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Bernhard Bronsart von Schellendorff 1 Marz 1866 in Berlin 10 Januar 1952 in Bockhorn Kreis Plon war ein deutscher Generalstabsoffizier der im Ersten Weltkrieg zahlreiche Verwendungen auf hohen Kommandoebenen an der Westfront durchlief 1 und vor allem durch seine Rolle als Generalstabschef des Kommandierenden Generals Max von Gallwitz in der Schlacht um Verdun bekannt wurde Er wurde 1919 als Generalmajor verabschiedet und war zuletzt 1939 charakterisierter Generalleutnant Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarlaufbahn 1 3 Familie 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Bernhard Bronsart von Schellendorff Herr auf Gross und Klein Tessin stammte aus der alten preussischen Adels und Offiziersfamilie Bronsart von Schellendorff und war der alteste Sohn des preussischen Generals und Kriegsministers 1893 1896 Walther Bronsart von Schellendorff und dessen Ehefrau Harriet Helene Donner 1841 1917 2 Militarlaufbahn Bearbeiten Bronsart von Schellendorff trat 1886 als Einjahrig Freiwilliger in das 2 Grossherzoglich Mecklenburgische Dragoner Regiment Nr 18 in Parchim ein und wurde im Jahr darauf Secondeleutnant Ab 1888 war er dem Magdeburgischen Kurassier Regiment von Seydlitz Nr 7 in Halberstadt zunachst zum Reservedienst dann ab 1893 im Rang eines Premierleutnants seit 14 November 1892 als Adjutant und ab 1896 als Generalstabsoffizier zugeteilt 1899 wurde er zum Stab des XI Armeekorps nach Kassel versetzt und 1900 zum Rittmeister befordert 1901 bis 1903 kommandierte er eine Eskadron seines Herkunftsregiments in Parchim und arbeitete ab September 1903 beim Grossen Generalstab in Berlin In den folgenden Jahren durchlief er die Stationen eines Generalstabsoffiziers bei verschiedenen Kommandostrukturen namentlich beim Kommando des XVI Armeekorps in Metz 1903 04 des VII Armeekorps in Munster 1904 1906 der 20 Division in Hannover 1906 1908 bei der III Armee Inspektion ebenfalls in Hannover 1908 1911 und ab dem 20 Marz 1911 bei der General Inspektion des Militar Verkehrswesens in Berlin Seit dem Kaisergeburtstag am 27 Januar des Jahres 1907 bekleidete er den Rang eines Majors Im April 1912 ubernahm er das fur den Fortgang der Generalstabskarriere unabdingbare Truppenkommando 3 und wurde Kommandeur des Kurmarkischen Dragoner Regiments Nr 14 in Colmar Am 16 Juni 1913 wurde er zum Oberstleutnant befordert Zum Kriegsbeginn im August 1914 wurde er als Chef des Stabes dem Generalkommando des XIV Reserve Korps zugewiesen das zunachst der 7 Armee unterstand und im Elsass operierte Ende September jedoch an die Somme verlegt und der 2 Armee unterstellt wurde Bei der 2 Armee wirkte Bronsart ab Januar 1915 als Chef des Stabes der Armeeabteilung Gaede und ab Mai 1915 des VII Reserve Korps unter General Johann von Zwehl In dieser Stellung wurde er am 24 Juli 1915 Oberst Am 28 Marz 1916 wurde er Generalstabschef des Generals Max von Gallwitz der als Artilleriestratege und Befehlshaber der Angriffsgruppe West bei der 5 Armee in der Schlacht um Verdun eine wesentliche Rolle spielte 4 und anschliessend in der Schlacht an der Somme die Heeresgruppe Gallwitz fuhrte und den Oberbefehl uber die umstrukturierte 2 Armee erhielt Fur seine Arbeit als rechte Hand unter von Gallwitz bei Verdun und bei der Koordination der Verteidigung sudlich der Somme wurde Bronsart von Schellendorff am 16 September 1916 der Militarorden Pour le Merite verliehen Im Oktober 1916 ging Bronsart als Chef des Stabes zur Armeeabteilung Strantz die zur 5 Armee gehorte und sudlich von Verdun den Frontvorsprung von Saint Mihiel hielt den Gallwitz im Nachgang der Schlacht als besonders gefahrdet erkannte 5 Im Dezember 1916 kam auch Max von Gallwitz selbst zuruck nach Verdun zur 5 Armee deren Oberbefehl er bis kurz vor Kriegsende innehatte Bronsart von Schellendorff ubernahm am 26 Marz 1918 wahrend der Fruhjahrsoffensive 1918 fur einen Monat das Kommando der 16 Infanterie Brigade die als Bestandteil der 8 Division mit der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht von Bayern der vormaligen Gruppe Gallwitz als Teil der neuen 1 Armee bei Stellungskampfen in Flandern eingesetzt wurde Am 20 September 1918 wurde Bernhard Bronsart von Schellendorff zum Generalmajor befordert und ubernahm eine Woche darauf das Kommando uber die Stadt Kiew in der Ukraine und die dort neu gebildete 93 Reserve Infanterie Brigade Als Generalstabschef der Heeresgruppe Kiew unter Generaloberst Graf von Kirchbach blieb Bronsart von Schellendorff bis Februar 1919 im Dienst und erhielt anschliessend bis Ende September 1919 das Kommando der 32 Infanterie Brigade in Hannover Am 27 Oktober 1919 nahm er seinen Abschied aus der Armee Anlasslich des 25 Jahrestages des Beginns des Ersten Weltkrieges und der Schlacht bei Tannenberg erfolgte am 27 August 1939 die Verleihung des Charakters als Generalleutnant Familie Bearbeiten