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Die Bahnstrecke Kaufbeuren Schongau war eine eingleisige nicht elektrifizierte Nebenbahn in den bayerischen Regierungsbezirken Schwaben und Oberbayern Sie war 31 1 Kilometer lang und verband die Stadte Kaufbeuren und Schongau Sie wurde auch Schongauer Bahnle oder Sachsenrieder Bahnle genannt da sie den touristisch beliebten Sachsenrieder Forst durchquerte Kaufbeuren SchongauStrecke der Bahnstrecke Kaufbeuren SchongauStreckennummer DB 5443Kursbuchstrecke DB zuletzt 966 404d bis 1970 Streckenlange 31 1 kmSpurweite 1435 mm Normalspur Hochstgeschwindigkeit 50 km hLegende von Lindau Insel0 00 Kaufbeuren 681 m0 50 Wertach0 60 nach Buchloe4 00 Mauerstetten7 20 Gennach7 40 Linden Schwab 10 90 Aufkirch Schwab 13 40 Osterzeller Viadukt13 90 Osterzell17 00 Sachsenrieder Forst bis 1965 818 m20 00 Sachsenried24 30 Schwabbruck27 70 Altenstadt Oberbay 29 60 von Landsberg Lech 31 05 Schongau 681 mnach PeissenbergQuellen 1 2 Die Strecke wurde von 1922 bis 1923 als Lokalbahn durch die Deutsche Reichsbahn eroffnet und diente insbesondere dem Guterverkehr 1972 stellte die Deutsche Bundesbahn aufgrund des zuruckgehenden Verkehrsaufkommens den Personenverkehr auf der Gesamtstrecke und den Guterverkehr zwischen Linden und Altenstadt ein Der Abschnitt von Linden nach Kaufbeuren wurde noch bis 1977 und die Strecke von Schongau nach Altenstadt bis 1992 im Guterverkehr betrieben Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Planung 1 2 Streckenbau und Inbetriebnahme 1 3 Betrieb und Stilllegung 2 Streckenbeschreibung 2 1 Verlauf 2 2 Betriebsstellen 2 2 1 Kaufbeuren 2 2 2 Mauerstetten 2 2 3 Linden Schwab 2 2 4 Aufkirch Schwab 2 2 5 Osterzell 2 2 6 Sachsenrieder Forst 2 2 7 Sachsenried 2 2 8 Schwabbruck 2 2 9 Altenstadt Oberbay 2 2 10 Schongau 2 3 Heutiger Zustand der Strecke 2 4 Radwanderwege auf und an der Trasse 3 Verkehr 3 1 Guterverkehr 3 2 Personenverkehr 3 3 Fahrzeuge 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPlanung Bearbeiten 1861 kamen die Eisenbahnkomitees aus Schongau Kaufbeuren Weilheim in Oberbayern und Bad Tolz in Schongau zusammen um die Planung einer Eisenbahnverbindung von Kaufbeuren uber Schongau und Penzberg nach Bad Tolz einzuleiten Dabei wurden verschiedene Varianten einer sudlich von Munchen verlaufenden Eisenbahnstrecke gepruft von Munchen nach Starnberg und von Munchen uber Holzkirchen nach Rosenheim Eine Variante sah eine sogenannte Gebirgsgurtelbahn von Rosenheim uber die bereits seit 1857 bestehende Bayerische Maximiliansbahn nach Holzkirchen und weiter uber Bad Tolz Penzberg Weilheim Peissenberg und Schongau nach Kaufbeuren vor Die zweite Variante war eine Verbindung von Starnberg wo Anschluss an die 1854 eroffnete Strecke aus Munchen bestehen sollte uber Tutzing Weilheim Peissenberg und Schongau nach Kaufbeuren Im November 1862 stellte die Eisenbahnbausektion der Koniglich Bayerischen Verkehrsanstalten die Planung fur die Strecken von Starnberg uber Tutzing nach Penzberg und von Tutzing uber Weilheim nach Peissenberg vor Da die beiden Strecken jeweils in Penzberg und Peissenberg enden sollten gefahrdete dies die Planungen der durchgehenden Bahnverbindung von Kaufbeuren nach Bad Tolz Daher beschlossen die betroffenen Eisenbahnkomitees eine eigene Planung der Gebirgsgurtelbahn in Auftrag zu geben Mit dem Baubeginn der Strecken von Starnberg uber Tutzing nach Penzberg und Peissenberg wurde die Verwirklichung der Gebirgsgurtelbahn jedoch zuruckgestellt Ab 1899 kam es erneut zu Bestrebungen an die 1866 eroffnete Bahnstrecke Weilheim Peissenberg eine Lokalbahn nach Schongau anzuschliessen 1905 begann die Projektierung dieser Strecke Daraufhin ausserten 1905 auch die Stadt Kaufbeuren und einige ostlich von Kaufbeuren gelegene Gemeinden erneut den Wunsch nach einer Verbindung von Kaufbeuren nach Schongau Im November 1906 wurde die Generaldirektion der Koniglich Bayerischen Verkehrsanstalten beauftragt einen Planungsentwurf zu erstellen Am 1 Juni 1908 stimmte der Bayerische Landtag diesem Entwurf zu Da die Strecke von Kaufbeuren nach Schongau als Lokalbahn realisiert wurde mussten die Gemeinden grosstenteils fur den Grunderwerb aufkommen Die Grundstucksverhandlungen begannen am 23 Januar 1909 Am 2 September 1912 verabschiedete das Parlament das Gesetz zum Bau der Lokalbahn Es kam jedoch zu Streitigkeiten zwischen den Stadten Kaufbeuren und Schongau um die Kostenverteilung sodass schliesslich die Stadt Kaufbeuren einen grossen Teil der Kosten fur den Grundstuckserwerb auf der Strecke ubernehmen musste Nach Abschluss dieser Verhandlungen wurde der Baubeginn fur August 1914 geplant verzogerte sich jedoch durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs 3 Streckenbau und Inbetriebnahme Bearbeiten nbsp Der asphaltierte Fahrradweg auf dem Bahndamm zwischen Kaufbeuren und AufkirchDer Bau der Strecke konnte erst nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1919 