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Die Aerostatik ist die Lehre von Gasen die in einem ruhenden oder bewegten Bezugssystem in dem die Betrachtungen durchgefuhrt werden in Ruhe sind 1 165 Sie ist das Teilgebiet der Fluidstatik das die kompressiblen nicht tropfbaren Fluide behandelt 2 4 Es wird die Ideale Gasgleichung angenommen die die Dichte als Funktion des Drucks und der Temperatur angibt im Gegensatz zur Hydrostatik die eine naherungsweise konstante Dichte benutzt 1 197 Die Aerostatik beschaftigt sich mit der Dichteverteilung vornehmlich in der Luft und Erdatmosphare wo Barometrische Hohenformeln von Interesse sind 1 199f 2 45f 3 27ff 4 165 Inhaltsverzeichnis 1 Gegenstand 1 1 Eigenschaften der Gase 1 2 Erdatmosphare 2 Gesetze der Aerostatik 2 1 Erstarrungsprinzip 2 2 Grundgleichung der Aerostatik 2 3 Ideale Gasgleichung 2 4 Barotropie 3 Anwendungen 3 1 Barometrische Hohenformeln 3 1 1 Isotherme Atmosphare mit konstanter Temperatur 3 1 2 Adiabatische Atmosphare mit linearem Temperaturverlauf 3 1 3 Babinets barometrische Hohenformel 3 2 Stabile Atmospharenschichtungen 3 3 Aerostatischer Auftrieb 3 4 Gaszentrifuge 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseGegenstand BearbeitenEigenschaften der Gase Bearbeiten Hauptartikel Fluidstatik Eigenschaften von Fluiden Gas und Gasgemisch Die in den Hauptartikeln beschriebenen Eigenschaften von Gasen werden hier ohne Anspruch auf Vollstandigkeit aufgelistet Gase sind im gasformigen Aggregatzustand fullen den zur Verfugung stehenden Raum vollstandig aus bilden Grenzflachen gegenuber Festkorpern und Flussigkeiten aus wobei Grenzflachen zu einer Flussigkeit freie Oberflachen genannt werden besitzen keine Oberflachenspannung und sind dadurch im Gegensatz zu Flussigkeiten nicht tropfbar setzen einer volumenerhaltenden Formanderung so gut wie keinen Widerstand entgegen haben im Vergleich zu Flussigkeiten eine hohere Kompressibilitat 2 7 und geringere Dichte und konnen mit anderen Gasen homogene Gemische bilden in denen jedes Gas einen seinem Anteil entsprechenden Partialdruck ausubt Ruhende Gase passen sich jeder Gefassform an sind im hydrostatischen Spannungszustand d h der Druck ist ein Skalar richtungsunabhangig und nur eine Funktion des Ortes 2 36 besitzen eine allenfalls ortsabhangige aber nicht zeitabhangige Dichte 1 165 die im homogenen Schwerefeld auf Niveauflachen des Drucks Isobaren konstant ist 3 22 haben eine allenfalls ortsabhangige aber nicht zeitabhangige Temperatur die bei idealen oder sich naherungsweise ahnlich verhaltenden Gasen auf Isobaren konstant ist 4 164 und konnen nur dann eine stabile Schichtung aufweisen wenn das Gas mit der geringeren Dichte uber dem mit der grosseren Dichte liegt 3 23 siehe Stabile Atmospharenschichtungen Erdatmosphare Bearbeiten Hauptartikel Erdatmosphare und Normatmosphare Durch Witterungs einflusse schwanken die Temperatur und Feuchtigkeit der Luft und damit auch ihre Dichte in der Erdatmosphare sowohl ortlich als auch zeitlich unvorhersehbar Barometrische Hohenformeln liefern deshalb oft unbrauchbare Werte Zu Vergleichszwecken und Berechnungen in der Ballistik Flug und Raketentechnik wurde die Normatmosphare in Tabellen oder