung von Buchrucker und Schulz befahl Kustriner Putsch Bearbeiten Buchrucker erfuhr nach eigenen Angaben am 30 September von dem gegen ihn ergangenen Haftbefehl und ordnete an dass die in Aussenforts der Festung Kustrin untergebrachten Arbeitskommandos am Morgen des 1 Oktobers 1923 in das Festungswerk in der Kustriner Altstadt einrucken sollten 21 Der Kustriner Putsch begann mit einer Rede Buchruckers vor den angetretenen Arbeitskommandos die nach spateren Angaben von mehreren Zuhorern dem Inhalt nach kaum verstandlich war Er setzte zum Sprechen an brachte Tone hervor reihte die Worte sinnlos aneinander betonte falsch und gestikulierte Niemand wusste von den Leuten was der Angeklagte Buchrucker sagen wollte 22 Buchrucker begab sich anschliessend zum Festungskommandanten Oberst Gudowius wies auf die Ubermacht seiner Einheiten hin und bat den Kommandanten er solle sich ihm nicht in den Weg stellen der grosse nationale Moment sei jetzt gekommen Er erklarte auch er werde nicht nur hier in Custrin sondern gleichzeitig uberall losschlagen 23 Der Kommandant wollte sich Buchrucker nicht anschliessen auch nicht als mehrere Buchrucker ergebene Unteroffiziere darunter der spatere NSDAP Reichstagsabgeordnete Hans Hayn gewaltsam in die Kommandantur eindrangen Von seinen Untergebenen zu Weisungen aufgefordert war Buchrucker nicht in der Lage diese zu erteilen Dies war fur einen Teil der Unteroffiziere Anlass sich wieder dem Festungskommandanten zu unterstellen Spater kam es in Kustrin zum Waffeneinsatz regularer Reichswehreinheiten gegen ein Kommando der Schwarzen Reichswehr bei dem ein Mensch starb und sieben weitere verwundet wurden Zwischen dem 22 und 27 Oktober 1923 fand vor einem ausserordentlichen Gericht in Cottbus der Prozess gegen 14 in Kustrin Festgenommene statt 24 Buchrucker wurde wegen vollendeten Hochverrats zu zehn Jahren Festungshaft und zehn Goldmark Geldstrafe verurteilt Buchrucker hatte vor Gericht erklart er habe lediglich auf den Reichswehrminister Druck ausuben wollen um die Rucknahme des Haftbefehls zu erreichen Dies sei im Interesse des Staates gewesen denn in den Reihen der Arbeitskommandos hatten sich Draufganger befunden von denen im Falle seiner Verhaftung Gewalttatigkeiten zu befurchten gewesen seien Dieser Darstellung folgte das Gericht nicht Nach der Urteilsbegrundung lagen genugend Anhaltspunkte vor dass die Vorgange in Custrin in der Tat nur den Teil eines gross angelegten Unternehmens bedeuteten 25 Hierfur sprachen der von Buchrucker betriebene Aufwand und die einstundige Entschlusslosigkeit Buchruckers ein Anzeichen dass er ernstere Entschlusse zu erwagen gehabt hatte Buchrucker sei offenbar davon ausgegangen das die Reichswehr sich ihm anschliessen oder neutral bleiben wurde Buchrucker wurde im Oktober 1927 anlasslich des 80 Geburtstages von Hindenburg amnestiert 26 Eine Untersuchung der eigentlichen Ziele der Schwarzen Reichswehr unterblieb im Cottbuser Strafverfahren 27 Zeugenaussagen in den Fememordprozessen sowie vor parlamentarischen Untersuchungsausschussen enthalten zahlreiche Hinweise dass innerhalb der Schwarzen Reichswehr entsprechend dem Marsch auf Rom ein Marsch auf Berlin geplant und in Einzelheiten vorbereitet war Die geplante Errichtung einer rechtsgerichteten Militardiktatur