unter der Leitung der Eisenbahnneubauinspektion Kaufbeuren beginnen Die Bauarbeiten wurde unter anderem von den Bauunternehmen Friedrich Zink aus Munchen und Hans Heitzer aus Donauworth ausgefuhrt daneben waren einige ortliche Handwerksbetriebe beteiligt Wegen der grossen Hohenunterschiede zwischen dem Tal der Wertach und dem Sachsenrieder Forst waren die Gelandeverhaltnisse sehr ungunstig Daher mussten einige aufwandige Bruckenbauwerke tiefe Gelandeeinschnitte und bis zu 18 Meter hohe Bahndamme errichtet werden Wegen des harten Nagelfluh Gesteins mussten die Bauunternehmen bei Stocken grossere Sprengungen durchfuhren um den dortigen Gelandeeinschnitt zu erstellen Dadurch wurde die Bauzeit deutlich verlangert Die Deutsche Reichsbahn erstellte die Stationsgebaude entlang der Strecke nach einem einheitlichen Bauplan Alle Stationen bis auf die Haltepunkte Osterzell und Sachsenrieder Forst erhielten eingeschossige Gebaude im Lokalbahnstil mit Satteldach die aus einem gemauerten Teil mit Dienst und Warteraum sowie einer holzernen Guterhalle mit uberdachter Laderampe bestanden Des Weiteren entstanden in Schwabbruck Sachsenried Linden und Mauerstetten einheitliche Wohnhauser fur Bahnbedienstete die als gemauerte zweigeschossige Gebaude mit Kruppelwalmdach ausgefuhrt waren Am 1 April 1922 nahm die Deutsche Reichsbahn den Abschnitt von Kaufbeuren nach Aufkirch in Betrieb Nach vierjahriger Bauzeit konnte schliesslich mit dem Abschnitt von Aufkirch nach Schongau am 17 Februar 1923 die Gesamtstrecke feierlich eroffnet werden 4 Schulkinder und die Vertreter der an der Strecke gelegenen Gemeinden erhielten am Tag der Eroffnung eine Freifahrt 5 Betrieb und Stilllegung Bearbeiten Am 18 Februar 1923 nahm die Deutsche Reichsbahn den planmassigen Betrieb zwischen Kaufbeuren und Schongau auf 6 Die Bedeutung der Lokalbahn lag vor allem im Guterverkehr Unter anderem wurde Pechkohle aus dem Bergwerk Peiting uber Schongau und Kaufbeuren ins Allgau und nach Schwaben abtransportiert Daneben verlud die Deutsche Reichsbahn auch Rundholz aus dem Sachsenrieder Forst und dem Denklinger Rotwald unter anderem als Grubenholz fur das Bergwerk Peiting 7 Fur die Holzverladung wurde eine eigene Haltestelle Sachsenrieder Forst eingerichtet Ausserdem wurden im ortlichen Guterverkehr landwirtschaftliche Produkte und Vieh verladen Der Personenverkehr auf der Strecke war von eher geringer Bedeutung Das Sachsenrieder Bahnle fuhr jahrzehntelang viele Sonntagsausflugler von Kaufbeuren bis zur Haltestelle Sachsenrieder Forst von wo aus Wanderwege zur Ausflugsgaststatte Waldhaus fuhrten 8 Dort erreichte die Bahnstrecke mit 818 Metern ihren Hohepunkt Im Zweiten Weltkrieg kam es wegen der Errichtung von Militaranlagen im Bereich von Altenstadt zu einem starken Anstieg des Guterverkehrs Daher gab es Plane einen eigenen Gleisanschluss zum 1939 eroffneten Fliegerhorst Schongau einzurichten Dieser sollte am Bahnhof Altenstadt aus Richtung Schongau von der Strecke abzweigen und etwa 500 Meter nach Sudwesten fuhren Mit dem Bau einer Laderampe am Ende des geplanten Anschlusses wurde bereits begonnen der Bau des Anschlussgleises jedoch nicht mehr verwirklicht 9 1959 verkehrten taglich noch zwanzig Personenzuge und vier Guterzuge auf der Strecke 10 In der Folgezeit ging das Guteraufkommen durch die zunehmende Verlagerung auf die Strasse deutlich zuruck 1968 wurde das Bergwerk Peiting stillgelegt und die Kohlezuge auf der Strecke wurden vollstandig eingestellt Auch der Personenverkehr der immer von geringer Bedeutung gewesen war wurde durch den zunehmenden Individualverkehr und die Einfuhrung paralleler Buslinien geringer Im Sommerfahrplan 1971 gab es zwischen Schongau und Kaufbeuren im Personenverkehr nur noch funf Zugpaare wahrend gleichzeitig acht Busse auf derselben Relation verkehrten Am 1 Oktober 1972 stellte die Deutsche Bundesbahn den Personenverkehr auf der ganzen Strecke ein Am 31 Dezember 1972 beendete sie auch den Guterverkehr zwischen Linden und Altenstadt und legte diesen Streckenabschnitt still Im September 1973 wurden auf dem stillgelegten Abschnitt die Signale und die technischen Anlagen der Bahnubergange abgebaut und bis Ende 1973 die Gleise demontiert 11 nbsp Strassenbrucke am Schongauer Krankenhaus Links neben dem Gleis der Strecke nach Landsberg ist die Trasse des 1983 aufgelassenen Gleises des Sachsenrieder Bahnle zu erkennen Zwischen Kaufbeuren und Linden verkehrte in den nachsten Jahren noch ein Guterzug 1977 wurde beim Neubau der Bundesstrasse 12 ostlich von Kaufbeuren eine Brucke uber die Bahnstrecke benotigt Da die Deutsche Bundesbahn und das Bundesministerium fur Verkehr die Kosten fur die Brucke nicht tragen wollten stellte die DB den letzten Guterzug am 1 September 1977 ein und legte die Strecke still Noch im selben Monat wurden die Gleise demontiert Der Abschnitt zwischen Schongau und Altenstadt wurde noch als Gleisanschluss