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Muggenbrunn ist seit der Verwaltungsreform am 1 April 1974 ein Stadtteil von Todtnau im baden wurttembergischen Landkreis Lorrach MuggenbrunnStadt TodtnauWappen von MuggenbrunnKoordinaten 47 51 N 7 55 O 47 858209 7 917539 970 Koordinaten 47 51 30 N 7 55 3 OHohe 970 m u NNFlache 4 08 km Einwohner 236 2 Jan 2022 Bevolkerungsdichte 58 Einwohner km Eingemeindung 1 April 1974Eingemeindet nach TodtnauPostleitzahl 79674Vorwahl 07671Karte Lage von Muggenbrunn innerhalb TodtnauBlick auf den Ortskern von Todtnau Muggenbrunn vom Heubuhl Blick auf den Ortskern von Todtnau Muggenbrunn vom Heubuhl Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Name 3 Geschichte 4 Politik 4 1 Eingemeindung 4 2 Ortschaftsrat 4 3 Wappen 5 Bevolkerung und Religion 5 1 Einwohner 5 2 Religion 6 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 1 Bauwerke 6 2 Grunflachen und Naherholung 6 3 Sport 7 Wirtschaft und Infrastruktur 7 1 Bildung 7 2 Tourismus 8 Personlichkeiten die im Ortsteil gewirkt haben 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenMuggenbrunn liegt auf einer Hohe von 970 Metern in einer Verflachung des Langenbachtales wobei hier der Holzschlagbach und das Gartenbachle einmunden Im Suden und Osten grenzt die Gemarkung an jene des Todtnauer Stadtteils Aftersteg und im Westen an die Gemarkung der Gemeinde Wieden Im Norden und Nordosten grenzt Muggenbrunn an Waldgebiete die bei der Waldaufteilung 1838 den Gemarkungen Todtnau und Schlechtnau zugewiesen wurden Auch die Passhohe des Notschrei gehort zur Gemarkung Todtnau Zum Stadtteil Muggenbrunn gehort der Wohnplatz Oberhauser 1 Name BearbeitenFur den Namen Muggenbrunn gibt es grundsatzlich zwei Erklarungsansatze Einerseits wird eine Ableitung aus dem Wort Mugen Baumstumpfe angenommen und andererseits auf einen Personennamen Muggo also Muggenbrunn das Heim des Muggo am Brunnen 2 Geschichte Bearbeiten1483 wird ein Hoff ze Mugenbrunnen erwahnt und 1605 findet sich in einem Schreiben die Form Muckhenprun Die Besiedelung des Hochtals des Schonenbaches von Aftersteg her Die verstreut liegenden Hofe verdichteten sich erst im 16 Jahrhundert zu dorfahnlichen Charakter 3 Der Bau einer Silberhutte 1534 am Zusammenfluss von Schonenbach und Holzschlagbach forderte die Bildung des Dorfes Es wird angenommen dass bereits damals neben der Schmelzhutte auch eine Poche zur Zerkleinerung des Erzes bestand Der Standort Muggenbrunn wurde aufgrund des Waldreichtums gewahlt da fur den Betrieb einer Schmelze grosse Mengen an Holz Holzkohle verbraucht wurden Erz wurde in den Silberbergwerken in Todtnau und am Schauinsland gefunden wobei jene in Aftersteg und Todtnauberg bereits 1564 65 4 und in Todtnau um 1580 aus Mangel an ergiebigen Erzgangen eingestellt wurden 5 Die verbleibende Bevolkerung musste sich aus Land und Forstwirtschaft ernahren entwickelte aber mit der Schneflerei 6 und der Burstenholzmacherei zusatzliche Gewerbe Die Burstenmacherei hatte sich Ende des 18 Jahrhunderts in Todtnau entwickelt und im fruhen 19 Jahrhundert folgte Muggenbrunn mit den ersten Burstenholzmachern Herstellung von Burstenkorpern aus Holz Erst spater ab 1839 finden sich auch in Muggenbrunn Burstenbinder die die Burstenkorper z B mit Schweinshaaren bestuckten 7 Im letzten Jahrzehnt des 19 Jahrhunderts finden sich in Muggenbrunn erste Spuren eines Fremdenverkehrsgewerbes das durch den Bau der Strasse uber den Notschrei gefordert wurde Notwendige Investitionen in die Infrastruktur der Gemeinde wurden ab 1922 durch eine Fremdensteuer Ordnung Kurtaxe finanziert 8 Muggenbrunn gehorte zur sanktblasianischen Talvogtei Todtnau die wiederum zur vorderosterreichischen Grafschaft Hauenstein gehorte und Waldvogt in Waldshut verwaltet wurde da das Kloster zu den Breisgauer Landstanden gehorte und die Landeshoheit bei den Habsburgern lag Durch den Reichsdeputationshauptschluss kam der vorderosterreichische Breisgau an das kurzlebige Herzogtum Modena Breisgau das alsbald wieder an das Haus Habsburg vererbt wurde Durch den Frieden von Pressburg kam dieses Herzogtum 1806 9 an das Kurfurstentum Baden das noch im gleichen Jahr von Napoleon zum Grossherzogtum Baden gemacht