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Das Bezirksamt Neustadt war eine von 1813 bis 1939 bestehende Verwaltungseinheit im Suden des Grossherzogtums Baden Lage der Bezirksamter in Baden im Jahr 1890 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Historischer Hintergrund 2 2 Nach der Grundung 3 Orte und Einwohnerzahlen 3 1 1836 3 2 1913 3 3 1939 3 4 Gemeindefreie Gebiete 4 Ubergeordnete Behorden 5 Leiter der Verwaltung 6 Weitere Entwicklung 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Gebiet des Bezirksamtes erstreckte sich im sudostlichen Schwarzwald rund um den Oberlauf der Wutach Zunachst mit einem schmalen Streifen im Sudwesten reichte es in den Hochschwarzwald bis hin zum Feldberg in seiner Endphase kamen in dieser Region noch zahlreiche weitere Gemeinden hinzu Ostlich angrenzend lag die Baar Geschichte BearbeitenHistorischer Hintergrund Bearbeiten nbsp Orte des Bezirksamtes um 1830Den historischen Kern des Bezirksamtes bildete das furstenbergische Obervogteiamt Neustadt 1 Es war eines von funf Amtern in denen Furstenberg zu Zeiten des Heiligen Romischen Reiches seine Besitzungen in der Baar organisiert hatte 2 Mit der Rheinbundakte von 1806 wurde das Haus Furstenberg mediatisiert ihr Furstentum zum grossten Teil der badischen Landeshoheit unterstellt Dessen Regierung errichtete daher im Sommer 1807 das standesherrliche Amt Neustadt Nach der Grundung Bearbeiten nbsp Neustadt und benachbarte Bezirksamter mit Stand 1890 Nachdem die Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit 1813 eine einheitliche Zustandigkeit der Amter ermoglicht hatte wurde das furstenbergische Amt Neustadt in das landesherrliche Bezirksamt Neustadt umgewandelt Bei dieser Gelegenheit wurden einige Orte an benachbarte Bezirksamter abgetreten 3 Die vorgesehene Zuweisung des Grossteiles der Orte des aufzulosenden Amtes Loffingen unterblieb Stattdessen entstand dort das Bezirksamt Loffingen Bei dessen Aufteilung 1821 kamen wie ursprunglich vorgesehen die Orte dann doch zu Neustadt 1824 wurde dem Haus Furstenberg erneut die Zustandigkeit fur die Rechtsprechung auf der unteren Ebene die bis 1857 bei den Amtern lag zuerkannt Drei hiervon auch betroffene Orte des landesherrlichen Amtes Triberg wurden daher zum Bezirksamt Neustadt umgegliedert 4 In der Folge firmierte das Amt nun als gemeinsames grossherzoglich badisches und furstlich furstenbergisches Bezirksamt 5 Diese Phase endete 1849 die drei Orte verblieben zunachst bei Neustadt 6 1857 wurde Neustadt Sitz eines Amtsgerichtes dessen raumlicher Zustandigkeitsbereich zunachst die 29 Gemeinden des Amtsbezirks umfasste 7 Nach 1821 kam es sporadisch zur Neuzuweisung einzelner Ortschaften Grossere Zuwachse ergaben sich 1924 und 1936 aufgrund der Auflosung benachbarter Bezirksamter Mit Inkrafttreten der Landkreisordnung vom 24 Juni 1939 wurde das Bezirksamt Neustadt in den Landkreis Neustadt umgewandelt Orte und Einwohnerzahlen Bearbeiten1825 wurde fur das Gebiet des Bezirksamtes von 12 475 Einwohnern berichtet 8 1836 Bearbeiten 1836 waren es 14 392 Menschen die im Gebiet des Bezirksamtes lebten Sie verteilten sich auf diese 32 Gemeinden 9 Neustadt 1561 Altglashutte 210 Barental 160 Bregenbach 146 Dittishausen 396 davon in Weiler 11 Kirnberg 6 Eisenbach 584 Falkau 264 Fischbach 351 davon in Hinterhauser 63 Reiterswies 15 Schwende 47 Friedenweiler 182 Goschweiler 409 davon in Stallegg 9 Hammereisenbach 210 Kappel 628 davon in Grunwald 126 Langenbach 373 Langenordnach 303 Linach 258 Loffingen 1022 davon in Krahenbach 