www.wikidata.de-de.nina.az
Dorothea Hedwig von Schleswig Holstein Sonderburg Norburg 18 April 1636 in Norburg 23 September 1692 in Hamburg war eine Prinzessin aus dem Haus Schleswig Holstein Sonderburg Norburg Von 1665 bis 1678 war sie Abtissin des freien weltlichen Reichsstifts Gandersheim und damit Reichsfurstin Leben BearbeitenDorothea Hedwig war die zweite Tochter von Herzog Friedrich aus dessen zweiter Ehe mit Eleonore von Anhalt Zerbst 10 November 1608 in Zerbst 2 November 1681 in Osterholm Tochter von Rudolf von Anhalt Zerbst Ihren Namen erhielt sie nach ihrer Grossmutter mutterlicherseits Dorothea Hedwig von Braunschweig Wolfenbuttel Sie hatte einen alteren Halbbruder aus der ersten Ehe ihres Vaters Johann Bogislaw und zwei jungere Bruder Christian August und Rudolf Friedrich 1645 1688 Ihre altere Schwester Elisabeth Juliane 24 Mai 1633 4 Februar 1704 in Wolfenbuttel heiratete 1656 Herzog Anton Ulrich von Braunschweig Wolfenbuttel 1633 1714 Im Alter von 15 Jahren erhielt Dorothea Hedwig auf Prasentation von Herzog Rudolf August dem Cousin ihrer Mutter am 13 August 1651 eine Prabende als Kanonissin im Kaiserlich freien weltlichen Reichsstift Gandersheim die Dorothea Augusta von Schleswig Holstein Sonderburg Franzhagen 1636 1662 die spatere kurzzeitige Gattin von Landgraf Georg III von Hessen Itter resigniert hatte 1 Schon am 28 Februar 1652 wurde sie zur Dekanin und damit zur Stellvertreterin der Abtissin postuliert Ihre Wahl und Einfuhrung fanden am 27 April 1652 statt 1 Dorothea Hedwig residierte fortan standig im Stift abgesehen von einigen Reisen nach Zerbst 1660 1661 1664 Nach dem Tod der Abtissin Maria Sabina Grafin zu Solms 1665 wurde Dorothea Hedwig auf herzogliche Empfehlung am 15 Marz 1665 vom Stiftskapitel zu ihrer Nachfolgerin gewahlt Ihre Inthronisation in Anwesenheit ihrer Wolfenbutteler Verwandten Rudolf August und Anton Ulrich der zugleich ihr Schwager war fand am 6 April 1665 statt Am 11 Februar 1667 verlieh Kaiser Leopold I ihr die Regalien 1 Dorothea Hedwig war eine energische Regentin Eine ihrer ersten Amtshandlungen war die Einleitung eines Prozesses gegen den Stiftsrat und Kanoniker Michael Buttner der 1667 mit einem Vergleich endete Nachdem sie zuvor hauptsachlich im Stift gelebt hatte reiste sie als Abtissin viel oder hielt sich auf ihrem Landsitz Schloss Hachenhausen auf Dort drang im Februar 1670 ihr Lehnsmann Thomas Ludolf von Campen in ihrem Schlafzimmer ein und verletzte sie durch einen Stockhieb Von Campen wollte sich damit an ihrem Bruder Christian August wegen einer Beleidigung rachen Ihre Lebensfuhrung und barocke Hofhaltung erregte Anstoss 1 Im Juni 1677 reiste sie nach Hamburg zu Herzog Christian Albrecht von Schleswig Holstein Gottorf der dort im Exil lebte Hier besuchte sie eine katholische Messe in der Kapelle der spanischen Gesandtschaft und verkehrte mit den Jesuiten Dies fuhrte zu ihrer Konversion zur romisch katholischen Kirche Sie vollzog diesen Schritt formal am 7 Juli 1678 im Hildesheimer Jesuitenkolleg Damit konnte sie nicht Abtissin von Gandersheim bleiben Herzog Rudolf August bewog sie am 14 Juli 1678 zum Rucktritt Fur Dorothea Hedwig bedeutete das dass sie ihre finanzielle Grundlage verlor denn das Herzogtum Norburg war 1669 bankrottgegangen Sie versuchte noch vor dem Reichshofrat mit einer Spolienklage ihre Wiedereinsetzung zu erlangen doch blieb dies erfolglos 1 Gleichzeitig wandte sie sich an Papst Innozenz XI und Kaiser Leopold mit der Bitte um Schutz und Hilfe 2 Herzog Rudolf August nutzte ihr Ausscheiden dazu dem Stiftskapitel seine Tochter Christine Sophie 1654 1695 zur Abtissin zu prasentieren Sie wurde auch gewahlt schied aber schon 1681 aus dem Amt um ihren Cousin August Wilhelm von Braunschweig Wolfenbuttel zu heiraten 1679 heiratete Dorothea Hedwig Christoph von Rantzau fur den dies seine zweite Ehe war Seine erste Ehefrau Salome Rantzau von Gut Knoop war um 1675 gestorben Christoph von Rantzau war bereits 1650 konvertiert Sie lebten aber nicht lange zusammen sondern begaben sich getrennt auf Reisen Eine Zeit lang lebte sie bei ihrer Schwester im Schloss Salzdahlum Uber Wien wo sie im Mai 1681 eintraf reiste sie