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Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsatzlichen Uberarbeitung Naheres sollte auf der Diskussionsseite angegeben sein Bitte hilf mit ihn zu verbessern und entferne anschliessend diese Markierung Die mesopotamische Kunst reprasentiert die kulturelle Blute einer der ersten Hochkulturen des Alten Orients ab etwa 3000 v Chr Statue aus Khorsabad Louvre ParisIschtar Tor Pergamonmuseum BerlinMesopotamien das Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris umfasst Gebiete des heutigen Irak Sudwest Irans Syriens und Sudost Anatoliens Diese Region wird seit dem Neolithikum von Menschen besiedelt die hier um 3000 v Chr erstmals den Rang einer Hochkultur erreichten Dieser Hochkultur liegt vor allem das Volk der Sumerer zugrunde Im Laufe des dritten Jahrtausends tritt mit den Akkadern eine semitische Gruppierung auf die sich schliesslich durchsetzt und deren Nachfahren vor allem die Assyrer bis in das erste Jahrtausend hinein die dominierende Gruppierung im Alten Orient bleibt In der Mitte des zweiten Jahrtausends tritt mit den Kassiten eine weitere Ethnie auf die vor allem im Suden Mesopotamiens fur mehrere Jahrhunderte dominant bleibt Erst in der Spatzeit des Alten Orients gewinnen die Perser die Oberhand Diese und andere Volkerschaften steuerten ihren Beitrag zur Kunst des Landes bei Trotzdem gibt es bestimmte Elemente die uber die Jahrtausende konstant bleiben oder zumindest als typisch mesopotamisch erachtet werden konnen In der Architektur ist es die Verwendung von Lehmziegeln und der Bau von Tempelturmen den Zikkurats Die Plastik hatte nur im dritten vorchristlichen Jahrtausend eine grossere Bedeutung Im Flachbild ist vor allem die Glyptik bemerkenswert Flachreliefs erfreuten sich in fast allen Epochen einer grossen Beliebtheit erlebten aber unter den Assyrern die ihre Palaste damit reich ausschmuckten einen Hohepunkt Von der Malerei die einst sicherlich bedeutend war ist von Zufallsfunden abgesehen nur wenig erhalten Zur besseren Ubersicht werden die Kulturen und Reiche im Folgenden geografisch eingeordnet wobei sich die Verortung jeweils auf das Kerngebiet und nicht auf die Gesamtverbreitung bezieht Inhaltsverzeichnis 1 Sudmesopotamien 1 1 Fruhgeschichte 1 1 1 Architektur 1 1 2 Rundbild 1 1 3 Flachbild 1 2 Fruhdynastikum 1 2 1 Architektur 1 2 2 Plastik 1 2 3 Flachbild 1 3 I Dynastie von Ur 1 3 1 Architektur 1 3 2 Rundplastik 1 3 3 Flachbild 1 3 3 1 Fragmente der Geierstele 1 4 Ur III Zeit 1 4 1 Architektur 1 4 2 Plastik 1 4 3 Flachbild 1 5 Altbabylonische Zeit 1 5 1 Architektur 1 5 2 Plastik 1 5 3 Flachbild 1 6 Mittelbabylonische Zeit Kassitenzeit 1 6 1 Architektur 1 6 2 Plastik 1 6 3 Flachbild 1 7 Neubabylonische Zeit 1 7 1 Architektur 1 7 2 Rundbild 1 7 3 Flachbild 1 7 4 Wandmalerei und Wandschmuck 1 7 5 Glyptik 2 Nordmesopotamien 2 1 Akkad Zeit 2 1 1 Architektur 2 1 2 Plastik 2 1 3 Flachbild 2 2 Altassyrische Zeit 2 3 Neuassyrische Zeit 2 3 1 Architektur 2 3 2 Rundbild 2 3 3 Flachbild 2 4 Literatur 2 5 AnmerkungenSudmesopotamien BearbeitenFruhgeschichte Bearbeiten Die Fruhgeschichte Mesopotamiens entspricht ungefahr der Zeit von 3500 bis 2900 v Chr Es sind die Uruk VI IV und Dschemdet Nasr Zeit genannten Perioden in welchen vor allem in Uruk monumentale Tempelanlagen errichtet wurden Man nennt diese Zeit gelegentlich auch fruhsumerische Zeit da die sich zeitlich anschliessende Epoche vor allem von der Kultur der Sumerer gepragt war Da jedoch unklar ist wann und wie die sumerische Bevolkerung nach Mesopotamien gelangt ist bleibt diese Bezeichnung anachronistisch Architektur Bearbeiten Die beeindruckendsten Monumente der Fruhgeschichte sind die Tempelanlagen von Uruk Hier wurden monumentale Bauten errichtet Ihnen ist meist eine mit Nischen versehene Fassade gemeinsam Das Innere hatte einen T formigen Hof nbsp Mosaik vom SteinstifttempelDer sogenannte Kalksteintempel war 70 30 m gross und aus Kalksteinblocken errichtet Dies ist schon allein bemerkenswert da sonst so gut wie alle mesopotamischen Bauten aus Lehmziegeln bestanden Es ist jedoch unsicher ob der ganze Bau oder nur seine Fundamente aus Stein bestanden Der Bau war streng symmetrisch angelegt In seinem Inneren befand sich ein grosser fast die ganze Lange einnehmender Hof der von diversen Raumen umgeben war Im Suden erweiterte sich der Hof sodass das Innere im Grundriss T formig erscheint Der Bau war mit einer Nischenfassade versehen Die Funktion als Tempel ist nicht gesichert scheint aber durch die Masse und Form der Architektur die anderen Tempeln in der Anlage entspricht wahrscheinlich Der Inanna Tempel in Uruk war mit Saulen geschmuckt und hatte einen monumentalen Hof Die Wande waren mit Mosaiken dekoriert die aus kleinen Stiften geometrische Muster bildeten Andere Tempel dieser Zeit konnten in Eridu Tell Uqair und Tell Brak ausgegraben werden Diese Beispiele haben einen inneren Hof ohne die Erweiterung Viele dieser Tempel stehen auf einem Podium waren also uber den Rest der Stadt erhaben Im Tempel von Tell Uqair fanden sich