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Awaruit ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Elemente einschliesslich naturliche Legierungen bzw intermetallische Verbindungen sowie Carbide Nitride Phosphide und Silicide mit der chemischen Zusammensetzung FeNi3 2 und gehort damit zu den naturlichen Eisen Nickel Legierungen AwaruitAwaruit aus Josephine Creek Josephine County Oregon Vereinigte Staaten Grosse 2 2 cm 1 1 0 9 cm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Awr 1 Chemische Formel FeNi3 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Elemente einschliesslich naturliche Legierungen bzw intermetallische Verbindungen sowie Carbide Nitride Phosphide und Silicide System Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana I A 08 I A 08 040 1 AE 20 01 01 11 04Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol hexakisoktaedrisch 4 m3 2 mRaumgruppe Pm3 m Nr 221 Vorlage Raumgruppe 221Gitterparameter a 3 59 A 2 Formeleinheiten Z 1 2 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5 5 bis 6 VHN50 265 bis 380 Dichte g cm3 gemessen 7 8 bis 8 6 berechnet Spaltbarkeit fehlt 3 Farbe silberweiss grauweissStrichfarbe hellgrau 3 Transparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzAwaruit kristallisiert im kubischen Kristallsystem und findet sich meist in Flussseifen in Form von Kieseln Kornern oder Flocken Selten entwickelt das Mineral auch Kristalle bis etwa vier Millimeter Lange Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenAwaruit erhielt seinen Namen falschlicherweise nach dem Fluss Awarua River bzw Awarua Bay die in der Region West Coast auf der Sudinsel von Neuseeland liegen Dort wurde das Mineral jedoch nie gefunden sondern erstmals in den Alluvialsanden des Gorge River und spater auch in situ am Entstehungsort im Serpentinit aus dem gleichen Tal Die Analyse und Erstbeschreibung erfolgte 1885 durch William Skey 4 Typmaterial des Minerals wird im Geological Survey von Neuseeland in Lower Hutt Nordinsel unter der Katalog Nr P21969 aufbewahrt 5 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Awaruit zur Mineralklasse der Elemente einschliesslich naturliche Legierungen bzw intermetallische Verbindungen sowie Carbide Nitride Phosphide und Silicide und dort zur Abteilung der Metalle und intermetallischen Legierungen ohne Halbmetalle wo er zusammen mit Jedwabit gediegen Nickel Taenit und Tetrataenit die Nickel Reihe I A 08 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Awaruit ebenfalls in die Abteilung der Metalle und intermetallische Verbindungen ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Zugehorigkeit der beteiligten Metalle zu bestimmten Element Familien so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Eisen Chrom Familie zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 1 AE 20 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Awaruit in die Klasse der Elemente und dort in die gleichnamige Abteilung ein Hier ist er in der Eisen Nickelgruppe mit der System Nr 01 01 11 innerhalb der Unterabteilung Elemente metallische Elemente ausser der Platingruppe zu finden Kristallstruktur BearbeitenAwaruit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe Pm3 m Raumgruppen Nr 221 Vorlage Raumgruppe 221 mit dem Gitterparameter a 3 59 A sowie einer Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Bildung und Fundorte BearbeitenAwaruit wird vorwiegend in alluvialen Seifen Lagerstatten entdeckt bildet sich aber ursprunglich aus serpentinisierten Peridotiten und Ophiolithen Selten findet er sich auch in Meteoriten Als Begleitminerale treten in Seifen unter anderem Gold und Magnetit in Peridotiten Kupfer Heazlewoodit Pentlandit Violarit Chromit und Millerit und in Meteoriten vorwiegend Kamacit Allabogdanit Schreibersit und Graphit auf Als eher seltene Mineralbildung kann Awaruit an verschiedenen Fundorten