scheiterte als im September 1923 der Ausnahmezustand ausgerufen wurde und die exekutive Gewalt von der Reichswehr ubernommen wurde Der Kustriner Putsch stellt nach heutigem Erkenntnisstand ein Nachspiel zu diesen Planen dar dessen eigentlicher Zweck nicht sicher bekannt ist 28 Buchrucker ausserte sich 1928 in der Veroffentlichung Im Schatten Seeckt s uber die Schwarze Reichswehr Die Truppe wollte Deutschland vom Druck des Auslands befreien Sie wollte gegen den ausseren Feind kampfen Soweit sie uber die politische Lage nachdachte meinte sie dass der Kampf nur unter einer Militardiktatur ausgefochten werden konne und mancher dachte dass es bei der Errichtung der Militardiktatur einen kurzen Kampf im Innern des Reiches geben konne Daruber ob die Militardiktatur verfassungsmassig sei oder nicht machte man sich meistens keine Gedanken 29 Im Mai 1928 erstattete das Reichswehrministerium Strafanzeige wegen Meineides gegen Buchrucker 30 Buchrucker hatte in einem Prozess wegen der Fememorde in der Schwarzen Reichswehr erklart die Einberufungen zur Schwarzen Reichswehr im September 1923 seien im Einverstandnis mit der regularen Reichswehr erfolgt Das Verfahren war von hohem offentlichem Interesse begleitet und wurde von beiden Parteien mit grossem Aufwand betrieben Im September 1929 wurde das Verfahren gegen Buchrucker eingestellt Buchruckers Aussage sei zwar objektiv falsch es sei ihm aber nicht nachzuweisen dass er sich der Unrichtigkeit seiner Aussage objektiv bewusst gewesen war so die Berliner Staatsanwaltschaft 31 Im Zuge des Meineidverfahrens forderte der Chef des Stabes im Wehrkreiskommando III Kurt von Hammerstein eine Untersuchung des Geisteszustandes von Buchrucker Im Cottbuser Verfahren hatte Buchruckers Verteidiger beantragt seinen Mandanten wegen teilweiser Unzurechnungsfahigkeit freizusprechen Buchrucker hatte diesen Antrag abgelehnt Den Unterlagen des Verteidigers zufolge hatte sich Buchrucker als Kind auffallend langsam entwickelt im Fruhjahr 1917 fiel er wahrend des Ersten Weltkrieges durch Sprachverwirrtheit sinnloses Aneinanderreihen von Wortern und Satzen falsches Betonen Verschrobenheit im Tonfall und im Ausdruck auf 32 Ein Befragter bezeichnete Buchrucker als eine Art Nietzsche Zarathustra Figur aussergewohnlichen Fahigkeiten als Generalstabsoffizier seien Momente der Depression und Regungslosigkeit gegenubergestanden Zudem wurde auf Buchruckers Rede wahrend des Kustriner Putsches verwiesen und seine dortige Festnahme bei der er den Eindruck tiefster Depression und Willenlosigkeit machte Die Zeitschrift Die Weltbuhne massgeblich beteiligt an der Aufdeckung der Fememorde innerhalb der Schwarzen Reichswehr und deshalb selbst von Strafverfahren betroffen bekundete 1930 Buchrucker ihren Respekt Wir haben Sie in unserem Femeprozess kennengelernt als einen graden wahrheitsliebenden Menschen Wir hatten in dem Mann von Kustrin einen Haudegen erwartet und fanden einen feinen klugen Kopf einen Gegner wie man ihn sich wunscht Lieber Herr Buchrucker Sie sind bei vielen Unternehmungen dabei gewesen und Sie waren immer der Betrogene der Eingesperrte wahrend die Hoheren sich druckten 33 Gefolgsmann von Otto Strasser Bearbeiten Buchrucker stiess Ende 1928 eher zufallig zu der dem linken Flugel der NSDAP zugerechneten