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Das Botschaftsviertel auch Diplomatenviertel ist ein Quartier im Berliner Ortsteil Tiergarten Das Botschaftsviertel bildet den westlichen und grosseren Teil des Tiergartenviertels die Bezeichnung wird daher teilweise synonym zum Tiergartenviertel verwendet Die namensbildende Nutzung des Gebiets durch Botschaften begann 1878 durch die Gesandtschaft des kaiserlichen China Heute befinden sich dort knapp 30 Botschaften Das heutige Botschaftsviertel als Areal im Berliner Ortsteil Tiergarten orange eingefarbt Inhaltsverzeichnis 1 Abgrenzung und Lage 2 Geschichte 2 1 Vom Albrechtshof zum Villenviertel 1861 1933 2 2 Umbau in Folge der Germania Plane 1933 1941 2 3 Zerstorung und Nachkriegszeit 1942 1976 2 4 IBA und Ende der Teilung 1977 1990 2 5 Neu und Umbauten seit dem Hauptstadtbeschluss 1991 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAbgrenzung und Lage BearbeitenDas Botschaftsviertel bildet den westlichen Teil des Tiergartenviertels Im Norden ist das Quartier vom Grossen Tiergarten beziehungsweise der Tiergartenstrasse begrenzt Die Tiergartenstrasse ist nur auf der Sudseite bebaut Im Suden ist das Quartier vom Landwehrkanal beziehungsweise dem ihm folgenden Reichpietschufer begrenzt Ostlich begrenzt die Stauffenbergstrasse das Quartier daran schliessen dort Kulturforum und Potsdamer Platz an Westlich lauft das Botschaftsviertel spitz aus dort bildet das Erweiterungsgelande des Berliner Zoos die Grenze des Quartiers Folgende grossere Strassen liegen neben den bereits genannten Strassen im Botschaftsviertel oder begrenzen dieses 1 Die Stulerstrasse bildet die Verlangerung der Tiergartenstrasse in westlicher Richtung sie zweigt nach Suden ab und wird nach Uberqueren des Landwehrkanals zur Budapester Strasse Die Klingelhoferstrasse durchquert das Botschaftsviertel von Norden nach Suden und wird sudlich des Landwehrkanals zum Budapester Platz Die Von der Heydt Strasse bildet die Verlangerung des Reichpietschufers zur Klingelhoferstrasse Folgende kleinere Strassen verlaufen in ost westlicher Richtung Corneliusstrasse und westlich anschliessend Drakestrasse folgen dem Lauf des Landwehrkanals und bilden dessen Ufer Die Kobisstrasse zweigt vom Reichpietschufer ab und wird nach Uberqueren der Klingelhoferstrasse zur Rauchstrasse Die Thomas Dehler Strasse bildet am westlichen Endes des Botschaftsviertels die Grenze zum Tiergarten In nord sudlicher Richtung verlaufen folgende kleinere Strassen aufgezahlt von Westen nach Osten Die Lichtensteinallee ist nur noch als Sackgasse erhalten der sudliche Teil ist heute Gelande des Berliner Zoos Die Drakestrasse winkelt vom Landwehrkanal nach Norden ab und muss deshalb auch unter den Nord Sud Strassen aufgefuhrt werden Ebenso winkelt die Thomas Dehler Strasse vom Tiergarten nach Suden ab Die Clara Wieck Strasse ist eine neugeschaffene Verbindung zwischen Tiergartenstrasse und Kobisstrasse Hiroshimastrasse und Hildebrandstrasse verlaufen parallel und verbinden Tiergartenstrasse und Reichpietschufer Der Abstand zwischen Hiroshimastrasse und Hildebrandstrasse ist mit etwa 65 m im Vergleich zur restlichen Parzellierung des Viertels gering so dass die dazwischen gelegenen Grundstucke nicht geteilt sind und nur von einer Seite einen Zugang haben Geschichte BearbeitenVom Albrechtshof zum Villenviertel 1861 1933 Bearbeiten nbsp Villa Hainauer eines der reprasentativen Wohngebaude auf dem ehemaligen AlbrechthofDas Gebiet des Botschaftsviertels lag ausserhalb der Berliner Zollmauer und wurde erst 1861 nach Berlin eingemeindet Seit 1884 trug der neue Bezirk den Namen Tiergarten 2 Heute ist Tiergarten ein Ortsteil des Bezirks Mitte Der westliche Teil des Botschaftsviertels