Diagrammen niedergelegt 2 46Gesetze der Aerostatik BearbeitenDie Aerostatik setzt ruhende Luftmassen voraus sodass in ihnen alle Luftstromungen zumindest relativ zum gewahlten Bezugssystem zur Ruhe gekommen sind Im Gleichgewicht bleibt die Luft in Ruhe und es konnen folgende Gesetzmassigkeiten angewendet werden das Erstarrungsprinzip die Grundgleichung der Aerostatik die Ideale Gasgleichung und Barotropie Erstarrungsprinzip Bearbeiten Hauptartikel Erstarrungsprinzip Das Erstarrungsprinzip druckt die nutzliche Tatsache aus dass ein sich im Gleichgewicht befindendes Gas im Gleichgewicht bleibt auch wenn Teilbereiche davon erstarren 2 31 Auf solchermassen erstarrt gedachte Gasballen konnen dann Einzelkrafte aufgebracht werden was ansonsten nicht ohne Weiteres denkbar ist Grundgleichung der Aerostatik Bearbeiten Das aerostatische Grundgesetz in differentieller Form druckt die Erfahrungstatsache aus dass der Atmospharendruck mit der Hohe abnimmt d p d h r g d p r g d h displaystyle frac mathrm d p mathrm d h rho g quad leftrightarrow quad frac mathrm d p rho g mathrm d h nbsp Die Anderung des Drucks dp bei einer kleinen Hohenanderung dh ist proportional zur Dichte r und Schwerebeschleunigung g Wie das negative Vorzeichen zeigt ist dp negativ wenn dh positiv ist Der Druck nimmt mit zunehmender Hohe ab und das weil das Gewicht der daruber liegenden Luftsaule abnimmt In der letzten rechten Gleichung stehen auf der linken Seite druckabhangige und auf der rechten Seite nur hohenabhangige Grossen was eine Trennung der Variablen bedeutet Ist das Koordinatensystem nicht parallel zur resultierenden Beschleunigung g ausgerichtet dann kann die Grundgleichung in jeder Koordinatenrichtung xj aufgeschrieben werden 1 166 1 r p x j g j displaystyle frac 1 rho frac partial p partial x j g j nbsp und das zu einer koordinatenunabhangigen Vektor gleichung 4 164 1 r p k k f displaystyle frac 1 rho nabla p vec k vec k f nbsp zusammengefasst werden siehe Fluidstatik Allgemeine fluidstatische Grundgleichung In der Formel ist noch die Fuhrungskraft r k f displaystyle rho vec k f nbsp aufgenommen die als Scheinkraft in beschleunigten Bezugssystemen auftritt in Inertialsystemen ist die Fuhrungskraft null Bei grossen Hohendifferenzen oder hoher geforderter Prazision kann die Schwerebeschleunigung nicht mehr als konstant gelten sondern nimmt mit der Hohe ab 1 200 g h g 0 1 h R 2 displaystyle g h frac g 0 left 1 frac h R right 2 nbsp siehe Newtonsches Gravitationsgesetz Gravitationsbeschleunigung Hier ist R der Erdradius und g0 die Schwerebeschleunigung bei h 0 Ideale Gasgleichung Bearbeiten Hauptartikel Thermische Zustandsgleichung idealer Gase In der Aerostatik wird meistens ein ideales Gas betrachtet das ein idealisiertes Modell fur reale Gase darstellt Ein reales Gas verhalt sich dann wie ein ideales wenn sein Druck klein gegenuber dem kritischen Druck oder seine Temperatur gross gegenuber der kritischen Temperatur ist die am kritischen Punkt vorliegen Die leichten Edelgase und Wasserstoff kommen diesem Zustand am nachsten In Luft liegt der kritische Punkt bei 141 65 C und 36 6 bar weswegen die thermische Zustandsgleichung idealer Gase auf der Erde in guter Naherung