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Boetticher ist ein hohnsteinisch thuringisches Adelsgeschlecht welches aus dem alten Rittergeschlecht derer von Wechsungen hervorgegangen ist Stammvater ist Hermann Botticher 1474 1561 Ratsherr in Nordhausen und Vater des graflich hohnsteinschen Kanzlers und Reformators in Nordhausen Peter von Boetticher der von Kaiser Maximilian II am 24 Oktober 1563 in Pressburg in den Reichsadelstand erhoben wurde Wappen der Familie von Boetticher Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Verschiedene Linien der Familie 3 Die Kurlandische Linie 4 Wappen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn den Urkunden des Zisterzienser Kloster Walkenried wurde 1204 erstmals Werner von Wechsungen erwahnt In den folgenden zwei Jahrhunderten werden zahlreiche Glieder diese Geschlechtes genannt die zunachst Lehnsleute und Burgmannen der Grafen von Klettenberg und derer von Hohnstein gewesen sind Man findet sie spater in Gross Werther 1307 zu Auleben 1477 Sondershausen 1430 Heringen 1417 22 Voigtstedt und Wetteraue 1310 traten drei Mitglieder der Familie Henricus Bertholdus und Fridericus als ritterburtige Manner in das Patriziat der Stadt Nordhausen ein und stellten fortan mit ihren Nachkommen Mitglieder des Rates der Stadt 1401 wird in den Nordhauser Urkunden Hans Wechsung erwahnt der 1429 als Ratsherr 1432 als Ratsmeister und 1433 als Kriegsmeister genannt wird 1436 in der Kranichgasse wohnte und mit einer Burgermeistertochter Botticher verheiratet war Sein Sohn Heinrich wird 1453 in den Urkunden als Wechsung anders Botticher bezeichnet und dessen Sohn Hermann benutzte allein den Namen Botticher Er heiratete Elisabeth von Werthern und wurde Stammvater von neun verschiedenen Linien der Familie Botticher und Boetticher 1 Verschiedene Linien der Familie BearbeitenIn direkter Nachfolge auf Kanzler Peter von Botticher steht die Altere Nordhauser Linie die heute in Bremen bei Stuttgart und bei Munchen ansassig ist und die Jungeren Nordhauser Linie Stammvater Andreas Botticher Sohn der Nordhauser Burgermeisters Jobst Bottichers um 1550 1624 2 Sie fuhren das Wappen der Nobilitierung von 1563 Aus dieser Hauptlinie entstammen auch die markischen von Botticher Nachdem der preussische Hofrat Friedrich Heinrich Botticher 1740 1805 vergeblich zwischen 1786 und 1796 in Preussen um Anerkennung der Nobilitierung von 1563 ersucht hatte wurde sein Sohn Philipp Heinrich Leopold 1773 1830 am 21 Mai 1819 als damaliger Major im Garde Dragoner Regiment in den preussischen Adelsstand erhoben und ihm in Anerkennung seiner Abstammung das Wappen Peter von Boettichers zugeteilt 3 Am 27 November 1882 erfolgte die preussische Adelsanerkennung auch fur den preussischen Hauptmann Wilhelm von Boetticher 1844 1927 durch ein Heroldsamtsreskript 4 Erloschen sind inzwischen die Grosswechsunger Linie Stammvater war der Bruder des Kanzlers Hans Botticher 1611 und die Frankenhauser Linie Stammvater Jost Botticher 1653 All diese Linien waren noch bis ins 19 Jahrhundert in und um Nordhausen ansassig und stellten dort Ratsherren Burgermeister und Kaufleute spater auch hochrangige Offiziere Johann Otto Wilhelm Botticher 1 Juni 1782 in Nordhausen Kaufmann in Nordhausen wanderte nach Amerika aus Bekannte Familienmitglieder Jobst von Botticher um 1550 1624 Burgermeister von Nordhausen 1595 1597 1603 Johann von Botticher 1662 1728 Ratsherr Gildemeister und Burgermeister von Nordhausen 1726 1728 Karl Gottlieb Wilhelm von Botticher 1806 1889 Architekt Kunsthistoriker und Archaologe Karl Heinrich Boetticher 1833 1907 preussischer Beamter Vizekanzler Politiker August Wilhelm Theodor von Botticher 1845 1927 preussischer Generalmajor Christian Friedrich Traugott von Botticher 1851 1931 preussischer Generalleutnant Hermann von