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Boleslawice deutsch Bunzelwitz ist ein Ort in der Gmina Jaworzyna Slaska Konigszelt im Powiat Swidnicki Kreis Schweidnitz in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Boleslawice Bunzelwitz Hilfe zu Wappen Boleslawice Bunzelwitz Polen Boleslawice BunzelwitzBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat SwidnicaGmina Jaworzyna SlaskaGeographische Lage 50 53 N 16 27 O 50 883333333333 16 45 Koordinaten 50 53 0 N 16 27 0 OEinwohner Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DSWWirtschaft und VerkehrStrasse Swidnica Jaworzyna SlaskaEisenbahn Kamieniec Zabkowicki Jaworzyna SlaskaNachster int Flughafen BreslauFriedrich der Grosse und General von Zieten im Lager von BunzelwitzDie Kirche St HedwigDie Lindenallee am Friedhof Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Lager von Bunzelwitz 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenBoleslawice liegt sechs Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Swidnica Schweidnitz Nachbarorte sind Nowice Neudorf und Zarow Saarau im Norden Bozanow Eckersdorf und Wierzbna Wurben im Nordosten Marcinowice Merzdorf im Osten Wilkow Wilkau und Pszenno Weizenrodau im Sudosten Zawiszow Sabischdorf im Suden Witkow Wickendorf im Sudwesten Jaworow Jauernick im Westen und Jaworzyna Slaska Konigszelt im Nordwesten Geschichte BearbeitenBunzelwitz wurde vermutlich im 13 Jahrhundert von den Grafen von Wurben gegrundet die bei der Grundung von Schweidnitz und bei der Besiedlung der Gegend durch Deutsche beteiligt gewesen sein sollen Der Ortsname durfte sich von dem slawischen Vornamen Boleslaw ableiten 1 Die fur das Jahr 1318 in einer Urkunde des Breslauer Bischofs Heinrich von Wurben bezeugte Kirche von Bunzlowicz war damals eine Filialkirche der Nikolaikirche von Wurben 2 Territorial gehorte Bunzelwitz zum Herzogtum Schweidnitz und fiel mit diesem zusammen nach dem Tod des Herzogs Bolkos II 1368 an die Krone Bohmen wobei Bolkos Witwe Agnes bis zu ihrem Tod 1392 ein Niessbrauch zustand Fruhere Besitzer waren Heinrich von Reichenbach der es 1337 an Konrad von Brosnitz verkaufte Letzterer verausserte den halben Teil des Dorfes an Nickel von Sachenkirch und die andere Halfte an Hans Probstenhayn 1373 wurde der damalige Rittersitz Bunzelwitz von zwei Schweidnitzer Patrizierfamilien erworben 1419 verkauften es die Bruder Hieronymus und Kaspar Probstenhayn an den Schweidnitzer Burger Hans Pfortner 1482 uberliess es Hieronymus Pfortner den Brudern Wenzel 1522 und Niklas Tommendorf die sich nach dem Gut von Bunzelwitz nannten Um 1527 scheint Hieronymus Thommendorf die Guter ubernommen zu haben Nach einem gerichtlichen Vergleich erhielt er von seinen Vettern den Niklas Tommendorfs Erben auch ihren Anteil an Bunzelwitz wodurch er zum alleinigen Eigentumer des Gutes wurde Der Schweidnitzer Stadtphysikus Doktor med Daniel Scheps heiratete 1571 Hedwig Tommendorf wodurch Bunzelwitz an dessen Familie kam Nach dem Tod seines Schwiegervaters Hieronymus Tommendorf erwarb er auch die restlichen Anteile an dem Gut von den zahlreichen Geschwistern seiner Frau 3 Seine Tochter Hedwig 1593 1617 war die Frau des Doktor med Friedrich von Seyler 1575 1616 aus Breslau Der Ehe entstammte Daniel von Seyler 1615 1653 Herr auf Bunzelwitz Am 26 Januar 1691 erhielten die Sohne von Daniel Maximilian 1650 1712 und Abraham von Seyler 1652 1711 in Wien den bohmischen Ritterstand 4 5 Als letzter mannlicher Angehoriger besass Ernst Abraham von Seyler 1687 1714 das Gut 6 Der Erbe Gottlob Ehrenreich von Bonsdorf auf Schonfeld verkaufte Bunzelwitz an den Burgermeister von Schweidnitz Johann Christoph Heyn Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Bunzelwitz 1741 42 mit dem grossten Teil Schlesiens an Preussen 1785 gehorte es der Frau des Amtsrates Kroya von Furstenau Damals bestand das Dorf aus einer katholischen zu Wurben gehorenden Filialkirche einem Schulhaus 22 Bauern zehn Gartnern 14 Hauslern und 334 Einwohnern 7 Die Grundherrschaft von Bunzelwitz blieb bis in das 19 Jahrhundert im Besitz von Schweidnitzer Burgern Schliesslich wurde es von der Schweidnitzer Kammerei erworben 1845 zahlte der Ort 51 Hauser eine Freischoltisei 498 Einwohner 82 katholisch und der Rest evangelisch evangelisch zur Friedenskirche Schweidnitz gepfarrt eine evangelische Schule mit einem Lehrer eine katholische Majoratskirche ohne Widum in der viermal im Jahr ein Gottesdienst stattfand eine Windmuhle