im Guterverkehr genutzt 1983 wurde ostlich des Schongauer Krankenhauses eine Brucke der von Hohenfurch kommenden Strasse seinerzeit Teil der Bundesstrasse 17 uber die hier mit der Bahnstrecke Landsberg Schongau gemeinsam gefuhrte Strecke nach Altenstadt neu errichtet Dabei baute die Deutsche Bundesbahn das auf einer Lange von 1 5 Kilometern parallel zur Strecke aus Landsberg verlaufende Gleis des Sachsenrieder Bahnles zuruck und fuhrte das Gleis am Verzweigungspunkt der beiden Strecken mit einer neuen Weiche direkt in die Strecke Landsberg Schongau ein Dadurch konnten die Kosten fur die neue Brucke gesenkt werden da nur noch ein Gleis uberquert werden musste 1992 ware beim Bau der Umfahrungsstrasse Schongau im Zuge der heutigen Bundesstrasse 17 eine Brucke uber die Reststrecke von Schongau nach Altenstadt notig geworden Da erneut weder die DB noch das Verkehrsministerium den Bruckenneubau bezahlen wollten entschied sich die DB zur Stilllegung des Streckenabschnittes Zum 27 September 1992 wurde der restliche Guterverkehr zwischen Schongau und Altenstadt eingestellt und die Strecke stillgelegt Bis 2000 wurden die Gleisanlagen fast vollstandig zuruckgebaut 12 Streckenbeschreibung BearbeitenVerlauf Bearbeiten nbsp Abzweig von der Strecke Landsberg Schongau nordlich Schongau April 2013 nbsp Osterzeller Viadukt 2014Die Bahnstrecke Kaufbeuren Schongau begann im Bahnhof Kaufbeuren Nach Uberquerung der Wertach zweigte sie bei Kilometer 0 6 von der Bahnstrecke Buchloe Lindau ab und fuhrte weiter nach Nordosten wahrend die Hauptbahn nach Norden abbiegt 300 Meter weiter schwenkte die Lokalbahn ebenfalls nach Norden ab und uberquerte die Staatsstrasse 2014 von Kaufbeuren nach Schongau Bei Streckenkilometer 1 3 war bis 1966 ein Gleisanschluss zu einem Kieswerk vorhanden dessen Gleis mit einem Gefalle von 30 in die Kiesgrube hinunterfuhrte Hinter dem Kieswerk bog die Strecke in einer 80 Grad Kurve nach Osten ab und verliess mit einer starken Steigung das Tal der Wertach und das Kaufbeurener Stadtgebiet Sie verlief weitgehend geradlinig uber zwei Kilometer bis zum Bahnhof von Mauerstetten an dem sie leicht nach Nordosten abschwenkt und den Ort im Norden durchquert Hinter Mauerstetten fuhrte die Lokalbahn in kurvigem Verlauf weiter in nordostlicher Richtung und uberquerte nordlich von Linden die Gennach Ab Linden verlief sie geradlinig fast direkt nach Osten um bei Kilometer 9 0 in einer engen Kurve nach Suden abzuschwenken Nach einer weiteren Kurve nach Westen uberquerte die Strecke den Huhnerbach und erreicht das Dorf Aufkirch Mit vielen Kurven folgte sie dem Huhnerbach in Richtung Suden uber Frankenhofen das keine Station an der Strecke hat nach Osterzell Bei Kilometer 13 4 uberquerte sie am Galgenberg mit dem dreibogigen Osterzeller Viadukt eine Strasse Am Ort Stocken erreichte die Strecke den Haltepunkt Osterzell und unterquerte die Staatsstrasse 2014 durch eine Unterfuhrung In vielen Kurven nach Suden verlaufend verliess die Trasse das Huhnerbachtal und fuhrte stetig ansteigend in den Sachsenrieder Forst Nach zwei weiteren Bahnubergangen uber die Staatsstrasse 2014 erreichte das Sachsenrieder Bahnle die Haltestelle Sachsenrieder Forst die mit einer Hohe von 818 5 Meter uber Normalhohennull den Scheitelpunkt der Strecke darstellte Hinter dem Holzverladebahnhof fuhrte die Strecke wieder abfallend weiter in Richtung Suden Nach etwa 1 5 Kilometern schwenkte sie in Richtung Osten ab und verliess den Sachsenrieder Forst Nach einem weiteren Schlenker nach Sudosten durchquerte sie den Bahnhof Sachsenried In leichten Kurven nach Osten fuhrend uberquerte sie den Kaltenbach und fuhrte danach weitgehend geradlinig zur an der Schonach gelegenen Gemeinde Schwabbruck Hinter dem am Sudrand der Gemeinde liegenden Bahnhof Schwabbruck verlief sie weiterhin geradlinig nach Altenstadt und erreichte nach einer Kurve in Richtung Nordosten den Bahnhof der Gemeinde Weiterhin bergab fuhrend lief die Strecke in Richtung Nordosten auf die Bahnstrecke Landsberg Schongau zu und bog in einer engen Kurve nach Suden ab Bis 1983 verlief das Sachsenrieder Bahnle parallel zur Bahnstrecke aus Landsberg mit einem Gefalle von uber 20 in leichten Kurven in Richtung Suden und erreichte nach 1 5 Kilometern den Endbahnhof Schongau Nach dem Ruckbau des Streckengleises zwischen der Streckenverzweigung und dem Bahnhof Schongau wurde die Strecke vor der Brucke der ehemaligen Bundesstrasse 17 mit einer neuen Weiche direkt in die Bahnstrecke Landsberg Schongau eingefuhrt Betriebsstellen Bearbeiten Kaufbeuren Bearbeiten nbsp Empfangsgebaude des Bahnhofs Kaufbeuren seit 1979 Hauptartikel Bahnhof Kaufbeuren Am Bahnhof Kaufbeuren zweigt das Sachsenrieder Bahnle von der Bahnstrecke Buchloe Lindau ab Der Bahnhof wurde 1847 als vorlaufiger Endpunkt der aus Augsburg kommenden Ludwigs Sud Nord Bahn in Betrieb genommen Nach der Verlangerung der Strecke nach Lindau verlegten die Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen den Bahnhof bis 1854 naher ans Kaufbeurener Stadtzentrum Mit der Eroffnung der Strecke von Kaufbeuren nach Schongau 1922 wurde er zum Trennungsbahnhof seit deren Stilllegung 1977 ist er wieder ein Durchgangsbahnhof Das ursprungliche Empfangsgebaude von 1854 war ein dreigeschossiger Ziegelbau mit Satteldach und wurde 1978 abgebrochen Als Ersatz entstand bis 1979 ein eingeschossiger sechseckiger Klinkerbau mit Flachdach der bis heute als Empfangsgebaude dient Von den ursprunglichen funf Bahnsteiggleisen sind noch vier vorhanden Vor der Stilllegung der Schongauer Strecke gab es noch vier bahnsteiglose Hauptgleise sowie weitere Lade und Abstellgleise die von 1972 bis 1994 schrittweise zuruckgebaut wurden 13 Mauerstetten Bearbeiten nbsp Ehemaliges Bahnwohnhaus MauerstettenDer 1922 eroffnete Bahnhof Mauerstetten befand sich im Norden der Gemeinde Mauerstetten Er war mit einem Betriebsgebaude im Lokalbahnstil nach dem Einheitsbauplan der Strecke ausgestattet das sich sudlich des Gleises befand Nordlich der Strecke war ein ebenfalls nach dem Einheitsbauplan errichtetes Wohngebaude fur die Bahnbediensteten mit Kruppelwalmdach vorhanden Die Gleisanlagen bestanden aus dem durchgehenden Hauptgleis mit Schuttbahnsteig sowie einem beidseitig angebundenen Ladegleis nordostlich des Empfangsgebaudes An das Ladegleis waren auf beiden Seiten Stumpfgleise angeschlossen von denen das nordliche mit einer Lange von etwa 100 Metern zu einem angrenzenden Holzlagerplatz fuhrte Westlich des Bahnhofs befand sich ein Bahnubergang der Verbindungsstrasse zum Mauerstettener Ortsteil Steinholz der vom Bahnhof aus bedient wurde In den 1950er Jahren baute die Deutsche Bundesbahn drei der vier Weichen des Ladegleises zuruck sodass es nur noch einseitig in Richtung Linden angebunden war Nach der Streckenstilllegung 1977 wurden die Gleisanlagen des Bahnhofs demontiert und das Betriebsgebaude abgebrochen Das Bahnwohnhaus mit Kruppelwalmdach ist bis heute erhalten 14 Linden Schwab Bearbeiten nbsp Ehemalige Lagerhalle LindenDer ostlich der Gennach und nordlich des Stottwanger Ortsteil Linden gelegene Bahnhof Linden Schwab wurde 1922 in Betrieb genommen Der Bahnhof erhielt nordlich des Gleises ein eingeschossiges Einheitsgebaude im Lokalbahnstil und einen Schuttbahnsteig am durchgehenden Hauptgleis Ostlich des Gebaudes war ein beidseitig an das Hauptgleis angebundenes Ladegleis mit zwei Stumpfgleisen vorhanden von denen das westliche das neben dem Betriebsgebaude gelegene Lagerhaus anband Daneben gab es auch in Linden ein einheitliches Bahnwohnhaus mit Kruppelwalmdach Westlich des Bahnhofs lag ein beschrankter Bahnubergang der vom Bahnhof aus bedient wurde Ab den 1950er Jahren war das Ladegleis durch Ruckbau von drei der vier Weichen nur noch einseitig aus Richtung Aufkirch befahrbar In den letzten Jahren war in Linden nur noch der regelmassige Guterverkehr zum Lagerhaus von Bedeutung 1969 stufte die DB den Bahnhof zu einer unbesetzten Haltestelle zuruck Am 1 Oktober 1972 wurde der gesamte Personenverkehr und am 31 Dezember 1972 der Guterverkehr zwischen Linden und Altenstadt eingestellt wodurch Linden zum Endpunkt der aus Kaufbeuren kommenden Strecke wurde 1973 wurden das Betriebsgebaude und die Toilettenanlagen abgebrochen Bis 1977 verkehrte noch ein Guterzug von Kaufbeuren zum Lindener Lagerhaus Nach dessen Einstellung 1977 wurden die Gleisanlagen vollstandig zuruckgebaut Das Lagerhaus wurde zum Burogebaude umgebaut und ist bis heute vorhanden 15 Aufkirch Schwab Bearbeiten Der Zugkreuzungsbahnhof Aufkirch Schwab war der betriebliche Mittelpunkt der Strecke Er befand sich etwa 1 5 Kilometer sudlich des Kaltentaler Ortsteils Aufkirch im Dorf Helmishofen Von 1922 bis zum Weiterbau der Strecke 1923 war er provisorischer Endpunkt der aus Kaufbeuren kommenden Strecke Das nach dem Einheitsplan errichtete Betriebsgebaude lag sudwestlich der Gleise Daneben gab es noch zwei Wohnhauser fur Bahnbedienstete die nicht nach dem Einheitsbauplan erstellt wurden Die Gleisanlagen des Bahnhofs bestanden aus dem durchgehenden Hauptgleis einem 330 Meter langen Ausweichgleis sowie einem beidseitig angebundenem Ladegleis mit zwei anschliessenden Stumpfgleisen Das sudliche der beiden Stumpfgleise war etwa 200 Meter lang und fuhrte zu einem Holzlagerplatz an dem Holz aus dem Sachsenrieder Forst von Strassenfahrzeugen auf Eisenbahnwagen umgeladen wurde Am Hauptgleis und am Ausweichgleis waren Schuttbahnsteige vorhanden Neben Zugkreuzungen endeten im Bahnhof Aufkirch auch aus Kaufbeuren kommende Personenzuge Der nordlich des Bahnhofs gelegene Bahnubergang wurde vom Bahnhof aus bedient 1958 installierte die Deutsche Bundesbahn an den Weichen des Ausweichgleises neue Hebelwerke sodass die Weichen direkt vom Betriebsgebaude aus gestellt werden konnten 1967 wurde das Ladegleis auf 120 Meter verkurzt und zwei Weichen demontiert