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Adelheid Herbst 1045 wohl in Goslar 11 Januar 1096 in Quedlinburg war die alteste Tochter Kaiser Heinrichs III aus seiner zweiten Ehe mit Agnes von Poitou Adelheid war als Abtissin von Gandersheim und Vreden seit 1061 und von Quedlinburg seit 1063 jeweils Nachfolgerin ihrer alteren Halbschwester Beatrix 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Quellen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAdelheid war die alteste Tochter Kaiser Heinrichs III und seiner zweiten Gemahlin Agnes von Poitou Die beiden hatten insgesamt funf Kinder Wahrend die Sohne mit Namen und Geburtsdaten von den Chronisten erfasst wurden wurden von den drei Tochtern nur die Geburtsdaten uberliefert Dies war im Mittelalter eine ubliche Praxis Tochter wurden erst mit Namen erwahnt wenn sie heirateten oder ein Amt antraten Daher kommen fur Adelheids Geburtsjahr auch drei Moglichkeiten infrage da sie jedoch schon 1061 ein hohes Amt als Abtissin zugewiesen bekam ist davon auszugehen dass sie die erstgeborene Tochter war und somit das erste der drei Geburtsdaten 1045 ihr zugeordnet werden kann Uber Adelheids Kindheit und Jugend ist nicht viel bekannt 2 1061 wurde Adelheid II zunachst Nachfolgerin ihrer alteren Halbschwester Beatrix als Abtissin im Stift Gandersheim ab 1063 dann auch in Quedlinburg Die Tradition die alteste Konigstochter in ein Abtissinnenamt einzusetzen stammt noch aus ottonischer Zeit 10 Jahrhundert Bis weit ins 11 Jahrhundert hinein standen den wichtigen sachsischen Klostern Gandersheim und Quedlinburg die erstgeborenen Konigstochter als Abtissinnen vor Der wichtigste Grund hierfur war die Starkung der Stellung des Konigs in Sachsen 2 Eine 1069 von Adelheid ausgestellte Urkunde fur den Herzogssohn Magnus Billung ist die alteste erhaltene Urkunde einer Quedlinburger Abtissin 3 Das ebenfalls erhaltene Siegel dieser Urkunde zeigt den Schutzheiligen der Quedlinburger Stiftskirche Servatius In dieser Urkunde werden zudem mit Euezza preposita und Eilica decana zwei weitere Amtsinhaberinnen des Konvents uber dessen Personal ansonsten nichts bekannt ist namentlich erwahnt Bei der genannten Eilica konnte es sich moglicherweise um Adelheids spatere Nachfolgerin in Quedlinburg handeln Sicher bezeugt ist sie ebenfalls bei der Weihe des Halberstadter Doms durch Bischof Burchard II von Halberstadt im Jahre 1071 In der Forschung umstritten ist ihre Beziehung zu ihrem Bruder Heinrich insbesondere wahrend des Sachsenkrieges 1073 1081 Einige Quellen z B der Codex Diplomaticus Quedlinburgensis berichten von ihrer starken politischen Fursprache fur die Sache ihres Bruders und sogar von einem Auftragsmord den sie angewiesen haben soll 4 Einer kurzen chronikalischen Notiz bei Bernold von Konstanz zufolge soll Adelheid insoweit an der Ermordung des Markgrafen Eckbert II von Meissen im Jahre 1090 beteiligt gewesen sein als der Mord durch die List einer gewissen Abtissin von Quedlinburg und zwar einer Schwester Konig Heinrichs 5 geschehen sei Dagegen stellen andere Quellen ein gegensatzliches Bild dar So soll Adelheid auf Anweisung ihres Bruders Konig Heinrich IV vergewaltigt worden sein Am drastischsten schildert Bruno diese Angelegenheit in seinem Buch vom Sachsenkrieg 6 die Schande namlich die er seiner Schwester angetan hat