www.wikidata.de-de.nina.az
Die Villa von der Heydt ist ein reprasentatives Gebaude aus der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts im Berliner Ortsteil Tiergarten des Bezirks Mitte Sie ist sowohl eine der altesten als auch die einzig erhaltene freistehende Villa der einst ausgedehnten Villenbebauung des Tiergartenviertels aus dem 19 Jahrhundert Seit 1966 steht sie unter Denkmalschutz seit 1980 wird sie von der Stiftung Preussischer Kulturbesitz genutzt Ansicht der Villa von Sudwesten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Gebaude 3 Die Nutzung 4 Literatur 5 WeblinksLage BearbeitenDie Villa steht in der Calandrelli Anlage nordlich vom Landwehrkanal und am westlichen Ende der Strasse Reichpietschufer in der Von der Heydt Strasse 16 18 fruher 14 15 Direkt ostlich neben der Grundstucksgrenze des Gebaudes befindet sich seit dem Ende des 19 Jahrhunderts eine Orientalische Platane die als Naturdenkmal 1 16 B der Stadt Berlin ausgezeichnet ist Westlich des Grundstucks befindet sich das Bauhaus Archiv Gebaude BearbeitenAugust Freiherr von der Heydt 1801 1874 war Bankier und Minister im letzten Kabinett des preussischen Ministerprasidenten Otto von Bismarck vor der Reichsgrundung im Jahr 1871 Die Villa in attraktiver Lage am Landwehrkanal liess er sich zwischen 1860 und 1862 als privaten Wohnsitz errichten am 7 November 1863 wurde sie eingeweiht Architekt des Hauses war Hermann Ende dessen Buro Ende und Bockmann zahlreiche Villen im Diplomatenviertel Berlin Tiergarten und in Potsdam Neubabelsberg entwarf und baute Kennzeichnend fur die Villa von der Heydt sind ihre symmetrische Gestaltung und die klassizistischen Schmuckmotive mit Anklangen an Renaissance Formen die beispielhaft sind fur den um 1860 aufkommenden Villenstil Uber einem hohen Sockelgeschoss liegt ein deutlich niedrigeres Obergeschoss Der Eingang an der Strassenfront Nordfassade ist als Vorbau mit Giebel gestaltet Die Sudfassade dem Landwehrkanal zugewandt wird durch einen halbrunden Erker akzentuiert ihr vorgelagert ist eine grosszugige Terrassenanlage Kennzeichen der Ostfassade ist ein Portal mit Giebel und ionischen Saulen mit offenem Vorraum und einer Freitreppe zum Garten Die Gestaltung der Freiflachen ubernahm der Garten und Landschaftsarchitekt Peter Joseph Lenne Im Garten der Villa stehen die etwas verwitterten Marmor Busten des Naturforschers Alexander von Humboldt und des Bildhauers Christian Daniel Rauch Diese Skulpturen von Karl Begas gehorten ursprunglich als Nebenfiguren zur Denkmalgruppe Nr 31 der ehemaligen Berliner Siegesallee Dort erganzten sie als Abbilder beruhmter Zeitgenossen das Standbild des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm IV das heute in der Zitadelle Spandau aufbewahrt wird nbsp Ansicht der Nordfassade nbsp Detail der Nordfassade nbsp Teilansicht der Ostfassade nbsp Busten von Humboldt und Rauch im Garten der Villa nbsp Villa von der Heydt auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost Berlin von 1982Die Nutzung Bearbeiten nbsp Teilansicht der SudfassadeIm Jahr 1869 trat August von der Heydt in den Ruhestand er bewohnte das Haus bis zu seinem Tod 1874 Sein Sohn und Erbe der Diplomat Eduard von der Heydt vermietete die Villa 1878 an Liu Xihong den ersten Gesandten des Kaiserreichs China im deutschen Kaiserreich Nachdem die chinesische Gesandtschaft 1890 ausgezogen war nutzte wieder die Familie von der Heydt den Besitz Der Bankier und Kunstsammler Karl von der Heydt fuhrte in seinem Haus einen der bekanntesten Berliner Salons 1919 verkaufte er die Villa an den Allgemeinen Deutschen Sportverein e V hinter dessen serioser Bezeichnung sich ein exklusiver illegaler Spielklub verbarg Am 17 Marz 1937 wurde das Anwesen an die Bayerische Vereinsbank verkauft und am 10 Marz 1938 vom Deutschen Reich erworben Bis gegen Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 war es Dienstwohnsitz von Reichsminister Hans Heinrich Lammers dem Chef der nationalsozialistischen Reichskanzlei Im November 1944 wurde die Villa durch Bomben schwer beschadigt nur das Kellergeschoss und die Aussenmauern blieben weitgehend unversehrt Die Gebaudereste wurden provisorisch wieder nutzbar gemacht Nach Kriegsende arbeitete im Keller vorubergehend eine Geheimbrennerei Seit 1957 wurden die Kellerraume fur die Produktion von Zuckerwaren und Nahrmitteln von 1959 bis 1967 fur die Herstellung von Pralinen genutzt Das Grundstuck mit den Uberresten des Hauses diente als Schauplatz fur einen Spionagefilm 1971 begann die damalige Bundesbaudirektion mit der Planung des Wiederaufbaus Zwischen 1976 und 1980 wurde das Gebaude rekonstruiert seither ist es Sitz des Prasidenten und der Hauptverwaltung der Stiftung Preussischer Kulturbesitz Literatur BearbeitenHarald Kirchner Die Villa von der Heydt und ihre Bewohner In Jahrbuch Preussischer Kulturbesitz 17 1980 1981 S 357 368 Hans Werner Klunner Die ehemalige Von der Heydt Villa und ihre Umgebung In Mitteilungen des Vereins fur die Geschichte Berlins 76 1980 S 121 130 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Villa von der Heydt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kathrin Chod Herbert Schwenk Hainer Weisspflug Villa von der Heydt In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Mitte Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2003 ISBN 3 89542 111 1 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Stiftung Preussischer Kulturbesitz Ein Stadtfuhrer Eintrag 09050356 in der Berliner Landesdenkmalliste52 506702 13 355179 Koordinaten 52 30 24 1 N 13 21 18 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Villa von der Heydt Berlin Tiergarten amp oldid 233255219