Bernhard Bronsart von Schellendorff heiratete am 10 Juli 1889 Gisel l a Grafin von Hardenberg 1869 1933 6 aus dieser Ehe stammen die drei Sohne Walter 1890 in Quedlinburg Albrecht Achilles 1893 in Halberstadt und Carl 1897 in Berlin Bernhard Bronsart von Schellendorff hatte mehrere ungefahr gleichaltrige mannliche Verwandte die ebenfalls Stabsoffiziere im Ersten Weltkrieg waren und zum Teil herausgehobene Funktionen innehatten Sein jungerer Bruder Walter Siegfried Bronsart von Schellendorff 1871 1963 der wie Bernhard im Kriegsverlauf mit dem Pour le Merite ausgezeichnet wurde kommandierte das Garde Reserve Schutzen Bataillon beim Marsch durch Belgien Mitte August 1914 und war im Vorfeld der Beschiessung der Festung Namur unter General von Gallwitz massgeblich fur die grausamen Ubergriffe gegen die belgische Zivilbevolkerung nach vermeintlichen Feueruberfallen in Andenne verantwortlich denen am 20 21 August 1914 mehr als 250 Menschen zum Opfer fielen 7 Er verliess die Armee nach dem Krieg als Oberstleutnant Ein zweiter Bruder war Hans Heinrich Bronsart von Schellendorff 1874 1938 der als Major am 25 Oktober 1918 ebenfalls den Pour le Merite erhielt Zwei Jahre alter als Bernhard war sein Vetter ab 1887 zugleich Schwager Friedrich Bronsart von Schellendorf genannt Fritz ein Jugendfreund und spaterer Unterstutzer Erich Ludendorffs 8 der 1914 1917 Generalstabschef der osmanischen Armee und rechte Hand des jungturkischen Armeechefs und Kriegsministers Enver Pascha war Bernhards Schwester Veronica Bronsart von Schellendorff 1867 1968 war mit ihm verheiratet Friedrichs 1861 geborener Bruder Wilhelm Bronsart von Schellendorf der Senior unter den Vettern fiel als Major und Kommandeur des III Bataillons im preussischen Infanterie Regiment Nr 59 zu Beginn des Krieges am 11 September 1914 bei Osnagorow in Russisch Polen 9 Georg Paul Heinrich Bronsart von Schellendorf 1869 1933 ein weiterer Bruder Friedrichs war wie Bernhard Generalstabsoffizier und zu Kriegsbeginn Leiter der Operationsabteilung im Generalstab unter Helmuth von Moltke 10 er verliess die Armee als Oberstleutnant Walter Heinrich Diomed Bronsart von Schellendorff 1873 1942 ein gemeinsamer Vetter aller Genannten war ebenfalls preussischer Generalstabsoffizier und brachte es zum Major Er war der Vater des 1944 als Kommandeur einer Panzerbrigade im Zweiten Weltkrieg im Alter von 38 Jahren in Frankreich gefallenen Ritterkreuztragers Oberst Heinrich Walter Bronsart von Schellendorff der postum zum Generalmajor befordert wurde Literatur BearbeitenKarl Friedrich Hildebrand Christian Zweng Die Ritter des Ordens Pour le Merite des I Weltkriegs Band 1 A G Biblio Verlag ISBN 3 7648 2505 7 Hans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Walter von Hueck Genealogisches Handbuch des Adeligen Hauser A Uradel Band V Band 24 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg Lahn 1960 S 93 f ISSN 0435 2408 Weblinks BearbeitenMilitarischer Lebenslauf von Bernhard Bronsart von Schellendorff basierend auf den Rang und Quartierlisten abgerufen am 2 November 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Holger Afflerbach Kaiser Wilhelm II als Oberster Kriegsherr im Ersten Weltkrieg Quellen aus der militarischen Umgebung des Kaisers 1914 1918 Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 2005 S 1012 eingeschrankte Vorschau bei Google Books Fotos der Grabanlage der Familie auf dem Friedhof Wankendorf in Plon Stammreihe Memento des Originals vom 4 November 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stammreihen de in Kaestner amp von Urach s Genealogische Adelsdatenbank abgerufen am 2 November 2016 Manfred Nebelin Ludendorff Diktator im Ersten Weltkrieg Siedler Verlag Munchen 2010 S 99 f German Werth Verdun Die Schlacht und der Mythos Lubbe Verlag Koln 1979 S 179 ff 277 ff u o German Werth Verdun Die Schlacht und der Mythos Koln 1979 S 279 Gisella Adelheid Sophie Oskara Grafin von Hardenberg auf Geneall net abgerufen am 2 November 2016 John Horne Alan Kramer Deutsche Kriegsgreuel 1914 Die umstrittene Wahrheit Hamburg 2003 S 56 59 Annika Spilker Geschlecht Religion und volkischer Nationalismus Die Arztin und Antisemitin Mathilde von Kemnitz Ludendorff 1877 1966 Campus Verlag Frankfurt M 2013 S 208 Deutsche Verlustlisten des Ersten Weltkrieges Ausgabe 94 vom 11 Oktober 1914 Preussen 48 S 1035 Helmut Zander Der Generalstabschef Helmuth von Moltke und das theosophische Milieu In MGZ 28 2003 S 423 458 zu Paul Bronsart von Schellendorf S 446 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 25 Oktober 2022 PersonendatenNAME Bronsart von Schellendorff BernhardKURZBESCHREIBUNG deutscher Generalstabsoffizier zuletzt GeneralmajorGEBURTSDATUM 1 Marz 1866GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 10 Januar 1952STERBEORT Bockhorn Kreis Plon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bernhard Bronsart von Schellendorff amp oldid 235651895