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Alexei Nikolajewitsch Olenin russisch Aleksej Nikolaevich Olenin 28 Novemberjul 9 Dezember 1763greg in Moskau 17 Apriljul 29 April 1843greg in St Petersburg war ein russischer Artillerieoffizier Staatssekretar und Historiker 1 2 3 4 5 Alexei Nikolajewitsch Olenin A G Warnek 1824 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Wappen der Familie OleninOlenin stammte aus einer altadligen Familie mit grossem Grundbesitz Sein Grossvater mutterlicherseits war der General en chef Furst Semjon Fjodorowitsch Wolkonski Olenin wuchs auf dem vaterlichen Familienlandsitz Salaur im Ujesd Kassimow des Gouvernements Rjasan auf Er erhielt eine hausliche Erziehung mit einem franzosischen Erzieher und Unterricht von seinem Vater und seiner Mutter 1774 wurde er dank der Hilfe der Verwandten Jekaterina Romanowna Woronzowa Daschkowa auf Befehl Katharinas II in die Hofpagenschule in St Petersburg aufgenommen die spater das Pagenkorps wurde 2 Aufgrund seiner ausgezeichneten Studienleistungen wurde er 1780 zur Verbesserung seiner Kenntnisse der Militarwissenschaften und der Sprachen ins Ausland geschickt Er absolvierte die Artillerieschule Dresden und studierte dann an der Universitat Strassburg 5 Nach der Ruckkehr 1785 nach St Petersburg kam er in die Quartiermeisterei Er verfasste eine Arbeit uber Militaransprachen aus altrussischen Chroniken mit umfangreichen Kommentaren fur die er 1786 als Mitglied in die 1783 von Katharina II gegrundete Russische Akademie fur Russische Sprache mit der Prasidentin Woronzowa Daschkowa gewahlt wurde 2 Die Arbeit blieb unveroffentlicht Im Dezember 1788 schied er krankheitshalber als Major aus dem Militardienst Im Januar 1789 trat Olenin wieder in die Armee ein und wurde als Oberstleutnant zum Pskower 2 Leibgarde Dragoner Regiment abkommandiert Dort wurde unter seiner direkten Leitung die erste Berittene Artillerie Kompanie in Russland aufgestellt 2 Er nahm dann am Russisch Schwedischen Krieg 1788 1790 in Finnland teil 5 Nach dem Russisch Polnischen Krieg 1792 kehrte er in den Einquartierungsort Staraja Russa zuruck 1795 schied er als Oberst aus dem Militardienst nbsp Olenin Haus an der Fontanka rotgelb rechts Im April 1795 trat Olenin als Kollegienrat 6 Rangklasse in den Dienst der Expedition fur Vertrage und Ankauf von Kupfer der Staatlichen Assignaten Bank in St Petersburg 2 Im August 1795 wurde er Rat des Vorstands der Bank und im Februar 1797 Geschaftsfuhrer des neuen Kontors fur den Einkauf von Gold Silber und Kupfer der Bank fur die Munzpragung mit Beforderung zum Staatsrat 5 Rangklasse Im Oktober 1797 wurde er zum Geschaftsfuhrer des Munzhofs in St Petersburg ernannt Dort machte er sich mit der Kunst der Medaillenherstellung vertraut Im Dezember 1798 wurde er Wirklicher Staatsrat 4 Rangklasse Seinen schnellen Aufstieg verdankte er Graf Alexander Sergejewitsch Stroganow und anderen einflussreichen Personen Im Dezember 1799 wurde Olenin Oberprokuror des 3 Departements des Senats Im Juni 1800 wurde ihm die Leitung der Titularjunker Schule des Senats fur die Juristenausbildung ubertragen 2 Nach der Thronbesteigung Alexanders I wurde Olenin im April 1801 als Expeditor in die Kaiserliche Kanzlei versetzt und zum Staatssekretar Stats Sekretar ernannt Ab September 1802 war er enger Mitarbeiter Michail Michailowitsch Speranskis und organisierte mit ihm die Kanzlei des neuen Innenministeriums Im Marz 1803 wurde er zusatzlich Vizeminister im Allodial Departement fur die Verwaltung des kaiserlichen Familienbesitzes mit den Landern und zugehorigen leibeigenen Bauern 5 Olenin selbst gehorten 1 800 Leibeigene 6 1804 wurde Olenin aufgrund seiner Liebe zu den Kunsten auf Vorschlag Graf Stroganows zum Ehrenmitglied der Kaiserlichen Akademie der Kunste gewahlt 5 Er verfasste Arbeiten uber die Geschichte und Archaologie des alten Russlands Bekannt wurde er mit seinem 1806 erschienenen Brief an Graf Alexei Iwanowitsch Mussin