zum Teil zwar reichlich vorhanden sein insgesamt ist er aber wenig verbreitet Weltweit sind bisher Stand 2016 rund 150 Fundorte 6 fur Awaruit bekannt In Neuseeland wurde das Mineral neben seiner Typlokalitat Gorge River auf der Sudinsel noch an den Flussen Cascade River Hope River und Jerry River sowie in den Gesteinen des Red Mountain und auf der Nordinsel im Meteoriten Mokoia in der Region Taranaki entdeckt In Osterreich fand man Awaruit unter anderem in einem Serpentinit Steinbruch bei Griesserhof im Gebiet um Friesach und Huttenberg in Karnten sowie in Gams bei Hieflau und der Gemeinde Kraubath an der Mur in der Steiermark In der Schweiz kennt man das Mineral bisher aus den Serpentiniten von der Tot Alp nahe Davos aus Quadrada im Val Poschiavo im Kanton Graubunden aus nickelhaltigen Peridotiten im Val Boschetto nahe Palagnedra im Kanton Tessin und den Serpentiniten der Riffel Alp nahe Zermatt im Kanton Wallis Weitere Fundorte liegen unter anderem in der Antarktis Meteorit Belgica 7904 Argentinien Meteoriten und Serpentinite Athiopien Chromitite Australien Serpentinitlagerstatten Brasilien Meteorit Australien Seifen Serpentinite China Cu Ni Lagerstatten Ophiolithe Meteorite Costa Rica Dominikanische Republik Serpentinite Finnland Frankreich vorwiegend Serpentinite Griechenland Ophiolithe Serpentinite Gronland Cape York Meteorit Indien Ultramafit Meteorit Indonesien Italien Seifen Serpentinite Meteorite Jamaika Japan Kuba Chromitite Marokko Mexiko Allende Meteorit Neukaledonien Norwegen Serpentinite Oman Mondmeteorit Dhofar 925 Pakistan Serpentinite Polen Morasko Meteorit Rumanien Russland Ni Lagerstatten Meteoriten Saudi Arabien South Dahna Meteorit Schweden Mn Fe Lagerstatte Langban Simbabwe Seifen der Slowakei Serpentinite Sudafrika Trinidad and Tobago Serpentinite der Turkei Ophiolithe Chromitite der Ukraine Krymka Meteorit Ungarn Kaba Meteorit im Vereinigten Konigreich und den Vereinigten Staaten von Amerika 7 Auch in Gesteinsproben vom Mond genauer aus dem Mondkrater Fra Mauro konnte Awaruit neben anderen Mineralen nachgewiesen werden 8 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenW Skey On a new mineral awaruite from Barn Bay Transactions and Proceedings of the New Zealand Institute Band 18 1885 S 401 402 PDF 133 9 kB Paul Ramdohr Uber Josephinit Awaruit Souesit ihre Eigenschaften Entstehung und Paragenesis In Mineralogical Magazine Band 29 1950 S 374 394 rruff info PDF 1 6 MB K A Rodgers M H Hey On the type locality and other occurrences of awaruite FeNi3 in Westland New Zealand In Mineralogical Magazine Band 43 1980 S 647 650 rruff info PDF 271 kB Friedrich Klockmann Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie Hrsg Paul Ramdohr Hugo Strunz 16 Auflage Enke Stuttgart 1978 ISBN 3 432 82986 8 S 397 Erstausgabe 1891 Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 275 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Awaruite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Awaruit Wiki Mindat Awaruite Webmineral Awaruite RRUFF Database of Raman spectroscopy Awaruite American Mineralogist Crystal Structure Database AwaruiteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables Chemical structural Mineral Classification System 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 42 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 K A Rodgers M H Hey On the type locality and other occurrences of awaruite FeNi3 in Westland New Zealand In Mineralogical Magazine Band 43 1980 S 647 650 rruff info PDF 271 kB Awaruite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 59 kB Mindat Anzahl der Fundorte fur Awaruite Fundortliste fur Awaruit beim Mineralienatlas und bei Mindat Mindat Typlokalitat Fra Mauro Base Apollo 14 landing site Fra Mauro Highlands The Moon Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Awaruit amp oldid 230425634