auf der Nordseite des Landwehrgrabens ab der Eroffnung des Kanals 1850 der heutige Landwehrkanal zwischen der heutigen Klingelhoferstrasse und Lichtensteinallee trug ab 1835 den Namen Albrechtshof nach der Grundeigentumerin einer Witwe Albrecht Die nordliche Uferstrasse am Landwehrkanal hiess entsprechend ab 1849 Albrechtshof Ufer bevor sie 1867 den heute noch gultigen Namen Corneliusstrasse bekam 3 Der Albrechtshof wurde vor 1865 parzelliert den Bebauungsplan legte 1863 Friedrich Hitzig vor 4 Bis zum Ende des 19 Jahrhunderts wurden im Gebiet eine Reihe prachtiger Villen errichtet die mit Ausnahme der Villa von der Heydt samtlich im Zweiten Weltkrieg zerstort wurden oder vorher Umbauplanen zum Opfer fielen Zu diesen reprasentativen Wohnbauten gehorten zum Beispiel 1855 Einzelwohnhaus Stulerstrasse 1 Entwurf Friedrich Hitzig 5 1860 1863 Villa von der Heydt in der heutigen Von der Heydt Strasse 16 18 Entwurf Hermann Ende 1865 1867 Villa August Kabrun in der Rauchstrasse 17 18 Ecke Drakestrasse Entwurf Architekturburo Ende amp Bockmann 6 Siehe auch dort 1874 Wohnhaus des Baumeisters Hennicke in der Rauchstrasse 19 Entwurf Hude amp Hennicke 7 1877 Villa fur den Bankier Oscar Hainauer in der Rauchstrasse 23 Entwurf Hude amp Hennicke 8 1885 Villa des Geheimen Kommerzienrats Stephan in der Rauchstrasse 16 Ecke Corneliusstrasse Entwurf Ludwig Heim 9 1892 1893 Wohnhaus Paul Meyerheim in der Hildebrandstrasse 22 Entwurf Alfred Messel 10 Das Botschaftsviertel Berlins im ausgehenden 19 Jahrhundert war das Alsenviertel nahe dem Regierungsviertel Die erste Botschaft mit Sitz zwischen Landwehrkanal und Tiergarten war 1878 die Gesandtschaft des kaiserlichen China Bis 1933 siedelten sich ein gutes Dutzend weitere diplomatische Gesandtschaften dort an In der Rauchstrasse befanden sich die Missionen der Niederlande Nr 10 im Zweiten Weltkrieg zerstort heute Freigelande des Zoos des Heiligen Stuhls Nr 21 im Krieg zerstort auf dem Grundstuck befindet sich heute das Okohaus Rauchstrasse Rumaniens Nr 26 im Krieg zerstort heute Wirtschaftspruferhaus und der Tschechoslowakei Nr 27 im Krieg zerstort auf dem Grundstuck heute der Neubau der Mexikanischen Botschaft In der Tiergartenstrasse residierten 1933 die Gesandtschaften Agyptens Nr 18b im Krieg zerstort auf dem Grundstuck heute Neubau der Sudafrikanischen Botschaft der Turkei Nr 19 im Krieg zerstort heute Neubau ebenjener Botschaft Persiens Nr 33 im Krieg zerstort heute Neubau der Saudiarabischen Botschaft und Schwedens Nr 36 1943 zerstort dort heute der Neubau der Konrad Adenauer Stiftung Weitere Missionen im Viertel befanden sich 1933 in der Corneliusstrasse 8 Ungarn im Krieg zerstort dort stehen heute die Okohauser Corneliusstrasse in der Hildebrandstrasse 5 Estland unzerstort seit 2001 wieder Botschaft in der Hiroshimastrasse 22 damals Hohenzollernstrasse Griechenland Gebaude besteht noch derzeit Bauruine und in der Stulerstrasse Nr 9 damals Hitzigstrasse Peru im Krieg zerstort dort heute der Neubau eines Wohnhauses 11 Umbau in Folge der Germania Plane 1933 1941 Bearbeiten nbsp Karte der zwolf geplanten Gebaude im Botschaftsviertel Berlin TiergartenDas Botschaftsviertel wurde im Rahmen des Bebauungsplans fur die Welthauptstadt Germania 12 durch den nationalsozialistischen Chefarchitekten Albert Speer und dessen Behorde Generalbauinspektion GBI am sudlichen Rand des Berliner Tiergartens projektiert Das heute als Botschaftsviertel bekannte Gebiet im Ortsteil Tiergarten wurde zum neuen Diplomatenviertel erklart Dort sollten zwolf Botschaftsgebaude errichtet werden um im Regierungsviertel nahe dem Brandenburger Tor durch den Wegzug der Botschaften Platz fur die Ausfuhrung der Plane von Speer zu schaffen die alle bis dahin