sodass es nur noch einseitig aus Richtung Linden befahren werden konnte Im Mai 1968 zog die DB das Personal vom Bahnhof ab und stellte den ortlichen Guterverkehr in Aufkirch ein Nach der Streckenstilllegung 1972 wurden die Gleise abgebaut und die Gebaude abgebrochen Heute sind keine Relikte des Bahnhofs mehr vorhanden 16 Osterzell Bearbeiten Der Haltepunkt Osterzell lag im Huhnerbachtal ostlich des Osterzeller Ortsteils Stocken Aufgrund seiner Lage wurde er oft auch als Haltepunkt Stocken bezeichnet Der nur dem Personenverkehr dienende Haltepunkt war mit einem Schuttbahnsteig am durchgehenden Hauptgleis ausgestattet Als Wartehauschen diente ein einstockiger gemauerter Bau mit Satteldach und holzverkleidetem Giebel westlich des Streckengleises Nach der Einstellung des Personenverkehrs 1972 wurde das Wartehauschen wenig spater abgebrochen Heute sind keine Relikte des Haltepunkts mehr vorhanden 17 Sachsenrieder Forst Bearbeiten Die im Zentrum des Sachsenrieder Forst gelegene Haltestelle Sachsenrieder Forst lag mit einer Hohe von 818 5 Meter am Scheitelpunkt der Strecke Die Station befand sich direkt an der Staatsstrasse 2014 und diente der Holzverladung sowie als Bedarfshalt dem geringfugigen Personenverkehr von Waldarbeitern und Wanderern Aufgrund der geringen Bedeutung war kein Stationsgebaude vorhanden Westlich des Hauptgleises gab es ein beidseitig angebundenes 150 Meter langes Ladegleis Im Norden und Suden schloss an das Ladegleis jeweils ein Stumpfgleis an von denen das langere nordliche zur Abstellung von Guterwagen diente Zwischen dem Hauptgleis und dem Ladegleis befand sich eine Wellblechhutte die ein Fernsprechgerat beinhaltete und der am Ladegleis vorhandenen Gleiswaage diente Westlich des Ladegleises lag einen Meter uber den Gleisen der Holzverladeplatz 1962 stellte die Deutsche Bundesbahn wegen der geringen Fahrgastzahlen den Personenverkehr an der Haltestelle ein 1965 wurde auch die Holzverladung eingestellt und das Ladegleis zuruckgebaut Heute sind keine Relikte des Haltepunkts mehr vorhanden 18 Sachsenried Bearbeiten nbsp Wandmalerei am ehemaligen Bahnhof SachsenriedDer Bahnhof Sachsenried befand sich ungefahr 1 5 Kilometer sudwestlich des zur Gemeinde Schwabsoien gehorenden Ortes Sachsenried Als Zugkreuzungsbahnhof war er mit einem Ausweichgleis sudlich des durchgehenden Hauptgleises ausgestattet Haupt und Ausweichgleis verfugten jeweils uber einen Schuttbahnsteig Des Weiteren gab es nordlich des Hauptgleises ein beidseitig angebundenes Ladegleis mit zwei Stumpfgleisen Das nordlich der Bahnsteige gelegene einheitliche Betriebsgebaude im Lokalbahnstil befand sich ostlich des Ladegleises Nordlich des Betriebsgebaudes war ein nach dem Einheitsbauplan errichtetes Wohnhaus fur das Bahnpersonal vorhanden nordlich des Ladegleises existierte ein weiteres kleineres Bahnwohnhaus Der Bahnhof verfugte uber eine Lokwasserstation am Hauptgleis die unter anderem den Lokomotiven der einzelnen in Sachsenried endenden Personenzuge diente Des Weiteren wurden in Sachsenried die Wasservorrate der Kohlenzuge erganzt bevor sie uber die starke Steigung zum Sachsenrieder Forst fuhren In den 1950er Jahren baute die Deutsche Bundesbahn drei der vier Weichen des Ladegleises zuruck sodass es nur noch einseitig aus Richtung Sachsenrieder Forst befahrbar war 1958 stattete sie die drei noch vorhandenen Weichen mit Hebelwerken aus um sie direkt vom Betriebsgebaude aus stellen zu konnen 1965 wurde der ortliche Guterverkehr aufgegeben und 1968 der Bahnhof durch Abzug des Dienstpersonals zu einer unbesetzten Haltestelle zuruckgestuft Nach der Streckenstilllegung 1972 wurden Ende 1973 die Gleisanlagen abgebaut und wenig spater die Gebaude abgebrochen Heute sind keine Relikte des Bahnhofs mehr vorhanden 19 Schwabbruck Bearbeiten Der am sudlichen Ortsrand von Schwabbruck gelegene Bahnhof Schwabbruck befand sich ostlich eines vom Bahnhof aus bedienten Bahnubergangs der Strasse nach Huttenried Das Betriebsgebaude und das Wohngebaude fur Bahnbedienstete waren nach den Einheitsbauplanen errichtet und standen nordlich der Strecke Der Bahnhof verfugte neben dem durchgehenden Hauptgleis mit Schuttbahnsteig uber ein beidseitig angebundenes Ladegleis mit zwei anschliessenden Stumpfgleisen ostlich des Betriebsgebaudes Ab den 1950er Jahren war das Ladegleis durch Ruckbau von drei der vier Weichen nur noch einseitig in Richtung Sachsenried angebunden 1967 zog die Deutsche Bundesbahn das Dienstpersonal ab stufte den Bahnhof zu einer unbesetzten Haltestelle zuruck und stellte den ortlichen Guterverkehr ein Nach der Streckenstilllegung wurden Ende 1973 alle Gleisanlagen demontiert und das Betriebsgebaude spater abgebrochen Das Bahnwohnhaus mit Kruppelwalmdach ist bis heute vorhanden 20 Altenstadt Oberbay Bearbeiten Der 1923 in Betrieb genommene Bahnhof Altenstadt Oberbay lag mittig zwischen zwei beschrankten Bahnubergangen die vom Bahnhof aus bedient wurden