umfangreiche Reste von Wandmalereien 1 Rundbild Bearbeiten nbsp Sog Bartiger Mann aus WarkaEs gibt nur wenige Rundbilder aus dieser Phase Es handelt sich meist um anspruchslose Tonidole wenige sind in Stein gearbeitet Diese sind meist eher grob Eine Statue aus Uruk die sich heute im Louvre befindet zeigt einen nackten Mann Er tragt ein wulstiges Stirnband und einen vollen Bart Die Beine sind nur summarisch gearbeitet Die Interpretation des Werkes bereitet Schwierigkeiten Nackt werden in der Regel Gefangene dargestellt wahrend Haar und Barttracht auf einen Fursten deuten Ist hier ein gefangener Furst wiedergegeben 2 In einer Schicht der Dschemet Nasr Zeit in Uruk fand sich auch ein nahezu lebensgrosser Frauenkopf aus Marmor Es handelt sich um das Teil einer Kompositstatue Anstelle der Augenbrauen und Augen finden sich Rillen und Hohlen die einst Einlagen enthielten Auch der Scheitel weist eine Rille auf die sicherlich zur Befestigung einer Haartracht diente Dieses Gesicht gilt als das fruhste rundplastische Kunstwerk ersten Ranges 3 Flachbild Bearbeiten Aus dieser Epoche stammen einige Alabastergefasse deren Aussenseiten mit flachen Reliefs dekoriert sind und einen guten Eindruck von der kunstlerischen Hohe dieser Zeit vermitteln Eine hohe Vase aus Uruk zeigt Szenen in drei Registern Im obersten sind Trager dargestellt die einer Person vielleicht einer Gottheit diverse Gaben bringen Im mittleren Register erscheinen nur Opfertrager und zuunterst Tiere und Pflanzen Die Interpretation der Darstellungen ist unsicher Wird hier ein reales Ereignis oder eine mythologische Begebenheit wiedergegeben Die Figuren sind voll etwas gedrungen aber doch wohl proportioniert 4 nbsp ZylindersiegelIm Flachbild sind auch zahlreiche Darstellungen auf Rollsiegeln erhalten Ein weites Repertoire an Bildern ist belegt Es gibt kultische Darstellungen Opfer sowie Jagd und Kriegsszenen Besonders typisch fur diese Periode sind Darstellungen wilder Tiere und Mischwesen die oftmals heraldisch angeordnet sind 5 Fruhdynastikum Bearbeiten Dies ist die Periode von circa 2900 bis 2350 v Chr Es sind die Namen erster Herrscher uberliefert die auch auf zeitgenossischen Denkmalern belegt sind Die politisch fuhrende Rolle hatte die Stadt Kis inne In vielen Bereichen sind Neuansatze in der Kunst und Bautechnik zu beobachten die es rechtfertigen dies als eigene Epoche zu behandeln Das Menschenbild ist vor allem durch die Abbildung grosser Augen und grosser Nasen gekennzeichnet Die Figuren wirken oft expressionistisch naturfern und sind hochgradig stilisiert Architektur Bearbeiten In der Baukunst halten neue Techniken Einzug Es erscheinen nun plankonvexe Ziegel die auf einer Seite gewolbt sind Fur wichtige Bauten werden tiefe Gruben ausgehoben die oftmals mit reinem Sand gefullt wurden Aus dieser Periode stammt das erste bekannte monumentale Palastgebaude Mesopotamiens Der am besten erforschte Tempel dieser Periode ist der Ovaltempel in Hafaǧi Der eigentliche Tempelbau steht auf einer Plattform auf die man uber eine Treppe gelangte Vor der Plattform lag ein grosser Hof um den sich diverse Raume gruppierten Die ganze Anlage war von einer ovalen Mauer umgeben Ein vergleichbarer schlechter erhaltener Tempel wurde in el Obed ausgegraben Der Tempel des Sarra in Tell Agreb ist ganz anders konzipiert Es handelt sich um einen fast quadratischen Bau mit starken Aussenmauern und verschiedenen Hofen Obwohl diese Tempel zunachst unterschiedlich wirken haben sie jedoch die Tempelmauer gemeinsam die sie von der Aussenwelt abschirmen Im Tempelbereich befanden sich Priesterwohnungen und Wirtschaftseinheiten Der erste bisher ausgegrabene Palast stammt aus Kis 6 Das Gebaude besteht aus zwei Teilen die nacheinander errichtet wurden Es gab einen monumentalen Eingang Im Zentrum des nordlichen und alteren Baues befand sich ein Hof der wohl der Kern der Anlage war Im Suden lag ein spaterer Anbau mit zwei grossen Hallen im Westen Der Plan ist rechtwinklig Plastik Bearbeiten nbsp BeterstatueEs gibt zahlreiche Bildwerke aus dieser Periode Sie fanden sich meist in Tempeln und stellen wohl Beter vor Gottheiten dar Sie tragen in der Regel einen langen Bart und langen Rock der am unteren Ende mit einem Zottensaum versehen ist Der Oberkorper ist nackt Fruhere Beispiele wirken oft stark stilisiert Die Figuren haben ubergrosse Augen eine grosse Nase und der Kopf ist meist zu klein im Verhaltnis zum Korper Einige Bildwerke aus Mari zeigen vergleichbare Stilmerkmale jedoch in abgeschwachter Form Hier ist die Hinwendung zu einer eher naturalistischen Darstellungsweise zu beobachten Flachbild Bearbeiten Eine gut bezeugte Denkmalergruppe sind Weihetafeln Sie sind meist in drei Register gegliedert und haben als Hauptthema eine Symposionsszene Auf der einen sitzt eine Frau auf der anderen ein Mann Beide halten sie jeweils einen Trinkbecher in der Hand Zwischen beiden steht ein grosser Mischkrug daneben gibt es zahlreiche Diener Musikanten und Tanzer In der Mitte haben die Tafeln ein Loch durch das sie offensichtlich an einem bisher nicht sicher identifizierten