als er sie mit seinen eigenen Handen niederhielt bis sie ein anderer auf seinen Befehl und in Gegenwart des Bruders entehrt hatte Es nutzte nichts dass sie die Tochter eines Kaisers dass sie seine von beiden Eltern her ausgezeichnete Schwester dass sie durch den heiligen Schleier Christus anverlobt war 7 Uber ihre Stiftspolitik ist ansonsten kaum etwas bekannt ausser dass sie in Gandersheim die bereits von Beatrix dort praktizierte Verlehnung der Stiftsguter fortsetzte und damit erneute Auseinandersetzungen mit den Kanonissen heraufbeschwor In ihre Amtszeit fallen ausserdem die Grossbrande die ihre beiden Stiftskirchen zerstort haben Das hochehrwurdige Munster in Quedlinburg geriet mit allen Nebengebauden in Brand und wurde vollstandig eingeaschert 8 berichtet Lampert von Hersfeld fur das Jahr 1070 in Gandersheim geschah desgleichen am 6 Juli 1081 Die Planung und der Neubau der Quedlinburger Stiftskirche die auch heute noch ein pragendes Element der Stadt ist begann noch in Adelheids Amtszeit Inwiefern sie als Abtissin daran beteiligt war ist jedoch nicht uberliefert Adelheid starb am 11 Januar 1096 in Quedlinburg und wurde in der dortigen Stiftskirche begraben Wie bei ihren beiden Vorgangerinnen Adelheid I und Beatrix I erinnert in der Krypta der Quedlinburger Stiftskirche eine Grabplatte aus der Zeit der Neuweihe der Kirche im Jahre 1129 an die Abtissin Quellen BearbeitenBruno von Merseburg Brunonis Saxonicum bellum Brunos Sachsenkrieg Lateinisch und deutsch Ubersetzt von Franz Josef Schmale In Franz Josef Schmale Hrsg Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Bd 12 Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 1968 S 191 405 Lampert von Hersfeld Annalen Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Bd 13 Lateinisch und deutsch Neu ubersetzt von Adolf Schmidt Erlautert von Wolfgang Dietrich Fritz 4 gegenuber der 3 um einen Nachtrag erweiterte Auflage Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2000 ISBN 3 534 00176 1 Bertholds und Bernolds Chroniken Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Freiherr vom Stein Gedachtnisausgabe Bd 14 Lateinisch und deutsch Herausgegeben von Ian Stuart Robinson Ubersetzt von Helga Robinson Hammerstein und Ian Stuart Robinson Wissenschaftliche Buchgemeinschaft Darmstadt 2002 ISBN 3 534 01428 6 Literatur BearbeitenKurt Kronenberg Die Abtissinnen des Reichsstifts Gandersheim Verlag Gandersheimer Kreisblatt Bad Gandersheim 1981 Mechthild Black Veldtrup Die Tochter Heinrichs III und der Kaiserin Agnes In Franz Neiske Hrsg Vinculum Societatis Festschrift fur Joachim Wollasch Regio Verlag Glock und Lutz Sigmaringendorf 1991 ISBN 3 8235 6090 5 S 36 57 Mechthild Black Veldtrup Kaiserin Agnes 1043 1077 Quellenkritische Studien Munstersche historische Forschungen Bd 7 Bohlau Koln u a 1995 ISBN 3 412 02695 6 Zugleich Munster Universitat Dissertation 1993 Thomas Vogtherr Die salischen Abtissinnen des Reichsstifts Quedlinburg In Von sacerdotium und regnum Geistliche und weltliche Gewalt im fruhen und hohen Mittelalter Festschrift fur Egon Boshof zum 65 Geburtstag Passauer historische Forschungen Bd 12 Bohlau Koln u a 2002 ISBN 3 412 16401 1 S 405 420 Weblinks Bearbeitengenealogie mittelalter deEinzelnachweise Bearbeiten Tschuschke Volker Die Billunger im Munsterland in Quellen und Studien zur Geschichte