Gruppe um Otto Strasser Eigenen Angaben zufolge 34 war Strasser im Gegensatz zu anderen Verlagen bereit Buchruckers Buch zur Schwarzen Reichswehr zu veroffentlichen Der in den obrigkeitsstaatlichen Bahnen des wilhelminischen Offiziers denkende Buchrucker 35 nahm in der Strasser Gruppe eine Sonderstellung ein hielt Programmfragen fur unwesentlich und sah in der Monarchie die schlagkraftigste Staatsform Regelmassig schrieb er in von Strasser herausgegebenen Zeitungen zu militarpolitischen Themen Der moderne Staat musste von Mannern geleitet werden die den Krieg verstehen 36 so Buchrucker in einem der Texte Zum 1 Oktober 1929 trat Buchrucker der NSDAP bei Mitgliedsnummer 153 720 wurde aber zum 1 Juli 1930 ausgeschlossen 37 Zwischen Strasser und Hitler war es zuvor zu Auseinandersetzungen um die von Hitler verfolgte Legalitatspolitik gekommen Buchrucker den Strasser als seinen besten Freund 38 bezeichnete gehorte am 4 Juli zu den 26 Unterzeichnern des Aufrufes Die Sozialisten verlassen die NSDAP und schloss sich dann der Kampfgemeinschaft Revolutionarer Nationalsozialisten KGRNS um Otto Strasser an Bis zum Verbot der KGRNS kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung gehorte Buchrucker Leitungsgremien der Gruppierung an die unter den Namen politisches Buro Vollzugsausschuss und Vollzugsrat bestanden Zur Zeit seines Wirkens in der KGRNS wird Buchrucker als Nationalist und leidenschaftlicher Militarist beschrieben der sich weiterhin mit zeitgenossischen militarstrategischen Uberlegungen wie dem Einsatz der Luftwaffe beschaftigte 39 Im Gegensatz zur offiziellen Linie der KGRNS stand er einer Zusammenarbeit mit kommunistischen Gruppierungen scharf ablehnend gegenuber und gab dem Bundnis mit konservativen reaktionaren paramilitarischen Verbanden wie dem Stahlhelm den Vorzug Angesichts seiner Biographie uberrascht Buchruckers Preussenfeindlichkeit die ihre Ursache vermutlich in Erfahrungen des Ersten Weltkriegs hatte Zum ersten Reichskongress der KGRNS Ende Oktober 1930 formulierte Buchrucker Programmatische Grundsatze der revolutionaren Nationalsozialisten die Neue Ordnung die weitgehend alteren Veroffentlichungen Strassers entsprachen 40 Buchruckers Vorstellungen eines deutschen Sozialismus beinhalteten ein Nationalisierungsprogramm die Forderung von Handwerksbetrieben und die Ruckfuhrung der Stadtbevolkerung zur Landwirtschaft Entscheidungsbefugnisse sollten einem kleinen Kreis von Fuhrungskraften ubertragen werden um die Missverhaltnisse eines durch Burokratie geschwachten Staates zu uberwinden Ein derart entstandener organischer Fuhrerstaat solle dann die volkische Umwandlung der Gesellschaft vorantreiben Ziel sei auf der Basis der Einheit germanischen Volkstums ein von den imperialistischen Versailler Ketten befreites Deutschland 40 Die KGRNS blieb eine Splittergruppierung im Mai 1931 hatte sie ungefahr 6000 Mitglieder zu denen in diesem Monat nach der Stennes Revolte ungefahr 2 000 SA Mitglieder uberwiegend aus Berlin und Pommern stiessen 41 Von regelmassigen tatlichen Angriffen der SA war auch Buchrucker betroffen Im Juli 1930 wurde er in Albersdorf in Dithmarschen bei einem vom Gauleiter Hinrich Lohse geleiteten Angriff von SA Einheiten auf eine Veranstaltung verletzt 42 Im Oktober 1932 beschloss der Dritte