Objekt oder an eine Tempelwand angebracht wurden Der Stil der dargestellten Figuren erinnert an zeitgenossische Statuen Nase und Augen sind ubergross Die meisten Figuren erscheinen mit freiem Oberkorper und tragen einen Rock mit Zottensaum In der Glyptik finden sich vergleichbare Motive Symposionsszenen und Helden die Raubtiere bezwingen Auch hier ist eine Stilisierung der Figuren zu beobachten Oftmals entsteht ein Geflecht von Figuren das als Figurenband bezeichnet wird Auch in der Glyptik werden die Figuren stark stilisiert Die Gliedmassen und Korper sind uberdunn I Dynastie von Ur Bearbeiten Diese Periode umfasste den Zeitraum von circa 2550 bis 2340 v Chr und gehort dem Fruhdynastikum an Die erste Dynastie von Ur ist als erste gut durch zeitgenossische Inschriften belegt Architektur Bearbeiten Aus dieser Periode sind so gut wie keine Neubauten erhalten An alten Tempeln wurde weitergebaut wobei kaum Neuerungen zu beobachten sind Rundplastik Bearbeiten Im Gegensatz zur Architektur ist die Plastik dieser Periode sehr gut belegt Hier sind vor allem zahlreiche sogenannte Beterfiguren zu nennen Meist ist ein stehender Mann dargestellt Er hat einen freien Oberkorper und tragt einen langen Rock mit Zotten Die Ausfuhrung dieser Figuren ist zunachst relativ naturalistisch Die Figuren verlieren uber die Zeit immer mehr an Plastizitat Das Gesicht ist bei den besseren Werken meist wohlproportioniert Die Hande sind uber der Brust verschrankt Aus dieser Periode gibt es auch zahlreiche Bildwerke von Frauen Sie fallen meist durch ihre Frisuren und Turbane auf Eine Beterfigur aus Lagasch ist vollkommen blockhaft nbsp Kopf einer Frauenfigur aus Mari nbsp Kopf einer Frauenfigur aus Mari nbsp Beterfigur aus LagaschFlachbild Bearbeiten nbsp Weihetafel des Ur Nansche als TempelbauerDie Weihetafeln mit zentraler Durchbohrung erfreuten sich weiter grosser Beliebtheit Es kommen nun jedoch andere Themen auf Es werden Gottheiten dargestellt denen Opfer dargebracht werden Die Figuren wirken meist gedrungen haben ubergrosse Augen und Nasen Das Gesicht ist meist im Profil wiedergegeben Ein bedeutendes Kunstwerk dieser Zeit ist die Siegesstele des Eannatum von Lagasch die auch als Geierstele bekannt ist Es ist das alteste Beispiel der Gattung historischer Stelen Das oben abgerundete Monument ist nur in Bruchstucken erhalten Sie war einst 1 8 m hoch 1 3 m breit und 11 cm dick und ist auf allen vier Seiten mit Relief dekoriert Es feierte den Sieg uber Umma von dem ein umstrittenes Gebiet zuruckerobert werden konnte Die Stele ist nur in Fragmenten erhalten Die Hauptfigur ist der Gott Ningirsu der als Sieger dargestellt wird Auf der Vorderseite erscheint er als Konig und halt die Feinde wie Fische in einem Netz dabei schlagt er ihnen mit einer Keule den Schadel ein Auf der Ruckseite findet man in mehreren Registern verschiedene Episoden aus dem Krieg so erscheinen im oberen Register Soldaten mit Lanzen in einer Phalanx nbsp Figurenband auf ZylindersiegelIn der Glyptik finden sich ahnliche Motive wie in der vorhergehenden Epoche Es gibt Figurenfriese und Bankettszenen die sich grosser Beliebtheit erfreuen Auch hier ist zu beobachten dass die Figuren robuster werden und nicht mehr so uberstilisiert sind wie zur Zeit des Altsumerischen Reiches Fragmente der Geierstele Bearbeiten nbsp nbsp nbsp nbsp Ur III Zeit Bearbeiten Nachdem das Reich der Akkader um 2200 v Chr zusammengebrochen war regierten fur circa 100 Jahre die Guti von denen nur wenig bekannt ist Ihnen folgte die dritte Dynastie von Ur in der weite Teile Mesopotamiens wieder unter einer Herrschaft vereinigt wurden Architektur Bearbeiten Die wichtigste Innovation der Zeit ist die Einfuhrung der Zikkurat der klassischen mesopotamischen Tempelform Fruhere Tempelbauten waren oft auf einer erhohten Plattform errichtet nun wurde diese zu einem Turm erhoht auf dessen Spitze das eigentliche Heiligtum stand Die besterhaltene Zikkurat ist die des Mondgottes Nanna in Ur Der Kernbau ist von einer dicken Schale von Backsteinen umgeben Die vier Ecken orientieren sich nach den Himmelsrichtungen In der Mitte gab es eine Treppe die sicherlich einst direkt auf die oberste Plattform fuhrte wo das Allerheiligste stand Es sind diverse Palastbauten erhalten Der Palast der Urnammu in Ur war wohl dessen Hauptresidenz Es handelt sich um einen quadratischen Bau mit zwei grossen Hofen Der Bau erinnert an den Palast des Naramsin in Tell Brak und man mag vermuten dass hier ein akkadischer Bau kopiert oder akkadische Traditionen fortgefuhrt wurden Plastik Bearbeiten nbsp Kopf einer GudeastatueAus der Ubergangszeit zur dritten Dynastie von Ur stammen eine Reihe bedeutender Bildwerke die dem Stadtfursten Gudea von Lagasch gehoren Diese Bildwerke verbinden die technische Perfektion akkadischer Werke mit sumerischem Stil Der Furst ist sitzend oder stehend dargestellt Seine Figur wirkt meist gedrungen mit etwas zu grossem Kopf und zu kurzem Korper und wirkt dadurch schwer und blockhaft Arme und Beine liegen eng am Korper an Es gibt keine Bestrebungen sie von diesem