gilt Es lautet r p R s T displaystyle rho frac p R s cdot T nbsp mit r Dichte Unter Normbedingungen hat Luft die Dichte 1 2922 kg m3p DruckRs individuelle oder spezifische Gaskonstante In Luft ist Rs 287 058 J kg K T absolute TemperaturAus den thermischen und kalorischen Zustandsgleichungen ergibt sich mit den spezifischen Warmekapazitaten cp v bei konstantem Druck bzw Volumen aus cp cv Rs und dem Isentropenexponent k cp cv der Zusammenhang c p k k 1 R s displaystyle c p frac kappa kappa 1 R s nbsp Barotropie Bearbeiten Hauptartikel Barotropie Barotropie in der Fluidmechanik Die Aufstellung von mathematischen Formeln gelingt nur mit Idealisierungen Eine wichtige solche Annahme ist dass das Gas barotrop ist d h die Dichte eine Funktion allein des Drucks ist Dann gibt es eine Druckfunktion P mit der Eigenschaft P d p r p d P d p r P 1 r p displaystyle P int frac mathrm d p rho p quad Leftrightarrow quad mathrm d P frac mathrm d p rho quad Leftrightarrow quad nabla P frac 1 rho nabla p nbsp Barotropie kann unter folgenden Bedingungen angenommen werden 4 118 Wenn die Temperatur T uberall gleich ist also die Gesetze der isothermen Zustandsanderung gelten Hier istP R s T ln p p 0 displaystyle P R s T ln left frac p p 0 right nbsp dd Darin bildet ln den naturlichen Logarithmus und die mit Null indizierten Grossen beziehen sich auf einen Bezugspunkt im Gas Wenn die Entropie uberall gleich ist also die Gesetze der isentropen Zustandsanderung gelten Dann istP k k 1 p 0 r 0 p p 0 k 1 k 1 displaystyle P frac kappa kappa 1 frac p 0 rho 0 left left frac p p 0 right frac kappa 1 kappa 1 right nbsp dd Hier ist k der Isentropenexponent in Luft 1 4 Wenn das Gas im betrachteten Fall naherungsweise inkompressibel ist wie es zum Beispiel in der Gaszentrifuge moglich ist Dann istP p p 0 r 0 displaystyle P frac p p 0 rho 0 nbsp dd In diesen Fallen sind die Isobaren auch Isothermen und Isopyknen des idealen Gases siehe Fluidstatik Dichte in ruhenden Fluiden Die Grundgleichung der Aerostatik liefert mittels Trennung der Variablen die Grundgleichung fur das barotrope ideale Gas d p r p g d h p 0 p d p r p g h 0 h d h P g h h 0 g D h displaystyle frac mathrm d p rho p g mathrm d h rightarrow quad int p 0 p frac mathrm d p rho p g int h 0 h mathrm d h rightarrow quad P g h h 0 g Delta h nbsp wo Dh fur die Hohendifferenz h h0 steht Als Bezugspunkt Index Null sind die Standardbedingungen und die Normatmosphare geeignet Die hohenabhangige Erdbeschleunigung ergibt die Grundgleichung P 0 h g h d h g 0 h 1 h R g 0 h 1 h R displaystyle P int 0 h g h mathrm d h frac g 0 h 1 frac h R approx g 0 h left 1 frac h R right nbsp Hier ist der Bezugspunkt bei h 0 Die letzte Formel ist die in der Erdatmosphare probate Naherung fur h R Mit Normalschwereformeln kann im Faktor g0 der Breitengrad und die Erdrotation berucksichtigt werden Diese Schwerkraftkorrektur kann in barometrischen Hohenformeln p p h berucksichtigt werden indem die geographische Hohe h durch die dynamische oder geopotenzielle Hohe h p h 1 h R R h R h h 1 h R h R h R displaystyle h p frac h 1 frac h R frac Rh R h approx h left 1 frac h R right frac h R h R nbsp ersetzt wird p h p hp wie beispielsweise in der