wurde Das Grossherzogtum schuf in der Verwaltungsreform von 1807 das Bezirksamt Schonau dem auch Muggenbrunn zusammen mit der ganzen Talvogtei Todtnau zugeordnet wurde Erst bei der Auflosung der Talvogtei Todtnau 1809 wurde Muggenbrunn eine selbstandige Gemeinde und blieb dies dann 165 Jahre lang Die Gemarkung wurde 1838 nach der Aufteilung der Walder der Talvogtei auf die selbstandigen Gemeinden festgelegt wobei die Walder am Notschrei bei Todtnau verblieben Nach der Auflosung des Bezirksamtes Schonau 1924 wurde das Bezirksamt Schopfheim fur Muggenbrunn zustandig Mit Verordnung vom 25 November 1937 wurde auch fur den bisherigen Amtsbezirk Schopfheim das Gesetz uber die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 30 Juni 1936 per 1 April 1938 voll in Kraft gesetzt 10 und Muggenbrunn kam zum Landkreis Lorrach Per 1 April 1939 wurden Muggenbrunn und Aftersteg vom Landkreis Lorrach in den Landkreis Neustadt im Schwarzwald umgegliedert 11 Die franzosische Militarregierung beliess 1945 grundsatzlich die Gemeinde und Landkreiseiteilung in ihrem Besatzungsgebiet aber per 1 Oktober 1945 wurde die Gemeinde Muggenbrunn zusammen mit Aftersteg Todtnau und Todtnauberg vom Landkreis Neustadt zum Landkreis Lorrach umgegliedert 12 Politik BearbeitenEingemeindung Bearbeiten Am 1 April 1974 wurde Muggenbrunn zusammen mit Aftersteg Geschwend Prag und Todtnauberg nach Todtnau eingemeindet 13 Ortschaftsrat Bearbeiten Die Gemeindeordnung GeO Baden Wurttemberg 14 regelt die Ortschaftsverfassung in den 67 76 15 Die Stadt Todtnau hat auf dieser Grundlage eine Ortschaftsverfassung eingefuhrt Muggenbrunn hat einen Ortschaftsrat mit sechs Mitgliedern 16 Ortsvorsteherin ist Marion Isele Wappen Bearbeiten Blasonierung In Silber auf grunem Schildfuss ein roter Brunnen mit blauem Wasserstrahl 17 Das Wappen wurde vom Generallandesarchiv Karlsruhe entworfen und von der Gemeinde 1901 angenommen Im 19 Jahrhundert und noch teilweise bis 1938 im Gebrauch war ein Ortssiegel das im Vordergrund einen Baumstumpf mit einem daraus sprossenden Blatterzweig und im Hintergrund einen Brunnen mit laufendem Wasserstrahl zeigt Bevolkerung und Religion BearbeitenEinwohner Bearbeiten Die Zahl der Einwohner von Muggenbrunn entwickelte sich wie folgt 18 Jahr Einwohner1852 3501871 3631880 3251890 3081900 3141910 2851925 268Jahr Einwohner1933 2621939 2631950 3351956 3041961 3071970 2942022 236 19 Religion Bearbeiten nbsp St Cornelius in Todtnau MuggenbrunnAufgrund der historischen Zugehorigkeit zu Vorderosterreich war die katholische Konfession uber Jahrhunderte dominierend und ist auch heute noch die weitaus starkste Konfession In Muggenbrunn steht die katholische Filialkirche St Cornelius die zur Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental 20 gehort Die Evangelischen Bewohner werden durch die evangelische Kirchengemeinde Todtnau betreut 21 Die Zugehorigkeit zu den Religionsgemeinschaften verteilte sich in der Vergangenheit wie folgt 22 23 Religionszugehorigkeit in Muggenbrunn Jahr Religionevangelisch katholisch sonstige1858 0 0 100 0 0 0 1925 0 0 100 0 0 0 1950 16 1 82 4 1 5 1961 10 4 89 6 0 0 1970 6 5 92 9 0 7 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten Neben der katholischen St Cornelius Kirche gibt es die ehemalige Evangelische Kirche Muggenbrunn 2017 wurden in Muggenbrunn die Reste einer ausgedehnten Schanzenanlage dokumentiert 24 Grunflachen und Naherholung Bearbeiten Seit 1995 ist auf der Gemarkung Muggenbrunn das Naturschutzgebiet Langenbach Trubelsbach mit einer Flache von 36 Hektar ausgewiesen wobei es sich um ein Mosaik von Mooren und Feuchtgebieten handelt Sport Bearbeiten Der Ski Club Muggenbrunn wurde bereits 1922 gegrundet 25 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenBildung Bearbeiten Die Grundschulkinder besuchen die Grundschule in Todtnauberg die eine Aussenstelle der Grundschule Oberes Wiesental ist Hier steht auch Skifahren auf dem Lehrplan 26 Auch der nachste Kindergarten ist in Todtnauberg Tourismus Bearbeiten Muggenbrunn ist ein Wintersportort mit funf Liftanlagen 27 Es gibt einen Campingplatz 28 sowie mehrere Beherbergungs und Gastronomiebetriebe Personlichkeiten die im Ortsteil gewirkt