zu losen Die kraftige Muskulatur und das Gesicht sind fein gearbeitet Gudea tragt eine runde Kappe und ist glatt rasiert Die Statuen sind meist reich beschriftet und nennen die Leistungen des Fursten Es sind keine Bildwerke der Herrscher der dritten Dynastie von Ur erhalten Einige Statuen aus Mari die in etwa diese Zeit datieren zeigen einen etwas anderen Stil Bildwerke zeigen stehende Manner in einem langen Mantel Die Figuren sind meist besser proportioniert doch technisch weniger ausgereift verraten vielleicht eine gewisse Provinzialitat Auch sie wirken sehr blockhaft Arme und Beine sind nicht frei gearbeitet Flachbild Bearbeiten Aus dieser Periode gibt es einige Reste koniglicher Stelen Die wichtigsten Denkmaler sind die Fragmente zweier grosser Stelen des Gudea aus Lagasch und einer Stele des Urnammu aus Ur die stilistisch grosse Gemeinsamkeiten ausweisen Sie waren einst uber 3 m hoch und in Tempeln aufgestellt Mit diesen Stelen feierten die Herrscher ihre guten Taten wie Bauarbeiten die Bewasserung des Landes und vielleicht auch Feldzuge und sie baten mit diesen um ein langes Leben Die Stelen haben einen oberen runden Abschluss mit einer Hauptszene in dem Rundfeld wahrend erzahlende Handlungen in vier Registern darunter dargestellt sind Sie sind auf allen vier Seiten reliefiert Der Stil der Figuren verbindet die technische Perfektion der akkadischen Kunstwerke mit einem eher sumerischen Stil Obwohl die Figuren nicht so blockhaft sind wie in der gleichzeitigen Plastik wirken sie trotzdem gedrungen Das Relief ist meist fein geschnitten und sehr plastisch modelliert mit der Wiedergabe zahlreicher Details beispielsweise im Faltenwurf der Gewander Von Gudea und Urnammu sind Siegel erhalten Sie zeigen die Einfuhrung eines Beters durch einen Fursprecher vor einem Gott Dies ist ein Thema das auch im Relief eine besondere Rolle spielt Insgesamt ist starker akkadischer Einfluss in der Glypthik zu beobachten Altbabylonische Zeit Bearbeiten nbsp Beter aus LarsaNach dem Untergang des Reiches der sumerischen dritten Dynastie von Ur zerfiel Mesopotamien in zahlreiche kleinere politische Einheiten Erst Hammurapi von Babylon grundete wiederum ein Grossreich das aber nicht lange Bestand haben sollte Die Kunst dieser Epoche ist nicht gut bezeugt vor allem sind die Reste der Bauten der Hauptstadt Babylon unter meterdicken spateren Schichten verborgen Architektur Bearbeiten Es sind wenige Tempelneubauten bekannt Die Tempel in Babylon liegen metertief unter den spateren Schichten begraben An anderen Orten wird deutlich dass man in vielen an die vorherigen Perioden anknupfte so scheint vor allem der Bau von Zikkurats weitergegangen zu sein Die Zikkurat in Ur wurde renoviert Ein gut ergrabener Tempelbau dieser Zeit ist die Zikkurat von Tell al Rimah in Assyrien Vor der eigentlichen Zikkurat stand ein grosser Tempelbau mit einem grossen Hof in der Mitte Hier stand das Allerheiligste offensichtlich nicht auf dem Tempelturm sondern war in dem Tempel direkt davor Die Fassade des Tempels war reich mit einer Nischenfassade gegliedert An profanen Bauten stammt vor allem der Palast in Mari aus dieser Epoche auch wenn an diesem Gebaude sicherlich uber mehrere Generationen gebaut wurde Auch hier lasst sich ein Festhalten an alten Traditionen und vor allem an den Modellen der akkadischen Zeit beobachten Der Bau ist rechteckig circa 200 125 m gross mit einem quadratischen Zentralbau und wird von zwei Hofen dominiert Um diese Hofe gruppieren sich kleinere und die Raume des Palastes Der Bau war mit Malereien dekoriert Plastik Bearbeiten Aus Susa stammt der Kopf eines Herrschers der oftmals dem Hammurapi zugeordnet wird Er ist aus Diorit gearbeitet und zeigt einen Mann mit langem Bart und einer runden Kopfbedeckung Die Gesichtszuge sind etwas stilisiert doch ist auch hier eine Anlehnung an akkadische Vorbilder zu spuren Wohl aus Larsa stammt das teilweise vergoldete Bronzebild eines knienden Beters Bemerkenswert ist die freie Herausarbeitung der einzelnen Gliedmassen Die Figur hat nichts Blockhaftes wie es in den Steinskulpturen zu finden ist Flachbild Bearbeiten nbsp Oberer Teil der HammurapisteleHauptwerk des Flachbildes dieser Periode ist zweifellos die Gesetzesstele des Hammurapi die sich in Susa fand Sie ist aus schwarzem Basalt und 2 25 m hoch Sie zeigt ein Konigsbild wie es schon seit der Gudeazeit bekannt ist Der Konig steht hat eine runde Kappe und ein Gewand das die rechte Schulter und den rechten Arm frei lasst Vor dem Herrscher thront ein Gott Eventuell in diese Periode gehoren auch die Wandmalereien im Palast von Mari Sie zeigen im Prinzip die gleichen Stilmerkmale wie das Relief Die Figuren und der Hintergrund sind vor allem in diversen Brauntonen gehalten Der Herrscher erscheint mit einer runden Kappe und einem langen Gewand ebenso diverse Gottheiten Mittelbabylonische Zeit Kassitenzeit Bearbeiten Die Kassiten kamen um 1500 v Chr an die Macht und sollten die folgenden 400 Jahre vor allem den Suden von Mesopotamien dominieren Wahrend sie in der Geschichtsschreibung nur wenig Ansehen