Normatmosphare US Standardatmosphare 1976 Die mit dieser Hohe gefundenen Isobaren heissen in der Meteorologie Hauptdruckflachen die bei Berucksichtigung der Erdrotation selbst bei kugelformig gedachter Erde nicht mehr kugelformig sind Anwendungen BearbeitenBarometrische Hohenformeln Bearbeiten Die barometrischen Hohenformeln geben den Druck als Funktion der Hohe an Der Druck ist nach dem Pascal schen Gesetz Ergebnis des Gewichts der Luftsaule die auf dem betrachteten Ort lastet Die Luftdichte verandert sich mit der Luftfeuchte der Temperatur Witterung und dem Druck in komplizierter Weise womit auch das Gewicht der Luftsaule nicht einfach zu berechnen ist Fur die Ermittlung des hohenabhangigen Drucks muss auf Messwerte oder Naherungen zuruckgegriffen werden 2 45 Eine gebrauchliche Naherung ist die Barotropie die in isothermer oder isentroper Atmosphare vorliegt Isotherme Atmosphare mit konstanter Temperatur Bearbeiten In der isothermen Atmosphare ist die Temperatur uberall gleich was eine probate Annahme bei geringen Hohenunterschieden wie auch bei Gasen in Behaltern ist Die Druckfunktion P fur die isotherme Atmosphare und die Grundgleichung P gDh ergeben bei konstanter Schwerebeschleunigung g 2 45 3 28 4 165 R s T ln p p 0 g D h p h p 0 e g D h R s T displaystyle R s T ln left frac p p 0 right g Delta h rightarrow quad p h p 0 e frac g Delta h R s T nbsp Mit der Skalenhohe h s R s T g displaystyle h s tfrac R s T g nbsp schreibt sich die Hohenformel p h p 0 e D h h s displaystyle p h p 0 mathrm e frac Delta h h s nbsp Fur die Dichte eines isothermen idealen Gases gilt r r 0 p p 0 e D h h s r r 0 e D h h s displaystyle frac rho rho 0 frac p p 0 e frac Delta h h s rightarrow quad rho rho 0 mathrm e frac Delta h h s nbsp mit der Referenzdichte r 0 p 0 g h s p 0 R s T displaystyle rho 0 tfrac p 0 gh s tfrac p 0 R s cdot T nbsp siehe Ideale Gasgleichung Schwerkraftkorrekturen konnen in einfacher Weise mit der geopotenziellen Hohe eingebracht werden Adiabatische Atmosphare mit linearem Temperaturverlauf Bearbeiten In der isentropen oder adiabatischen Atmosphare ist die Entropie uberall gleich was bei ruhender Atmosphare im thermischen Gleichgewicht ohne Warmeflusse eine probate Annahme ist Die Druckfunktion P fur die adiabatische Atmosphare und die Grundgleichung P gDh ergibt bei konstanter Schwerebeschleunigung g 165 2 45 4 P k k 1 p 0 r 0 p p 0 k 1 k 1 g D h p h p 0 1 k 1 k r 0 g p 0 D h k k 1 displaystyle P frac kappa kappa 1 frac p 0 rho 0 left left frac p p 0 right frac kappa 1 kappa 1 right g Delta h rightarrow quad p h p 0 left 1 frac kappa 1 kappa frac rho 0 g p 0 Delta h right frac kappa kappa 1 nbsp Aus den Adiabaten des idealen Gases ergibt sich die Dichte aus den Volumina V die bei konstanter Masse umgekehrt proportional zur Dichte sind p p 0 V 0 V k r r 0 k r h r 0 1 k 1 k r 0 g p 0 D h 1 k 1 displaystyle frac p p 0 left frac V 0 V right kappa left frac rho rho 0 right kappa rightarrow quad rho h rho 0 left 1 frac kappa 1 kappa frac rho 0 g p 0 Delta h right frac 1 kappa 1 nbsp Die Temperatur nimmt im Vergleich zur Bezugstemperatur T 0 p 0 R s r 0 displaystyle T 0 tfrac p 0 R s cdot rho 0 nbsp Ideale Gasgleichung linear mit der Hohe ab