Vredens und seiner Umgebung ISBN 3 926 627 06 9 Vreden 1990 a b Mechthild Black Die Tochter Kaiser Heinrichs III und der Kaiserin Agnes In Franz Neiske Hrsg Vinculum Societatis Joachim Wollasch zum 60 Geburtstag Sigmaringendorf 1991 S 36 58 Marlow Christian Das Diplom Adelheids II von Quedlinburg von 1069 In Quedlinburger Annalen Band 16 2014 S 24 28 Steffi Bethge Adelheid II Abtissin von Quedlinburg In Eva Labouvie Hrsg Frauen in Sachsen Anhalt Ein biographisch bibliographisches Lexikon vom Mittelalter bis zum 18 Jahrhundert Koln Weimar Wien 2016 S 45 46 Bernold von Konstanz Chronik S 373 Franz Josef Schmale Quellen zur Geschichte Kaiser Heinrichs IV Die Briefe Heinrichs IV Das Lied vom Sachsenkrieg Brunos Sachsenkrieg Das Leben Kaiser Heinrichs IV Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Band 12 Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2000 ISBN 978 3 534 01030 1 Brunos Buch vom Sachsenkrieg S 205 Lampert von Hersfeld Annalen S 125VorgangerinAmtNachfolgerinBeatrix I Abtissin von Quedlinburg 1063 1095EilicaAbtissinnen des Stiftes Quedlinburg Mathilde Adelheid I Beatrix I Adelheid II Eilica Agnes I Gerberga Beatrix II Meregart Adelheid III Agnes II Sophia I Bertradis I Kunigunde Osterlinde Gertrud Bertradis II Jutta Luitgard Agnes III Elisabeth I Margarete Irmgard Adelheid IV Anna I Hedwig Magdalene Anna II Elisabeth II Anna III Maria Dorothea Dorothea Sophie Anna Sophie I Anna Sophie II Anna Dorothea Maria Aurora Marie Elisabeth Anna Amalia Sophie Albertine Abtissinnen des Stiftes Gandersheim Hathumod Gerberga I Christina I Liudgard I Hrotsuit Wendelgard Gerberga II Sophia I Adelheid I Beatrix I Adelheid II Adelheid III Frederun Agnes I Bertha I Liutgard II Adelheid IV von Sommerschenburg Adelheid V von Hessen Mechthild I von Wohldenberg Bertha II Margarete I von Plesse Mechthild II von Wohldenberg Sophia II von Buren Jutta von Schwalenberg Ermegardis von Schwalenberg Lutgard III von Hammerstein Sophia III von Braunschweig Luneburg Agnes II von Braunschweig Grubenhagen Elisabeth von Braunschweig Grubenhagen Sophia IV von Braunschweig Grubenhagen Walburg von Spiegelberg Agnes III von Anhalt Gertrud von Regenstein Blankenburg Katharina von Hohenstein Maria von Braunschweig Wolfenbuttel Clara von Braunschweig Wolfenbuttel Magdalena von Chlum Margareta von Chlum Elisabeth von Braunschweig Wolfenbuttel Margarete von Warberg Anna Erika von Waldeck Dorothea Augusta von Braunschweig Wolfenbuttel Catharina Elisabeth von Oldenburg und Delmenhorst Maria Sabina von Solms Dorothea Hedwig von Schleswig Holstein Sonderburg Norburg Christine Sophie von Braunschweig Wolfenbuttel Christina zu Mecklenburg Henriette Christine von Braunschweig Wolfenbuttel Marie Elisabeth zu Mecklenburg Elisabeth von Sachsen Meiningen Therese von Braunschweig Wolfenbuttel Auguste Dorothea von Braunschweig Wolfenbuttel Normdaten Person GND 1033724408 lobid OGND AKS VIAF 300269970 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adelheid II ALTERNATIVNAMEN AdelheidKURZBESCHREIBUNG alteste Tochter Kaiser Heinrichs III und Agnes von Poitou Abtissin von Gandersheim ab 1061 und von Quedlinburg ab 1063 GEBURTSDATUM 1045GEBURTSORT GoslarSTERBEDATUM 11 Januar 1096STERBEORT Quedlinburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Adelheid II Gandersheim amp oldid 220260093