bekannten stadtebaulichen Massstabe sprengen sollten 13 Fur die folgenden Vertretungen wurden entsprechend dieser Plane Neubauten errichtet Danische Gesandtschaft an der Westseite der Drakestrasse 52 509722222222 13 345833333333 heute ein Hotel Italienische Botschaft an der Sudseite der Tiergartenstrasse 52 509388888889 13 359444444444 heute wieder Botschaft Japanische Botschaft an der Sudseite der Tiergartenstrasse 52 509329 13 357884 heute wieder Botschaft Jugoslawische Gesandtschaft an der Rauchstrasse Ecke Drakestrasse 52 508673 13 346341 heute Sitz der DGAP Norwegische Gesandtschaft Rauchstrasse Ecke Drakestrasse 52 509094 13 346404 heute ein Burogebaude teils von der Georgischen Botschaft genutzt Spanische Botschaft Lichtensteinallee Ecke Thomas Dehler Strasse 52 510457 13 345476 heute wieder BotschaftFur folgende diplomatische Vertretungen wurden Neubauten errichtet bzw Bestandsgebaude umgebaut Diese Gebaude wurden im Krieg zerstort Finnische Gesandtschaft Nordseite der Rauchstrasse Franzosisches Generalkonsulat sudwestliche Ecke Tiergarten Hiroshimastrasse Schweizerische Gesandtschaft Lichtensteinallee Ecke Landwehrkanal das bestehende Botschaftsgebaude im Alsenviertel wurde nicht wie geplant abgerissen heute gehort das fur den Neubau vorgesehene Grundstuck an der Lichtensteinallee zum ZooFur die folgenden diplomatischen Vertretungen plante der Baustab Speer einen Neubau der aber nach Kriegsbeginn nicht zur Ausfuhrung kam Argentinische Botschaft Sudseite der Thomas Dehler Strasse Haus des Fascio am sudlichen Ende der Hiroshimastrasse Tschechoslowakische Gesandtschaft auf der Nordseite der Rauchstrasse nach Zerschlagung der Tschechoslowakei zog die Slowakische Gesandtschaft in die ehemals Tschechoslowakische Gesandtschaft in der Rauchstrasse 27 sein der Neubau entfiel nbsp Japanische Botschaft 1940 nbsp Italienische Botschaft nbsp Spanische Botschaft nbsp Jugoslawische Gesandtschaft nbsp Norwegische GesandtschaftZwischen 1939 und 1944 wurden im Botschaftsviertel eine Reihe von Luftschutzbunkern fur die diplomatischen Vertretungen errichtet Diese Sonderbunker auch Missionsbunker genannt sind im Vergleich zu Typenbauten eher klein Teils wurden die Bunker in den Bau integriert so wie beim Tiefbunker unter der Gartenterrasse der Jugoslawischen Gesandtschaft Andere der Missionsbunker waren von den Botschaftsgebauden abgesetzt so wie der Flachbunker hinter der Nuntiatur Rauchstrasse 21 oder die beiden Flachbunker der Danischen und Spanischen Gesandtschaft die uber die Lichtensteinallee hinweg erreichbar waren 14 Diese vier Bunker existieren heute noch Zerstorung und Nachkriegszeit 1942 1976 Bearbeiten Ab 1943 wurde das Botschaftsviertel durch zunehmend schwerere Luftangriffe der Alliierten weitgehend zerstort dazu kamen Schaden und Gebaudeverluste wahrend der Einnahme Berlins durch die Rote Armee Die Truppen Tschuikows erreichten am 27 April 1945 von Suden her den Landwehrkanal Die hartumkampften Flakturme im Zoologischen Garten waren nur wenige hundert Meter vom Botschaftsviertel entfernt das zudem im Wege eines Schwenks durch den Tiergarten und zum Reichstag lag Am 2 Mai 1945 waren die Kampfe in Berlin beendet Eine Bestandsaufnahme von 1979 zeigt im etwa 40 Hektar 15 grossen Gebiet nordlich des Landwehrkanals und westlich der heutigen Stauffenbergstrasse 16 Gebaude bzw Gebaudekomplexe 16 von denen nur noch 13 aus der Vorkriegszeit stammten Im westlichen Teil des Viertels zwischen Zoo und Klingelhoferstrasse uberstanden den Bombenkrieg nur das Cafe am Neuen See nebst Hochbunkern 1 die Spanische Botschaft 2 die Danische Gesandtschaft 3 die Norwegische Gesandtschaft 4 die Jugoslawischen Gesandtschaft 5 und die Villa Rauchstrasse 25 6 Die Villa