T T 0 p p 0 k 1 k T h T 0 k 1 k g R s D h T 0 g c p D h displaystyle frac T T 0 left frac p p 0 right frac kappa 1 kappa rightarrow quad T h T 0 frac kappa 1 kappa frac g R s Delta h T 0 frac g c p Delta h nbsp mit der spezifischen Warmekapazitat bei konstantem Druck c p k R s k 1 displaystyle c p tfrac kappa R s kappa 1 nbsp In trockener Luft ist g cp 1 C 100m sodass in ruhender adiabatischer Erdatmosphare aus trockener Luft die Temperatur um etwa ein Grad auf 100 Meter Hohendifferenz abnimmt Schwerkraftkorrekturen konnen in einfacher Weise mit der geopotenziellen Hohe eingebracht werden Babinets barometrische Hohenformel Bearbeiten Von Jacques Babinet stammt eine bis 2000 m Hohe geeignete Formel zur einfachen Berechnung von Hohen aus gemessenen Drucken und Temperaturen 5 h 16010 1 0 002 8 0 8 h p 0 p h p 0 p h displaystyle h 16010 cdot big 1 0 002 theta 0 theta h big frac p 0 p h p 0 p h nbsp wo 8 die Temperatur in Grad Celsius ist und die Hohe h im Metern herauskommt Die Indizes verweisen auf den Ort der Messung Null fur die untere und h fur die obere Station Der Formel liegen die Ideale Gasgleichung r p R s T displaystyle rho tfrac p R s T nbsp und die Annahmen p p 0 p h 2 konst T T 0 T h 2 konst g konst displaystyle p approx frac p 0 p h 2 text konst T approx frac T 0 T h 2 text konst g text konst nbsp zugrunde 1 201 Das wird in die Grundgleichung der Aerostatik eingesetzt d p r g d h g p R s T d h p 0 p h 2 d p p 0 p h 0 h 2 g d h R s T 0 T h displaystyle mathrm d p rho g mathrm d h frac gp R s T mathrm d h rightarrow quad int p 0 p h frac 2 mathrm d p p 0 p h int 0 h frac 2g mathrm d h R s T 0 T h nbsp und integriert p h p 0 p 0 p h g h R s T 0 T h h R s g T 0 T h p 0 p h p 0 p h displaystyle frac p h p 0 p 0 p h frac gh R s T 0 T h rightarrow quad h frac R s g T 0 T h frac p 0 p h p 0 p h nbsp Mit der Umrechnung von Kelvin in Grad Celsius T 273 15 8 entsteht h R s g 546 3 8 0 8 h p 0 p h p 0 p h 546 3 R s g 1 1 546 3 8 0 8 h p 0 p h p 0 p h displaystyle h frac R s g 546 3 circ theta 0 theta h frac p 0 p h p 0 p h frac 546 3 circ cdot R s g left 1 frac 1 546 3 circ theta 0 theta h right frac p 0 p h p 0 p h nbsp was in etwa obiger Formel entspricht Stabile Atmospharenschichtungen Bearbeiten Ein Gas kann sich im mechanischen Gleichgewicht befinden ohne dass es dabei im thermischen Gleichgewicht ist d h Warmefluss stattfindet Wenn dabei auch kein mechanisches Gleichgewicht vorliegt wird bei kleinsten Storungen eine konvektive Temperaturausgleichsstromung eintreten Die Stabilitatsbedingung fur das mechanische Gleichgewicht ist auch die Bedingung fur das Ausbleiben von Konvektion 1 206In einer stabilen Atmospharenschichtung wird die Dichte mit der Hohe geringer siehe Fluidstatik Dichte in ruhenden Fluiden Die Schichtung ist aber nur dann stabil wenn die Dichte wenigstens so stark wie in der homentropen Dichteschichtung abnimmt wie sie die Adiabatische Atmosphare mit linearem Temperaturverlauf aufweist Dort ist T h T 0 k 1 k g R s D h T h k 1 k g R s g c p displaystyle T h T 0 frac kappa 1 kappa frac g R s Delta h rightarrow quad frac partial T partial h frac kappa 1 kappa frac g R s frac g c p nbsp mit T Temperaturh Hohe und T h