genossen fuhrten sie in der Kunst viele richtungsweisende Neuerungen ein Architektur Bearbeiten nbsp Fassade des Kara Indaschtempels in UrukDas alteste bekannte kassitische Gebaude ist ein kleiner Tempel den Kara indas in Uruk errichtete Der Bau ist aus gebrannten Ziegeln errichtet In der nischendekorierte Fassade stehen uberlebensgrosse Figuren von Gottheiten Der Bau selbst ist relativ klein und besteht aus dem Allerheiligsten und einem Umgang Besonders die vier Ecken sind durch Vorsprunge stark gegliedert In Dur Kurigalzu wurde eine neue Hauptstadt errichtet die teilweise ausgegraben wurde Bedeutendster Bau ist die Zikkurat die heute zu den am besten erhaltenen in Mesopotamien gehort 7 Plastik Bearbeiten Die Plastik der Kassitenzeit zeichnet sich durch einen bemerkenswerten Naturalismus aus Es werden neue Materialien benutzt Im Palast von Dur Kurigalzu fanden sich Tonskulpturen keine einfache Tonidole die in allen Perioden belegt sind sondern vollplastische Kunstwerke Der Kopf eines Mannes tragt einen langen Bart und zeigt eine feine Durcharbeitung des Gesichtes Bemerkenswert ist die gute Erhaltung der Farbe 8 Der Kopf einer Katze ist ausgesprochen naturnah gearbeitet mit der Andeutung des Felles und der freien Wiedergabe der Korperform 9 Flachbild Bearbeiten Im Flachbild findet man eine Reihe von Neuerungen aber auch Althergebrachtes Eine Ritzzeichnung aus Babylon zeigt einen Lowen der einen Eber anfallt Die Zeichnung uberrascht durch die realistische Darstellung des Kampfes Auf den Wandmalereien im Palast H von Dur Kurigalzu sind die Figuren kraftig modelliert wirken dabei aber nicht so gedrungen wie die sumerischer Zeit Hier deutet sich ein Stil an der neuassyrische Stilelemente vorwegnimmt Eine neue Denkmalergruppe sind Grenzsteine Kudurru Es handelt sich um Stelen auf denen der Konig oder manchmal ein hoher Beamter offentlich die Vergabe von Land an eine bestimmte Person verkundet Die Steine wurden anscheinend direkt auf dem entsprechenden Land aufgestellt Auf den Seiten dieser Steine finden sich meist lange Inschriften auf der Vorderseite Reliefschmuck mit einer Vielzahl von Gotter Symbolen Neubabylonische Zeit Bearbeiten Mit neubabylonischer Kunst wird das Kunstschaffen uber den Zeitraum von circa 1100 bis 539 v Chr in Sudmesopotamien bezeichnet Sie steht in der mittelbabylonischen bzw kassitischen Tradition entwickelt sich jedoch parallel zur neuassyrischen Kunst und wird zeitweise von dieser beeinflusst Ein besonderer Abschnitt dieser Entwicklung fallt auf die Zeit der chaldaischen Dynastie 626 539 v Chr nach dem Fall des assyrischen Imperiums Die meisten Zeugnisse der neubabylonischen Kunst und Architektur stammen aus der Hauptstadt Babylon Architektur Bearbeiten Die sicherlich eindrucksvollsten Zeugnisse dieser Epoche sind die Bauten von Babylon Die Stadt wurde in einem grosszugigen Stil ausgebaut Sie erhielt eine neue Stadtmauer deren Haupttore aufwandig mit glasierten Ziegeln geschmuckt wurden Im Zentrum der Stadt entstand ein grosser Palast mit einer Reihe von Hofen und monumentalen Salen ausgestattet Der bedeutendste Tempel der Stadt war der Marduktempel Esagila Im Etemenanki stand die gigantische Zikkurat Rundbild Bearbeiten Monumentale Skulpturen sind aus dieser Zeit nicht bekannt Die Funde beschranken sich auf Kleinplastiken meistens Terrakottafigurchen und kleine Figuren aus ungebranntem Ton mit apotropaischer Funktion Zu besonderen Funden zahlen Darstellungen des Damons Pazuzu die ebenfalls ihre Besitzer beschutzen sollten Flachbild Bearbeiten nbsp Lowe glasierter Ziegel In die neubabylonische Zeit datiert ein Stelenfragment des Samas res usur Statthalter von Suhi und Mari aus dem sog Schlossmuseum in Babylon Auf dieser Votivstele ist er zwischen drei Gottheiten dargestellt begleitet von astralen Symbolen im oberen Teil der Stele Des Weiteren ist ein Kudurru des Konigs Marduk apla iddina II bekannt Auf diesem Denkmal aus schwarzem Marmor ist er in der ublichen babylonischen Herrschertracht dargestellt Charakteristisch ist das lange Hemd hinten gefaltet und eine kegelformige Mutze mit langem Band Vor ihm steht ein kleiner abgebildeter Untertan der laut der auf dem Kudurru angebrachten Inschrift mit Landereien belehnt wird Als Kopfschmuck tragt dieser nur ein Diadem zudem ist sein Stab seinem Rang entsprechend auch kurzer als der des Konigs Diese Szene kront eine Reihe astraler Symbole Aus Sippar stammt ein Steinrelief des Nabu apla iddina das eine Einfuhrungsszene des Konigs vor dem Sonnengott Samas zeigt Seine Inschrift gedenkt der Restauration des Tempels E BABBAR um 870 v Chr Eine weitere reliefierte Stele zeigt den letzten Herrscher der Chaldaischen Dynastie Nabonid vor den astralen Symbolen Mond Sin Flugelsonne Samas und Venus Istar Der stehende nach links gewandte Herrscher tragt ein assyrisierendes Schalgewand sowie die babylonische Konigskappe Als Schmuck tragt er Armreifen an den Handgelenken in seiner Linken halt er den Herrscherstab der babylonischen Konige Wandmalerei und Wandschmuck Bearbeiten Eine prunkvolle Art Wande farbig zu