Puschkin uber den 1792 von einem Bauern gefundenen Stein von Tmutarakan mit einer Inschrift nach der Prinz Gleb 1068 die Entfernung von hier uber Kertsch bis zum Meer gemessen hatte 7 Dieses Werk markiert den Beginn der russischen Epigraphik Nach Beginn des Vierten Koalitionskriegs gegen Napoleon I wurde im Dezember 1806 durch Manifest Alexanders I die Miliz Semskoje Opoltschenije aufgestellt zu der Olenin einberufen wurde Er wurde Kanzleichef des Oberkommandierenden Nikolai Alexejewitsch Tatischtschew im Gouvernement Sankt Petersburg und diente als General vom Dienst Im April 1808 wurde das Semskoje Opoltschenije aufgelost und er kehrte in das Allodial Departement zuruck 2 Im April 1808 wurde Olenin auch Assistent des Direktors Graf Stroganow der Kaiserlichen Offentlichen Bibliothek und nach dessen Tod 1811 selbst Direktor 5 1809 war er Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften geworden 8 Als 1810 der Staatsrat und dazu die von Speranski als Sekretar des Staates Gossekretar geleitete Staatskanzlei gebildet wurden ubernahm Olenin als Staatssekretar die Leitung der Abteilung fur zivile und geistliche Angelegenheiten mit Ernennung zum Geheimen Rat 3 Rangklasse Als Alexander I 1812 zu Beginn des Franzosischen Angriffs Speranski entliess und Alexander Semjonowitsch Schischkow die Leitung der Staatskanzlei ubertrug fuhrte Olenin faktisch die Staatskanzlei deren Leiter er nach dem Ausscheiden Schischkows 1814 wurde Nach dem Tod Alexanders I wirkte Olenin bei den Staatsratssitzungen zur Regelung der Nachfolge mit Verzicht Konstantins und Inthronisation Nikolaus I als Staatssekretar mit Im Mai 1827 entliess ihn Nikolaus I und berief ihn in den Staatsrat 1826 war Olenin Ehrenmitglied der Universitat Moskau MGU geworden 5 1817 wurde Olenin zum Prasidenten der Kaiserlichen Akademie der Kunste ernannt als Nachfolger des 1811 verstorbenen Graf Stroganow 2 5 Mit Nachdruck untersuchte er die desolate finanzielle Situation der desorganisierten Akademie Er richtete einen provisorischen Vorstand ein zur schnellen Regelung der padagogischen finanziellen und baulichen Probleme der Akademie Dank der Zuwendungen aus der kaiserlichen Kasse konnten die Schulden bald bezahlt werden Der Minister fur Volksbildung Alexander Nikolajewitsch Golizyn stellte die benotigten Gelder fur die Instandsetzung der Gebaude zur Verfugung 9 In den 1830er Jahren renovierte Konstantin Andrejewitsch Thon die Innenraume und projektierte prachtige Sale fur Werke Raffaels und Tizians Olenin befurwortete den von Andrei Nikolajewitsch Murawjow vorgeschlagenen Kauf von zwei Sphingen aus dem Tempels des Amenophis III die schliesslich 1832 in St Petersburg an der Newa am Universitatsufer aufgestellt wurden Olenin beriet Auguste de Montferrand bei der Gestaltung des Postaments der 1834 eingeweihten Alexandersaule Dank der verbesserten finanziellen Ausstattung der Akademie konnten regelmassig Stipendiaten ins Ausland geschickt werden Fur sie wurde in Rom eine Schule eingerichtet die bis Olenins Tod existierte Nach Olenins Tod wurde die Kaiserliche Akademie der Kunste von Mitgliedern der kaiserlichen Familie geleitet so dass der kaiserliche Schwiegersohn Furst Maximilian Romanowsky Herzog von Leuchtenberg Olenins Nachfolger als Prasident der Akademie wurde nbsp Schwiegervater Mark Fjodorowitsch Poltorazki 1780Olenin war seit November 1791 verheiratet mit Jelisaweta Markowna Olenina geborene Poltorazkaja 1768 1838 Tochter des Hofkapellmeisters Mark Fjodorowitsch Poltorazki 1795 kauften die Eheleute ein Grundstuck von 766 Dessjatinen bei St Petersburg und liessen sich dort das Herrenhaus Prijutino bauen 4 Jelisaweta Olenina war befreundet mit Jelisaweta Kasparowna Engel und nahm nach deren Tod deren junge mutterlose Enkelin Anna Fjodorowna Fuhrmann auf die die Olenins dann fortwahrend forderten Olenin hatte mit seiner Frau drei Sohne und zwei Tochter 2 Nikolai Alexejewitsch Olenin 1793 1812 Offizier im Semyonovsky Leibgarde Regiment