Temperaturanderung mit der Hohe k Isentropenexponent in Luft ist k 1 4 Rs spezifische Gaskonstante in Luft ist Rs 287 058 J kg K g Schwerebeschleunigung undcp spezifische Warmekapazitat bei konstantem Druck in Luft ist cp 1004 7 J kg K Die Schichtung ist mechanisch instabil wenn die Temperatur starker abnimmt und sie ist stabil wenn die Temperatur schwacher abnimmt d h T h gt g c p displaystyle frac partial T partial h gt frac g c p nbsp bedeutet mechanische Stabilitat 1 206 4 166In trockner Luft bedeutet T h gt 1 C 100 m displaystyle tfrac partial T partial h gt 1 mathrm tfrac circ C 100 m nbsp mechanische Stabilitat Denn steigt ein Gasballen etwas auf gerat er in ein Gebiet geringeren Drucks und dehnt sich entsprechend aus Wenn dies ohne Warmeubertragung d h adiabat erfolgt verringert sich seine Dichte gerade so wie es die Adiabatische Atmosphare mit linearem Temperaturverlauf zeigt In ihr herrscht indifferentes Gleichgewicht mit mechanisch neutraler Schichtung Temperatur und Dichte verhalten sich reziprok zueinander Wenn die Dichte mit der Hohe starker abnimmt als in der adiabaten Atmosphare bedeutet das mechanische Stabilitat und dass die Temperatur mit der Hohe weniger stark abnimmt als in der adiabaten Atmosphare und umgekehrt 4 166Die Gasschichtung ist mechanisch besonders stabil wenn die Temperatur mit der Hohe steigt was in der Meteorologie Inversionswetterlage genannt wird Aerostatischer Auftrieb Bearbeiten Siehe auch Statischer Auftrieb und Archimedisches Prinzip Ein im Schwerefeld von einem Gas umgebener Korper verdrangt das Gas Entfernt man gedanklich den Korper und ersetzt ihn mittels des Erstarrungsprinzips durch ein schwereloses starres Volumen dann erfahrt dieses durch das umgebende Gas eine Auftriebskraft Je nachdem diese grosser gleich oder kleiner ist wie die Gewichtskraft des Korpers wird dieser aufsteigen die Hohe halten oder absinken Fur die Berechnung der Auftriebskraft muss bei grossen Korpern die mit der Hohe variierende Dichte berucksichtigt werden 1 203fJedenfalls nimmt die Dichte der Luft mit der Hohe ab sodass ein Korper mit konstantem Volumen und Gewicht nicht beliebig weit aufsteigt sondern nur bis zu der Hohe in der die Luftdichte gerade noch gross genug ist ihn zu tragen Gaszentrifuge Bearbeiten Wenn ein mit Gas gefullter Behalter wie in einer Gaszentrifuge in gleichmassige Rotation versetzt wird dann teilt sich die Bewegung uber die Haftbedingung und die in realen Gasen immer vorhandene Viskositat dem gesamten Gasvolumen mit Nach hinreichend langer Zeit rotiert das Gas mit dem Behalter d h es ruht im rotierenden Behalter sodass die Gesetze der Aerostatik angewendet werden konnen Auf die Gasteilchen wirken im mit der Winkelgeschwindigkeit w rotierenden Bezugssystem die Zentrifugalkraft in radialer r Richtung und die Schwerkraft entgegen der nach oben weisenden vertikalen z Richtung siehe Hydrostatik Gleichmassig rotierende Flussigkeit Fur die Druckfunktion ergibt sich radial p r r w 2 r displaystyle frac partial p partial r rho omega 2 r nbsp p r w 2 r d r displaystyle frac partial p rho omega 2 r mathrm d r nbsp P w 2 2 r 2 C r h displaystyle P frac omega 2 2 r 2 C r h nbsp vertikal p h r g displaystyle frac