Reichskongress der KGRNS die Aufstellung einer eigenen paramilitarischen Formation der Schwarzen Garde Buchrucker wurde einer der beiden Gruppenfuhrer der Schwarzen Garde die maximal 200 bis 300 Mitglieder hatte 43 Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung wurde die KGRNS und ihre Nebenorganisationen im Februar 1933 verboten Buchrucker befand sich zeitweise in Haft 44 Die Informationen zu Buchruckers weiterem Lebensweg sind bruchstuckhaft Im Zusammenhang mit den Rohm Morden einer politischen Sauberungsaktion in deren Verlauf Adolf Hitler und andere nationalsozialistische Fuhrer ihre tatsachlichen oder angeblichen Rivalen in den eigenen Reihen sowie weitere unliebsame Personen teils gewaltsam beseitigen liessen wurde Buchrucker verhaftet spater aber auf Veranlassung Hermann Gorings entlassen und fur die Wehrmacht reaktiviert 45 Kurz nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges soll Buchrucker im Rang eines Oberstleutnants aus der Wehrmacht verabschiedet worden sein 4 In seiner 1953 erschienenen Veroffentlichung Die Ehre des Soldaten Deutsches Soldatentum in europaischer Wehrmacht behauptet Buchrucker Hitler als Verbrecher abgelehnt zu haben bezieht jedoch nach Angaben von Emil Julius Gumbel zu den Gewissenskonflikten der Offiziere des 20 Juli 1944 keine klare Stellung 46 47 Familie BearbeitenSein Sohn Hasso Buchrucker 1935 wurde Diplomat im Auswartigen Amt Ein Verwandter war der lutherische Theologe Karl Buchrucker Weblinks BearbeitenBruno Ernst Buchrucker in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Bernhard Sauer Die Schwarze Reichswehr und der geplante Marsch auf Berlin pdf 1 1 Mbyte In Berlin in Geschichte und Gegenwart Jahrbuch des Landesarchivs Berlin 2008 Einzelnachweise Bearbeiten Angaben zur Militarlaufbahn Buchruckers bei Bernhard Sauer Schwarze Reichswehr und Fememorde Eine Milieustudie zum Rechtsradikalismus in der Weimarer Republik Metropol Verlag Berlin 2004 ISBN 3 936411 06 9 S 48 Rangliste der Koniglich Preussischen Armee und des XIII Koniglich Wurttembergischen Armeekorps fur 1914 Hrsg Kriegsministerium E S Mittler amp Sohn Berlin 1914 S 272 Janet amp Joe Robinson Handbook of Imperial Germany Bloomington Indiana 2009 S 288 a b Kurzbiografie Ernst Buchrucker in Lausitzer Rundschau 3 Januar 2008 Abruf vom 15 April 2017 Zum Kapp Putsch in Cottbus siehe die bei Erwin Konnemann Hrsg Der Kapp Luttwitz Ludendorff Putsch Dokumente Olzog Munchen 2001 ISBN 3 7892 9355 5 abgedruckten Zeitungsberichte Nr 517 Die Markische Volksstimme SPD uber Blutopfer in Cottbus am 15 Marz 1920 Cottbus 16 Marz 1920 Nr 521 Bekanntmachung des Garnisonsaltesten von Cottbus 17 Marz 1920 Abgedruckt im Cottbuser Anzeiger vom 19 Marz 1920 unterzeichnet von Buchrucker Nr 527 Auszug aus der Markischen Volksstimme SPD uber die Kampfe der Niederlausitzer Arbeiterwehren Cottbus 21 Marz 1920 Konnemann Putsch Fussnote zu Dokument 517 S 795 Markische Volksstimme vom 21 Marz 1920 zitiert nach Konnemann Putsch Dokument 527 S 803 Zeitgenossischer Ausdruck fur Strauchdieb siehe Meyers Grosses Konversations Lexikon Band 3 Leipzig 1905 S 651 bei www zeno org Konnemann Putsch Fussnote zu Dokument 527 S 803 Konnemann Putsch Fussnote zu Dokument 527 S 805 Sauer Reichswehr S 48 Siehe auch Emil Julius Gumbel