verzieren ist die Ausgestaltung mit glasierten Ziegeln Auf diese Weise schmuckte Nebukadnezar II wichtige Gebaude seiner Hauptstadt Babylon denen sowohl reprasentative als auch religiose Bedeutung zukam das Istar Tor die Prozessionsstrasse und die Thronsaalfassade der Sudburg Das Istar Tor war mit Darstellungen von Stieren und Schlangendrachen musḫussu versehen Die Mauern der Prozessionsstrasse welche sich nordlich vom Istar Tor befanden waren beidseitig mit Reihen schreitender Lowen geschmuckt Nach Koldeweys Schatzung lag die Zahl der Lowen bei mindestens 60 an jeder Seite Der untere Teil der Thronsaalfassade war ebenfalls mit Lowen verziert Ahnliche Darstellungen scheinen auch auf den Torturmen des Mittel und des Osthofes in der Sudburg gewesen zu sein Glyptik Bearbeiten Die neubabylonische Glyptik thematisiert hauptsachlich sog Adorationsszenen Siegelbilder zeigen Beter vor Gottersymbolen Zum ikonographischen Repertoire gehoren auch geflugelte Skorpionmenschen und andere Fabelwesen Der Skorpionmensch akkadisch girtablullu ist eine Kreatur mit menschlichem Haupt Krallen eines Vogels sowie Skorpionschwanz Erstmals erscheint diese Gestalt auf einem Rollsiegel in der Akkad Zeit Aber auch die Darstellung des sechslockigen Helden im Kampf mit einem Lowen findet in der neubabylonischen Kunst ihren Platz Dieses Motiv taucht ebenfalls bereits in der Kunst des 3 Jt s v Chr auf Zudem liegen Siegel mit kriegerischen Inhalten vor wie beispielsweise Reiter zu Pferd oder auf einem Kamel Nordmesopotamien BearbeitenAkkad Zeit Bearbeiten Das Grossreich von Akkad bluhte ungefahr von 2300 bis 2100 v Chr Weite Teile Mesopotamiens waren nun fur einen langeren Zeitraum unter einem Herrscher vereinigt In der Kunst sind zahlreiche Neuerungen erkennbar Es entsteht so etwas wie eine Reichskunst Vor allem in den Werken der Plastik und des Flachbildes stellen sich die Herrscher in einem neuen ausgereiften Stil dar der in seiner naturalistischen Darstellungsweise der Korperformen und technischer Vollkommenheit weiter geht als es bisher in Mesopotamien belegt war Architektur Bearbeiten Die Bauten dieser Periode sind nur wenig bekannt Vor allem ist die Hauptstadt Akkad noch nicht gefunden so dass man sich keine Vorstellung von den Palasten und Tempeln an diesem Ort machen kann In Tell Brak wurde ein palastartiges Gebaude ausgegraben Es sind nur die Grundmauern erhalten die zeigen dass der Bau circa 100 100 m gross war Die Raumlichkeiten gruppierten sich um einen Hof Der Bau ist klar gegliedert hat starke Mauern und deutet eine durchdachte Planung an Plastik Bearbeiten Die akkadischer Herrscher scheinen die Tempel oder Palaste des Reiches mit ihren Bildwerken dekoriert zu haben Diese sind oftmals als einem harten Gestein wie Diorit gefertigt Alle diese Werke sind nur in Fragmenten erhalten Sie belegen aber einen deutlichen Schritt in Richtung naturalistischer Darstellungsweise Ein Torso aus Susa zeigt Manistusu stehend Er tragt einen langen Rock das Werk ist in der Bauchgegend abgebrochen doch zeigt das Gewand deutliches Bemuhen um die Darstellung von Faltenwurf Das Fragment einer Mannerstatue aus Assur zeigt nur die Brust und den rechten Arm einer Figur Auch hier ist die naturalistische Wiedergabe der Arm und Brustmuskel zu beobachten Das wohl bedeutendste Werk dieser Zeit ist ein in Niniveh gefundener Bronzekopf eines Herrschers Flachbild Bearbeiten nbsp Siegesstele des Naram Sin Ausschnitt Aus dieser Periode stammen einige bedeutende Siegesstelen die einerseits an die Geierstele der vorherigen Epoche anknupfen jedoch eindeutig einen akkadischen Stil zeigen Aus Susa kommen die Fragmente einer Stele von Sargon von Akkad Hier sind in verschiedenen Registern Gefangene zu sehen Ein Fragment dessen Zuordnung unsicher ist zeigt Gefangene in einem Netz Von Bedeutung ist dass hier nicht der Gott sondern der Konig die Feinde erschlagt Zu den bedeutendsten Werken der Periode gehort die Stele des Naramsin die den Sieg uber das Bergvolk der Lulubaer feiert Die Stele ist 2 m hoch Der Herrscher ist als Eroberer dargestellt der auf einen Berg steigt Ihm folgen seine Soldaten Die Figuren sind wohlproportioniert und weit entfernt von der Gedrungenheit fruherer menschlicher Darstellungen in der Kunst Mesopotamiens Das Relief ist kraftig modelliert Die Darstellung der Figuren zeichnet sich durch eine Liebe fur Details aus In dieser Zeit wird auch zum ersten Mal das Bild eines mesopotamischen Herrschers fassbar wie es auch fur die folgenden Epochen fast kanonisch werden sollte und vielleicht andeutet wie sehr das Herrscherbild der Akkader in den nachsten Jahrhunderten bestimmend sein sollte Der Konig ist bartig wiedergegeben tragt eine runde Kappe und ein langes Gewand das die rechte Schulter und den rechten Arm frei lasst Der linke Arm ist vollkommen vom Gewand bedeckt In der Glyptik kommen neue Motive auf In den vorhergehenden Epochen traten Gottheiten nur selten in Erscheinung Nun findet man Szenen aus dem Gilgameschepos oder die Begrussung des Sonnengottes Es ist umstritten ob diese Bilder speziell fur die