11 Neuglashutte 81 Oberlenzkirch 642 Raitenbuch 276 davon in Berg 87 Windgfall 11 Reiselfingen 393 Rotenbach 550 Rudenberg 280 davon in Reichenbach 31 Saig 391 davon in Muhlingen 147 Schonenbach 478 Schollach 465 Schwarzenbach 370 Seppenhofen 389 Siedelbach 91 davon in Eckbach 41 Unterlenzkirch 406 davon in Olpenhutte 9 Urach 583 Viertaler 999 bestehend aus Altenweg 381 Spriegelsbach 121 Schildwende 118 Jostal 379 Vohrenbach 941 davon in Gefall 15 Schwanenbach 80 Fuchsloch 49 Ursbach 271913 Bearbeiten 1849 wurden Bubenbach und Oberbrand die bis 1840 zum Stabsamt Braunlingen gezahlt hatten vom Bezirksamt Donaueschingen nach Neustadt umgegliedert 10 Im Gegenzug gingen 1850 Schonenbach Linach Vohrenbach und Langenbach an das Bezirksamt Villingen 11 1852 Reiselfingen zum Bezirksamt Bonndorf 12 1860 wurde die Gemeinde Siedelbach mit Eckbach aufgelost und der Gemeinde Breitnau im Landamt Freiburg eingegliedert 13 Von dort kamen 1864 Hinterzarten und Waldau hinzu 14 1897 wurden Bregenbach und Hammereisenbach zur Gemeinde Hammereisenbach Bregenbach vereinigt 15 1913 lebten im Amtsbezirk 17 344 Menschen in 29 Gemeinden 16 Loffingen 1266 Neustadt 4075 Altglashutten 202 Barental 298 Bubenbach 223 Dittishausen 377 Eisenbach 554 Falkau 439 Fischbach 181 Friedenweiler 301 Goschweiler 456 Hammereisenbach Bregenbach 380 Hinterzarten 915 Kappel 456 Langenordnach 234 Ober Lenzkirch 1194 Neuglashutten 68 Oberbrand 230 Raitenbuch 198 Rotenbach 610 Rudenberg 248 Saig 466 Schollach 400 Schwarzenbach 366 Seppenhofen 350 Unterlenzkirch 584 Urach 563 Viertaler 1292 Waldau 326zusatzlich als abgesonderte Gemarkung mit eigener polizeilicher Verwaltung Grunwald 781939 Bearbeiten 1921 wurde Hammereisenbach Bregenbach zum Bezirksamt Donaueschingen umgesetzt 17 1924 kamen zum Bezirksamt Neustadt 18 vom aufgelosten Bezirksamt St Blasien St Blasien Blasiwald Hausern Menzenschwand und Schluchsee vom aufgelosten Bezirksamt Bonndorf Bonndorf Boll Ebnet Faulenfurst Grafenhausen Gundelwangen Holzschlag Schonenbach Wellendingen Brunnadern und Wittlekofen 1936 wurden dem Bezirksamt Neustadt zugeteilt 19 vom aufgelosten Bezirksamt Schopfheim Bernau Brandenberg Todtnau und Todtnauberg vom Bezirksamt Freiburg Breitnau und St Margen vom Bezirksamt Donaueschingen Bachheim Ewattingen Munchingen und Reiselfingen Im April 1939 kamen noch Aftersteg und Muggenbrunn vom Bezirksamt Lorrach hinzu 20 Zwei Gemeinden anderten ihre Namen 1929 Viertaler in Titisee 21 sowie Barental 1939 in Feldberg Schwarzwald 22 Dem gegenuber reduzierte sich die Zahl der Gemeinden um drei Betroffen waren 1925 Unterlenzkirch zu Lenzkirch 23 sowie im April 1939 Brandenberg Hauptteil zu Todtnau 22 und Neuglashutten zu Altglashutten 24 Somit umfasste das Bezirksamt zum Zeitpunkt seiner Umwandlung in den Landkreis Neustadt neben der Amtsstadt 52 Gemeinden Einwohnerzahlen laut Volkszahlung im Mai 1939 25 Aftersteg 292 Altglashutten 336 Bachheim 328 Bernau 1181 Blasiwald 345 Boll 157 Bonndorf 1736 Breitnau 1349 Brunnadern 141 Bubenbach 230 Dittishausen 403 Ebnet 95 Eisenbach 640 Ewattingen 675 Falkau 454 Faulenfurst 129 Feldberg Schwarzwald 454 Fischbach 225 Friedenweiler 425 Goschweiler 451 Grafenhausen 1181 Gundelwangen 351 Hausern 637 Hinterzarten 1445 Holzschlag 172 Kappel 396 Langenordnach 249 Lenzkirch 1641 Loffingen 1464 Menzenschwand 461 Munchingen 230 Muggenbrunn 263 Neustadt 4978 Oberbrand 246 Raitenbuch 179 Reiselfingen 469 Rotenbach 711 Rudenberg 230 Saig 518 St Blasien 1866 St Margen 1414 Schluchsee 742 Schonenbach 140 Schollach 