partial p partial h rho g nbsp p r g d h displaystyle frac partial p rho g mathrm d h nbsp P g h C h r displaystyle P gh C h r nbsp Die Integrationskonstanten C r h C h r displaystyle C r h C h r nbsp sind hier Funktionen die sich aus dem Koeffizientenvergleich ergeben mit dem Ergebnis P w 2 2 r 2 g h C displaystyle P frac omega 2 2 r 2 gh C nbsp wo C die den Funktionen Cr h gemeinsame Konstante ist Das isotherme ideale Gas besitzt die Druckfunktion P R s T ln p p 0 displaystyle P R s T ln left tfrac p p 0 right nbsp mit der Konsequenz 1 203 R s T ln p p 0 w 2 2 r 2 g h C p p 0 e w 2 r 2 2 g h 2 R s T displaystyle R s T ln left tfrac p p 0 right frac omega 2 2 r 2 gh C rightarrow quad p p 0 e frac omega 2 r 2 2gh 2R s T nbsp wo der Faktor eC RsT dem Druck p0 zugeschlagen wurde der bei r h 0 herrscht und dort gemessen werden kann Die Dichte hangt uber die Ideale Gasgleichung r p R s T displaystyle rho tfrac p R s cdot T nbsp mit dem Druck und der Temperatur zusammen Auf den Behalterwanden lastet der Druck gemass der Tabelle Rand DruckBoden bei h 0 p p 0 e w 2 r 2 2 R s T displaystyle p p 0 e frac omega 2 r 2 2R s T nbsp Wand bei r R p p 0 e w 2 R 2 2 g h 2 R s T displaystyle p p 0 e frac omega 2 R 2 2gh 2R s T nbsp Deckel bei h H p p 0 e w 2 r 2 2 g H 2 R s T displaystyle p p 0 e frac omega 2 r 2 2gH 2R s T nbsp Wo im Behalter w 2 r 2 2 g h 2 R s T 1 displaystyle tfrac omega 2 r 2 2gh 2R s T ll 1 nbsp ist kann die Naherung ex 1 x angewendet werden p p 0 e w 2 r 2 2 g h 2 R s T p 0 1 w 2 r 2 2 g h 2 R s T p 0 r 0 2 w 2 r 2 r 0 g h displaystyle p p 0 e frac omega 2 r 2 2gh 2R s T approx p 0 left 1 frac omega 2 r 2 2gh 2R s T right p 0 frac rho 0 2 omega 2 r 2 rho 0 gh nbsp was sich auch bei Inkompressibilitat mit der Druckfunktion P p p0 r ergibt Die rechte Gleichung lasst sich daher auf eine rotierende Flussigkeit ubertragen Siehe auch BearbeitenKinetische Gastheorie Ballons Blimps und Luftschiffe die im englischen Sprachraum als Aerostaten bezeichnet werden Zur Luftdruckmessung siehe Barometer Barometrische Hohenmessung in der LuftfahrtEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k F Durst Grundlagen der Stromungsmechanik Springer 2006 ISBN 3 540 31323 0 a b c d e f g h i H Sigloch Technische Fluidmechanik Springer Vieweg Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 54291 6 S 31 doi 10 1007 978 3 642 54292 3 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 17 Marz 2020 a b c d H Oertel Hrsg Prandtl Fuhrer durch die Stromungslehre Grundlagen und Phanomene 13 Auflage Springer Vieweg 2012 ISBN 978 3 8348 1918 5 a b c d e f g h J H Spurk Stromungslehre Einfuhrung in die Theorie der Stromungen 8 uberarbeitete Auflage Springer Verlag Heidelberg Dordrecht London New York 2010 ISBN 978 3 642 13142 4 doi 10 1007 978 3 642 13143 1 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 25 Marz 2022 Oskar Kende Geographisches Worterbuch Allgemeine Erdkunde Springer Fachmedien Wiesbaden 1928 ISBN 978 3 663 15415 0 S 19 doi 10 1007 978 3 663 15986 5 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 14 April 2022 Normdaten Sachbegriff GND 4141521 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aerostatik amp oldid 236869322