Siegel entworfen wurden oder ob man es mit Kopien von verlorenen monumentalen Reliefs zu tun hat Altassyrische Zeit Bearbeiten Aus der altassyrischen Zeit erste Halfte des 2 Jahrtausend v Chr gibt es kaum Objekte die Ruckschlusse auf einen speziellen assyrischen Stil geben konnten Eine Ausnahme sind Rollsiegel und Siegelabrollungen aus Karum Kanes Kultepe Doch auch hier ist eine eindeutige Bestimmung von assyrischen Elemente und Themen recht schwierig da die Siegel viele verschiedene Einflusse aufweisen In der Glyptik lasst sich sowohl eine formale als auch inhaltliche Verwandtschaft mit der altbabylonischen Siegelkunst erkennen Beispiele hierfur sind die Adorationsszene sowie ikonographische Motive wie Tracht oder verschiedene Symbole Unterschiede zu babylonischen Siegeln lassen sich anhand des groben schweren Schnittes von Gesicht Haar und Kleidertracht erkennen Es besteht hingegen keine Verbindung zu der jungeren mittelassyrischen Glyptik Aufgrund von Inschriften mit der Nennung der Herrscher Erisum I Sarru kin I Naram Sin Assur und Samsi Adad I lassen sich Siegel eindeutig in die altassyrische Zeit datieren In grosser Zahl sind kleine Terrakotten Idole einachsige Wagen uberliefert die nicht als Kinderspielzeug gedient haben sondern religiose oder zumindest magische Funktionen erfullten 10 Ein Beispiel der Reliefkunst aus dieser Zeit ist die Siegesstele Samsi Adads I aus Mardin Ihre Vorderseite zeigt einen triumphierenden Herrscher der den Fuss auf einen besiegten Feind setzt Auf der Ruckseite sind zwei Gefangene dargestellt Die Inschrift auf der Stele beschreibt Kampfhandlungen im Osttigris Gebiet Das Denkmal ist nicht spezifisch assyrisch sondern fugt sich stilistisch und thematisch in die mesopotamische Kunst dieser Zeit ein Neuassyrische Zeit Bearbeiten Seit dem Beginn des ersten vorchristlichen Jahrtausends stiegen die Assyrer zu einer Grossmacht auf An ihrem Hohepunkt sollte sie weite Teile Vorderasiens beherrschen Alle Kunste erlebten einen bemerkenswerten Aufschwung Architektur Bearbeiten Die Assyrer grundeten neue Residenzstadte oder bauten alte Stadte zu prachtigen Konigsstadten mit monumentalen Palasten und Tempelbauten aus Dur Sarrukin ist eine Grundung von Sargon II Die Stadt ist circa 3 km gross und von starken Mauern umgeben Im Norden befand sich der Palastbezirk Auf einer 15 m hohen Terrasse wurde der Palast errichtet der schon im Jahr 708 v Chr fertiggestellt wurde In diesem Palast gab es zahlreiche Reprasentations und Wohnraume Tempelanlagen und Wirtschaftstrakte Es gab einen vermutlich siebenstufigen circa 42 m hohen Zikkurat Der Palast war mit Reliefs der Kriegszuge Sargons II und gigantischer Torhuterstatuen ausgestattet Die Torhuter waren Mischwesen entweder menschenkopfige Stiere oder geflugelte Stiere und Lowen Rundbild Bearbeiten nbsp Geflugeltes Mischwesen Lamassu aus Dur SarrukinDas Rundbild dieser Epoche ist vor allem durch Herrscherbilder und in der Bauplastik bezeugt Letztere bildet zusammen mit architektonischen Merkmalen das Gesamtkunstwerk des typisch neuassyrischen Palastes 11 Die wenigen Beispiele von Herrscherdarstellungen in dieser Technik Sitz und Standbilder wirken sehr statisch Der Schwerpunkt auf der Ausarbeitung von Oberflachenstrukturen und die geringe raumliche Tiefe zeigen die Nahe zum Flachbild Wie dort werden die Konige im assyrischen Schalgewand und mit der typischen Haar und Barttracht abgebildet Monumentale Darstellungen sogenannter Lamassu zieren viele Turlaibungen neuassyrischer Palaste Die Darstellungsweise lasst sich treffend als Verschmelzung von Rund und Flachbild beschreiben So sind die Mischwesen lediglich von zwei Seiten abgebildet Beide Ansichten sind unabhangig voneinander wie das Vorhandensein von drei Vorderbeinen zeigt Die fast vollplastische Darstellung der Kopfpartie sowie der Vergleich mit den sonst sehr flach gearbeiteten neuassyrischen Reliefs sprechen jedoch auch gegen die Bezeichnung als Flachbild Im Unterschied zu zahlreichen Flachbildern haben die zugrundeliegenden Steinquader hier eine statisch tragende Funktion Zeitgenossischen Schriftquellen ist zu entnehmen dass weitere Tierdarstellungen zur Bauplastik neuassyrischer Palaste gehorten So liess Sargon II in einer Bauinschrift acht bronzene Lowen erwahnen die als Saulenbasen gedient haben sollen Flachbild Bearbeiten nbsp Relief aus Dur ScharrukinBesonders typisch fur die neuassyrische Zeit sind grossformatige Wandreliefs wie sie in den Herrscherpalasten des 9 bis 7 Jahrhunderts v Chr gefunden wurden Daneben existieren aber weiterhin auch unterschiedliche Arten der Wandmalerei sowie Reliefs auf anderen Bildtragern wie Obelisken und Thronbasen Wandreliefs die auf sog Orthostaten in zahlreichen Raumen der Palaste angebracht waren ermoglichen aufgrund ihrer kontinuierlichen Prasenz die Entwicklung der neuassyrischen Flachbildkunst zu verfolgen Farbreste auf einigen Stucken zeigen aber auch die ursprungliche Nahe der Reliefs zur Wandmalerei zumal es sich in den meisten Fallen um ein ausgesprochen flaches Relief handelt Die Motive der Reliefs