Rauchstrasse 25 war bei Kriegsende im vier Hektar grossen Gebiet zwischen Klingelhoferstrasse Stulerstrasse und Landwehrkanal heute als Tiergarten Dreieck bezeichnet das einzige noch existierende Gebaude Im ostlichen Teil des Viertels zwischen Klingelhoferstrasse und Stauffenbergstrasse standen nach Kriegsende nur noch die Villa von der Heydt 7 die Krupp Reprasentanz 8 heute Canisius Kolleg die Japanische Botschaft 9 die Italienische Botschaft 10 die Griechische Gesandtschaft 11 die Estnische Gesandtschaft 12 und der Komplex Bendlerblock 13 Von diesen dreizehn Gebauden stehen heute zwolf unter Denkmalschutz einzige Ausnahme ist das Cafe am Neuen See In der Nachkriegszeit bis zum Ende der 1970er Jahre veranderte sich das Gebiet nur geringfugig Trummer wurden geraumt und Gebaudereste entfernt Zwischen 1964 und 1971 wurden im Gebiet um die Rauchstrasse einige Bunker abgerissen 17 die bis 1944 als Missionsbunker errichtet worden waren 18 Einen Bedarf fur Botschaften gab es im Westen der geteilten Stadt Berlin nicht mehr Bis 1979 gab es nur vereinzelte Neubauten Die Mormonen Kirche A an der Klingelhoferstrasse wurde 1972 1973 gebaut Von 1976 bis 1979 wurde der Neubau des Bauhaus Archivs B am Landwehrkanal errichtet Das Wohngebaude Rauchstrasse 19 20 C entstand schon im Rahmen der IBA 19 Am sudlichen Ende der Stulerstrasse ist mit Stand 1979 ein weiteres Gebaude D verzeichnet IBA und Ende der Teilung 1977 1990 Bearbeiten nbsp Portalsbogen mit Skulptur nbsp Stadtvilla in der Rauchstrasse 5 Architekt Hans HolleinDie Internationale Bauausstellung IBA war eine Architekturausstellung samt stadteplanerischem Konzept veranstaltet und umgesetzt durch den Berliner Senat von 1977 bis 1987 Schwerpunkt der IBA war die kritische Rekonstruktion des historischen Stadtbildes in innerstadtischen Gebieten Dies sollte durch die Erneuerung der Altbaubestande IBA Alt wie auch durch das Einfugen von Neubauten in den Bestand IBA Neu geschehen Bei beiden Programmen wurde neben der Erhaltung des gewachsenen Stadtbildes auch auf soziale Aspekte und okologisches Bauen Wert gelegt Im Botschaftsviertel wurden im Rahmen der IBA drei IBA Neu Projekte durchgefuhrt Vier Stadtvillen Stadtvillen an der Rauchstrasse und Okohauser Rauchstrasse Corneliusstrasse IBA Alt Projekte gab es im Botschaftsviertel nicht da hier kaum noch Altbausubstanz vorhanden war Historisch lag im Botschaftsviertel zu keinem Zeitpunkt eine geschlossene Blockrandbebauung vor stattdessen dominierten grosszugige Villen Alle drei Projekte nahmen diese Art der lockeren Bebauung auf nahmen aber dennoch eine Verdichtung vor Das Wohngebaude Rauchstrasse 19 20 Vier Stadtvillen 52 508527777778 13 347222222222 entstand von 1978 bis 1982 nach Entwurfen von Bangert Jansen Scholz und Schultes BJSS 19 Vier eng gestellte Wurfelbauten mit jeweils vier Geschossen sind durch Bruckengange miteinander verbunden und bilden so die Eckpfeiler des locker umschlossenen Innenhofs Jedes der vier Gebaude enthalt vier Maisonette Wohnungen mit Loggien und hohen Fenstern Im Souterrain befindet sich eine Garage 20 Das Projekt Stadtvillen an der Rauchstrasse konzipierte Rob Krier mit seinem stadtebaulichen Siegerentwurf von 1980 Dieser teilte den Block zwischen Rauchstrasse im Suden und dem Tiergartenrand Thomas Dehler Strasse im Norden in zehn Baufelder auf von denen nur ein Baufeld bereits mit der Norwegischen Gesandtschaft bebaut war In der Mitte des Blocks sollte ein halboffentlicher Grunflachenbereich entstehen 21 Auf jedem der Baufelder entstand ein freistehendes Gebaude wobei die beiden Gebaude am westlichen Ende des Blocks zu einer Einheit zusammengefasst sind Diese beiden zusammengefassten Hauser bilden ein Portal zum Innengelande des