haben BearbeitenFritz Ludin 1875 1941 deutscher Lehrer und Autor Literatur BearbeitenAbteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau Bearbeiter Kreisbeschreibungen des Landes Baden Wurttemberg Der Landkreis Lorrach Band II B Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lorrach Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1994 ISBN 3 7995 1354 X S 704 705 Harald Huber Wappenbuch Landkreis Lorrach Sudkurier Konstanz 1984 ISBN 3 87799 046 0 S 124 Wolfgang Hilger Ortsverwaltung Todtnau Muggenbrunn Hrsg Geschichte eines Schwarzwalddorfes Vom Burstenmacherdorf zum Luftkurort 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Muggenbrunn Sammlung von Bildern Muggenbrunn Altgemeinde Teilort Historisches Ortslexikon Baden Wurttemberg In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Muggenbrunn auf der Homepage der Stadt Todtnau abgerufen am 27 Juli 2020 Homepage des Vereins Mein Muggenbrunn e V www todtnau muggenbrunn de mit historischem Dorfrundgang Webcam Winkellift und Webcam WasenEinzelnachweise Bearbeiten Oberhauser Wohnplatz Historisches Ortslexikon Baden Wurttemberg In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Siehe Hilger S 17 Eine Quelle fur die Deutung des Wortes Mugen die auch in Der Landkreis Lorrach S 704 zu finden ist wird nicht angegeben Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau Bearbeiter Kreisbeschreibungen des Landes Baden Wurttemberg Der Landkreis Lorrach Band II B Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lorrach Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1994 ISBN 3 7995 1354 X S 704 Siehe Albrecht Schlageter et al Autoren Stadt Todtnau Hrsg Todtnau Stadt und Ferienland im sudlichen Hochschwarzwald Freiburg 1989 S 85 Siehe Hilger S 119 120 Die Berufsbezeichnung Schnefler kommt von Holzschnipfeln Es ist die Bearbeitung eines Holzstuckes mit einem Ziehmesser auf einem Schneidstuhl Die Leute waren fruher gleichzeitig Bauer und Schnefler Die Schnefler hat man auch als Holzwarenfertiger bezeichnet Landesarchiv Baden Wurttemberg Hauptstaatsarchiv Stuttgart R 1 004 D931038 103 Siehe Hilger S 53 55 Siehe Hilger S 261 Friedensvertrag vom 26 Dezember 1805 aber Protokoll uber die gepflogene Landes Ubergabe vom 15 April 1806 In Badisches Gesetz und Verordnungs Blatt Nr 40 vom 29 November 1937 S 295 Gesetz uber die Landkreisselbstverwaltung in Baden Landkreisordnung vom 24 Juni 1939 31 In Badisches Gesetz und Verordnungs Blatt Nr 11 vom 28 Juni 1939 S 99 Siehe Landratsamt Lorrach Herausgeber Vom Oberamt Rotteln zum Landratsamt Lorrach Anfange und geschichtliche Entwicklung der Verwaltungsgliederung 1382 1982 83 Lorrach Haagen 1983 S 37 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 521 landesrecht bw de Gemeindeordnung fur Baden Wurttemberg Gemeindeordnung GemO in der Fassung vom 24 Juli 2000 Zuletzt aufgerufen 24 Februar 2023 Gemeindeordnung fur Baden Wurttemberg Gemeindeordnung GemO in der Fassung vom 24 Juli 2000 4 Ortschaftsverfassung Zuletzt aufgerufen 24 Februar 2023 Ortschaftsrat Muggenbrunn auf der Homepage der Stadt Todtnau abgerufen am 24 Februar 2023 Siehe Huber Bevolkerungsentwicklung Muggenbrunn aufgerufen am 21 Februar 2023 Einwohnerstatistik per 2 Januar 2022 auf der Homepage der Stadt Todtnau ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz abgerufen am 21 Februar 2023 Homepage der Seelsorgeeinheit Oberes Wiesental abgerufen am 23 Februar 2023 Homepage der Evangelischen Kirchengemeinde Todtnau aufgerufen am 23 Februar 2023 Religionszugehorigkeit 1858 und 1925 Muggenbrunn aufgerufen am 21 Februar 2023 Religionszugehorigkeit Muggenbrunn aufgerufen am 21 Februar 2023 Siehe Die Schanz Anlagen von Muggenbrunn Homepage der AG MINIFOSSI von Werner Stork Homepage des Vereins Homepage der Grundschule Oberes Wiesental Karte des Skigebiets Muggenbrunn auf der Homepage des Skizentrums Muggenbrunn www camping hochschwarzwald deNormdaten Geografikum GND 4657277 6 lobid OGND AKS VIAF 236568374 Ortsteile der Stadt Todtnau Aftersteg Geschwend Prag mit Herrenschwand Muggenbrunn Schlechtnau Todtnau mit Brandenberg und Fahl Todtnauberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muggenbrunn amp oldid 239314049