Das nach den Einheitsbauplanen errichtete Empfangsgebaude im Lokalbahnstil lag nordlich des Streckengleises Neben dem durchgehenden Hauptgleis mit Schuttbahnsteig gab es ein beidseitig angebundenes Ladegleis das als einziges an der Strecke nicht uber anschliessende Stumpfgleise verfugte Ab 1937 entstanden im Gebiet von Altenstadt zwei bedeutende Militaranlagen der 1939 fertiggestellte Fliegerhorst Schongau und die 1941 vollendete Flakartillerieschule IV Dadurch stieg die Bedeutung des Bahnhofs Altenstadt im Personen und Guterverkehr stark an 1938 erhielt der Bahnhof sudlich des Hauptgleises ein Ausweichgleis mit einem zweiten Schuttbahnsteig das zugleich auch als weiteres Ladegleis diente An das bisherige Ladegleis wurden durch Einbau einer Kreuzungsweiche am ostlichen Ende zwei Stumpfgleise angeschlossen Das langere parallel zum Ladegleis in Richtung Guterschuppen fuhrende Stumpfgleis diente der Verladung von Kesselwagen auf Culemeyer Strassenroller zum Fliegerhorst Schongau Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs blieb der Bahnhof durch den Guterverkehr zur Kaserne weiterhin von Bedeutung Anfang der 1950er Jahre baute die Deutsche Bundesbahn daher das Betriebsgebaude um Am Empfangsgebaude wurde die Holzverkleidung entfernt und auf der Gleisseite ein Stellwerksanbau errichtet Der holzerne Guterschuppenanbau auf der Ostseite wurde durch eine um zwei Drittel verlangerte gemauerte Guterhalle ersetzt Die Laderampe wurde entsprechend verlangert und war uber drei Tore auf der Gleisseite des Guterschuppens erreichbar Mit der Einstellung des Personenverkehrs zog die DB am 1 Oktober 1972 das Dienstpersonal ab Mit der Streckenstilllegung zwischen Altenstadt und Linden wurde der Bahnhof Ende 1972 zum Endpunkt der aus Schongau kommenden Strecke Das Ausweichgleis wurde 1973 im Westen gekurzt und mit einem Prellbock versehen Auch das Hauptgleis wurde in Richtung Kaufbeuren vor dem Bahnubergang mit einem Prellbock verschlossen Im September 1992 stellte die DB den Guterverkehr vollstandig ein und baute Gleisanlagen und Betriebsgebaude zuruck Auf dem Bahnhofsgelande waren langere Zeit noch Gleisreste vorhanden 21 Heute ist das Bahnhofsgelande vollstandig mit neuer Wohn und Gewerbebebauung sowie einem Supermarktparkplatz genutzt Reste der Bahnhofsgebaude oder Gleise sind nicht mehr zu sehen Schongau Bearbeiten nbsp Empfangsgebaude des Bahnhofs Schongau seit 1959 Hauptartikel Bahnhof Schongau Am Bahnhof Schongau trafen die Bahnstrecke Landsberg am Lech Schongau die Strecke Peissenberg Schongau und die Strecke aus Kaufbeuren aufeinander Der Bahnhof wurde 1886 durch die Koniglich Bayerischen Staatseisenbahnen als Endbahnhof der Strecke aus Landsberg in Betrieb genommen Er erhielt ein 1889 fertiggestelltes dreigeschossiges Empfangsgebaude mit Satteldach Zwerchhausern und halbrundem Treppenhausanbau Mit der Inbetriebnahme der Strecke nach Peissenberg 1917 wurde der Bahnhof zum Durchgangsbahnhof nach der Fertigstellung der Bahnstrecke nach Kaufbeuren 1923 zum Trennungsbahnhof 1959 baute die Deutsche Bundesbahn das alte Empfangsgebaude um und entfernte Zwerchhauser und Treppenhausanbau der eingeschossige Anbau aus den 1930er Jahren blieb unverandert erhalten 1992 wurde der Bahnhof mit der Stilllegung der Strecke nach Altenstadt wieder zum Durchgangsbahnhof Von 1921 bis 1984 gab es in Schongau ein Bahnbetriebswerk mit einem zwolfstandigen Ringlokschuppen Heute wird nur noch die Strecke nach Peissenberg im Personenverkehr bedient 22 nbsp Bahndamm nordlich Schongau mit Kilometerstein 29 2 Marz 2014 nbsp Bogenbrucke im Sachsenrieder ForstHeutiger Zustand der Strecke Bearbeiten Die ehemalige Bahntrasse des Sachsenrieder Bahnles ist bis heute in weiten Teilen erhalten Nur in den Ortsgebieten von Mauerstetten Aufkirch und Altenstadt sowie in einem grosseren Abschnitt bei Schwabbruck ist sie inzwischen uberbaut oder durch Flurbereinigung verschwunden Sowohl in Kaufbeuren als auch in Schongau sind noch immer die Gleisbette an den Abzweigen von der Bahnstrecke Buchloe Lindau und von der Bahnstrecke Landsberg Schongau sichtbar In Kaufbeuren ist der Trasseneinschnitt bis zum Beginn des Radwanderweges nicht uberbaut Nordlich von Schongau ist der Bahndamm kurz vor der Einmundung in die Strecke Landsberg Schongau auf etwa 500 Meter Lange vollstandig erhalten und fuhrt durch Ackerland ohne als Weg genutzt zu werden Des Weiteren sind bei Schongau noch Reste der 1983 eingebauten Weiche zur Strecke aus Landsberg vorhanden Im Sachsenrieder Forst liegen noch Gleisreste und einzelne Kilometersteine sind erhalten geblieben Sechs ehemalige Eisenbahnbrucken der Strecke sind noch erhalten darunter das grosse Osterzeller Viadukt drei kleinere Bogenbrucken bei Frankenhofen Stocken und im Sachsenrieder Forst sowie zwei Flussbrucken uber den Kaltenbach und den Reigerbach Alle Bahnhofsgebaude entlang der Strecke wurden abgebrochen allerdings sind noch