Blocks uber dessen Durchgang eine Skulptur von Rob Krier angebracht ist die eine uberlebensgrosse Buste eines Mannes mit Goldhelm zeigt Obwohl diese Gebaude als Stadtvillen bezeichnet wurden handelt es sich um funfgeschossige Mehrfamilienhauser mit quadratischem Grundriss Flachdach und jeweils funf Wohnungen pro Etage 21 Die Entwurfe der einzelnen Hauser stammten von 22 Rob Krier selbst Doppelgebaude Stulerstrasse 2 4 52 509083333333 13 349055555556 und Rauchstrasse 6 52 509027777778 13 347055555556 Aldo Rossi Thomas Dehler Strasse 7 Ecke Drakestrasse 52 509638888889 13 346583333333 Henry Nielebock Thomas Dehler Strasse 5 52 509555555556 13 347222222222 Di Battista amp Grassi et al Thomas Dehler Strasse 3 52 5095 13 347833333333 Brenner amp Tonon Thomas Dehler Strasse 1 52 509388888889 13 348472222222 Valentiny amp Herrmann Rauchstrasse 4 52 508916666667 13 348305555556 Hans Hollein Rauchstrasse 5 52 508944444444 13 347694444444 Im Jahr 1985 waren die Neubauten errichtet Fur Planung und Entwurf der einzelnen Gebaude gab es aus Kriers Entwurf enge Vorgaben in Hinblick auf das quadratische Grundraster von 21 Metern wie auch auf Sichtachsen Die Geschosszahl und detaillierte Vorgaben zu Nutzung je Etage und Wohnungsgrossen ergaben sich aus den Forderbedingungen fur die Errichtung als Sozialwohnungen im 1 Forderweg bzw als steuerbegunstigte Eigentumsform im 2 Forderweg Dadurch war das gestalterische Konzept stark eingeschrankt im Wesentlichen unterscheiden sich die Solitare nur durch Variation der Fassaden und der Treppenhaus Grundrisse 21 Architekturkritiker rechnen diese auf Oberflachen beschrankte Beliebigkeit der postmodernen Architektur zu Besonders der quadratische Grundriss erwies sich fur eine gelungene Aufteilung als nicht ideal 23 Insgesamt gilt der Bauabschnitt dennoch als gelungen und in hoher Qualitat ausgefuhrt 21 Auf der den Stadtvillen gegenuberliegenden sudlichen Seite der Rauchstrasse befindet sich das IBA Projekt Okohauser Rauchstrasse Corneliusstrasse mit dem Frei Otto Ideen zum okologischen Bauen umsetzen wollte Auf einem etwa 4000 m grossen Grundstuck wurden nach Entwurfen von Frei Otto und Hermann Kendel drei Gebaude Rauchstrasse 12 und Corneliusstrasse 11 12 mit insgesamt 26 Wohneinheiten errichtet Diese folgten Frei Ottos Konzept des Baumhaus in dem der Versorgungskern eines Hochhauses als Stamm die Plattformen als Aste und die Wohnungen als Nester gedeutet werden In dieser Infrastruktur von ein bis zweigeschossigen Bauplatzen die in einem Beton Rohbau dreifach ubereinander gestapelt waren sollten die Bewohner ihre individuellen ein bis zweigeschossigen Hauser selbst bauen Auf Begrunung und Nutzung von Sonnenwarme wurde viel Wert gelegt Der Baubeginn verzogerte sich auf 1988 und damit nach Ende der IBA Mangels Interesse an Selbstbau und durch Abstimmungsprobleme innerhalb der Eigentumergemeinschaft wurde das ursprungliche Konzept geteilt In den beiden Sudhauser zur Corneliusstrasse hin Sudwest 52 508138888889 13 347277777778 Sudost 52 508138888889 13 347694444444 wurden 18 geforderte Eigentumswohnungen realisiert das Nordhaus zur Rauchstrasse hin Nord 52 508527777778 13 347833333333 wurde als Mietshaus im sozialen Wohnungsbau errichtet 1991 waren die Bauten abgeschlossen Nach Fertigstellung wurde die postmoderne Asthetik der Patchwork Fassaden kritisiert besonders die Bricolage der Sudseite zum Landwehrkanal Auch das Zusammenspiel von partizipatorischem selbstbestimmten Bauen und Okologie sei fragwurdig weil durch das starre Betongerust und die Planung ohne Rucksicht auf benachbarte Bauplatze Warmebrucken entstanden die Heizeinsparungen durch passive Dammung konterkarieren wurden Zudem machte die Baustatik von Betonregalen und spater