zehn Leinwebstuhle und 21 Handwerker 8 Nach der Neugliederung Preussens gehorte Bunzelwitz ab 1815 zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Schweidnitz 9 eingegliedert mit dem es bis 1945 verbunden blieb Ab 1874 gehorte Bunzelwitz zum Amtsbezirk Konigszelt 1924 wurde es dem Amtsbezirk Teichenau zugeschlagen 10 1939 bestand Wurben aus 627 Einwohnern Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Bunzelwitz 1945 zusammen mit fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Boleslawice umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde soweit sie nicht vorhergeflohen war vertrieben Die neu angesiedelten Bewohner waren teilweise Vertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war 1975 1998 gehorte Boleslawice zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg Diese wurde mit der Verwaltungsreform 1999 aufgelost Seither gehort Boleslawice zur Woiwodschaft Niederschlesien Lager von Bunzelwitz BearbeitenIm Siebenjahrigen Krieg errichtete der preussische Konig Friedrich II im Sommer 1761 in der Nahe von Bunzelwitz mit 50 000 Soldaten ein verschanztes Lager gegen 132 000 Soldaten der verbundeten Osterreicher und Russen das als Lager von Bunzelwitz in die Geschichte einging Der Konig selbst wohnte vom 20 bis 25 August und vom 10 bis 25 September in einem Bauernhauschen von Bunzelwitz In der Zwischenzeit schlief er in einem Zelt am Waldrand von Peterwitz Als dort im Zuge des Eisenbahnbaus von Breslau nach Freiburg ein Umschlagbahnhof gebaut wurde um den sich eine Siedlung entwickelte erhielt sie die Ortsbezeichnung Konigszelt seit 1945 Jaworzyna Slaska Im Feldlager von Bunzelwitz empfing Friedrich II 1761 einen turkischen Gesandten und schloss ein gegen Osterreich und Russland gerichtetes Militarbundnis mit dem Osmanischen Reich das jedoch vor dem Seitenwechsel Russlands nicht mehr zum Tragen kam 11 Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie romisch katholische Filialkirche St Hedwig polnisch Kosciol filialny pw sw Jadwigi wurde 1318 in einer Urkunde des Breslauer Bischofs Heinrich von Wurben erstmals erwahnt Das steinerne Sakramentshaus stammt aus dem Jahre 1515 1516 wurde die Kirche erweitert Im 16 Jahrhundert wurde Kirche im Zuge der Reformation evangelisch Nach dem Dreissigjahrigen Krieg erfolgte 1654 die Ruckgabe an die Katholiken Die spatgotische Saalkirche mit Langhaus und Sterngewolbe eingezogenem quadratischen Chor mit Kreuzgewolbe hat an der Westseite einen Turm 12 Die Lindenallee aus dem 19 Jahrhundert am katholischen Pfarrfriedhof gehort zum polnischen Kulturerbe Das Schloss Bunzelwitz Palac w Boleslawicach wurde 1783 im Stil des Barock errichtet und 1880 modernisiert Es ist ein zweigeschossiger Rechteckbau mit Mansardwalmdach Sudlich des Schlosses befindet sich ein ehemaliger Gutshof mit einem Barocktor Literatur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 62 63 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen und Berlin 2005 ISBN 3 422 03109 X S 150f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Boleslawice powiat swidnicki Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische und aktuelle Aufnahmen sowie geographische LageEinzelnachweise Bearbeiten Primus Lessiak Beitrage zur Geschichte des deutschen Konsonantismus R M Rohrer 1933 S 65 Hermann Neuling Schlesiens altere Kirchen und kirchliche Stiftungen Max 1884 S 17 Scriptores rerum silesiacarum E Wohlfarth 1878 google com abgerufen am 8 Oktober 2023 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Georg Olms Verlag 1859 S 482 J Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch Ausgestorbener Adel der preussischen Provinz Schlesien 1888 S 123 124 Oskar Pusch Die Breslauer Rats und Stadtgeschlechter in der Zeit von 1241 bis 1741 Band 4 1986 ISBN 978 3 923293 31 5 S 206 Friedrich Albert Zimmermann Beytrage zur Beschreibung von Schlesien Trang 1785 S 420 421 Johann Georg Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der Konigl Preuss Provinz Schlesien Grass Barth 1845 S 70 http territorial de ndschles schweidn gem1908w htm http territorial de ndschles schweidn teichena htm Der Grosse Ploetz Grosse Illustrierte Weltgeschichte in 8 Banden Band 6 Die aussereuropaische Welt bis 1945 Seite 96 Verlag Ploetz Freiburg Wurzburg 1994 Hans Lutsch Verzeichnis der Kunstdenkmaler der Provinz Schlesien Wilh Gottl Korn 1889 S 172 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boleslawice Jaworzyna Slaska amp oldid 238184220