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Violarit ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze das an verschiedenen Fundorten zum Teil reichlich vorhanden sein kann insgesamt aber wenig verbreitet ist Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der Zusammensetzung Fe2 Ni23 S4 3 ist also chemisch gesehen ein Eisen Nickel Sulfid ViolaritAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Vio 1 Chemische Formel Fe2 Ni23 S4Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfide und SulfosalzeSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana II D 01 II D 01 070 2 DA 05 02 10 01 08Kristallographische DatenKristallsystem kubischKristallklasse Symbol kubisch hexakisoktaedrisch 4 m 3 2 m 2 Raumgruppe Nr Fd3 m 3 Nr 227 Gitterparameter a 9 45 A 3 Formeleinheiten Z 8 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 4 5 bis 5 5 4 Dichte g cm3 berechnet 4 79 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 001 4 Bruch Tenazitat sprodeFarbe grauviolettStrichfarbe schwarzTransparenz undurchsichtigGlanz MetallglanzViolarit ist in jeder Form undurchsichtig und bildet nur nierige bis massige metallisch glanzende Aggregatformen aus Im normalen Tageslicht zeigt er meist eine grauviolette Farbe die sich im Auflicht zu einem deutlich sichtbaren Violett steigert Auf der Strichtafel hinterlasst das Mineral allerdings einen schwarzen Strich Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Bildung und Fundorte 4 Kristallstruktur 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Violarit in der Vermilion Mine bei Denison in der kanadischen Provinz Ontario beschrieben 1924 Waldemar Lindgren und W Myron Davy die das Mineral in Anlehnung an seine Farbe nach dem lateinischen Wort violaceus fur violett benannten Klassifikation BearbeitenBereits in der mittlerweile veralteten aber noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Violarit zur Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze und dort zur Abteilung der Metall Schwefel Selen Tellur lt 1 1 wo er zusammen mit Bornhardtit Cadmoindit Carrollit Daubreelith Fletcherit Florensovit Greigit Indit Kalininit Linneit Polydymit Siegenit Trustedtit und Tyrrellit die Lineit Gruppe mit der System Nr II D 01 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Violarit ebenfalls in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze dort allerdings in die Abteilung der Metallsulfide mit M S 3 4 und 2 3 ein Diese Abteilung ist zudem weiter unterteilt nach dem genauen Stoffmengenverhaltnis von Metall M und Schwefel S so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung M S 3 4 zu finden ist wo es zusammen mit Bornhardtit Cadmoindit Carrollit Cuproiridsit Cuprorhodsit Daubreelith Ferrorhodsit Fletcherit Florensovit Greigit Indit Kalininit Linneit Malanit Polydymit Siegenit Trustedtit Tyrrellit und Xingzhongit die Lineit Gruppe mit der System Nr 2 DA 05 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Violarit in die Klasse der Sulfide und Sulfosalze und dort in die Abteilung der Sulfidminerale ein Hier ist er zusammen mit Linneit Carrollit Fletcherit Tyrrellit Bornhardtit Siegenit Polydymit Trustedtit Greigit Daubreelith Indit Kalininit Florensovit Cuproiridsit Cuprorhodsit Malanit Ferrorhodsit und Cadmoindit in der Linneitgruppe Isometrisch Fd3m mit der System Nr 02 10 01 innerhalb der Unterabteilung Sulfide einschliesslich Seleniden und Telluriden mit der Zusammensetzung AmBnXp mit m n p 3 4 zu finden Bildung und Fundorte BearbeitenViolarit bildet sich durch hydrothermale Vorgange 4 aus Pentlandit und findet sich meist als akzessorischer Bestandteil in intramagmatischen Eisen Nickel Erzen 5 Weltweit konnte Violarit bisher Stand 2012 an etwa 235 Fundorten nachgewiesen werden 6 Neben seiner Typlokalitat Vermilion Mine bei Denison trat das Mineral noch in vielen weiteren Minen in den Provinzen Ontario Manitoba und Quebec sowie bei St Stephen in der Provinz New Brunswick in der Tilt Cove Mine bei Betts Cove auf Neufundland in der Rottenstone Mine in der Provinz Saskatchewan und in der Wellgreen Cu Ni PGE Lagerstatte bei Kluane nahe Whitehorse in Yukon auf In Deutschland konnte Violarit bisher nur in der Grube Friedrich August bei Horbach nahe St Blasien in Baden Wurttemberg der Grube Lammerichskaule bei Oberlahr und am Moschellandsberg Landsberg bei Obermoschel in Rheinland Pfalz in der Sulfid Lagerstatte bei Sohland an der Spree in der Oberlausitz in Sachsen und in der Ronneburger Uran Lagerstatte in Thuringen gefunden werden In Osterreich wurde das Mineral bisher nur an wenigen Fundorten gefunden wie unter anderem im Serpentinit Steinbruch bei Griesserhof Gulitzen nahe Hirt im Bezirk Friesach Huttenberg Karnten am Totenkopf in den Hohen Tauern Salzburg in der Grube Breitenau am Hochlantsch Steiermark und am Gumpachkreuz im Hinterbichler Dorfertal in Osttirol In der Schweiz trat Violarit bisher bei Oberhalbstein im Kanton Graubunden in mehreren Gruben der Gemeinde Ayer Val d Anniviers und am Schwarzhorn im Binntal im Kanton Wallis auf Weitere Fundorte liegen unter anderem in Afghanistan Agypten Argentinien Athiopien Australien Belgien Botswana Brasilien Bulgarien China Finnland Frankreich Gronland Indien Italien Japan Kasachstan Nord und Sudkorea Mexiko Neuseeland Norwegen Pakistan auf den Philippinen in Russland Sambia Schweden Simbabwe der Slowakei in Spanien Sudafrika Tschechien im Vereinigten Konigreich Grossbritannien den Vereinigten Staaten von Amerika USA Vietnam 7 Kristallstruktur BearbeitenViolarit kristallisiert kubisch in der Raumgruppe Fd3 m Raumgruppen Nr 227 Vorlage Raumgruppe 227 mit dem Gitterparameter a 9 45 A sowie 8 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenWaldemar Lindgren W Myron Davy Nickel ores from Key West Mine Nevada in Economic Geology Band 19 Juni Juli 1924 S 309 319 PDF 391 9 kB S 12 Weblinks BearbeitenMineralienatlas Violarit Wiki Database of Raman spectroscopy ViolariteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 Webmineral Violarite a b c d Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 93 a b c d John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Violarite in Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 59 8 kB Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 231 Mindat Violarite Mindat Localities for Violarite Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Violarit amp oldid 239308068