geplanten und errichteten Einzelhausern eine nachtragliche Abstutzung durch Pfeiler notwendig 24 25 Neu und Umbauten seit dem Hauptstadtbeschluss 1991 Bearbeiten Nach dem Mauerfall 1989 der deutschen Wiedervereinigung 1990 und dem Hauptstadtbeschluss von 1991 zogen diplomatische Vertretungen aus Bonn nach Berlin Auch die Landesvertretungen folgten dorthin weil Bundesrat Bundestag und Bundesregierung ihre Hauptsitze nach Berlin verlegt hatten Soweit diplomatische Vertretungen in Ost Berlin bestanden hatten genugten diese in Grosse und Bauart kaum den Anforderungen nach Platz und Reprasentationszwecken einer Botschaft in der gesamtdeutschen Hauptstadt Das zu grossen Teilen leerstehende Botschaftsviertel mit seiner Nahe zum Regierungsviertel bot sich fur Neu und Umbauten an insbesondere da einige Staaten noch Eigentumer von Grundstucken oder teils verfallenen Gebauden im Viertel waren Die Botschaften folgender Staaten zogen seit 1991 in das Botschaftsviertel und nutzten dafur umgebaute Altbauten Estnische Botschaft in der Hildebrandstrasse 5 52 508333333333 13 359166666667 im Vorkriegsgebaude Georgische Botschaft in der Rauchstrasse 11 2010 Einzug in das ehemalige Gebaude der Norwegischen Gesandtschaft Griechische Botschaft in der Hildebrandstrasse 4 52 508611111111 13 359444444444 unfertiger Neubau mit historischer Fassade Italienische Botschaft in der Hiroshimastrasse 1 Japanische Botschaft in der Hiroshimastrasse 6 2001 Einzug in die umgebaute historische Gesandtschaft Spanische Botschaft in der Lichtensteinallee 1 2003 Einzug in die umgebaute historische Gesandtschaft Syrische Botschaft in der Rauchstrasse 25 ursprunglich eine Villa keine diplomatische Vertretung nbsp Ruine der Griechischen Gesandtschaft nbsp Rekonstruierte Fassade der Griechischen Botschaft nbsp Ausgetauschtes Wappen an der Spanischen Botschaft nbsp Neuer Annex der Japanischen BotschaftDie Botschaften folgender Staaten bzw die Vertretungen folgender Bundeslander zogen seit 1991 in das Botschaftsviertel und errichteten Neubauten Agyptische Botschaft in der Stauffenbergstrasse 6 7 Neubau Baden Wurttembergische Landesvertretung in der Tiergartenstrasse 15 Bremische Landesvertretung in der Hiroshimastrasse 24 Indische Botschaft in der Tiergartenstrasse 16 17 2001 eroffneter Neubau Malaysische Botschaft in der Klingelhoferstrasse 6 Mexikanische Botschaft in der Klingelhoferstrasse 3 2000 eroffneter Neubau Nordische Botschaften in der Rauchstrasse 1 gemeinsame Vertretung von Danemark Finnland Island Norwegen und Schweden 1999 eroffneter Neubau Nordrhein Westfalische Landesvertretung in der Hiroshimastrasse 12 2002 fertiggestellt Osterreichische Botschaft in der Stauffenbergstrasse 1 2001 eroffneter Neubau Saudi Arabische Botschaft in der Tiergartenstrasse 33 34 2008 eroffneter Neubau Senegalesische Botschaft in der Klingelhoferstrasse 5 2000 Einzug auf Teilflachen des Neubaus Slowakische Botschaft in der Hildebrandstrasse 25 52 508888888889 13 360277777778 2010 bezogener Neubau Sudafrikanische Botschaft in der Tiergartenstrasse 18 2003 eroffnet Sudkoreanische Botschaft in der Stulerstrasse 10 2006 fertiggestellt Turkische Botschaft in der Tiergartenstrasse 19 auf dem Bestandsgrundstuck erbaut 2012 eroffnet Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate in der Hiroshimastrasse 18 Botschaften von Malta Bahrain und Luxemburg in der Klingelhoferstrasse 7 Einzug 2001 nbsp Indische Botschaft nbsp Mexikanische Botschaft nbsp Nordische Botschaften Fassadendetail nbsp Osterreichische Botschaft nbsp Turkische BotschaftFolgende reprasentative Gebaude wurden von Stiftungen Parteien Verbanden und Korperschaften des offentlichen Rechts errichtet Aussenstelle Berlin der Friedrich Ebert