lassen sich zwei unterschiedlichen Aspekten des assyrischen Konigtums zuordnen namlich dem mythisch transzendenten auf der einen und dem weltlich historischen auf der anderen Seite 12 So zeigen die Reliefs des ersten grossen Herrscherpalastes der neuassyrischen Zeit dem des Assur naṣir apli II in Nimrud den Herrscher einerseits in verschiedenen rituellen Szenen andererseits erzahlen sie von den Kriegs und Jagderfolgen des Konigs Die uberlebensgrossen Darstellungen sind teilweise auf halber Hohe mit einem breiten Keilschriftband versehen Samtliche Figuren stehen auf der gleichen Grundlinie wodurch der Eindruck einer Froschperspektive entsteht was die Grossenwirkung weiterhin verstarkt In horizontaler Richtung erhalten die Bilder ihre Gliederung durch die naturlichen Begrenzungen der einzelnen Orthostatenplatten die bei der Komposition in der Regel berucksichtigt wurden Besonders bei den erzahlenden Szenen bei denen neben dem Raum auch ein zeitlicher Ablauf dargestellt wird fallt eine harmonische Rhythmisierung der Gesamtkomposition auf Den Reliefs im Zentralpalast des Konigs Tiglat Pileser III ist diese Struktur abhandengekommen die Orthostatenkanten bleiben fur die Komposition unberucksichtigt und es zeigt sich ein Hang zum Naturalismus So wird der zuvor neutrale Hintergrund durch eine detaillierte Darstellung von Landschaft Flora und Fauna ersetzt Gleiches gilt fur den Palast Sargons II in Dur Sarrukin Die beobachteten Entwicklungen setzen sich im 7 Jh n Chr mit den Reliefs im Sudwestpalast Sanheribs in Ninive fort Das Dargestellte wird sowohl durch die Gestaltung des Hintergrundes als auch durch Inschriften in Raum und Zeit fixiert was bei Reliefs im Palast Assur naṣir apli II nur durch Kombination der Bilder mit den Annalen zu erschliessen war 13 Identische Stilmerkmale wie im Steinrelief findet man auch in der Malerei und in der Bronzekunst Aus Balawat stammen Bronzebeschlage eines Tores die reich mit Szenen dekoriert sind nbsp nbsp nbsp nbsp Literatur Bearbeiten D Barag Mesopotamian Glass Vessels of the Second Millenium B C In Journal of Glass Studies Band 4 1962 S 9 27 Jutta Borker Klahn Altorientalische Stelen und vergleichbare Felsreliefs Baghdader Forschungen Band 4 Mainz 1982 Dominique Charpin Dietz O Edzard Marten Stol Mesopotamien Die altbabylonische Zeit In Orbis biblicus et orientalis Band 160 Nr 4 Freiburg Schweiz 2004 Dominique Collon First Impressions Cylinder Seals in the Ancient Near East London 1987 Dominique Collon Ancient Near Eastern Art London 1995 ISBN 0 7141 1135 X Susan B Downey Mesopotamian Religious Architecture Alexander through the Parthians Princeton 1988 Barthel Hrouda Neu und Spatbabylonische Kunstperiode In Dietz Otto Edzard u a Hrsg Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Band 9 De Gruyter Berlin 2001 Robert Koldewey Das wieder erstehende Babylon 5 Auflage hrsg von B Hrouda Beck Munchen 1990 Anton Moortgat Die Kunst des Alten Mesopotamien I Sumer und Akkad Koln 1982 ISBN 3 7701 1393 4 Anton Moortgat Die Kunst des Alten Mesopotamien II Babylon und Assur Koln 1984 Astrid Nunn Die Wandmalerei und der glasierte Wandschmuck im alten Orient Handbuch der Orientalistik Siebente Abteilung Kunst und Archaologie 1 Band 2 Abschnitt B Lieferung 6 E J Brill Leiden New York 1988 Adolf Leo Oppenheim R Brill D Barag Axel von Saldern Hrsg Glass and Glassmaking in Ancient Mesopotamia Corning 1970 M Negro Ponzi Glassware from Abu Skhair Central Iraq In Mesopotamia Band 7 1972 S 215 237 Joseph Wiesner Die Kunst des Alten Orients Frankfurt am Main Berlin 1963 C K Wilkinson Assyrian and Persian Art In Bulletin of the Metropolitan Museum of Art Neue Folge XIII 7 1955 S 213 224 Museum fur Kunst und Gewerbe Hamburg Kunst aus Mesopotamien von der Fruhzeit bis zum Islam Ausstellung von Kunstwerken aus dem Irak Museum Baghdad 4 Okt 1964 bis Jan 1965 Katalog Hamburg 1964 Anmerkungen Bearbeiten Moortgat Die Kunst des Alten Mesopotamien S 22 31 Moortgat Die Kunst des Alten Mesopotamien S 32 34 Bild Das Bildwerk wurde bei der Plunderung des Nationalmuseums von Bagdad gestohlen konnte jedoch wiedergefunden werden Bilder der Urukvase Memento des Originals vom 13 Mai 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ancientworlds net Moortgat Die Kunst des Alten Mesopotamien S 34 36 Moortgat Die Kunst des Alten Mesopotamien S 52 Abb 19 Bilder der Zikkurat Memento des Originals vom 25 November 2010 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www globalheritagefund org Bild das Objekt ist heute verschollen Bild das Objekt ist heute verschollen Evelyn Klengel Brandt Die Terrakotten aus Babylon und Assur in Antike Welt 2 18 Seite 37 39 Moortgat Die Kunst des Alten Mesopotamien S 98 Moortgat Die Kunst des Alten Mesopotamien S 101 Matthiae Geschichte der Kunst im Alten Orient 1000 330 v Chr S 60In diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen es fehlen weite Teile der Geschichte sowohl fur Sud als auch fur Nordmesopotamien Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mesopotamische Kunst amp oldid 237304829 Altassyrische Zeit