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Die Lulubi auch Lullubu oder Lulubaer waren ein seit etwa 2250 v Chr belegter Volksstamm der vermutlich verwandtschaftlich zu den Gutaern und oder Subartu gehorte und bis etwa 880 v Chr gelegentlich erwahnt wird Der Herrscher Shulgi erwahnt einen Feldzug gegen Lullubum das mit Simurrum Urbilum und Karahar kooperierte die vermutlich auch zu diesen Bergvolkern gehorten Unter den Gutaern rebellierten die Lulubi Der Name ist fast nur aus akkadischen und sumerischen Inschriften bekannt und bezeichnet Bergbewohner in diesem Fall Bewohner des Zagros Gebirges bzw des iranischen Hochlandes Es handelt sich dabei um schriftlose Volker uber deren Sprache Kultur und Mythologie praktisch nichts bekannt ist Die meisten Erwahnungen implizieren dass es sich weder um Hurriter noch um Assyrer Sumerer Akkadier oder Babylonier handelt Dennoch werden sie als bartige Menschen eher europaischen Aussehens mit einer Kleidung ahnlich aber nicht identisch mit den Akkadiern dargestellt Anubanini Konig der Lulubi Das Relief befindet sich in der iranischen Provinz Kermanschah Bekannt geworden sind sie durch ein Felsrelief in Sarpol e Sahab das den bewaffneten Konig Anubanini zeigt gemeinsam mit einer Gottin moglicherweise Inanna Istar auf besiegten Feinden stehend 1 Die haufige Erwahnung in dieser Zeit unterstreicht dass sie durchaus ein Machtfaktor in Mesopotamien waren den man jedoch nicht genau fassen kann Die Lulubi unternahmen des Ofteren Raubzuge nach Mesopotamien sind aber insgesamt nur alle paar Jahrhunderte erwahnt die meisten Erwahnungen stammen aus der Akkad Ur III Periode Im Erra Mythos tauchen sie als Feinde der Babylonier auf und ihre Frauen werden als eine Art Hexen dargestellt die man babylonisch als Maqlu bezeichnete Fincke identifiziert sie in altbabylonischen Texten von Shusharra als Lullu oder Lullim 2 In mittelassyrischen Texten taucht der Name Lullayu auf 3 zudem erscheint der Name Lulume neben Zamua unter den Feinden von Adad narari II auf Die Lulubi sind auch im Epos Lugalbanda und der Gewittervogel Lugalbanda und Anzu erwahnt demnach erhielt Lugalbanda die gottlichen Eigenschaften Kraft Schnelligkeit und das Fliegen vom Gewittervogel Anzu Die Regionen die diese Bergstamme bewohnten decken sich in etwa mit den heutigen kurdischen Sprachgebieten und waren wohl ahnlich zersplittert Vermutlich handelt es sich um indoiranische Vorfahren verschiedener Volker die erst wesentlich spater unter neuem Namen in Erscheinung treten Dies ist jedoch nur eine von vielen Moglichkeiten Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Sprache 3 Naram Sin 4 Sulgi 5 Herrscher 6 Orte 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksLage BearbeitenDie Grenze zwischen Lullubum und Gutium ist unklar Horst Klengel nimmt an dass der Bereich von Lullubium im ersten Jahrtausend deutlich ausgedehnt wurde 4 Zadok bezweifelt dass die Lulubi wirklich als eigene Volksgruppe existierten 5 Einige Wissenschaftler identifizieren das Siedlungsgebiet mit Zamua in der mittleren Zagros Region Ihr Siedlungsland wird durch Frayne in einer Inschrift im modernen Halabdscha als Lulubuna identifiziert 6 Sprache BearbeitenEs sind keine Sprachzeugnisse uberliefert Speiser legte 1930 eine lullubaische Namensliste vor 7 die aber nicht vollig abgesichert ist 8 Speiser und Klengel folgen der Argumentation von Husing dass die Sprache mit Elamitisch verwandt sei 9 wobei Speiser eine Verwandtschaft mit Lurestan annahm Das einzig sicher bekannte Wort ihrer Sprache ist ki u ru um es entspricht dem akkadischen Wort fur Gott nbsp Naram Sin SteleNaram Sin BearbeitenDie Lulubi unter ihrem Konig Anubanini wurden von Naram Sin von Akkad besiegt Die 2 m hohe Naram Sin Stele heute im Louvre zeigt den Konig in kurzem Schurz mit blossem Oberkorper und mit Hornerkrone wie er im Bergland dem besiegten Lulubi gegenubertritt Er tragt einen Bogen und Keule in der rechten Hand halt er einen Pfeil Ob sich der Feind ihm gegenuber mit einem Speer selbst entleibt oder vom Pfeil des Grosskonigs getroffen ist lasst sich nur schwer entscheiden Die Stele war ursprunglich in Sippar aufgestellt wurde aber in Susa gefunden wohin sie von den siegreichen Elamitern verschleppt worden war Sulgi BearbeitenDer sumerische Konig Sulgi von Ur unternahm laut Jahresnamen im 44 und 45 Regierungsjahr Feldzuge gegen die Lullubaer 10 Herrscher BearbeitenAnnubanini zur Zeit von Naram Sin SargonOrte BearbeitenDer Berg Nimugi 11 Einzelnachweise Bearbeiten Sar e Pol e Zahab In Livius org 17 August 2015 abgerufen am 5 Dezember 2017 englisch Fincke 1993 pp 190 193 s v N Lull e Nashef 1982 pp 188 f Parpola 1970 pp 228 f Nashef 1982 p 189 Klengel Lullu bum 1987 1990 S 166 Zadok The ethno linguistic character 2002 S 90 Frayne 1992 p 61 Ephraim A Speiser Mesopotamian origins The basic population of the Near East University of Pennsylvania Press u a Philadelphia PA 1930 S 91 92 Zadok The ethno linguistic character 2002 S 90 Speiser 1930 pp 90 f und Klengel 1965 p 357 https cdli ucla edu tools yearnames HTML T6K2 htm Erica Reiner Lipsur litanies In Journal of Near Eastern Studies 15 1956 S 134 141 Literatur BearbeitenHorst Klengel Lullubum Ein Beitrag zur Geschichte der altvorderasiatischen Gebirgsvolker In Mitteilungen des Instituts fur Orientforschung 11 1965 ISSN 0020 2304 S 349 371 Horst Klengel Lullu bum In Erich Ebeling Bruno Meissner Dietz Otto Edzard Hrsg Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archaologie Band 7 Libanuksabas Medizin de Gruyter Berlin 1987 1990 ISBN 3 11 010437 7 S 164 168 Ran Zadok The ethno linguistic character of Northwestern Iran and Kurdistan in the Neo Assyrian period In Iran 40 2002 ISSN 0578 6967 S 89 151 Weblinks BearbeitenLulubi In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica englisch iranicaonline org mit Literaturangaben Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lulubi amp oldid 239490916