Stiftung Reichpietschufer Hiroshimastrasse Konrad Adenauer Haus Parteizentrale der CDU in der Klingelhoferstrasse 8 2000 fertiggestellt Chinesisches Kulturzentrum der VR China in der Klingelhoferstrasse 21 fertiggestellt 2006 26 Sitz des Verbandes der Privaten Bausparkassen Bausparhaus in der Klingelhoferstrasse 4 2000 fertiggestellt Hauptgeschaftsstelle der Wirtschaftspruferkammer in der Rauchstrasse 26 2001 fertiggestelltDer Bendlerblock befindet sich im Suden des Blocks zwischen Hildebrandstrasse und Stauffenbergstrasse Hier zog das Bundesministerium der Verteidigung ein Am historischen Ort von Planung und Zerschlagung des Attentats vom 20 Juli 1944 wurde bereits 1968 die Gedenkstatte Deutscher Widerstand eingerichtet Das neuerrichtete Ehrenmal der Bundeswehr ist auf die neuen Aufgaben der Bundeswehr seit Ende des Kalten Krieges ausgerichtet Weitere Burogebaude wurden durch private Investoren errichtet teils zur eigenen Nutzung wie der Solitar der KPMG in der Klingelhoferstrasse 18 teils zur Mischnutzung durch andere Buromieter Seit 1991 entstanden im Botschaftsviertel auch Hotels eines in der Drakestrasse 1 durch Umbau der ehemaligen Danischen Gesandtschaft das andere als Neubau in der Stulerstrasse 6 Auch Wohngebaude wurden im Botschaftsviertel seit 1991 neu errichtet Das grosste Projekt wurde von der Groth Gruppe sowie Diamona amp Harnisch unter dem Namen Diplomatenpark entwickelt Dabei entstanden zehn Stadthauser entlang der Clara Wieck Strasse Jedes der Gebaude ist viergeschossig dazu kommt ein Dachgeschoss ein Untergeschoss und eine Tiefgarage 27 Das zweite grossere Wohnungs Neubauprojekt befindet sich an der Kobisstrasse 1 5 Dort wurden nach Entwurfen von Walther Stepp Flugelbauten sowie Hilmer amp Sattler Mittelbau vier Gebaude mit insgesamt 16 800 m Wohnflache errichtet aufgeteilt in 91 Wohnungen Die Wohnanlage wird unter dem Namen Hofjager Palais vermarktet und war 2006 bezugsfertig 28 Die vorerst letzte Baulucke die mit Wohnbauten geschlossen wurde war das Gebaude an der Ecke Von der Heydt Strasse Kobisstrasse das vom Projektentwickler als Heydt Eins bezeichnet wird Das Gebaude ist in 66 eher kleine Wohnungen aufgeteilt und war 2016 bezugsfertig 29 Literatur BearbeitenHarald Bodenschatz Cordelia Polinna Learning from IBA die IBA 1987 in Berlin Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Berlin 2010 urn nbn de kobv 109 opus 136959 Matthias Donath Architektur in Berlin 1933 1945 2 Aufl Lukas Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 936872 26 2 Kerstin Englert Jurgen Tietz Hrsg Botschaften in Berlin 2 erw Aufl Gerb Mann Verlag Berlin 2004 ISBN 978 3 7861 2494 8 Wolfgang Schache Architektur und Stadtebau in Berlin zwischen 1933 und 1945 Planen und Bauen unter der Agide der Stadtverwaltung 2 Aufl Gebruder Mann Berlin 1992 ISBN 3 7861 1178 2 Zugleich Dissertation an der TU Berlin Martin Worner Doris Mollenschott Karl Heinz Huter Hrsg Architekturfuhrer Berlin 5 Aufl Dietrich Reimer Verlag Berlin 1997 ISBN 3 496 01180 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Botschaftsviertel Berlin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Digitale Schwarzplane mit Gebaudebestand in den Jahren Jahr 1940 1953 1989 2001 2015 Berliner Gebaude Atlas Projektdaten sind nur ostlich der Stulerstrasse vorhandenEinzelnachweise Bearbeiten Angaben zu Benennung und vorherigen Namen nach Kauperts Strassenverzeichnis Uebersicht der neuen Eintheilung der Stadt Berlin in Stadtteile und Bezirke Grunert Berlin 1884 A146 In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins Bebauungsplan und perspektivische Ansicht fur Albrechtshof Berlin im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin Einzelwohnhaus Stulerstrasse 1 Berlin