Boetticher 1887 1941 Schriftsteller und DramaturgDie 1864 von Konig Wilhelm I von Preussen geadelte Familie des ehemaligen Oberprasidenten der Provinz Preussen Carl Wilhelm von Botticher 1791 1868 fuhrt sich selbst ebenfalls auf die Nordhauser Familie Boetticher zuruck ohne diesen Nachweis genealogisch erbringen zu konnen Sie lassen sich zuruckverfolgen auf den um 1650 lebenden Forster Johann Boetticher der in Friedeberg in der Neumarkt wirkte Das benachbarte Schwedt Oder gehorte allerdings 1481 bis 1609 zur Grafschaft Hohnstein was eine Verbindung nicht unwahrscheinlich erscheinen lasst 5 Bekanntester Vertreter dieses Zweiges ist Karl Heinrich von Boetticher 1833 1907 Vizekanzler des Deutschen Reiches Vizeprasident des Staatsministeriums Staatssekretar des Inneren und Wegbereiter der deutschen Sozialgesetzgebung Die Kurlandische Linie Bearbeiten nbsp Wappen der kurlandischen Familie von BoetticherOb das kurlandischen Adelsgeschlecht von Boetticher von der Nordhauser Familie von Botticher abstammt ist genealogisch nicht dokumentiert da die Kirchenbucher im 30 jahrigen Krieg vernichtet wurden Die Linie stammt nachweislich von dem um 1650 geborenen Pastor Nikolaus Boetticher ab der in Erfurt das Gymnasium besucht und Theologie studiert hatte bevor er sich als Pastor in Kurland niederliess Zunachst war 1795 der kgl polnische Kommerzienrat Carl Friedrich Boetticher 1747 1815 durch Kaiser Franz II in Wien in den Reichsadelsstand erhoben worden starb aber ohne Nachkommen Die Verbindung zur Nordhauser Familie wurde dann durch die Beschlusse des Heroldiedepartements des Dirigierenden Senats des Russischen Kaiserreiches vom 29 September 1842 und 6 September 1844 festgestellt die antragstellenden Nachfahren von Nikolaus als altadelig Adel vor 1695 anerkannt und in das russische Adelsgeschlechtsbuch eingetragen Am 22 August 1863 erfolgte auch die Eintragung in das Geschlechtsbuch des nicht immatrikulierten Adels des Gouvernements Kurland 6 Diese Kurlandische Linie gehorte zu den einflussreichen Familien im Baltikum belehnt mit ansehnlichen Rittergutern verankert im Patriziat der Stadt Riga und mit hohen Amtern im Dienst der russischen Zaren betraut Die Nachfahren leben heute in ganz Deutschland verteilt sowie mit einem starken Zweig in Kanada Bekannte Familienmitglieder Gustav von Boetticher 1782 1848 russischer General Alexander von Boetticher 1812 1893 deutsch baltischer Ingenieur Offizier Erbauer des neuen Riga schen Hafens Theodor von Boetticher 1819 1901 deutscher Publizist Jurist livlandischer Staatsrat Friedrich von Boetticher 1826 1902 Kunsthistoriker Emil von Boetticher 1836 1907 deutsch baltischer Politiker und Burgermeister von Riga Hans von Boetticher 1886 1958 deutscher Zoologe Dietrich von Boetticher 1942 deutscher Wirtschaftsanwalt Manfred von Boetticher 1947 deutscher Archivar und Historiker Annette von Boetticher 1955 deutsche Historikerin Autorin und Herausgeberin Anna von Boetticher 1970 deutsche Apnoetaucherin und 26fache deutsche Rekordhalterin Arne von Boetticher 1970 deutscher Sozial und Rechtswissenschaftler Dekan des Fachbereich Sozialwesen der Ernst Abbe Hochschule Jena Auch die Mutter des Schriftstellers Werner Bergengruen Helene von Boetticher 1863 1945 entstammt dieser Familie 1854 wanderte Friedrich von Boetticher aus Kurland nach Sachsen aus wo sein Sohn Walter 1904 ins sachsische Adelsbuch eingetragen wurde Die Nachfahren leben heute in Deutschland den USA England und Sudafrika Zu diesem sachsischen Zweig der Kurlandischen Linie gehoren Walter von Boetticher 1853 1945 deutscher Historiker Genealoge und Arzt Friedrich von Boetticher 1881 1967 deutscher General der Artillerie Militarattache in Washington Militarschriftsteller Christian von Boetticher 1970 deutscher Politiker ehemaliger Landesminister in Schleswig