366 Schwarzenbach 329 Seppenhofen 327 Titisee 1502 Todtnau 2357 Todtnauberg 506 Urach 481 Waldau 264 Wellendingen 345 Wittlekofen 211Gemeindefreie Gebiete Bearbeiten Im Bereich des Bezirksamtes lag eine Reihe von gemeindefreien Gebiete die in Baden als Abgesonderte Gemarkung bezeichnet wurden 1885 waren es 26 Stallegg mit 14 Einwohnern Weiler mit 25 Einwohnern Kirnberg unbewohnt Olpenhutte unbewohnt Reiterswies unbewohnt Windgfall unbewohntDas hier mit 82 Bewohnern ebenfalls genannte Grunwald hatte als Abgesonderte Gemarkung mit eigener polizeilicher Verwaltung den Status einer teilselbstandigen Gemeinde inne 1913 waren sie alle noch vorhanden 16 In der Badischen Gemeindeordnung von 1921 war die Auflosung der abgesonderten Gemarkungen festgelegt worden 27 Daher verschwanden sie in den nachfolgenden Jahren Ubergeordnete Behorden BearbeitenDie im Rahmen der Verwaltungsgliederung des Landes ubergeordneten Behorden waren 1813 bis 1819 der Donaukreis 1819 bis 1832 der alte Seekreis 1832 bis 1864 der neue Seekreis ab 1864 der Landeskommissarbezirk Freiburg zugleich wurden seine Gemeinden dem Kreisverband Freiburg zugeordnet Leiter der Verwaltung BearbeitenDie Leitung der Verwaltung mit unterschiedlichen Titeln und spater Landrat hatten inne 28 1813 1817 Ignaz Willi 1819 1827 Josef Obkircher 1827 1832 Franz Xaver Fernbach 1832 1836 Kaspar Muller 1836 1848 Mathias Martin 1848 1848 Philipp Lichtenauer 1848 1849 Adolf Leiber 1849 1850 Leopold Otto 1850 1859 Ernst Schindler 1859 1864 Franz Muller 1864 1866 Carl Lang 1866 1871 Georg Pfeiffer 1871 1875 Albert Gonner 1875 1879 Max Fohrenbach 1879 1881 Karl Heil 1882 1889 Edwin Saur 1889 1894 Ludwig Turban der Jungere 1894 1899 Emil Bitzel 1899 1902 August Hofman 1902 1905 Karl Schneider 1905 1906 August Karl Maier 1906 1908 Karl Zerrener 1908 1913 Ernst Frech 1913 1928 Adolf Rothmund 1928 1939 Hermann MunchWeitere Entwicklung BearbeitenDer Landkreis Hochschwarzwald wurde Anfang 1973 aufgelost dabei kam der uberwiegende Teil mit der Stadt Neustadt zum Landkreis Breisgau Hochschwarzwald Mehrere Gemeinden wechselten zum Landkreis Waldshut eine zum Schwarzwald Baar Kreis Bereits 1971 war der Hauptort mit zwei weiteren Gemeinden zur Stadt Titisee Neustadt vereinigt worden Literatur BearbeitenHistorischer Atlas von Baden Wurttemberg online verfugbar bei LEO BW Blatt VII 4 Verwaltungsgliederung in Baden Wurttemberg und Hohenzollern 1815 1857 Blatt VII 5 Verwaltungsgliederung in Baden Wurttemberg und Hohenzollern 1858 1936 Gemeinsames Erlauterungsblatt verfasst von Ulrike Redecker Baden und Wilfried Schontag Wurttemberg Einzelnachweise Bearbeiten Abschnitt zum Obervogteiamt Neustadt im Staats und Addresshandbuch des schwabischen Reichs Kraises 1799 Band 1 S 388f Franz Ludwig Baumann Die Territorien des Seekreises Badische Neujahrsblatter Viertes Blatt 1894 S 37 Beilage A Amtereinteilung veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 30 Juli 1813 Heft XXII S 133 Entsprechende Verordnung vom 29 April 1824 veroffentlicht am 8 Mai 1824 im Grossherzoglich Badischen Staats und Regierungsblatt Heft X S 67 Siehe diese Bekanntmachung vom 6 Mai 1825 veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Anzeige Blatt fur den Dreisam Kreis Entsprechende Verordnung vom 8 September 1849 veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt am 21 September 1849 Heft LVI S 377 Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden Jahrgang 1858 S 174f Friedrich Dittenberger Geographisch statistische topographische Beschreibung des