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Das Ammendorfer Revier auch Hallesches Revier genannt ist ein ehemaliges Braunkohle Abbaugebiet in der mitteldeutschen Montanregion Es befindet sich im Raum Halle Saale in Sachsen Anhalt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bergbaufolgelandschaften 3 Bergaufsicht 4 Literatur 5 Siehe auch 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErste Abbautatigkeiten der die Stadt Halle direkt umgebenden Braunkohlenvorkommen lassen sich bis ins 17 Jahrhundert zuruckverfolgen Die Lagerstatten reichten bis in das heutige Stadtgebiet hinein Die Anzahl der Gruben und deren Dimensionen nahmen ab Mitte des 19 Jahrhunderts deutlich zu Der Abbau konzentrierte sich zunachst auf die Gegend sudostlich von Halle nahe Ammendorf das heute Teil der Stadt ist Die hier befindlichen Gruben wie Von der Heydt oder Hermine Henriette bildeten den Ursprung des Ammendorfer Reviers Um 1830 nahm die Grube Alwine in Bruckdorf ihren Betrieb auf 1857 erfolgte der Aufschluss der Tiefbaugrube Theodor durch die Sachsisch Thuringische AG die 1859 nach dem Zusammenschluss mit anderen Gruben als Konsolidation Von der Heydt zur grossten Braunkohlengrube im Stadtgebiet von Halle wurde In der Dolauer Heide begann um diese Zeit ebenfalls die Kohleforderung Der grosstechnische Abbau fand seinen Ausgangspunkt im Raum Lochau nordlich der Elster Luppe Aue Samtliche Bergbauunternehmen im Halleschen Revier traten im Jahr 1919 dem Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikat bei Unter der Fuhrung der A Riebeck sche Montanwerke AG und der IG Farben begann in den 1920er Jahren eine umfassende Modernisierung und Umwandlung der Gruben in grossflachige Tagebaue mit dem Ziel die Produktion von Rohbraunkohle so weit zu steigern dass eine langfristige Versorgung der etwa 15 Kilometer entfernten Chemie Standorte gesichert werden konnte Unter anderem wurde der Grosstagebau Lochau direkt uber eine Kohlenbahn mit den Leunawerken und Buna Werken verbunden Wahrend die Forderung in den Bruckdorfer Tagebauen im Jahr 1958 endete da die Kohlenvorrate erschopft oder die Gruben unrentabel geworden waren lief die Gewinnung im Tagebau Lochau noch bis zum Jahr 1973 weiter Die Erschopfung der Braunkohlevorkommen fuhrte zum Aufschluss weiterer Tagebaue in der Region wie Tagebau Merseburg Ost 1971 1991 Dieser Tagebau sollte ursprunglich bis zur heutigen A 9 vorangetrieben werden Die Einstellung der Forderung im Jahr 1991 verhinderte dieses Vorhaben wodurch unter anderem der Auwald zwischen Zoschen und Horburg Masslau der Uberbaggerung entkam Insgesamt hat der zu DDR Zeiten betriebene Bergbau in der Region sehr grosse Umweltschaden und Altlasten hinterlassen Allein zwischen Schkeuditz und der Mundung der Weissen Elster in die Saale gingen beispielsweise auf einer Entfernung von rund 19 Kilometern Luftlinie etwa sechs Kilometer Flusslauf der Weissen Elster verloren Daruber hinaus war die Weisse Elster durch die Einleitung von Abwassern aus Bergbau und Industrie lange Zeit stark verunreinigt 1 2 3 Bergbaufolgelandschaften BearbeitenRekultivierte Bergbaufolgelandschaften im Ammendorfer Revier sind unter anderem der westliche Teil der Dolauer Heide Heidesee Halle Hufeisensee Osendorfer See Rassnitzer See Wallendorfer SeeBergaufsicht BearbeitenAb Grundung des Mitteldeutschen Braunkohlen Syndikats im Jahr 1909 wurde das Ammendorfer Revier offiziell synonym auch Hallesches Revier genannt Das Bergrevier unterstand bis zum Jahr 1946 dem Bergamt Halle danach der Technischen Bergbau Inspektionen Halle Diese war direkt der Obersten Bergbehorde beim Ministerrat der DDR untergeordnet 4 Die Gruben im Geiseltal gehorten nicht zum Halleschen Revier sondern zum Bergrevier Naumburg Das Geiseltal sudwestlich von Merseburg bildete ein vollig isoliertes Braunkohlevorkommen 5 Im Zuge der Kombinatsbildung wurden allerdings Tagebaue aus dem ehemaligen Halleschen Revier in das VEB Braunkohlenkombinat Geiseltal integriert welches wiederum der Technischen Bergbau Inspektionen Halle unterstand Im Ubrigen wurden im DDR Sprachgebrauch alle Bergbaugebiete im Bezirk Halle als Hallesches Revier bezeichnet wobei grundsatzlich die Begriffe Gebiet Halle oder Raum Halle anstelle von Revier Verwendung fanden 6 Nach der Deutschen Wiedervereinigung erlangten die ehemaligen Bergamtsreviere in Mitteldeutschland ihre alten Strukturen zuruck jedoch wurden nach kurzer Zeit die Bergamter infolge der Schliessung zahlreicher Tagebaue obsolet Heute obliegt in der Region die Bergaufsicht direkt dem Landesamt fur Geologie und Bergwesen von Sachsen Anhalt mit Sitz in Halle 7 Literatur BearbeitenKurt Pietzsch Die Braunkohlen Deutschlands Gebruder Borntraeger 1925 Cornelia Wewetzer Halle und der Bergbau Landesheimatbund Sachsen Anhalt 2005 Rainer Vulpius Die Braunkohlenlagerstatten Deutschlands ein Uberblick GDMB Verlag 2015 Siehe auch BearbeitenListe von Bergbaurevieren in DeutschlandEinzelnachweise Bearbeiten Mitteldeutsches Braunkohlerevier Halle Merseburg LMBV abgerufen am 13 September 2019 Kurt Pietzsch Die Braunkohlen Deutschlands Gebruder Borntraeger 1925 S 257 Friedrich Schotte Die Produktionsgrundlagen der Provinz Sachsen 1907 1927 E Klinz Buchdruckwerkstatten 1932 S 100 ff Cornelia Wewetzer Halle und der Bergbau Landesheimatbund Sachsen Anhalt 2005 S 328 Bergakademie Freiberg Hrsg Archiv fur Lagerstattenforschung Bande 55 61 Akademie Verlag 1933 S 131 Geographische Gesellschaft der Deutschen Demokratischen Republik Hrsg Sozialistische Gesellschaft und Territorium in der DDR VEB Hermann Haack 1972 S 141 Braunkohlenbergbau LAGB Sachsen Anhalt abgerufen am 13 September 2019 Tagebaue des Mitteldeutschen Braunkohlereviers Bitterfelder Bergbaurevier Bergwitz Breitenfeld Delitzsch Sudwest Goitzsche Golpa Nord Grobern Kockern MuldensteinBornaer Revier Bockwitz Borna Ost Borna West Cospuden Deutzen Espenhain Groitzscher Dreieck Haselbach Peres Schleenhain Vereinigtes Schleenhain Witznitz ZwenkauMeuselwitz Altenburger Braunkohlerevier Phonix Ruppersdorf Zechau Zipsendorf Kleinere Tagebaue im Meuselwitz Altenburger RevierZeitz Weissenfelser Braunkohlerevier Grube Otto Scharf Einheit Deuben ProfenHallesche Revier Hermine Henriette Von der Heydt Merseburg OstGeiseltal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ammendorfer Revier amp oldid 232504536