nach Rom Die ebenfalls in Rom lebende ehemalige schwedische Konigin Christina nahm sie bei sich auf 3 Von Rom meldete die mittlerweile 45 jahrige Hedwig Dorothea im November 1681 die Geburt des Sohnes Alexander Leopold Anton 1747 Seinen ersten Namen erhielt er zu Ehren seiner Patin Christina von Schweden die sich nach ihrer Konversion Maria Alexandra nannte Die anderen beiden Paten waren Kaiser Leopold und Herzog Anton Ulrich Rantzau blieb trotz der Versicherungen seines Schwagers Anton Ulrich misstrauisch ob das Kind wirklich sein Sohn war Obwohl Dorothea Hedwig bei ihrer Ruckkehr aus Rom schwor das Kind sei ehelich kam es zum Verwurfnis des Paares Dorothea Hedwig zog mit dem Sohn nach Hamburg wo sie 1692 starb Christoph von Rantzau bestritt kurz vor seinem Tod 1695 die Vaterschaft und schloss den Jungen vom Erbe aus Es wurde sogar behauptet er sei ein Findelkind aus dem Hospital fur Findelkinder Santo Spirito in Rom Nach langen Auseinandersetzungen wurde Alexander ab April 1699 am Hof des Herzogs von Braunschweig aufgenommen und erhielt 1713 einen Teil des vaterlichen Vermogens ausgezahlt Literatur BearbeitenAndreas Rass Die Convertiten seit der Reformation nach ihrem Leben und aus ihren Schriften dargestellt Band 8 Von 1670 bis 1699 Freiburg Herder 1868 S 158 166 Kurt Kronenberg Abtissinnen des Barock Lebensschicksale in Gandersheim 1665 1713 Bad Gandersheim Hertel 1961 Aus Gandersheims grosser Vergangenheit 3 Hans Goetting Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Das Bistum Hildesheim I Das Reichsunmittelbare Kanonissenstift Gandersheim Germania Sacra NF 7 Berlin de Gruyter 1971 ISBN 978 3 11 004219 1 Digitalisat Wolfgang Prange Christoph Rantzau auf Schmoel und die Schmoeler Leibeigenschaftsprozesse Neumunster 1965 Quellen und Forschungen zur Geschichte Schleswig Holsteins 49 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Hans Goetting Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Das Bistum Hildesheim I Das Reichsunmittelbare Kanonissenstift Gandersheim Germania Sacra NF 7 Berlin de Gruyter 1971 ISBN 978 3 11 004219 1 Digitalisat S 136f Siehe Rass Lit Hans Goetting Die Bistumer der Kirchenprovinz Mainz Das Bistum Hildesheim I Das Reichsunmittelbare Kanonissenstift Gandersheim Germania Sacra NF 7 Berlin de Gruyter 1971 ISBN 978 3 11 004219 1 Digitalisat S 350f Abtissinnen des Stiftes Gandersheim Hathumod Gerberga I Christina I Liudgard I Hrotsuit Wendelgard Gerberga II Sophia I Adelheid I Beatrix I Adelheid II Adelheid III Frederun Agnes I Bertha I Liutgard II Adelheid IV von Sommerschenburg Adelheid V von Hessen Mechthild I von Wohldenberg Bertha II Margarete I von Plesse Mechthild II von Wohldenberg Sophia II von Buren Jutta von Schwalenberg Ermegardis von Schwalenberg Lutgard III von Hammerstein Sophia III von Braunschweig Luneburg Agnes II von Braunschweig Grubenhagen Elisabeth von Braunschweig Grubenhagen Sophia IV von Braunschweig Grubenhagen Walburg von Spiegelberg Agnes III von Anhalt Gertrud von Regenstein Blankenburg Katharina von Hohenstein Maria von Braunschweig Wolfenbuttel Clara von Braunschweig Wolfenbuttel Magdalena von Chlum Margareta von Chlum Elisabeth von Braunschweig Wolfenbuttel Margarete von Warberg Anna Erika von Waldeck Dorothea Augusta von Braunschweig Wolfenbuttel Catharina Elisabeth von Oldenburg und Delmenhorst Maria Sabina von Solms Dorothea Hedwig von Schleswig Holstein Sonderburg Norburg Christine Sophie von Braunschweig Wolfenbuttel Christina zu Mecklenburg Henriette Christine von Braunschweig Wolfenbuttel Marie Elisabeth zu Mecklenburg Elisabeth von Sachsen Meiningen Therese von Braunschweig Wolfenbuttel Auguste Dorothea von Braunschweig Wolfenbuttel Normdaten Person GND 1034711814 lobid OGND AKS VIAF 301484052 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dorothea Hedwig von Schleswig Holstein Sonderburg NorburgKURZBESCHREIBUNG Prinzessin aus dem Haus Schleswig Holstein Sonderburg Norburg Abtissin von GandersheimGEBURTSDATUM 18 April 1636GEBURTSORT NorburgSTERBEDATUM 23 September 1692STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorothea Hedwig von Schleswig Holstein Sonderburg Norburg amp oldid 230905820