Grossherzogthums Baden Karlsruhe 1825 S 80f Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden Jahrgang 1834 S 150 152 Entsprechende Verfugung vom 23 Oktober 1849 veroffentlicht am 8 November 1849 im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt Heft LXX S 556 Entsprechende Verfugung vom 27 Juli 1850 veroffentlicht am 3 August 1850 im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt Heft XXXVII S 267 Entsprechende Verfugung vom 28 September 1852 veroffentlicht am 23 Oktober 1852 im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt Heft XLVI S 442 Entsprechendes Gesetz vom 24 Mai 1860 veroffentlicht am 21 Mai 1860 im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt Heft XXVIII S 193 Verordnung die Eintheilung des Grossherzogthums fur die Einfuhrung der neuen Gerichtsverfassung und der neuen Organisation der inneren Verwaltung betreffend Veroffentlicht im Grossherzoglich Badischen Regierungsblatt am 25 Juli 1864 S 311 Entsprechendes Gesetz vom 7 Mai 1896 veroffentlicht am 8 Mai 1896 im Gesetzes und Verordnungsblatt fur das Grossherzogthum Baden Heft XI S 76 a b Hof und Staats Handbuch des Grossherzogthums Baden 1913 Statistischer Anhang Digitalisierte Version auf der Website der Badischen Landesbibliothek S 352f Entsprechende Verordnung vom 3 Juni 1921 veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 7 Juni 1921 Heft 32 S 137 Entsprechende Verordnung vom 18 Januar 1924 veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 22 Januar 1924 Heft 3 S 9 und erganzende Korrektur vom 19 Marz 1924 veroffentlicht ebenda am 26 Marz 1924 Heft 16 S 51 Gesetz uber die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 26 Juni 1936 31 des Gesetzes uber die Landkreisselbstverwaltung in Baden veroffentlicht im Badischen Gesetz und Verordnungsblatt am 28 Juni 1939 Heft 11 S 99 Statistisches Jahrbuch fur das Land Baden 44 Jahrgang Karlsruhe 1938 S 7 a b Gemeinderechtliche Zusammenfassung des Feldberggebiets Beschluss vom 31 Marz 1939 veroffentlicht im Ministerialblatt fur die Badische innere Verwaltung am 6 April 1939 Heft 14 Sp 349 351 Statistisches Jahrbuch fur das Land Baden 44 Jahrgang Karlsruhe 1938 S 7 Entsprechender Beschluss vom 24 Marz 1939 veroffentlicht im Ministerialblatt fur die Badische innere Verwaltung am 6 April 1939 Heft 14 S 352 Statistik des Deutschen Reichs Band 550 Amtliches Gemeindeverzeichnis fur das Deutsche Reich aufgrund der Volkszahlung 1939 Berlin 1940 S 211 Beitrage zur Statistik des Grossherzogtums Baden Neue Folge zweites Heft zugleich 48 Heft der Reihe Die Volkszahlung vom 1 Dezember 1885 2 Teil Ortsverzeichnis S 48 Badische Gemeindeordnung von 1921 105 Wolfram Angerbauer Die Amtsvorsteher der Oberamter Bezirksamter und Landratsamter in Baden Wurttemberg 1810 bis 1972 Herausgegeben 1996 von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden Wurttemberg Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Bezirksamter des Landeskommissarbezirks Freiburg 1864 1939 im Land BadenKreis Freiburg Breisach 1924 aufgehoben Emmendingen Ettenheim 1924 aufgehoben Freiburg Kenzingen 1872 aufgehoben Neustadt Staufen 1936 aufgehoben Waldkirch 1936 aufgehoben nbsp Kreis Lorrach Lorrach Mullheim Schonau 1924 aufgehoben Schopfheim 1936 38 aufgehoben Kreis Offenburg Gengenbach 1872 aufgehoben Kehl bis 1881 Bezirksamt Kork Lahr Oberkirch 1936 aufgehoben Offenburg Wolfach Normdaten Geografikum GND 65742 6 lobid OGND AKS VIAF 153028574 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bezirksamt Neustadt Baden amp oldid 242233507