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Musḫussu oder Musḫusḫu Mus ḫus su Mus rusu Sirrus Aussprache vermutlich Musch chusch schu babylonisch schreckliche Schlange ist als Schlangendrache ein Mischwesen der sumerischen Mythologie und war das Begleittier von Enlil und Tispak Spater wurde es auf den babylonischen Gott Marduk ubertragen Dessen Sohn Nabu ubernimmt das Symboltier von Marduk Nach Nergal sar uṣur sind Musḫussu gute Torwachter da sie einen Feind mit todlichem Gift bespritzen konnen 1 Musḫussu auf dem Istar Tor heute im Pergamon Museum Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Aussehen 2 Mythen 3 Ikonografie 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAussehen Bearbeiten nbsp Umzeichnung der Darstellung auf dem Gottessiegel des Marduk Babylon 9 8 Jh v Chr Vorderasiatisches Museum Berlin Gezeigt ist der Gott mit dem zu seinen Fussen liegenden MusḫussuIm Zusammenhang mit Tispak der oft auf dem Musḫusḫu reitend dargestellt wird werden ihm oft sieben Kopfe zugeschrieben 2 Er wird als Schlange mus und als Lowe labbu 3 beschrieben Als Symboltier von Marduk und seinem Sohn Nabu wird der Musḫussu mit einem von Schuppen bedeckten Lowenkorper gezeigt Die Hinterbeine enden in Vogelkrallen wahrend die Vorderbeine Lowentatzen haben Der Schwanz ist lange und dunn Auf der Schnauze des recht kleinen Kopfes sitzen ein oder zwei nach oben gerichtete Horner aus dem Maul wird die gespaltene Schlangenzunge gestreckt Mythen BearbeitenDer Kampf des Tispak gegen Musḫusḫu wird in einem unvollstandigen Text aus der Bibliothek des Assurbanipal beschrieben CT 13 33 34 den Wiggerman in die altakkadische Periode datieren will Der Drache wurde von der See tamtu geboren Der Mythos beschreibt seine beeindruckende Grosse Das Tier ist 50 Meilen lang eine Meile breit Sein Maul ist sechs Ellen lang der Umfang seiner Ohren betragt zwolf Ellen Entsprechend gross sind seine Fahigkeiten er kann Vogel fangen die 60 Ellen entfernt sind und aus neun Ellen tiefem Wasser etwas herausziehen Wenn er seinen Schwanz hebt beruhrt dieser den Himmel 4 Alle Gotter sind angsterfullt Tispak gelingt es schliesslich den Drachen in einem schrecklichen Sturm mit einem Pfeil zu toten sein Blut fliesst drei Jahre und drei Monate lang Tag und Nacht Ikonografie BearbeitenIkonografisch ist Musḫussu als rotes Schlangenmischwesen zunachst als doppelt gehornter Schlangenkopf mit geschupptem Korper dargestellt Die Vorderbeine sind die eines Lowen die Hinterbeine die eines Adlers Am Ende des langen und aufgerichteten Schwanzes befindet sich ein Skorpionstachel Das alteste Relief stammt aus Nippur und verweist auf eine Verbindung zu Enlil Die wohl bekannteste Abbildung des Musḫussu findet sich auf den Ziegelreliefs des Istar Tor die Nebukadnezar II dort anbringen liess und das im Vorderasiatischen Museum in Berlin zu sehen ist Literatur BearbeitenDietz Otto Edzard u a Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archaologie Band 1 de Gruyter Berlin 1993 ISBN 3 11 004451 X S 120 Helmut Freydank u a Lexikon Alter Orient Agypten Indien China Vorderasien VMA Verlag Wiesbaden 1997 ISBN 3 928127 40 3 Brigitte Groneberg Die Gotter des Zweistromlandes Kulte Mythen Epen Artemis amp Winkler Stuttgart 2004 ISBN 3 7608 2306 8 W G Lambert The History of the mus ḫus in Ancient Mesopotamia In P Borgeaud Hrsg L animal l homme le dieu dans le proche orient ancien Editions Peeters Leuven 1985 S 89 92 F A M Wiggermann Tispak his Seal and the Dragon musḫusḫu In O Haex et al Hrsg To the Euphrates and Beyond Archaeological Studies in Honour of Maurits N van Loon Balkema Rotterdam 1989 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Musḫussu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Briefmarke mit Abbildung des MusḫussuEinzelnachweise Bearbeiten W G Lambert The History of the mus ḫus in Ancient Mesopotamia In P Borgeaud Hrsg L animal l homme le dieu dans le proche orient ancien Editions Peeters Leuven 1985 S 87 Theodore J Lewis CT 13 33 34 and Ezekiel 32 Lion Dragon Myths In Journal of the American Oriental Society 1996 Band 116 Nr 1 S 29 JSTOR 606370 Text aus der Bibliothek des Assurbanipal CT 13 33 34 Zeilen 17 20 24 obvers Zeilen 4 7 9 revers CT 13 33 34 obvers Zeilen 8 12 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Musḫussu amp oldid 238190939