starb in der Schlacht von Borodino nbsp Alexei Alexejewitsch Olenin 1833 nbsp Alexandra Alexejewna Olenina geb Dolgorukowa 1833Der Sohn Alexei Alexejewitsch Olenin 1798 1854 wurde Wirklicher Staatsrat und war ab 1833 mit Furstin Alexandra Alexejewna Dolgorukowa 1807 1859 verheiratet Am 25 Dezember 1854 wurde er bei einem Aufstand seiner Leibeigenen erschlagen 6 nbsp Peter Alexejewitsch Olenin 1813 nbsp Maria Sergejewna Olenina geb Lwowa 1836Sohn Peter Alexejewitsch Olenin 1794 1868 war Adjutant des Herzogs von Wurttemberg und ab 1831 mit seiner Grosskusine Maria Sergejewna Lwowa 1810 1899 verheiratet 6 nbsp Tochter Warwara Alexejewna Olenina und ihr Gatte und Cousin Grigorij Nikanorowitsch Olenin Aquarell 1827 von Karl Pawlowitsch BrjullowTochter Warwara Alexejewna Olenina 1802 1877 heiratete ihren Cousin Grigorij Nikanorowitsch Olenin 1797 1843 6 1835 Chef der 1 Sektion des Departments der Manufakturen und des inneren Handels 10 nbsp Theodor Andrault de Langeron Fedor Alexandrowitsch Andro 1853 nbsp Anna Alexejewna Andro geb Olenina 1851Die jungste Tochter Anna Alexejewna Olenina 1808 1888 war Hoffraulein und wurde eine sehr bewunderte Sangerin Sie heiratete 1840 den unehelichen Sohn 11 des Grafen Alexandre Andrault de Langeron 6 den jener mit der Brester Schonheit Angela Dzerzhanowskaja gezeugt hatte Fedor Alexandrowitsch Andro 1804 1885 empfing am 2 April 1822 den franzosischen Adel Andrault de Langeron Oberst des Husarenregiments der Leibgarde und Senator Burgermeister von Warschau Olenin wurde in St Petersburg auf dem Tichwiner Friedhof am Alexander Newski Kloster begraben 12 Ehrungen BearbeitenRussischer Orden der Heiligen Anna II Klasse 1797 I Klasse 1807 mit Diamanten 1811 Alexander Newski Orden 1824 mit Diamanten 1834 4 Orden des Heiligen Wladimir II Klasse I Klasse 1841 4 Orden des Heiligen Johannes von JerusalemWeblinks BearbeitenKatalog der Russischen Nationalbibliothek Olenin Aleksej NikolaevichEinzelnachweise Bearbeiten Vladimir Feofilovich Bocyanovskij Olenin Aleksandr Nikolaevich In Brockhaus Efron XXIa 1897 S 868 869 Wikisource abgerufen am 11 Februar 2021 a b c d e f g h i Ivan Andreevich Kubasov Olenin Aleksej Nikolaevich In Russkij biograficheskij slovar A A Polovcova Band 12 1902 S 215 224 Wikisource abgerufen am 11 Februar 2021 Olenin Aleksandr Nikolaevich In Novyj enciklopedicheskij slovar Band 29 1916 S 419 420 Wikisource abgerufen am 11 Februar 2021 a b c d Bolshaya rossijskaya enciklopediya OLE NIN Aleksej Nikolaevich abgerufen am 11 Februar 2021 a b c d e f g h MGU Olenin Aleksej Nikolaevich abgerufen am 10 Februar 2021 a b c d e Die Dekabristen von A Z herausgegeben von Joachim Winsmann 2009 Olenin Alexei Alexejewitsch 1798 1854 Olenin A N Pismo k grafu Alekseyu Ivanovichu Musinu Pushkinu o kamne Tmutarakanskom najdennom na ostrove Tamane v 1792 godu s opisaniem kartin k pismu prilozhennyh Medicinskaya tipografiya St Petersburg 1806 Russische Akademie der Wissenschaften Olenin Aleksej Nikolaevich abgerufen am 11 Februar 2921 Kondakov S N Yubilejnyj spravochnik Imperatorskoj Akademii hudozhestv 1764 1914 T 1 Chast istoricheskaya Tovarishestvo R Golike i A Vilborg St Petersburg 1915 Staats Handbuch Russlands oder Verzeichniss der kaiserlich russischen Staatsbehorden und der vorzuglichsten dabei angestellten Beamten St Petersburg 1835 S 182 T J Binyon Pushkin A Biography 2002 S 169 Alexei Nikolaevich Olenin in der Datenbank Find a Grave abgerufen am 11 Februar 2021 englisch Normdaten Person GND 11712057X lobid OGND AKS LCCN n84059996 VIAF 74621266 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Olenin Alexei NikolajewitschALTERNATIVNAMEN Olenin Aleksej Nikolaevich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Artillerieoffizier Staatssekretar und HistorikerGEBURTSDATUM 9 Dezember 1763GEBURTSORT MoskauSTERBEDATUM 29 April 1843STERBEORT St Petersburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Alexei Nikolajewitsch Olenin amp oldid 237658152