HolsteinIn diesen Familienzweig heirateten der Weimarer Oberburgermeister Karl Pabst und der Komponist Franz Curti ein Wappen BearbeitenNach Ausweis der Urkunden des Nordhauser Stadtarchivs aus den Jahren 1370 75 und 1392 hangenden Siegel fuhrten die Ritter von Wechsungen einen Schild mit einem Querbalken der Schildhelm trug als Zier zwei Buffelhorner Kaiser Maximilian II verlieh Peter von Boetticher 1563 folgendes Wappen Im roten Feld in der Mitte einen breiten silbernen Streifen in dem ein schwarzer Windhund mit rotem Halsbande sich im vollen Laufe von der linken zur rechten Seite bewegt unter demselben sind zwei uber Kreuz gelegte silberne Pfeile Aus dem gekronten Turnierhelme wachst der schwarze Windhund in aufgerichteter Stellung Das Wappen vereint Elemente des v Werther schen Wappens mutterlicherseits und des Botticher schen Burgermeisterwappens So stammt der Windhund aus dem Wappen von Werther die aufstrebenden Pfeile aus dem Wappen der Botticher Der preussische Konig Friedrich Wilhelm III verlieh das gleiche Wappen in Anerkennung der Abstammung am 21 Mai 1819 an Philipp Heinrich Leopold Botticher 1773 1830 7 Die im Gouvernement Kurland beheimatete Linie fuhrt folgendes Wappen Im blauen Schilde auf grunem Boden ein Pelikan mit zwei Jungen Gekronter offener Helm Kleinod Offener Flug rechts blau links silber Decken blau und silber Der Wappenspruch lautet Quid non dilectis 8 Literatur BearbeitenHans Hermann von Boetticher Oskar Pusch Peter Botticher und seine Zeit ein Kanzlerleben im Reformationszeitalter Kanzler der Grafschaft Hohnstein a Harz 1550 1566 und Furstbischofl Halberstadter Stiftskanzler 1567 1585 Forschungsstelle Ostmitteleuropa 1975 Helmut von Boetticher Nachrichten uber die Familie von Boetticher Kurlandische Linie 11 Folge Langenhagen 1995 Walter von Boetticher Der Ratsherr Heinrich Carl Johann von Boetticher und seine Familie In Nachrichten uber die Familie von Boetticher Kurlandische Linie II Jahrgang 1892 Druck von E M Monse Bautzen 1892 Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser B Band XV 1984 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1911 S 79ff Boetticher 1563 Ernst Heinrich Kneschke Hrsg Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 1 Voigt Leipzig 1859 S 527f Paul Anton de Legarde Nachrichten uber einige Familien des Namens Boetticher J F Starke Berlin 1867 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Hermann von Boetticher Oskar Pusch Peter Botticher und seine Zeit ein Kanzlerleben im Reformationszeitalter Kanzler der Grafschaft Hohnstein a Harz 1550 1566 und Furstbischofl Halberstadter Stiftskanzler 1567 1585 Forschungsstelle Ostmitteleuropa 1975 S 77 Hans Hermann von Boetticher Oskar Pusch Peter Botticher und seine Zeit ein Kanzlerleben im Reformationszeitalter Kanzler der Grafschaft Hohnstein a Harz 1550 1566 und Furstbischofl Halberstadter Stiftskanzler 1567 1585 Forschungsstelle Ostmitteleuropa 1975 S 78 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Hans Hermann von Boetticher Oskar Pusch Peter Botticher und seine Zeit ein Kanzlerleben im Reformationszeitalter Kanzler der Grafschaft Hohnstein a Harz 1550 1566 und Furstbischofl Halberstadter Stiftskanzler 1567 1585 Forschungsstelle Ostmitteleuropa 1975 S 84 Paul Anton de Legarde Nachrichten uber einige Familien des Namens Boetticher Berlin 1867 S 38 Nachrichten uber die Familie von Boetticher Kurlandische Linie 11 Folge Hannover 1995 S 18 v Botticher Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Hauser 1908 Familie von Boetticher Geschichte Stammtafel Personlichkeiten Familienverband Publikationen Links Familie intern Kontakt Gastebuch Familiengeschichte das Wappen Memento vom 2 Juni 2006 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boetticher Adelsgeschlecht amp oldid 233980937