zwei ehemalige Bahnwohnhauser in Mauerstetten und Schwabbruck und das Lagerhaus in Linden erhalten Radwanderwege auf und an der Trasse Bearbeiten Nach der Stilllegung wurden die Gleise grosstenteils abgebaut Der Landkreis Ostallgau und die Stadt Kaufbeuren kauften 1989 die Trasse von der Stadtgrenze Kaufbeuren bis zum Haltepunkt Sachsenrieder Forst und legten auf dem verbliebenen Schotterbett einen regionalen Radwanderweg an der seit 1992 Teilstuck der Dampflokrunde ist 23 Anstelle der abgebrochenen Eisenbahnbrucken uber die Gennach und den Huhnerbach wurden dabei neue Holzbrucken errichtet Der Landkreis Weilheim Schongau errichtete als Anbindung hierzu im Westen des Landkreises einen weiteren Radwanderweg Sachsenrieder Bahnle der von Schongau aus nahe an der alten Bahntrasse gefuhrt ist und am 29 September 2013 eingeweiht wurde 24 Verkehr BearbeitenGuterverkehr Bearbeiten Die Lokalbahn diente von Anfang an besonders dem Guterverkehr Von Bedeutung waren vor allem die Kohlezuge welche die im Bergwerk Peiting geforderte Pechkohle uber die Bahnstrecke Schongau Peissenberg nach Schongau und von dort uber das Sachsenrieder Bahnle ins Allgau und nach Schwaben transportierten Wegen der grossen Steigung erhielten schwere Kohlezuge zwischen dem Bahnhof Sachsenried und der Haltestelle Sachsenrieder Forst eine zusatzliche Schublokomotive Daneben wurde auch Rundholz aus dem Sachsenrieder Forst und dem Denklinger Rotwald verladen das unter anderem als Grubenholz zum Bergwerk Peiting gefahren wurde Neben der Holzverladestelle Sachsenrieder Forst dienten auch die Bahnhofe in Aufkirch und Mauerstetten der Holzverladung wofur dort eigene Holzlagerplatze vorhanden waren Im ortlichen Guterverkehr wurden landwirtschaftliche Produkte und Lebendvieh verladen Bis in die 1960er Jahre fuhr einmal wochentlich ein Viehtransportzug zum Schlachthof in Munchen der alle Stationen der Strecke bediente 25 Durch den 1939 eroffneten Fliegerhorst und die 1941 fertiggestellte Flakartillerieschule im Gebiet von Altenstadt nahm der Guterverkehr zwischen Schongau und Altenstadt deutlich zu Unter anderem verkehrten im Zweiten Weltkrieg Kesselwagenzuge mit Flugbenzin zum Bahnhof Altenstadt um dort auf die Strasse verladen zu werden Ab Mitte 1944 wurden in Altenstadt Flachwagen mit Flugabwehrkanonen stationiert um den Fliegerhorst und die Flakartillerieschule zu verteidigen Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs blieb der Guterverkehr zur Kaserne weiterhin von Bedeutung 21 1959 verkehrten taglich noch vier Guterzuge auf der Strecke In den 1960er Jahren sank die Bedeutung des Guterverkehrs durch die Verlagerung auf die Strasse zunehmend 1965 wurde die Holzverladung im Sachsenrieder Forst beendet Bis zum 25 September 1966 wurde noch ein im Kaufbeurener Stadtgebiet von der Bahnstrecke abzweigender Gleisanschluss zu einem Kieswerk bedient 1968 stellte die Deutsche Bundesbahn die Kohlezuge mit der Stilllegung des Bergwerks Peiting ein Nach der Einstellung des Guterverkehrs zwischen Altenstadt und Linden am 31 Dezember 1972 blieb bis 1977 noch ein Guterzug zwischen Kaufbeuren und Linden zur Bedienung des dortigen Lagerhauses Aufgrund der Bedeutung des Guterverkehrs zum nun als Luftlande und Lufttransportschule genutzten Fliegerhorst blieb der Streckenabschnitt zwischen Schongau und Altenstadt auch nach der Stilllegung der restlichen Strecke als Gleisanschluss in Betrieb Bis 1986 lieferte die Deutsche Bundesbahn jahrlich 1500 Tonnen Kohle fur die Heizzentrale der Kaserne an 21 1992 wurde der Guterverkehr vollstandig eingestellt 12 Personenverkehr Bearbeiten Der Personenverkehr zwischen Kaufbeuren und Schongau war immer von untergeordneter Bedeutung Neben dem ortlichen Regionalverkehr wurde die Strecke auch im Ausflugsverkehr zum Sachsenrieder Forst genutzt Es verkehrten nur Personenzuge die teilweise ab Schongau uber die Bahnstrecke Schongau Peissenberg nach Weilheim durchgebunden wurden Einzelne Zuge befuhren nur Teile der Strecke und endeten bereits in Aufkirch oder Sachsenried 1930 fuhren auf der Strecke werktags sechs Zuge zwischen Kaufbeuren und Schongau sowie zwei weitere zwischen Schongau und Sachsenried 26 1939 waren es insgesamt sechs Zugpaare von denen funf die gesamte Strecke und eines den Abschnitt von Kaufbeuren bis Aufkirch befuhr 27 Durch den Flugplatz in Altenstadt stieg im Zweiten Weltkrieg das Personenverkehraufkommen zwischen Schongau und Altenstadt deutlich an Die Deutsche Reichsbahn fuhrte eigene Zuge nach Altenstadt ein wahrend sie auf der restlichen Strecke die Zugzahlen reduzierte 1944 verkehrten noch drei Zuge von Kaufbeuren nach Schongau und eines von Kaufbeuren nach Aufkirch Zwischen Altenstadt und Schongau gab es drei Zugpaare von denen eines uber Schongau weiter nach Weilheim und eines nach Peiting Ost fuhr 28 In den 1950er Jahren kam es zu einem Anstieg des Personenverkehrs der 1959 mit 20 Personenzugen seinen Hohepunkt