Verschworer Beitrage zur Geschichte und Soziologie der deutschen nationalistischen Geheimbunde seit 1918 Malik Verlag Wien 1924 S 41 Reprint im Verlag Das Wunderhorn Heidelberg 1979 ISBN 3 88423 003 4 Irmela Nagel Fememorde und Fememordprozesse in der Weimarer Republik Bohlau Verlag Koln 1991 ISBN 3 412 06290 1 S 35 Sauer Reichswehr S 32 Bernd Kruppa Rechtsradikalismus in Berlin 1918 1928 Overall Berlin 1988 ISBN 3 925961 00 3 S 177 Nagel Fememorde S 39f Denkschrift des Reichswehrministers vom 2 Marz 1926 beim Bundesarchiv Siehe auch Nagel Fememorde S 39 Sauer Reichswehr S 50 laut spateren Aussagen in den Fememordprozessen zitiert bei Sauer Reichswehr S 48 Angaben Buchruckers im Meineidverfahren 1928 siehe Sauer Reichswehr S 70f a b Denkschrift des Reichswehrministers vom 2 Marz 1926 beim Bundesarchiv Zum Ablauf des Putsches siehe Sauer Reichswehr S 57ff Aus Unterlagen der Verteidigung im Cottbuser Prozess zitiert bei Sauer Reichswehr S 58 Spatere Feststellungen des Cottbuser Gerichts zitiert bei Sauer Reichswehr S 58 Zum Cottbuser Prozess siehe Sauer Reichswehr S 61ff Urteilsbegrundung Blatt 98 zitiert bei Sauer Reichswehr S 62 Nagel Fememorde S 326 Sauer Reichswehr S 64 328ff diese Einschatzungen bei Sauer Reichswehr S 330 Bruno Ernst Buchrucker Im Schatten Seeckt s Kampf Verlag Berlin 1928 S 28 zitiert bei Sauer Reichswehr S 72 Zum Meineidverfahren siehe Sauer Reichswehr S 65ff Bericht des Berliner Oberstaatsanwalts beim Landgericht II vom 2 September 1929 zitiert bei Sauer Reichswehr S 77 Sauer Reichswehr S 68 Antworten Major Buchrucker In Weltbuhne Nr 30 II 22 Juli 1930 S 146 zitiert bei Kruppa Rechtsradikalismus S 279 Mundliche Auskunfte Buchruckers vom 21 April 1963 siehe Reinhard Kuhnl Die nationalsozialistische Linke 1925 1930 Marburger Abhandlungen zur Politischen Wissenschaft Band 6 Verlag Anton Hain Meisenheim am Glan 1966 S 92 Diese Einschatzung bei Kuhnl Linke S 92 NS Briefe vom 1 Dezember 1928 zitiert bei Kuhnl S 92 Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 4360611 In Strassers Buch Hitler und ich von 1940 S 148f zitiert nach Patrick Moreau Nationalsozialismus von links Die Kampfgemeinschaft Revolutionarer Nationalsozialisten und die Schwarze Front Otto Strassers 1930 1935 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1985 ISBN 3 421 06192 0 S 40 diese Einschatzungen bei Moreau Nationalsozialismus S 43f a b Moreau Nationalsozialismus S 57 Zahlenangaben bei Moreau Nationalsozialismus S 87 zu Albersdorf siehe Moreau Nationalsozialismus S 46 128 228 Zahlenangaben bei Moreau Nationalsozialismus S 155 Moreau Nationalsozialismus S 196 Susanne Meinl Nationalsozialisten gegen Hitler Die nationalrevolutionare Opposition um Friedrich Wilhelm Heinz Siedler Berlin 2000 ISBN 3 88680 613 8 S 205 214 Emil Julius Gumbel Vom Fememord zur Reichskanzlei Verlag Lambert Schneider Heidelberg 1962 S 62 Titelblatt des BuchesNormdaten Person GND 118516752 lobid OGND AKS VIAF 72185195 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Buchrucker Bruno ErnstKURZBESCHREIBUNG deutscher Major Anfuhrer des Kustriner PutschesGEBURTSDATUM 5 Januar 1878GEBURTSORT SobernheimSTERBEDATUM 19 Februar 1966STERBEORT Bad Godesberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bruno Ernst Buchrucker amp oldid 238410864