Tiergarten im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin Villa Kabrun Berlin Tiergarten im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin Wohnhaus des Baumeisters Hennicke Berlin Tiergarten im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin Architektonisches Skizzenbuch Jg 1877 Heft 4 Blatt 4 Villa des Kommerzienrates Stephan Berlin im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin Wohnhaus Prof Paul Meyerheim Berlin Tiergarten im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin Weitere Ansichten im Bestand des Architekturmuseums der TU Berlin Berliner Adressbuch Ausgabe 1933 Scherl Berlin 1933 urn nbn de kobv 109 1 4187665 Teil III Ziffer 122 S 11 12 Hans J Reichhardt Wolfgang Schache Von Berlin nach Germania uber die Zerstorungen der Reichshauptstadt durch Albert Speers Neugestaltungsplanungen Katalog zu einer Ausstellung des Landesarchivs Berlin 7 November 1984 bis 30 April 1985 Landesarchiv Berlin 1985 Wolfgang Schache Architektur und Stadtebau in Berlin zwischen 1933 und 1945 Planen und Bauen unter der Agide der Stadtverwaltung Gebruder Mann Berlin 1992 ISBN 3 7861 1178 2 Zugleich Dissertation an der TU Berlin zitiert nach 2 Auflage Dietmar Arnold Reiner Janick Sirenen und gepackte Koffer Bunkeralltag in Berlin Ch Links Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 86153 953 7 S 44 Messung der Flache zwischen den Innenkanten Thomas Dehler Strasse Stulerstrasse Tiergartenstrasse Stauffenbergstrasse Reichpietschufer Herkulesufer Corneliusstrasse Drakestrasse und Verlangerung der Lichtensteinallee zum Ufer Lichtensteinallee ergibt rund 42 Hektar dies aber ohne Abzug der inneren Strassenflachen Baumassenplan fur das Gebiet der Internationalen Bauausstellung Bestand 1979 In Josef Paul Kleihues Hrsg Schriftenreihe zur Internationalen Bauausstellung Berlin 1984 87 Die Neubaugebiete Dokumente Projekte Heft 3 Sudliche Friedrichstadt Stuttgart 1987 S 44 Dietmar Arnold Reiner Janick Sirenen und gepackte Koffer Bunkeralltag in Berlin Ch Links Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 86153 953 7 S 182 Dietmar Arnold Reiner Janick Sirenen und gepackte Koffer Bunkeralltag in Berlin Ch Links Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 86153 953 7 S 90 a b Nr 148 Vier verbundene Stadtvillen in der Rauchstrasse 19 20 In Martin Worner Hrsg Architekturfuhrer Berlin 5 Aufl Dietrich Reimer Verlag Berlin 1997 ISBN 3 496 01180 7 S 92 Nr 58 Four linked urban villas In Derek Fraser The Buildings of Europe Berlin Manchester University Press 1997 ISBN 978 0 7190 4022 1 S 62 a b c d Harald Bodenschatz Cordelia Polinna Learning from IBA die IBA 1987 in Berlin Memento des Originals vom 5 November 2021 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadtentwicklung berlin de PDF 5 8 MB S 70 73 Masterplan Stadtvillen an der Rauchstrasse In archINFORM Gert Kahler Wohnung und Herrschaft In Gunther Fischer Hrsg Abschied von der Postmoderne Vieweg amp Teubner Braunschweig 1987 ISBN 3 528 08764 1 S 195 197 Kim Forster Wie bauen wie weiter leben In Bauwelt Nr 20 2015 S 28 29 Baumhauser von Frei Otto in Berlin Tiergarten Literaturhinweise auf sdg21 Kobis Dreieck Chinesisches Kulturinstitut Klingelhoferstrasse 21 auf der Website der Berliner Senatsverwaltung C v L Ein Hauch von Elbchaussee am Tiergarten In Der Tagesspiegel 16 Juli 2008 Uwe Aulich Investor Entscheidung aus dem Bauch In Berliner Zeitung 29 August 2012 Uwe Aulich Heydt Eins in Tiergarten Luxus Apartments fur Pendler In Berliner Zeitung 20 Oktober 2013 nbsp Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap nbsp Dieser Artikel wurde am 5 Juni 2019 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Botschaftsviertel Berlin amp oldid 232116650