erreichte Danach ging der Personenverkehr durch den Individualverkehr und parallel gefuhrte Buslinien immer weiter zuruck Im Sommerfahrplan 1971 fuhren noch funf Zugpaare zwischen Kaufbeuren und Schongau von denen ein Zugpaar nach Weilheim durchgebunden wurde und ein einzelner Zug bereits in Hohenpeissenberg begann 29 Am 1 Oktober 1972 stellte die Deutsche Bundesbahn des gesamten Personenverkehr ein Am 25 September 1992 verkehrte kurz vor der Stilllegung des Abschnittes Schongau Altenstadt noch einmal ein Sonderzug zum Bahnhof Altenstadt der aus einem Triebwagen der Baureihe 628 0 bestand 30 Fahrzeuge Bearbeiten In der Reichsbahnzeit kamen auf der Strecke vor allem Nassdampf Tenderlokomotiven der Baureihe 98 4 5 Bayerische D XI zum Einsatz Die Lokomotiven waren im 1921 neu errichteten Bahnbetriebswerk Schongau beheimatet Als Wagenmaterial setzte die Deutsche Reichsbahn in den Personenzugen zweiachsige Plattformwagen ein 31 Ab etwa 1955 ersetzte die Deutsche Bundesbahn die Dampflokomotiven im Personenverkehr durch Uerdinger Schienenbusse der Baureihe VT 95 die ebenfalls in Schongau beheimatet waren Ab den 1960er Jahren kamen auch Schienenbusse der Baureihe VT 98 zum Einsatz Des Weiteren verkehrten Diesellokomotiven der Baureihe V 100 mit dreiachsigen Umbau Wagen auf dem Sachsenrieder Bahnle 32 Im ortlichen Guterverkehr und fur Ubergabefahrten setzte die DB neben der V 100 auch Rangierlokomotiven der Baureihe V 60 und Kleinlokomotiven der Bauarten Kof II und Kof III ein 33 Literatur BearbeitenPeter Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi EOS Verlag St Ottilien 2011 ISBN 978 3 8306 7455 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bahnstrecke Kaufbeuren Schongau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kursbuchstrecke 404d Kaufbeuren Schongau Fahrplan 1944 www pkjs de abgerufen am 14 Oktober 2013 Reiner Schruft Kaufbeuren Sachsenrieder Forst In Vergessene Bahnen April 2009 abgerufen am 14 Oktober 2013 Fotosammlung Reiner Schruft Sachsenrieder Forst Schongau In Vergessene Bahnen April 2009 abgerufen am 14 Oktober 2013 Fotosammlung Theresa Kuchler 100 Jahre Sachsenrieder Bahnle Blick auf die kurzlebige Zugstrecke Schongau Kaufbeuren In merkur de 19 Februar 2023 abgerufen am 19 Februar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Reiner Schruft Kaufbeuren Schongau In Vergessene Bahnen April 2009 abgerufen am 23 Januar 2022 Bundesbahndirektion Munchen Karte im Massstab 1 400000 Ausgabe B Zentrale Transportleitung Kartenstelle der Deutschen Bundesbahn September 1984 blocksignal de abgerufen am 23 Januar 2022 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 297 298 Hans Dietrich Koch Allgau Bahn private Webseite archiviert vom Original am 7 Mai 2008 abgerufen am 14 Oktober 2013 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 298 300 Manfred Hofer Die Eisenbahn in Schongau Herausgeber Stadt Schongau Schongau 1986 S 38 Hundert Jahre Kohlenbergwerk Peissenberg 1837 bis 1937 Herausgeber Bayerische Berg Hutten und Salzwerke A G Peissenberg 1937 S 59 Auerbergland Waldhaus im Sachsenrieder Forst Gemeinde Schwabsoien abgerufen am 14 Oktober 2013 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 311 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 210 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 301 304 a b Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 304 305 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 322 327 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 320 321 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 319 320 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 317 319 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 316 317 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 315 316 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 313 315 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 312 313 a b c Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 310 312 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 205 211 BY 5 03 Dampflokrunde auf achim bartoschek de Erlebnisradroute Sachsenrieder Bahnle Weg schlagt Brucken Munchner Merkur online 29 September 2013 abgerufen am 14 Oktober 2013 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 301 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 315 Kursbuchtabelle 404d im Kursbuch von 1939 auf deutsches kursbuch de abgerufen am 22 Marz 2014 Kursbuchtabelle 404d im Kursbuch von 1944 auf pkjs de abgerufen am 22 Marz 2014 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 364 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 305 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 301 302 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 307 308 Rasch Die Nebenbahnen zwischen Ammersee Lech und Wertach Mit Ammerseebahn Pfaffenwinkelbahn amp Co rund um den Bayerischen Rigi 2011 S 214 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